Interview:

War From A Harlots Mouth

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Interview Eure Tour mit ARSONISTS GET ALL THE GIRLS & Co. ist gerade zu Ende - wie war sie? Was war dein persönliches Highlight der Tour?



Die Tour war super. Wir waren einen ganzen Monat unterwegs, haben 30 Shows am Stück gespielt und unzählige Kilometer im Auto abgerissen. Die Publikumsreaktionen waren durchweg sehr gut und das gesamte Tourpaket hatte eine gute Zeit. Der Höhepunkt war in jedem Fall das sehr gut besuchte Konzert in Leipzig als wunderbarer Tourabschluss und auch als letztes Konzert für SALT THE WOUND. Ich denke wir haben ihnen gemeinsam mit den Leipzigern einen würdigen Abschied bereitet.





Wie lange brauchst du nach einer Tour, um wieder im Alltag anzukommen?



Ich brauche leider zu lang, um wieder richtig durchzustarten. Haha Das kann gut bis zu einer Woche dauern. So eine Ochsentour steckt einem natürlich gehörig in den Knochen und wir werden auch nicht jünger! *lacht*





Wie eng sind die Bande, die ihr mit den euch begleitenden Bands so im Allgemeinen knüpft? Erwachsen da echte Freundschaften draus oder bleibt es meist bei "man kennt sich halt"?



Oft bleibt es wohl bei einem „man kennt sich, man sieht sich“, besonders mit den Amerikanern die immer sehr aufgeschlossen und freundlich sind, oft aber auch nur für die Dauer der Tour. Zudem ist es schwierig ein tieferes, freundschaftliches Verhältnis aufzubauen, wenn man sich so selten sieht. Immerhin haben wir schon einige der Jungs wieder getroffen und werden uns wohl auch in Zukunft noch öfter über den Weg laufen – dann ist es in jedem Falle schön und angenehm. Darin sehe ich beispielsweise auch einen Vorteil bei den Amerikanern (entschuldigt meine Pauschalisierung) – der Smalltalk sorgt oberflächlich schnell und einfach für eine gute Atmosphäre und das ist ja durchaus wichtig für eine gute Tour.




Wie verbringst du persönlich die Tage auf Tour? Ist ja nicht so, dass 24 Stunden am Tag was zu tun ist...



Im besten Falle kann man die langen Fahrten verschlafen, dann nerven die nämlich auch nicht so. *lacht*

Sonst bestehen die Tage neben den Fahrten aus viel Warten und der Schlacht ums Essen und die Schlafplätze. Sonst versuche ich noch ein bisschen zu lesen, das Internet habe ich mir beinahe schon abgewöhnt, da es nur frustrierend ist, wenn 20 Mann gleichzeitig versuchen ins Netz zu kommen. Bei Möglichkeit bin ich aber auch immer fürs Sightseeing zu haben.





Was steht bei euch als nächstes in Sachen Tour auf dem Plan? Eure MySpace-Seite schweigt sich da ja aus...



Es gibt Pläne, sehr konkrete und weniger feste. Es ist jedoch noch nicht so weit, als dass wir das veröffentlichen könnten. Für den Sommer stehen erst einmal die Festivals auf dem Plan (und auch auf der Seite). Darüber hinaus zieht es uns natürlich in die Ferne und wir hoffen, dass sich da noch Einiges ergibt.





Von WFAHM leben könnt ihr sicher noch nicht, oder? Was für Jobs habt ihr momentan?



Die meisten jobben um halbwegs über die Runden zu kommen. Ich studiere. Nein – von der Musik leben können wir leider nicht.




Ist die Band noch immer ein Zuschuss-Geschäft, kommt ihr auf ±0 oder bleibt sogar was hängen?



Wir sind zur Zeit in der komfortablen Lage nichts drauf zu bezahlen, das könnten wir auch gar nicht. Zudem versuchen wir immer auch Geld zur Seite zu legen, um uns die Möglichkeiten für größere und weitere Tourneen offen zu halten.




