Band:

Chapter II

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Forbidden Anger

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Seit der Veröffentlichung des brillanten 2005er Demos und der anschließenden professionellen Aufbereitung dieser Scheibe unter dem Titel „Vermächtnis“ sind annähernd fünf Jahre vergangen, in denen sich im Lager der Band Einiges getan hat: aufgrund von Besetzungswechseln wurde der Name D.A.M.N. (die Buchstaben stehen für die Initialen der Gründungsmitglieder) in DIARY ABOUT MY NIGHTMARES geändert, und auch eine Plattenfirma nebst potentem Produzententeam (an den Reglern saß Jakob Batten von ILLDISPOSED) konnte an Land gezogen werden. Das bisherige Erzeugnis all dieser Maßnahmen nennt sich „Forbidden Anger“ und stellt ebenfalls einen kleinen Bruch mit der Vergangenheit dar, was mich auch gleich zu meinem persönlichen Hauptkritikpunkt bringt: die Band hat ihre bisweilen doomigen und in bester BOLT THROWER-Manier stampfenden Einschübe (die ältere Stücke wie „Illusion Des Lebens“ oder „Tränen Der Einsamkeit“ zu echten Killern gemacht haben) fast komplett über Bord geworfen und dafür einen gehörigen Schuss Metalcore ins Boot geholt. Zwar dominiert weiterhin eine gehörige, leicht progressive Death Metal-Schlagseite, und Toni kotzt sich wieder hochklassig die Seele aus der Verschalung, aber ein gewisses Um-die-Ecke-Schielen in Richtung Mainstream ist nicht von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite dürften allen Mütze- und Hose-auf-halb-acht tragenden Kiddies die Ergüsse des Quintetts nach wie vor zu kompromisslos sein. „Lost In Lines“, „Close To The Border“, „Deathinfection“, „Hate“, der Titelsong oder „Across The Street“ machen absolut keine Gefangenen und leben von saustarken Grooves, dem scheinbar immer besser werdenden Zusammenspiel der Band und dem durchweg gelungenen, anspruchsvollen Songwriting, das „Forbidden Anger“ nicht leicht konsumierbar macht, sondern Zeit erfordert, diese Scheibe richtig geil zu finden. Das tut man dann auch!

Forbidden Anger


Cover - Forbidden Anger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:48 ()
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No God Slave

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EMBRYO werfen die Frage auf, warum Rising Records kein Senioritätsprinzip einführt: anstatt auf Unmengen gesichtsloser Bands von 18jährigen gepiercten und tätowierten Engländern zu setzen, die allesamt keine Songs schreiben können, lieber mal ein paar gestandene Bands unter Vertrag nehmen. Denn auch wenn nicht jeder Song auf „No God Slave“ ein Knaller ist, macht die Platte Spaß. Spaß, der durch unterscheidbare Songs entsteht, die ordentlich Groove haben, einen FEAR FACTORY-artigen Gitarrensound und durch das Keyboardspiel eine düstere Note bekommen. Quasi eine Mischung aus besagten Amis und SOILWORK plus eine Prise US Death Metal. Das klingt passabel, gerade wenn die Italiener mal Gas geben und ordentlich knüppeln („Democratic Mankind Slaughter“) oder die großen Melodien auspacken („The Scarecrow“), wobei sie letzteres ruhig öfter machen könnten. Wäre das der Fall und „No God Slave“ dadurch etwas abwechslungsreicher, wäre es eine richtig geile Scheibe geworden, so ist sie eben eine gute – und damit um Längen besser als viele ihrer Labelkollegen.

No God Slave


Cover - No God Slave Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:18 ()
Label:
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Band:

Punish My Heaven

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Band:

Sankt Otten

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I Was Trying To Describe You To Someone

