Der Bandname klingt irgendwie so, als hätten die Finnen ihre Karriere begonnen, und ihr eigenes Ende schon vorhergesagt. Und beinahe ist es auch so gekommen - hier die Fakten: Debüt 1997, Alben Nummer 2 und 3 folgen 1999 und 2000, werden aber beide nicht von der ehemaligen Plattenfirma veröffentlicht. Dann im Herbst 2000 nimmt Hammerheart die Band unter seine Fittiche und veröffentlicht die zwei verschollenen Alben als "Sinner´s Rebellion", auf einer Mini-CD werden die restlichen Stücke rauskommen, was ich bei einer so recht kurzen Spielzeit nicht wirklich verstehen kann, aber irgendwie muss man sich ja am Weihnachtsgeschäft beteiligen. Hier findet man auf einer knappen dreiviertel Stunde eine ziemlich anspruchsvolle Black Metallisch angehauchte Dark Metal Band, die durch ihr kompositorische Tiefe wohl viele Gelegenheitshörer abschrecken dürfte. Ausgefeilte Keyboardlinien sorgen für ein avantgardistischen Touch, eine rauchig krächtende Stimme sorgt Gänsehaut und die grummelnden Gitarren bringen eine doomige Stimmung in die Musik. Eine nicht eingängige und auch nicht wirklich innovative Mischung kommt hier aus den Boxen, nicht Fisch, ein bisschen Fleisch und auch obwohl sie mit diesem Avantgarde Häppchen die Musik nicht neu erfunden haben, so bieten sie dem Hörer, der sich etwas Zeit nimmt, die Musik zu durchleuchten sicher einige Momente der Überraschung.
Auf dem Labelinfo wird die Stilrichtung dieser schwäbischen Band als ..."Rock’n’Roll im Spirit von Elvis im Jahr 2000" oder so ähnlich beschrieben. Entsprechend dieser vollmundigen Ankündigung war ich doch etwas gespannt auf diese CD. Nach meinem Dafürhalten spielt diese klassische 3 Mann Kapelle eine Musikrichtung die, falls überhaupt genau definierbar, irgendwo zwischen Boppin’ B. (Rock’n´Roll/SK) und vielleicht Grein Da (Punkrichtung) liegt. Sänger Frank Öhrlich hat neben dem bereits erwähnten unüberhörbaren Elvis Timbre auch noch einen Schuß Glen Danzig in seinen Stimmbändern, was ihn im Gegensatz zu "King" (der ja bereits 2 durchaus gelungene Cover CD’s herausgebracht hat) etwas variabler und durchaus auch originell klingen läßt. Nicht weniger als 14 Titel, allesamt selbst geschrieben, mit jeweils einer Länge von ca. 2 Minuten sorgen mit ständig voran treibenden Rhythmus zwar für viel Dynamik, die aber auf Dauer aufgrund fehlender Songqualität auch schnell etwas Langeweile aufkommen läßt. Aus so manchen Songs (z.B. "Motor City" oder "The last time") hätte sich bei ein bischen größerer Liebe zum Detail schon noch etwas mehr machen lassen. Bei "Life is lead" überraschen uns die Jungs dann gegen Ende doch einmal und zaubern einem ZZ-Top mäßigen Boogiesound aus dem Hut, schade es hätte etwas mehr in dieser Richtung sein können. Trotz einer gewissen Eingängikeit ist der Wiedererkennungswert leider relativ gering und nach einem Durchlauf fühlt man sich eher als Teilnehmer an einem musikalischen Fastfoodmenü - zum einen Ohr rein und zum anderen gleich wieder heraus. Auf einer Bühne im Liveformat dargebracht funktioniert dieses musikalische Konzept sicher wesentlich besser und wird unter Zuhörern für gute Stimmung, zuckende Bewegungen und schweißnasse T-Shirts sorgen. Bei der nächsten CD sollte vielleicht zusätzlich etwas mehr Wert auf die Songs gelegt werden.