Wie wichtig sind Shops wie iTunes für euch geworden?



Soweit ich das überblicke verkaufen wir unsere Platte auch auf iTunes. Es wird also nicht nur illegal runtergeladen. Vor allem in den USA scheint es eher üblich zu sein Musik auch im Netz zu kaufen. Itunes ist also sehr wohl wichtig für uns.





Ihr wollt ja in Kürze ins Studio, um Songs für eine neue Split aufzunehmen. Das machen ja heutzutage ja nicht mehr zu viele Bands. Was bewegt euch dazu, das zu machen?




Mittlerweile sind die Aufnahmen sogar schon abgeschlossen. Ein Beweggrund ist immer auch ein gutes, wenn nicht gar besonderes Verhältnis zu unseren Split-Partnern. In diesem Falle sind es BURNING SKIES – eine Band mit der wir uns seit der gemeinsamen Tour hervorragend verstehen. Sie sind wirklich sehr gute Freunde von uns. Wahrscheinlich ist aber auch hier allein der Vorteil, das sie aus England und eben nicht aus den USA kommen. Bei der ersten Split mit MOLOTOV SOLUTION war es aber vor allem günstig eine Möglichkeit für ein internationales Release wahrzunehmen – es war immerhin die erste „richtige“ Veröffentlichung. Dann will ich natürlich unsere andere Split nicht vergessen: Auch DEAD FLESH FASHION sind sehr gute Freunde von uns. Außerdem hatten wir auf der Split mit ihnen die Chance Nico einzuführen und nebenbei konnten wir noch ein edles Sammlerstück produzieren, was uns als Vinyl-Fans besonders stolz macht.





Habt ihr schon einen Plan, wann der "In Shoals"-Nachfolger geschrieben, aufgenommen und veröffentlicht werden soll?



Ja wir haben einen Plan und zwar einen recht strikten: Wir sind schon am Schreiben, ins Studio geht es Ende Mai und veröffentlicht werden soll die neue Platte im Herbst.





Wie oft probt ihr? Sind die Proben wichtig für das Songwriting oder geschieht das eher zu Hause?



Wir proben unregelmäßig – nur beim Songwriting hängen wir uns dann richtig rein und versuchen so oft wie möglich zusammen zu kommen. Wir arbeiten zu Hause an Ideen, aber die Songs werden vor allem gemeinsam im Proberaum erarbeitet.





Ihr seid ja alle mehr oder weniger tätowiert - was bedeuten deine Tattoos? Wenn sie einen tieferen Sinn haben, heißt das.



Vor allem sind meine Tätowierungen Schmuck aber damit ich ein bisschen besser mit ihnen leben kann, versuche ich natürlich mir ein oberflächliches Konzept auszudenken, um ihnen etwas Sinn zu verleihen. Ich orientiere mich vor allem an der griechischen Mythologie die ja sehr ergiebig ist an Motiven und Ideen, wobei meine Kenntnisse doch eher punktuell sind auf dem Gebiet.





Was ist deine Motivation für ein neues Motiv?



Ich bin sicherlich angefixt vom Tättowieren – das ist also schon Motivation genug – weiter zu machen – Ideen habe ich noch etliche und hin und wieder kommen noch welche dazu. Fertig bin ich also noch nicht.

Hast du einen Stammkünstler oder probierst du verschiedene Tätowierer aus?



Ich habe die meisten meiner Tätowierungen von Lemme in Potsdam aber festgelegt bin ich nicht. Ich habe auch eine Tätowierung von Mauro Nunes aus Brasilien und bin zur Zeit auf der Suche nach einem geeigneten Tattoo-Künstler für meine anstehenden Projekte.





Was halten deine Eltern von der ganzen WFAHM-Geschichte? Können sie halbwegs was mit dem Lebensentwurf ihres Sohnes anfangen?



So genau weiß ich das gar nicht. Manchmal frage ich mich, ob sie überhaupt ahnen, wie wichtig und ernst es mir damit ist. *lacht*. Sie wissen auf jeden Fall von meiner Leidenschaft und haben mich glücklicherweise schon immer unterstützt. An dieser Stelle auch gleich mal ein großes Dankeschön!




