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Ødnis

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Rauh, tragisch und melodisch klingt DODSDRIFTs atmosphärischer Black Metal.

Zwei Jahre sind seit DODSDRIFTS Debütalbum „Weltenszission“ vergangen und nun meldet sich die anonyme Black-Metal-Formation von der deutschen Ostseeküste mit ihrem Nachfolger „Ødnis“ zurück.

Typische Merkmale der Truppe sind das druckvolle Schlagzeug (das immer mal wieder kurze Kriegsmarschausflüge unternimmt), das kalte scharfe Gitarrenspiel mit viel Gitarrenmelodie und der rau-säuerliche Kreischgesang.

Der erste Song heißt “Fährde“ und ist die Singleauskopplung des Albums; er entpuppt sich als kraftvoller Auftakt. Das Schlagzeug ist schnell und unerbittlich, der Basedrum-Sound beinahe computerhaft. Die Leads flackern, es zeigt sich eine wunderbare Gitarrenmelodie und einprägsame Hookline. Bei „Schattenschafott“ kommt der Schlagzeugsound teilweise dumpf-scheppernd rüber, Tremolo-Melodien flimmern und DODSDRIFT zocken old school Black Metal, im Stil der zweiten Welle ohne Schnick Schnack. Die deutschen Texte sind dabei zumeist verständlich. Mit „Ruß“ folgt ein echtes Highlight voller fieser Melancholie. „Herbstluft“ hat seine Melodic Death Metal-Momente, was ansich ja nicht schlimm ist, mich aber nicht wirklich überzeugt. „Laere“ besticht durch coole Riffs und „Der letzte Pfad“ ist ein schöner treibender Track mit verträumtem Ende. „Enthauptet“ ist ein passender Rausschmeißer mit vielen Rhythmuswechseln.

Die Band beweist auf „Ødnis“ ein schönes Gespür für Gitarrenmelodien und traurige Harmonien.  Eine gute Platte, an der zwar nicht alles rund läuft und ausgefeilt ist, aber die Hörerschaft interessiert aufhorchen lässt. Sofern man sich den Namen „DODSDRIFT“ nach ihrem Erstling noch nicht gemerkt hat, sollte man das nun erledigen. Vor allem wenn man auf melodischen Black Metal von einflussgebenden Kapellen wie DER WEG EINER FREIHEIT, HARAKIRI FOR THE SKY oder auch ODAL steht.

 

 

 

Ødnis


Cover - Ødnis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:49 ()
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Band:

Dødsdrift

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Argent Moon

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INSOMNIUMs „Argent Moon“ beinhaltet vier Songs mit der genretypischen hart-weich-Wechselspiel-Dynamik und schönen Melodien.

Anstatt auf Tour zu gehen, veröffentlichen INSOMNIUM 2021 neues Material in Form der EP „Argent Moon“. Die Melodic Death - Metaller aus Finnland präsentieren uns einen passgenauen Soundtrack für den Indian Summer: Wenn die Herbstblätter zu fallen beginnen und die Tage kürzer werden, ist Zeit für nordische Melancholie! „Argent Moon“ klingt nachdenklich und verträumt.

Den ersten Song der EP gab es bereits im März auf Online-Streaming-Seiten und bei Youtube zu begutachten und „The Conjurer“ ist ein typischer Song der Band: melancholisch mit vielen Aufnahmespuren voller Soli und orchestralen Arrangements. Stilistisch könnte der ausdrucksstarke Opening-Track auch auf der letzten Full-Length-Scheibe „Heart Like A Grave“ von 2019 zu hören sein. „The Reticent“ ist eine hymnische Power-Ballade mit schöner Keyboard-Passage gegen Ende. Bei „The Antagonist“ und „The Wanderer“ wird es weitere Nuancen ruhiger und langsamer, der Knüppel bleibt im Sack. Jeder Song hat einen sich steigernden Spannungsbogen.