Ohje... DIE FORM hat es wieder getan. Die französische Combo von Philippe Fichto hat es wirklich geschafft, sich über Szenegrenzen hinaus einen Namen zu machen, sei es wegen gewagter Liveshows oder ihrer bis dato doch recht innovativen Musik. Denn "Extremum" sorgte bei mir für ein so langes Gesicht, wie selten eine CD zuvor. Ziemliche fader Abklatsch eines Sterns des Dark Elekrtos was sie hier abgeliefert haben. Stupider Samplebrei und bekannte Rhythmen treffen aus eine Mischung aus weiblichem Gesang und entstelltem männlichen Gebrabbel, die Musik entlockt mir allerhöchstens ein mitleidiges Lächeln. Die guten weiblichen Vocals heben das Niveau zwar an, aber leider nicht in dem Maße, dass man über songwritingtechnische Mängel oder einfach Ideenlosigkeit hinwegsehen könnte. Wo sind die perversen in Worte gefassten Phantasien, wo die Lieder, die noch wirklich düster waren und Abgründe der Seele auftaten? Nun, die müssen zusammen mit DIE FORM gestorben sein... ich erinnere mich lieber an die frühen Werke der Band - denn das was man hier hört, war fast alles schon mal da!
Völlig egal ob man die Musik jetzt mag oder nicht, das, was die norwegischen RAM ZET hier auf die Ohren geben ist was Besonderes. Aber woran liegts... es kann sein, dass es diese unglaublich fetten Gitarren sind, die mal nur herrlich fette Riffs prügeln und dann im nächsten Moment zu beinahe schon progressiven Gefilden aufbrechen ohne auch nur in Ansätzen peinlich zu klingen. Es kann auch genauso gut sein, dass es die Melodien sind, die RAM ZET in "Pure Therapy" benutzt haben - denn ohne allzu einfach klingen und demnach fast gezwungenermaßen in den Gehörgängen bleibend - wirkt fast jedes Lied auf mich wie ein Ohrwurm. Vielleicht ist es dieses erfrischend neue was RAM ZET mit ihren Songs verbreiten, diese gelungene Mischung aus Heavy Gitarren, modernen Keyboards, dezent eingesetzten Instrumenten wie Violinen etc., weiblichen und männlichen Vocals, Chören... es könnte auch sein, dass das abwechslungsreiche Songwriting mit vielen Breaks und unerwarteten Wendungen mich fasziniert... "Pure Therapy" ist eines der originellsten Alben der letzten Zeit, dass nie langweilig wird und somit auf jeden Wunschzettel gehören sollte!
Nach dem recht erfolgreichen Debütalbum der fünf norddeutschen Jungs vom Elfenbeinturm, sind sie nun mit ihrem Zweitling "Beyond the Stars" am Start, welches dem Erstling in nichts nachstehen soll. Im Gegenteil, man kann sogar von einer Steigerung der musikalischen Fähigkeiten der Kieler Prog Metal Band sprechen. Geboten werden abwechslungsreiche progressive Metal Songs mit ziemlich allen Elementen die man sich vorstellen kann.
"Foreboding", mit fast 12 Minuten Spiellänge der längste Song des Albums. Um das gesamte Album zu Beschreiben, kann man diesen Song quasi als Vorzeige Song darstellen: harte aber auch hoch komplizierte Gitarrenriffs, melodisch orchestrale Arrangements in Verbindung mit gefühlsbetonten Keyboard Parts und einer klaren Stimme von Sänger Andrè Fischer, die mir allerdings stellenweise doch einige Oktaven zu hoch ist. Von der Progressiven Seite her gesehen, kann man die CD durchaus mit Klassikern von Dream Theater vergleichen zu denen jedoch noch ein Spur mehr Metal Sound eingebracht wird. Fazit: 63 Prog Metal Minuten die sich hören lassen können.
Die sechsköpfige australische Formation um Sänger Silvio Massaro konnten sich bei ihrem diesjährigen Auftritt auf dem Wacken Open Air in die Herzen vieler Fans spielen und wußten mit ideenreichen Songs zu überzeugen. Auch ich sah mir die Jungs eine Weile an und war begeistert und freute mich nun um so mehr, daß mir jetzt nun also das zweite Werk "Tangled in Dream" vorliegt, welches bei keinem anderen Label wie Limb Music veröffentlicht wird. Die Resonanzen in der weltweiten Presse waren mehr wie positiv. Die Band wird von allen Seiten her bis in den Himmel gelobt, und etwas anderes möchte ich an dieser Stelle auch nicht machen. 11 packende und mitreißende Melodic Metal Songs die jedoch alle total verschieden sind und jeder für sich eine kleine Sensation ist. Da hätten wir z.B. krachende Melodic Metal Songs, wie der Opener "Surreal" oder "Two Minds One Soul". Midtempo Nummern wie das kribbelnde "Samsara" oder "Bring on the rain". Sicher ist eigentlich auch noch, daß jeder Song eigentlich alles beinhaltet, was man sich nur so wünschen kann. Viele gekonnte Breaks, Keyboardpassagen bei denen man am Besten die Augen schließt und sich ganz tief fallen läßt und einfach nur noch das Träumen beginnt. Das Gesamtbild dieses Meisterwerk des melodischen Heavy Metal wird durch viele eingebrachte Prog Rock Elemente und harmonischen Gitarrensoli nur noch mehr abgerundet und jeder Song wird sich in dem Gehör eines Jeden der auf gute Musik steht verankern. Als ganz besonderes Schmankerl gibt es am Ende von "Tangled in Dream" noch eine Coverversion von dem Pink Floyd Klassikers "On the Turning away" und ein Video Clip zu "Never Walk away".