Wie hat sich dein Blick auf die Band, auf den Musikzirkus und auf extreme Musik im Allgemeinen durch deine Erfahrungen mit WFAHM verändert?



Es hat sich Vieles relativiert. Ja, ich glaube das ist das richtige Wort. Vieles ist in eine neue oder auch die richtige Relation gesetzt worden. Wir unterhalten uns öfter darüber, wie unser Bild von Bands sich durch unsere Erfahrungen geändert hat. Beispielsweise mein Gedanke als Jugendlicher, dass Bands auf Tour doch immer lange feiern und deswegen mit mir (damals als lokale Vorband) doch sicher noch richtig einen abbeissen wollen. Verständnis, dass die lieber ihre Ruhe haben wollen oder vielleicht auch einfach mal einen schlechten Tag haben könnten, hatte ich da nicht so sehr. Das hat sich in jedem Fall geändert. Ich weiß jetzt, dass zu touren nicht nur Party bedeutet, sondern neben den Konzerten auch noch lange Fahrten und wenig Schlaf. Das schlaucht auf Dauer. Oder der schon angesprochene Trugschluss: „Die haben es geschafft“ - Wie viel man braucht, um davon leben zu können wußte ich damals noch nicht und dass es sich bei so einer Spartenmusik, wie wir sie spielen, nicht so einfach gestaltet, ist mir auch durch die Band bewusst geworden. Das trifft wohl auf die meisten Bands im extremen Metal zu.





Da es noch recht früh im Jahr ist: ein kurzer Rückblick auf 2009 - war es ein gutes oder schlechtes Jahr für dich persönlich und für WFAHM?



Ich finde es war ein sehr gutes Jahr. Wir haben unser zweites Album rausgebracht, zwei große Support-Touren fahren dürfen und viele Konzerte spielen können, die für mich sicherlich eine der Hauptmotivationen sind. Ich denke wir konnten uns weiterhin behaupten und versuchen dieses Jahr gleich daran anzuknüpfen. Unsere Headliner-Tour war schon mal ein sehr guter Start.




Abschließende Worte, Grüße, Shout-Outs?



Danke für das Interview! Außerdem grüße ich noch alle die mich kennen! *lacht*


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Ills

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Broken Teeth

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Infestation

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Der Opener des neuen RATT-Albums „Infestation” versetzt mich geradewegs in die 80er und auf den Sunset Strip in L.A. Ein regelrechtes Hairspray Deja-Vu wenn Sänger Stephen Pearcy mit seiner von kleinen Effekten aufgehübschten Stimme einsetzt. Und Wow – der schnelle Opener „Eat Me Up Alive“ kommt mit klasse Solo (und fährt voll auf der „You’re In Love“-Schiene), aber auch die direkt nachfolgenden „Best Of Me“ (melodischer Kracher und nicht von ungefähr die Single) und „A Little Too Much“ (schneller Ohrwurm mit gehörig Livepotential) lassen bei aufgedrehten Regler die Wände krachen. Mit dem straight rockenden „Last Call“, dem locker groovenden „As Good As It Gets" und dem kurzen knackigen „Garden Of Eden“ schieben RATT noch gutes Futter nach. Das ich mir damals das Album „Invasion Of Your Privacy“ nicht nur wegen der Mucke sondern auch wegen dem aufreizenden Coverartwork zulegte (und ich war nicht der einzigste) verschweige ich mal nicht, aber das man das Album zusammen mit „Out Of The Cellar“ und dem Hit „Round And Round“ als Klassiker des L.A. Sounds der goldenen 80er bezeichnen darf ist unstrittig. Und so kann sich „Infestation” schon mit den alten Scheiben messen ohne sie allerdings zu übertreffen – denn das es neben den richtig guten Abgehnummern auch immer wieder ein paar durchschnittlichere Songs auf den Alben gab hat sich nicht geändert. Trotzdem, der Ratt’n’Roll des Stephen Pearcy & Co. dürfte auch in 2010 jeden angestammten Fan des Glam Rocks und des alten Westcoast-Sounds mehr als nur gefallen – gute Songs, klasse Stimme, super Gitarren (dank Warren DeMartini). RATT liefern mit „Infestation” eine Wiedergeburt ab die mal richtig Sinn macht.