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CRIME IN STEREO haben bereits mit „…Is Dead“ angedeutet, dass sie sich vom reinen (melodischen) Hardcore wegbewegen werden, von daher war klar, dass „I Was Trying To Describe You To Someone“ keine simple Fortsetzung sein würde. Das Intro, bestehend aus leisem Gesang und ebenso leisen Drums, fasziniert und geht abrupt in den ersten Song über, der dann ebenso unvermittelt endet. „Exit Halo“ und „Not Dead“, die ersten beiden kompletten Stücke des Albums, sind da im Aufbau etwas konservativer, gehen gut ins Ohr und dürften sich als heimliche Hits entpuppen: gerade „Not Dead“ hat eine dermaßen eingängige Melodie und einen ebensolchen Text, dass sich dem Song niemand entziehen können wird. Wer jetzt aber einen qualitativen Abfall erwartet hat, der irrt: CRIME IN STEREO halten auch mit den nachfolgenden Songs das hohe Anfangslevel und gehen mal rockig („Type One“), mal traurig-düster („Dark Island City“) zuWerke, wobei sie jederzeit überzeugen können. Die Band hat sich hörbar neuen Einflüssen jenseits des Hardcore-Genres geöffnet und Britpop, Rotzrock und Rock in die Musik einfließen lassen, was „I Was Trying To Describe You To Someone” massenkompatibler, aber gleichzeitig auch komplexer macht. Das ist ein Kunstgriff, der so nicht jeder Band gelingt, CRIME IN STEREO aber eine Platte beschert, die sich sowohl HC Kids als auch Visions-Leser anhören können, ohne überfordert zu sein. Kurzum: auf den neuen Wegen fühlt sich die Band sehr wohl.

I Was Trying To Describe You To Someone


Cover - I Was Trying To Describe You To Someone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:5 ()
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Bloodrust Scythe

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Das sind immer genau diese Momente, die man als unbedarfter Hobby-Schreiberling am Meisten schätzt: CD bekommen - check, cooles Cover-Artwork - check, Band aus Nürnberg… Bayern… ok, kann man sich ja nicht immer aussuchen - check, Thrash Metal - check. Dann rein in den Player das Ding, anschalten, Feuer! Es gibt nicht viele Platten, bei denen man gleich nach 2 Minuten weiß, dass sie ein Brett sind. Diese 2002 von Iron Tyrant, Sick, Iron Incubus und The Bone gegründete Band ballert dem Hörer am Fließband mörderisch fett produzierte Old School-Thrash-Kanonenschläge um die Ohren, die hörbar von Vorbildern wie LIVING DEATH oder IRON ANGEL beeinflusst sind und trotzdem nicht angestaubt klingen. Ähnlich wie DESASTER legen HELLISH CROSSFIRE keinen großen Wert auf instrumentale Kammerspielchen (was keineswegs heißt, dass die Band untalentiert sei – im Gegenteil!), sondern stellen die stets nach vorne peitschenden Songs in den Vordergrund, die von sägenden Riffs, passenden Breaks und Iron Tyrant´s fast schon punkigem, teilweise sogar etwas an Lemmy erinnernden Gebelle leben. „Night Of The Possessed“ (Ohrwurm!), „… Of Slaying Grounds“, „Into The Old And Evil“ (Killer!) oder “Speed Hunter” sind ausnahmslos erstklassig und gehören in jeden Thrash-Haushalt. “Bloodrust Scythe” mag vielleicht insgesamt nicht ganz so überragend wie die letzten KREATOR- oder DESASTER-Alben sein, aber alles, was danach im deutschen Genre-Sektor kommt, können die Jungs mit diesem Album ohne Probleme in Schach halten. Klasse!

Bloodrust Scythe


Cover - Bloodrust Scythe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:48 ()
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II

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Mit dem schlicht und ergreifend „II“ betitelten Album legt das schwedische Trio ASTEROID sein – man mag es erahnen – zweites Album vor. Die Jungs graben ganz tief in der Retro-Kiste und vermischen klassischen 70s Rock mit Psychedelic und Stoner Rock. So treffen in ihrer Musik bluesige Hendrix-Licks auf die doomigen Riffs von BLACK SABBATH und die spacigen Instrumentalpassagen von LED ZEPPELIN. Dabei erinnern sie immer wieder auch an jüngere Bands, die diese Einflüsse ebenso verarbeiten bzw. verarbeitet haben, wie etwa KYUSS, MOTORPSYCHO oder BLACK MOUNTAIN. In einigen der langen Instrumentalteile scheinen die Musiker zwar etwas den Faden und damit auch an Spannung zu verlieren. Insgesamt zelebrieren sie ihren Sound aber so authentisch und mit einer derartigen Intensität, dass man über kurze Durststrecken locker hinwegsehen kann. Sicher, das Rad erfinden auch ASTEROID nicht neu, vielmehr wird hier Altbekanntes neu verarbeitet. Aber etwas anderes wollen sie offenbar auch gar nicht – und müssen sie auch nicht, denn wer dermaβen roh und spacig abrocken kann, muss nicht innovativ sein. Mit ihrem zweiten Album haben ASTEROID ein intensives, druckvolles und gleichzeitig verspieltes Album abgeliefert, das mit jedem Durchlauf gewinnt und die Herzen von Fans der alten 70s-Rock-Schule höher schlagen lassen sollte.