BALTIMOORE ist Björn Ludin...und einige Musiker, die von ihm ausgewählt wurden.´ heißt es im Info der Plattenfirma. So geben sich also an den Instrumenten die Leute die Klinke in die Hand, was eine Erklärung dafür ist, daß das Album viele verschiedenen Strömungen aufweist. Auf dem nun schon 5. Album des Gitarristen lassen sich viele Stilarten ausmachen. Tendiert man beim Opener "Conviction" noch in die Melodic Metal Ecke a la ROYAL HUNT, fühlt man sich bei "Emancipation" stark an AC/DC erinnert. Doch nicht nur auf Metalgründen fühlt man sich zuhause. Bei "Contradiction" macht man einen Abstecher in die Folk Ecke, bei der auch standesgemäß Geigen verwendet wurden. Es folgen weitere Ausflüge ins Bluesfach ("Superman") oder den Gitarrenpop ("Redemption"). Die restliche Zeit widmet man sich mehr oder weniger dem Gitarren Progrock, der mal härter, dann aber auch wieder ruhiger daherkommt. Technisch, wie auch soundtechnisch kann man der Band, bzw. Björn Ludin keine Vorwürfe machen, da alles sauber und gut gespielt aus den Boxen kommt. Aber aufgrund der starken Differenzen während des Albums bekommt man schlecht den Einstieg in "Original Sin". Hat man gerade dein ersten Einschnitt verdaut, kommt schon der nächste, so daß es schwerfällt, sich auf die Platte einzustellen. Wer aber mal eine Achterbahnfahrt durch die beschriebenen Stilarten machen will, sollte mal ein Ohr riskieren. (hoschi)
Junge Junge Junge.... mir sind fast die Tränen in die Augen gekommen, als ich den ersten Song "Avantasia" der gleichnamigen Vorabsingle zu der am 22.01.01 erscheinenden neuen Rock Oper von Tobias Sammet (EDGUY) hörte.
So etwas hat es noch nie gegeben: die besten Musiker aus dem Melodic Power Metal Bereich von Bands wie Helloween, Stratvarius, Virgin Steele. Gamma Ray, Edguy, Angra, At Vance u.v.m. Stellt euch z.B. den dritten Song der Single "The final Sacrifice" so vor: Edguy meets Virgin Steele (David Defeis am Micro) und das ganze mit fetten Riffings die an Iced Earth erinnern.
Hammergeil. "Avantasia" und "Reach Out For The Light" sind zwei Melodic Knaller, bei der man die Herkunft aus der Feder Tobias Sammet's sofort hören kann. Bei letzterem Song übernimmt ERNIE die Leadvocals und wer das ist, daß hört euch am besten selber an. Aber stellt einen kleinen Eimer neben den CD Player, für die Spucke die euch im Mund zusammen laufen wird. (ins)
Ich bin verwirrt! Eigentlich kann man AURA NOIR nur belächeln und ich würde, wenn ich mir diese CD im Laden anhören würde, wohl nur mit dem Kopf schütteln und sie wieder zurück ins Regal stellen... und trotzdem! Mittlerweile habe ich richtig Gefallen daran gefunden. Wie es dazu kam? Ich versuchs mal zu erklären. Anfangs war ich einfach von der schwachen und lärmigen Produktion enttäuscht, die Musiker spielen halt ihr Zeug runter und was rauskommt war vielleicht vor 10 Jahren in, aber aus der heutigen Musiklandschaft ist so ein Sound eigentlich verschwunden. Aber dann... einige der Songs sind Livemitschnitte, die meisten anderen wurden schon vor 4 Jahren veröffentlicht auf ihrem Debut.. Fenriz hat den Grunzerpart übernommen! Es klingt einfach meistens so, als lausche man einer der frühen BM Produktionen und ich kann es mir echt nur so erklären, als wollten AURA NOIR den Geist dieser Zeit wiederbeleben, weg von den modernen Produktionen und elektronischen Spielereien, einfach wieder "Back To The Roots", was ihnen hier auch echt gelungen ist. Irgendwie wirkt das ganze Album etwas durcheinander und wirr, hörts euch an, dann wisst ihr, was ich meine... manchmal sind aber auch echt Passagen drin, die man nicht mit "Ursprünglichkeit" oder "Old School" zu erklären sind... manchmal spielen die Jungs echt daneben... was solls, fällt in diesem Durcheinander eh kaum auf! Nervig ist noch, dass die Livesongs einfach schlagartig enden um genauso knallhart wieder zu beginnen... vielleicht hätte man hier etwas faden können oder die Stücke durchlaufen lasse sollen? Egal, denn für Freunde der alten Zeit (Anm. Des Verf.: Wie pathetisch...!), ist die CD gefundenes Fressen und alle anderen schmeissen die CD wie ich anfangs sowieso gleich zurück ins CD Regal!