Infestation


Cover - Infestation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:35 ()
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Chasing The Grail

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Wrestling ist nun so was von gar nicht meins (die haben meines Wissens nach ja nicht mal einen Ball). Demzufolge erstarre ich auch nicht in Ehrfurcht beim Namen Chris Jericho. Das der gute Mann mit seiner Metal-Band FOZZY in den Staaten gut im Futter steht will da auch nichts heißen. Die ersten beiden Cover-Scheiben mal außen vor gelassen legen FOZZY nach dem guten 2005er Album „All That Remains“ nun ihr zweites Album vor – und das macht Laune. Wieder mit STUCK MOJO’s Rich Ward an Bord liefern FOZZY auf „Chasing The Grail” Metal - mal traditionell, mal modern, aber an sich immer melodisch – und das meiste ist absolut US-Markt und damit airplaytauglich. Der OSBOURNE-mäßige Opener „Under Blackened Skies“ passt für Bangen und geht ins Ohr, der Quasi-Titelsong „Grail“ hat ordentlich Groove ohne zu arg aufs Tempo zu drücken, die als LYNYRD SKYNYRD-Hommage gedachte gelungene Ballade „Broken Souls“ hat ansatzweise Southern-Flair und trieft kaum. Gegen Ende macht das zwischen eingängig und vertrackt pendelnde „Revival“ eine richtig gute Figur bevor der überlangen, 14-minütige Knaller „Wormwood“ die Grenzen von FOZZY auslotet – hier versucht man sich auf episch-progressives, samt Akustik-Parts, Hammond-Orgel, Death-Growls – braucht mehr wie ein Anhören. FOZZY erinnern dabei ja öfters gesanglich leicht an Kollege OZZY (FOZZY ohne „F“) und musikalisch-kompositorisch sorgt schon o.g. Rich Ward für Qualitatives. Fazit: Wrestler Chris Jericho am Mikro und die Kollegen Rich Ward (Gitarre), Sean Delson (Bass) und Frank Fontsere (Drums) haben mit „Chasing The Grail“ ein sehr abwechslungsreiches Album abgeliefert das eine erstaunliche Bandbreite (von modern Metal über Melodic-US-Rock bis Alternative) bietet und FOZZY sicher ein Stück nach vorne bringen wird – wenn vielleicht auch nur in den Staaten.

Chasing The Grail


Cover - Chasing The Grail Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 65:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Raw Power (Re-Release)

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Das 1973er-Output „Raw Power“ von IGGY & THE STOOGES darf man getrost als eines der Ur-Alben des Punk bezeichnen. Die von David Bowie in London produzierte Scheibe war für damalige Verhältnisse ungewöhnlich Rotzfrech und lässt den Schluss zu, das viele Bands der kurz darauf florierenden Punkszene hier gut hingehört hatten. Nachdem THE STOOGES zwei recht erfolglose Alben auf den Markt hatten, war die Band an sich schon aufgelöst. Mit neuem Vertrag, Bowie als Produzent und mit STOOGES-Gründer IGGY POP als Vornamen versucht man mit „Raw Power“ erneut sein Glück. Kommerziell wird aber auch das Album ein Flop, was dazu führt, das die Firmierung IGGY & THE STOOGES in die Jagdgründe des seventies Rock einging – und vor allem für ihre wilde Bühnenperformance in Erinnerung blieb. Das „Raw Power“ doch mehr auf den Kasten hatte, zeigte die Zeit und die erste Punkwelle - IGGY & THE STOOGES vertonten pure Energie und vor allem IGGY schrie und krächzte sich durch die knapp 34 Minuten. Wobei man vor allem „Search and Destroy" (der Rocksong, auch als Single ausgekoppelt), „Gimme Danger" (die „Ballade“ klingt nach einem intensive Drogenexkurs), „Penetration" (verstörend emotionale Soundcollage) und den Titeltrack „Raw Power“ (rauer Punksong) als Klassiker bezeichnen darf.

