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The Phoenix

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2020 erschien "Amends" von GRAY DAZE, das als eine Art “Best of“ aus den beiden ursprünglichen Alben "Wake Me"(1994) und "...No Sun Today"(1997) galt. Mit "Phoenix" bekommen wir nun die restlichen Songs fein aufbereitet nachgereicht. Zur digitalen Veröffentlichung am 17.06.2022 gab´s von uns bereits erste Infos (hier), die Hardware steht ab 01.07.2022 im Laden.
Aber irgendwie hört sich dieser "Rest" keinen Deut schlechter an, als die erste Charge. Chester schafft es erneut in jedem einzelnen Track den Hörer mit in seine Gefühlswelt zu nehmen, die allerdings dieses Mal einen Tacken zorniger, teils verzweifelter und manchmal auch düsterer daher kommt. Wie zuvor wechseln sich die ruhigen und lauten Momente mit nahezu unnachahmlicher Intensität ab und bilden so gleichsam ein Geflecht aus Licht und Schatten, das seinesgleichen sucht. Die Großartigkeit der einzelnen Songs liegt so dicht beieinander, dass es fast unmöglich ist, sich auf einen Favoriten festzulegen. Jede einzelne Nummer ist auf ihre Weise etwas Besonderes. Das ruhigste Stück auf der Platte: "Believe Me", in dem Chester Bennington und Richard Patrick (FILTER) wunderbar harmonieren, überstrahlt jedoch das übrige Liedgut.

Die mannigfaltigen Facetten dieses Ausnahmesängers werden darüber hinaus von den überlebenden Bandmitgliedern, Schlagzeuger und Songschreiber Sean Dowdell, Bassist Mace Beyers und Gitarristin Cristin Davis, vorzüglich ins recht Licht gerückt.

Ich schrieb das letzte Mal vom Stern, der zweifellos auf "Phoenix" genauso hell leuchtet, wie auf "Amends" und es ist mir wahrlich ein Rätsel, warum es die beiden Originalscheiben nicht geschafft haben, GRAY DAZE der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Mr. Dowdell versprach den Fans: “Wenn du Chester magst, wirst du diese Platte lieben“ und er hat Wort gehalten.

 

 

 

The Phoenix


Cover - The Phoenix Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:38 ()
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Permanent Waves – Fortieth Anniversary

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Ich kann trotz meines fortgeschrittenen Alters nicht behaupten ein RUSH-Fan von Anfang an gewesen zu sein. Beim erscheinen der ersten Alben Mitte der 70er liefen nämlich in meinen Kassettenrecorder noch Hörspielkassetten (Jüngere dürfen gerne mal googeln was das war). Aber mit den Alben „Signals“ (1982) und „Grace Under Pressure“ (1984) war es um mich geschehen. Was folgte war der sukzessive Erwerb des kompletten Backkataloges, inklusiver ihres siebten Albums – dem 1980 erschienenen „Permanent Waves“. Jenes Albums, welches den Übergang des kanadischen Dreigestirns von einer aufsteigenden 70er-Prog-Rock-Band und Kritiker-Lieblingen zu Superstars einleitete. Die Songs waren immer noch progressive Perlen – aber eingebettet in meist relativ kurze, knackige Songs (voller technischer Finessen und groovenden Rock), nachvollziehbar und eingängig. Alex Lifeson, Neil Peart und Geddy Lee experimentierten früh mit Synthies und Percussion-Spielereien. Es gibt immer was zu entdecken – und RUSH verstanden es meisterlich dies unaufdringlich einzubinden. Etwas, was viele Fans faszinierte - ein Markenzeichen des Trios, welches RUSH in den 80er perfektionieren sollten und sie vor allem in Nordamerika zu einer Stadien füllenden Band machte. Als Eckpunkte seien da mal der Hit des Albums „The Spirit Of Radio“ und die Prog-Perle „Natural Science“ genannt. Aber über RUSH noch viel zu schreiben ist an sich nicht nötig – es dürfte (sollte) kein Rockfan geben, der nicht das eine oder andere Album im Regal stehen hat.
„Permanent Waves – Fortieth Anniversary” wartete dabei nicht nur mit einem remasterten Sound der sechs Originalsongs auf (aus 2015), sondern auch mit einigen bisher unveröffentlichten Live-Tracks welche in 1980 auf der zum Album gehörenden Tour mitgeschnitten wurden. Die Aufnahmen kommen mit einer für ihr „Alter“ richtig guten Klangqualität daher – das Live-Feeling, die enthusiastischen Fans, das Können der Protagonisten war bereits damals herausragend. Das Teil gibt es noch in verschiedenen Special Editions – 2CDs+3LP Super Deluxe Edition, eine 3LP Deluxe Edition, die hier vorliegende 2CD Deluxe Edition und eine Deluxe Digital Edition. Auf der Webseite der Band finden sich noch weitere Optionen mit diversen Bekleidungsstücken. Alternative Cover und ausführliche Booklets verfeinern das Ganze dann noch.