Unterm Strich geht die Band etwas zu sehr auf Nummer sicher, hier gibt’s keine Experimente und die vier Songs ähneln sich im Ablauf und in ihrer Songstruktur. Versteht mich nicht falsch, „Argent Moon“ kann man sich sehr gut anhören und Fans kriegen das was sie erwarten. INSOMNIUM machen guten Melodic Death Metal, spulen dabei routiniert jedoch auch etwas eintönig Trademarks ab: das Wechselspiel zwischen sanften akustischen Gitarren und cleanem Gesang auf der einen, und den gruftigen Growls von Niilo Sevänen und deftigeren Gitarrenklängen auf der anderen Seite, garniert mit in sich ruhenden Gitarrensoli und Piano/- Keyboardpassagen. yaseminJani Liimatainens lieblich-warme Stimme sagt mir persönlich nicht so recht zu. Ville Friman, der bisher hierfür zuständig war, hätte die klaren Gesangsparts der Songs stimmlich besser rübergebracht. Daher gefallen mir auf der vorliegenden EP die ersten beiden Songs mit weniger klarem Gesang besser, als die zweite Hälfte des Materials. Das drei-gitarrige Gitarrenspiel kann sich hören lassen, insbesondere die traurig-schönen Soli von Markus Vanhalla.

 

 

 

 

 

 

 

 

Argent Moon


Cover - Argent Moon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 23:14 ()
Label:
Vertrieb:
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50th Anniversary Edition

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Keine Ahnung, wie dem RORY GALLAGHER selbst dieser VÖ-Wahn gefallen würde: Das Angebot: 4CD+1DVD Deluxe Boxset, 2CD, Limited Edition 3LP, Limited Edition D2C 1 LP Coloured Vinyl, Super Deluxe Digital, Deluxe Digital HD, Deluxe Digital MFiT, Deluxe Digital Standard. Die vorliegende 2-CD-Version enthält einen neuen Mix des Originalalbums, 14 bisher unveröffentlichte Outtakes und Alternate Takes und vier BBC Radio Session Tracks. Die aufgepustete Neuauflage des 1971er-Debüt-Album versetzt einen zurück in eine Zeit, als es noch keinen echten Metal gab und Gitarrengötter noch welche waren. Und in die Zeit, als der Rockpalast die schweißtreibende Atmo eines schier unendliche RORY-Konzerts irre authentisch transportierte. Die RORY GALLAGHER all die Zutaten aus Blues und Rock auf eine neue Ebene hievte. Der Mann ist unverzichtbar, heute wie vor 50 Jahren. Was er konnte, das zeigen auch die beiden Coverversionen der Klassiker „Gypsy Woman“ und „It Take Times“ auf der zweiten CD Gewand des irischen Rockers, der sich dank seiner Fähigkeiten im Jazz, Blues, Rock genauso wohl fühlte wie in der Ballade oder im angefolkten Bereich. Und all dies auch den Hörern vermittelt. Das melancholische "I Fall Apart" ist ein echter HIt. Einmalig auch das catchige "Laundromat". Die nette Aufmachung mit zeitdokumentarischen Bildern und ausführlichen Liner-Notes im Digipack tut ein Übriges für ein gelungenes Dokument der Musikgeschichte.

50th Anniversary Edition


Cover - 50th Anniversary Edition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 120:50 ()
Label:
Vertrieb:
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Can We Get A Witness

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Bei einem Bandnamen wie THE GEORGIA THUNDERBOLTS denkt mein Jahrgang ganz zwangsläufig an THE GEORGIA SATELLITES. Letztere hatten Ende der 80er-Jahre durchaus respektable Alben mit dreckig-bluesigen Hard-Rock am Start, welche auch deutliche Southern-Einflüsse erkennen ließen. Und genau da fangen THE GEORGIA THUNDERBOLTS an. Die Band aus dem amerikanischen Süden bietet eine fette Mischung aus Boogie-Rock und bluesigen Southern – Fans von LYNYRD SKYNYRD über BLACKBERRY SMOKE bis hin zu BLACK LABEL SOCIETY dürfen da mal dran schnuppern - wobei die Jungs eine gewisse Affinität zum guten, alten Country-Sound positiv mitverarbeiten.
Der Opener „Take It Slow“ fungiert dann auch als „Blaupause“ für den Sound des Quintetts aus Rome – viel Groove, Mundharmonika, eingängige Melodien und gute genretypische Gesangslinien. Ähnlich auch die tolle Single „Be Good To Yourself“. Als weiterer Hinhörer sind mir der Power-Mid-Tempo-Track „So You Wanna Change The World“, das ALLMAN BROTHERS-Cover „Midnight Rider” (hier in einer räudigen Rockversion), das Southern-Highlight „Half Glass Woman“ und der eindringlich vorgetragene, mit starken Riffs versehene Titelsong „Can I Get A Witness“ aufgefallen. Mit dem abschließenden, überlangen „Set Me Free“ gelingt sogar ein epischer, gitarrenlastiger Track in bester MOLLY HATCHET-Manier. Das Debüt der GEORGIA THUNDERBOLTS dürfte also bei der einschlägigen Zielgruppe gut aufgenommen werden.