Die Bonus CD enthält unter dem Titel „Georgia Peaches” ein bisher unveröffentlichten Mitschnitt vom Oktober 1973 „Live At Richards, Atlanta, Georgia“, und zwei ebenfalls bisher unveröffentlichte Bonustracks. Dazu ein starkes Booklet mit reichlich Lesestoff und Pics. Die „Legacy Edition“ kommt dann noch mit einer dritten CD daher, welche Seltenes und alternative Versionen aus der „Raw Power“-Zeit enthält und eine DVD mit dem „The Making Of Raw Power" von Morgan Neville mit neuen Interviews mit IGGY POP, sowie Liveausschnitte vom Festival Planeta Terra in São Paulo vom November 2009.




CD 1

1 Search And Destroy

2 Gimme Danger

3 Your Pretty Face Is Going To Hell

4 Penetration

5 Raw Power

6 I Need Somebody

7 Shake Appeal

8 Death Trip



CD 2

1 Introduction

2 Raw Power

3 Head On

4 Gimme Danger

5 Search And Destroy

6 I Need Somebody

7 Heavy Liquid

8 Cock In My Pocket

9 Open Up And Bleed

10 Doojiman (outtake from Raw Power sessions, 1972)

11 Head On (CBS Studio rehearsal performance, New York City, 1973)

Raw Power (Re-Release)


Cover - Raw Power (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 33:56 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Iggy & The Stooges

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Based On A True Story

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Schon mit „Death To Tyrants“ von 2006 haben die lebenden Hardcore-Legenden SICK OF IT ALL bewiesen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Obwohl zu diesem Zeitpunkt schon 20 Jahre im Geschäft, schüttelten sie auf der Scheibe eine energiegeladene Hardcore-Hymne nach der anderen aus dem Ärmel. Auch auf dem neuen Album zeigt die Band um die beiden Koller-Brüder keine Ermüdungserscheinungen. Ganz im Gegenteil – sie ist immer noch in jeder Sekunde voll auf dem Punkt und immer noch verdammt wütend. Die 14 Songs bieten wirklich alles, was man von einem SOIA-Album erwartet: Neben viel brachialem Midtempo wird auch immer wieder ordentlich das Gaspedal durchgedrückt, dazu gibt es die herrlichsten Mosh-Passagen, jede Menge Shout- und Sing-Along-Parts und auch immer wieder Ausflüge in oberdreckigen Streetpunk. Pete Kollers Gitarren-Riffs treiben die Songs kompromisslos nach vorne, und Bruder Lou brüllt sich wie eh und je die Seele aus dem Leib, als wenn es kein Morgen gäbe. Immer wieder unglaublich zu hören, wie dieser Typ es schafft, in der vermutlich ziemlich sterilen Studioatmosphäre vor dem Mikro eine derartige Wut herauszulassen. Man kann es nicht anders sagen: „Based On A True Story“ ist ein perfektes Hardcore-Album, randvoll mit Energie und Wut und gleichzeitig geprägt durch musikalische Vielfalt und geniales Songwriting. Mit dieser Scheibe haben die New Yorker wieder einmal die Messlatte höher gelegt und zeigen allen Jungspund-Bands, wer der Herr im Hause Hardcore ist.

Based On A True Story


Cover - Based On A True Story Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 33:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fantasy or Reality?