Der Name ASP geisterte schon seid einiger Zeit in manchen Clubs umher... auch wenn eigentlich keiner wusste, was die Flyer mit der Aufschrift "Hast Du Mich Vermisst" bedeuten sollten... das Warten und Rätseln hat ein Ende! ASP oder auch der Schwarze Schmetterling, vielen sicher bekannt als geniale Gestalt der Fantasy Comic Szene - vor kurzem erschien mit "Drakan" das neuste Werk mit einer Story aus ASP´s Feder -, ist mal wieder in musikalische Gefilde gewechselt - gemeinsam mit Matthias Ambre, der sich für die alle Instrumente und die Produktion verantwortlich zeichnet. Da ich leider die erste ominöse Promo nicht kenne, kann ich nicht sagen, was sich im Vergleich zum ersten Track der CD, mit dem sich ASP in der Szene beliebt machten, verändert hat... das Feuerwerk wird jedenfalls mit "Schwarzer Schmetterling" eröffnet, das mit einem sehr tanzbaren und druckvollem Eindruck rüberkommt. Wenn die Beine jetzt noch nicht zucken, dann wirds bei "Where Do The Gods Go" sicherlich der Fall sein, eine fulminante Eröffnung der Scheibe. "Where Do The Gods Go" wirkt mit einem sehr interessanten Gesang nicht so aggressiv wie der erste Track, die Vocals klingen leidend und beschwörend, die Gitarren und die Drums wirken aber steril und monoton... schöner Kontrast! "Dancing" lädt etwas zum verschnaufen ein, für mich einer der schwächeren Tracks, klingt ziemlich einfach gestrickt, nur der Chorus geht gut ins Ohr. "Küss Mich" ist noch beschwörender als "Dancing", sehr gut platzierte Chöre machen das Lied schon fast pathetisch, es wirkt aber immer noch nicht aufgesetzt, sondern bringt die Stimme des Sängers voll zur Geltung. "Sing Child" wäre wohl die erste Wahl für eine Single, einfach ein geniales Brett, das mit treibendem Rhythmus und cooler Melodie die Beinchen zum zappeln bringen wird, der Refrain ist so einfach, dass man in sofort mitsingen kann... das ist der Hit der CD! "Teach Me War" ist textlich herrlich aus dem SM Bereich entliehen... simpel zwar aber dennoch interessant! Der Refrain ist mit einem sehr fetten Riff unterlegt, die abwechselnd deutschen und englischen Zeilen machen das Lied noch interessanter. "Imbecible Anthem" lebt auch von einem sehr coolen aber auch sehr einfachen Gitarrenriff und ziemlich einfühlsamen Vocals wobei das folgende "Und Wir Tanzten (Ungeschickte Liebesbriefe)´ sehr sehr sehr schnulzig daherkriecht, da konnten mich auch die härteren Klänge im Refrain nicht aus dem Schlaf erwecken... hat mich erstaunt, ein solches Lied hier zu finden, aber eine Ballade pro CD ist noch im Rahmen des erträglichen (Anm. Des Verf.: *fg*). Am Ende der CD findet sich noch ein etwas schwierigeres Stück namens "Blinded", das v.a. durch einen originellen Rhythmus auffällt, das sich immer mehr in einen verwirrenden Brei aus Songfetzen und Samples steigert... Eine CD, die mich überrascht hat, die mit originellen Ideen und mit Könnern des Fachs umgesetzt wurde und die ich jedem nur wärmstens an Herz legen möchte!