II


Cover - II Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:47 ()
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Smorgasbord

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Unter das Kapitel “Bands, die aus Norwegen kommen” fallen für den Durchschnittshörer fast nur schwarz-weiß angepinselte Kirchengriller, die zudem auch noch infernalischen Lärm fabrizieren. Dass es auch anders geht, zeigen THE BRIMSTONE SOLAR RADIATION BAND aus Bergen, die seit Ende der 90er ihr Unwesen treiben, aber musikalisch in den 60ern und 70ern leben. Die Band beruft sich auf Vorbilder wie THE BYRDS, PINK FLOYD, SANTANA, aber auch die BEATLES gucken öfter mal um die Ecke. Hart oder brutal ist hier absolut gar nichts; diese Truppe gehört – um Missverständnissen gleich vorzubeugen - nicht zu denjenigen, die uralte Klänge in eine moderne Krachkulisse mischen, Stichwort MASTODON und Co.. „Smorgasbord“ dürfte eher noch den Indie- und Alternative-Rockern gefallen, die auf breite Gitarrenwände gut verzichten können. Aber auch aufgeschlossenen Metallern dürfte das Album gefallen, denn durchweg gelungene Songs wie „Medic“, das sehr atmosphärische „Godspeed Mother Earth“, das fast schon fröhliche „The Great Yeah“, die erste, durchaus recht kommerzielle Single-Auskopplung „Sanctimonious High“ oder das besonders stimmlich an Tom Petty erinnernde „Thin Air“ machen auf ihre verspielte, aber trotzdem zugängliche Art einfach Spaß. „Smorgasbord“ ist kein Selbstdarstellungs-Frickel-Album, sondern eine zeitlose, mal rockige, mal poppige, mal retrophile Reise, die einfach nur Musikfans mit gutem Geschmack anspricht, wenn auch (leider) nicht die breite Masse. Sehr cool!

Smorgasbord


Cover - Smorgasbord Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:15 ()
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Kingdom Of Evil

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Bei ANGELS OF BABYLON handelt es sich um eine dieser All-Star-Truppen, in denen sich diverse, zum Teil in kreativer Hinsicht ausgebrannte Szeneveteranen zusammenraufen um sich noch einmal am großen Wurf zu probieren. In diesem Fall sind Ex-MEGADETH-Gitarrero David Ellefson und Ex-MANOWAR-Drummer Rhino mit am Start, deren Namen „Kingdom Of Evil“ zumindest einen kleinen Werbeeffekt bescheren. Nachdem Mr. Ellefson mit seinem ehemaligen MEGADETH-Kollegen Jimmy DeGrasso und der Band F5 mehr oder weniger gescheitert ist, versucht er sich bei diesem Haufen, der, soviel Fazit kann man schon vorwegnehmen, alles andere als schlechte Mucke auffährt. ANGELS OF BABYLON erinnern mit ihrem bombastischen, kraftvollen, aber keineswegs kitschigen Melodic Metal oftmals an die saustarken ASTRAL DOORS, WUTHERING HEIGHTS oder Richard Andersson´s SPACE ODYSSEY, was zum größten Teil an Frontmann David Fefolt liegt, der Göttersänger Nils Patrik Johansson stimmlich sehr nahe kommt. Wer mit dieser stilistischen Ausrichtung also keine Probleme hat, darf sich an starken Kompositionen wie dem ohrwurmhaften Opener „Conspiracy Theory“, dem epischen „Apocalypse 2012“, dem hymnischen „Tear Out My Heart“, dem Stampfer „Oh How The Mighty Have Fallen“ oder dem Groover „Tarot“ erfreuen, die in der Summe sogar sehr abwechselungsreich ausfallen sind. „Kingdom Of Evil“ ist sicher kein überragendes Meisterwerk, aber eine wirklich gute Scheibe, die sich melodisch rockende Naturen problemlos ins Regal stellen können.

Kingdom Of Evil


Cover - Kingdom Of Evil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:26 ()
Label:
Vertrieb:

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