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Das Album "Fantasy Or Reality?" von VIRGIN ISLAND legt mit dem Opener „Disappointment“ und fulminanten Sopraneinsatz sowie den typischen düster-Gothic Elementen gleich los wie NIGHTWISH zu besten Zeiten - nicht gerade neu aber durchaus gut, insbesondere der klasse Instrumentalteil. Die Band kommt aus Vilshofen in Niederbayern und will eigentlich nicht auf bereits bekannten Pfaden wandeln, seit 22 Jahren ist die Band bereits musikalisch aktiv. Nach eigener Einschätzung ist man eher dem Melodic und Gothic Rock zugetan ohne den ganz großen Kitschbombast. Dem kann man durchaus zustimmen, obwohl die Keys stellenweise recht dominant sind, aber die Gitarrenfraktion ist ebenfalls präsent. Mit riffig-kraftvollen Parts, die nicht zu metallisch sondern eher gemäßigt aber auch nicht zu lasch klingen. Die Rhythmusfraktion ist ebenfalls recht solide unterwegs, steuert auch die immer mal wieder eingesteuerten Breaks passend durch das Gesamtgefüge.

Der Gesang von Ulrike Peetz-Kunkel ist nicht nur auf elfen Düstermetal-Sopran ausgelegt sondern sie kann auch recht passabel in normaler Stimmauslage agieren, das Englisch ist mir mitunter etwas leicht eckig-gestelzt man hört hier schon ab und einen deutschen Akzent durch.
Die guten Songs unter den insgesamt 11 Tracks des Album sind durchaus in der Überzahl insbesondere das klasse schuffelige mit SCORPIONS Gedächtnisriffs versehene „Sweet Hell“ ist recht abwechslungsreich gemacht. Das schlichte „Don’t Turn Back“ kann ebenfalls Pluspunkte sammeln wie das etwas straighter abgehende "I Don't Need" (auch mit schönem Gitarrensolo), das erfreulicherweise komplett ohne irgendwelches Gotic-Operngeträllere auskommt. Nicht falsch verstehen, ich mag dass auch ganz gerne nur ist das alles komplett ausgenudelt durch EPICA, NIGHTWISH und Konsorten daran hat man sich abgehört. Die Musik hier ist stilistisch eher mit EDENBRIDGE zu vergleichen.

Auch der Titelsong bietet schöne Riffs, einen variierenden Songaufbau und hier gibt wieder etwas mehr höhenlastigere Gesangsparts aber der Song läuft einfach klasse durch mit gelungenen Doppelleads, die dann sogar mal richtig abgehen dürfen. Das sehr gefühlvolle und rein akustische „Wherever You will go“ ist zwar nicht schlecht aber etwas zu lang geraten, es fehlt einfach am gewissen Etwas. Mir gefallen VIRGIN ISLAND sowieso am besten wenn es etwas mehr abgeht mit der Betonung auf mehr Rock und nach vorne wie bei "Let's Get High", da ist das etwas zu gefällige "The End Of Our Dreams" auch vom Refrain her deutlich blasser.
Letztlich ist "Fantasy Or Reality?" ein gut hörbares Album geworden, die Arrangements passen meist perfekt, die sechsköpfigen Band spielt ihre jahrelange Erfahrung an, das Handwerk wird klar beherrscht und dies ist ja auch nicht die erste Platte. Es gibt viele Formationen mit Plattenvertrag, die weniger unterhaltsam in diesem Genre unterwegs sind.

Dennoch ganz neu oder gar innovativ ist dass alles natürlich nicht, die hier schon angedeutete Mehrbetonung auf Rock & Riffs in diesem ansonsten typischen Gothicgebräu müßte unbedingt noch weiter fortgesetzt werden. Auch noch etwas mehr schnellere Sachen (die sehr fähige Gitarrenfraktion hätte dies locker drauf) wären nicht verkehrt. Auf die theatralisch-symphonischen Geschichten sollten VIRGIN ISLAND stattdessen komplett verzichten (und dafür lieber mehr Röhrengrundstimme) – das hatten wir alles schon zur genüge, leidende Elfenfrontfräuleins im langen Kleid sind total out. Laßt es zukünftig einfach noch etwas mehr krachen.

Fantasy or Reality?


Cover - Fantasy or Reality? Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:1 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

Virgin Island

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