Can We Get A Witness


Cover - Can We Get A Witness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:58 ()
Label:
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Band:

The Georgia Thunderbolts

KEINE BIO! www
Band:

Tarchon Fist

KEINE BIO! www
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Blessings And Miracles

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Das einleitende Intro hätte es so sicher nicht gebraucht. Aber dann - mit dem ersten Song „Santana Celebration“ bekommt man all das was man erwartet – den typischen Gitarrensound des unkaputtbaren Mexikaners Carlos Santana, verbunden jener Art von Latin-Rock der ja die meisten Songs von SANTANA umgibt. Das neue Album „Blessings And Miracles” des mittlerweile 74-jährigen Gitarrenmeisters bietet aber auch wieder reichlich Abwechslung trotz der SANTANA-typischer Kost. „Rumbalero“ zum Beispiel hat was von Dancefloor, „Joy“ (mit Country und Southern-Ikone Chris Stapleton am Mikro) tendiert dann in gegensätzlicher Richtung. Dabei nimmt er sich mit seiner Gitarre oft zurück – und steht trotzdem im Mittelpunkt - wer so spielt braucht nicht zu singen. Vor allem nicht wenn man mit Rob Thomas (MATCHBOX 20) und „Move“ dabei ist, den über 20 Jahre zurückliegende Erfolg von „Smooth“ zu wiederholen. Wobei mein Highlight das von LIVING COLOUR-Sänger Corey Glover eingesungene kraftvoll rockende „Peace Power“ ist – Gänsehaut Vocals meets überragende Gitarre. Und gegensätzlicher als das dann doch kitschige „A Whiter Shade Of Pale“ (den Song hätte es so nicht gebraucht – für den guten Steve Winwood wäre doch auch sicher ein besserer Track im Phetto gewesen) auf der unteren Seite der Skala – und dem fulminanten „America For Sale“ (mit METALLICAs Kirk Hammett und Marc Osegueda von DEATH ANGEL) als weiteres Highlight kann es kaum gehen. Das Album bietet von Pop über Jazz-Anleihen, Latin Rock, Soul bis Country und Hard Rock eine wilde Mixtur die unter dem Banner SANTANA dann aber doch richtig stimmig ist. „Blessings And Miracles” ist kein zweites „Supernatural“ – auch wenn es erkennbar Parallelen gibt – aber ein gutes SANTANA-Album.
 

1     Ghost of Future Pull/New Light

2     Santana Celebration

3     Rumbalero - feat. Salvador Santana & Asdru Sierra

4     Joy - feat. Chris Stapleton

5     Move - feat. Rob Thomas & American Authors

6     Whiter Shade Of Pale – feat. Steve Winwood

7     Break – feat. Ally Brooke

8     She’s Fire – feat. Diane Warren & G-Eazy

9     Peace Power – feat. Corey Glover

10     America For Sale - feat. Kirk Hammett & Marc Osegueda

11     Breathing Underwater – feat. Stella Santana & Avi Snow & MVCA –

12     Mother Yes

13     Song For Cindy

14     Angel Choir/All Together - feat. Chick Corea & Gayle Moran Corea

15     Ghost Of Future Pull II

Blessings And Miracles


Cover - Blessings And Miracles Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 59:41 ()
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Caravans to the Outer Worlds

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Als Zugabe zum Vorgänger-Album „Utgard“ hauen ENSLAVED eine lohnenswerte EP raus. Mit ENSLAVED kann man nix falsch machen! Die ausgereifte Band liefert immer punktgenau ab, und beweist jede Veröffentlichung aufs Neue ein erstklassiges Songwriting. Melodie und Härte: eine kompositorische Streitmacht mit technisch nuancierter norwegischer Qualitätsarbeit seit den frühen 90ern. Die Band entwickelt sich stetig weiter, expandiert und wandert erfolgreich in progressiven Gefilden. So auch auf der EP „Caravans to the Outer Worlds“, auf der sich vier Songs befinden.

Direkt der erste Song und Titeltrack bietet viel: Black Metal mit Raserei und düsterer Atmosphäre, psychedelischen und progressiven Klängen, Hammondorgel, einem schmucken Gitarrensolo von Arve "Ice Dale" Isdal, Grutle Kjellsons raspelnden Screams und dem klaren Gesang von Håkon Vinjes. Nach einem rockigen Instrumental-Intermezzo mit eindringlichem Basslauf, folgt das akustisch-melodische „Ruun II – The Epitaph“ mit ausschließlich clearem Gesang. „Ruun“ hieß auch das sehr starke (aber weitaus härtere) Enslaved-Album von 2006. „Ruun II“ ist eine schöne Psychodelic-Progressive-Rock-Nummer mit tranceartiger Stimmung. Es türmen sich Soundwände auf. Fließend geht es in den instrumentellen Abschlusstrack „Intermezzo II - The Navigator“ über, der in verträumten Keyboardsounds endet.

Wie der Titel bereits ankündigt, nehmen ENSLAVED den Hörer mit auf eine spannende klanglich halluzinierende Reise. Leider ist die EP zu schnell zu Ende, der Appetit auf Nachschub ist definitiv geweckt.

Caravans to the Outer Worlds


Cover - Caravans to the Outer Worlds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 18:13 ()
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Bird’s Eye View

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Aus der Slowakei kommt mit LERA eine temperamentvolle junge Lady, die mit einem sehr modernen Hard Rock Album überzeugen möchte. Das gelingt dank der starken, rauen aber dennoch variablen Stimme bei straighten Rockern wie dem Opener „The Way Of The Champion“ oder dem sehr eingängigen und poppigen „Johnny The Best“ teilweise auch recht gut. Leider verzettelt man sich im Verlauf des Albums etwas in dem man sich möglichst breit zu präsentieren versucht. Da sind die dezenten Reggea Anflüge beim bereits erwähnten „Johnny The Best“ noch ganz witzig. Das mit einem sehr obskuren Sound versehene „I Need To Hate You“ hingegen hat wirklich Nervpotential. Auch das funkig-groovige „I’m OK“ lässt die Stirn des Rezensenten runzeln. Was schade ist, denn stimmlich ist das schon geil. Aber dass die Platte wie ein Pop Album produziert ist, sprich jeder Song ein komplett eigenen Sound bekommen hat, geht auf Kosten der Homogenität, ist in meinen Ohren alles andere als ein Vorteil und lässt mich die Scheibe schwer am Stück genießen. Einzeln betrachtet machen neben den beiden schon erwähnten Songs der lockere Rocker „Cynical“ und die tolle Ballade „Divorce“ am meisten Spaß. Vielleicht bin ich einfach nicht die richtige Zielgruppe aber meine Empfehlung wäre für das nächste Album sich auf die durchaus vorhandenen Stärken zu konzentrieren und nicht jeden Gitarrensoundeffekt zu benutzen den der PC hergibt, bzw zeigen zu wollen, dass man alles kann. Das ist dann ein bisschen so wie in der Imbissbude die Schnitzel, Pizza, Nasi Goreng und Chicken Tikka Masala auf der Karte hat: Alles irgendwie OK, beim echten Inder oder Italiener ist es dann aber doch geiler.

Bird’s Eye View


Cover - Bird’s Eye View Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:50 ()
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