 

2CD DELUXE EDITION – DISC 1

Original Album – Produced by Rush & Terry Brown / 2015 remaster (erstmals auf CD)

The Spirit Of Radio

Freewill

Jacob’s Ladder

Entre Nous

Different Strings

Natural Science

 

2CD DELUXE EDITION – DISC 2

Permanent Waves World Tour 1980 / unveröffentlicht

Beneath, Between & Behind (Live in Manchester)

By-Tor & The Snow Dog (Live in London)

Xanadu (Live in London)

The Spirit Of Radio (Live in Manchester)

Natural Science (Live in Manchester)

The Trees (Live in Manchester)

Cygnus X-1 (Live in London)

Cygnus X-1 Book II (Live in London)

Closer To The Heart (Live in Manchester)

Jacob’s Ladder (Live in Missouri)

Freewill (Live in London)

Permanent Waves – Fortieth Anniversary


Cover - Permanent Waves – Fortieth Anniversary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6 + 11
Länge: 35:46 ()
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Live At Woodstock

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Zum 50. Jubiläum des legendären Woodstock Festivals veröffentlicht Universal Music den bisher nur aus Mundpropaganda der Altvorderen bekannten Auftritt von CREEDANCE CLEARWATER REVIVAL. Dass das Material nicht früher der Öffentlichkeit zugänglich war, schiebt man gemeinhin auf die Tatsache das CCR (insbesondere Fogerty) als Headliner mit angetreten, erst nach Mitternacht auf die Bühne durfte und nach eigenen Aussagen dabei kein gutes Gefühl hatten (man spricht von 3 Uhr nachts). Zuvor hatten GRATEFUL DEAD ihren Auftritt exzessiv ausgeweitet und so wohl CCR die Show, respektive die Lust gestohlen..
Dabei kann man auf der Scheibe nachhören, dass CCR selbst in dieser Lage eine Klasse Live Band waren und voller Laune ihr aus Songs der ersten drei Alben bestehende Setlist darboten – neben dem unvermeidlichen Opener „Born On The Bayou“ unter anderem noch Klassiker wie „Bad Moon Rising“, „Proud Mary“ oder „I Put A Spell On You“. Nur die Zuschauerreaktionen klangen verhalten und merklich leise – was sicher auch der frühen Morgenstunde und des bis dahin (Achtung – Vorurteil) konsumierten Mitteln lag. Zum Abschluss des Sets legen CREEDANCE CLEARWATER REVIVAL dann mit zwei Jam-Songs los – wie damals üblich wurden die Kompositionen intensivst improvisiert ausgeweitete – so geschehen hier bei „Keep On Chooglin’“ und „Susie Q“, welche beide es jeweils auf 10 Minuten Spielzeit bringen. Auch wenn der Auftritt es gerade mal auf 55 Minuten bringt, CREEDANCE CLEARWATER REVIVAL waren wohl zurecht als einer der Headliner in Woodstock vorgesehen. Warum die Band die Veröffentlichung unter dem Woodstock-Banner damals wirklich untersagte, lässt sich nicht nachvollziehen. Aber besser spät, als nie – der Sound ist nämlich für 50 Jahre richtig gut, das Digipack ohne Booklet dafür umso spärlicher.

 

1.             Born on the Bayou

2.             Green River

3.             Ninety-Nine and a Half (Won’t Do)

4.             Bootleg

5.             Commotion

6.             Bad Moon Rising

7.             Proud Mary

8.             I Put a Spell on You

9.             The Night Time is the Right Time

10.           Keep on Chooglin’

11.           Suzie Q.

Live At Woodstock


Cover - Live At Woodstock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:20 ()
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Vertrieb:
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Live At Glastonbury ‘99

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Vor 20 Jahren waren TRAVIS ein hoffnungsvoller Newcomer der vor allen den Insidern auf den britischen Inseln ein Begriff war. Nach ihrem international noch unter dem Radar fliegenden Debüt (das doch noch sehr rockige „Good Feeling“, 1997) veröffentlichten TRAVIS wenige Wochen vor ihrem Live-Auftritt auf dem Glastonbury-Festival ihr zweites, ruhigeres Album „The Man Who“. Dieser Auftritt war der Startpunkt für die späteren weltweiten Erfolge der Band. Das Festival hatte an sich bestes Wetter zu bieten – nur beim Auftritt von TRAVIS regnete es stilecht zum Song „Why Does It Always Rain On Me?“ wie aus Kübeln. Nichts desto trotz – oder gerade deswegen – kam es zu einer jener magischen Verbindung zwischen Band und Publikum, welche legendäre Liveauftritte erst ermöglichen. Und TRAVIS legten an diesem Tag einen fulminanten Auftritt hin der in die Annalen des mittlerweile altehrwürdigen Festivals einging.
Wie gesagt, 20 Jahre ist das nun her – und die Band ist sich der Wichtigkeit ihres damaligen Auftrittes dermaßen bewusst, dass sie diesen nun in verschiedenen Versionen (CD, Doppel-CD, LP, …) zum Jubiläum veröffentlicht. Unter dem Titel „Live At Glastonbury ‘99” darf man jetzt offiziell nachhören was Tatzeugen seit dem verbreiten (und was es bisher nur als Bootleg gab): TRAVIS waren eine Klasse für sich – emotional, spielfreudig und mit Power lieferten sie ein Meisterstück, das der gute Sound der 16 Songs wiederspiegelt. Die aus den flotteren Stücken des Debüts und den meist bedächtigeren Songs von „The Man Who“ gut zusammen gemischte Setlist seht ihr unten. Eine Pflichtveranstaltung für die Fans.
Das war es aber zum Jubiläum noch nicht. Dann dazu gibt es mit dem „The Man Who Deluxe Box Set” (2CD & 2LP) noch ein weiteres Output – das 1999er-Chartbreaker-Album mit seinen Hits und seinen Maßstäben setzenden Stil. Dazu hat die Band dann noch 19 Bonustitel für die zweite CD zusammengestellt und ein 56-seitiges Booklet produziert. Dass sich das Album dann im Laufe der Jahre als zeitlos herausstellte rechtfertigte die Überhäufung mit Preisen die TRAVIS für „The Man Who“ in 1999 und 2000 abräumten-
 

Live At Glastonbury ’99

1.             Blue Flashing Light

2.             The Fear

3.             Writing To Reach You

4.             Good Feeling

5.             U16 Girls

6.             As You Are

7.             Why Does It Always Rain On Me?

8.             Coming Around

9.             All I Want To Do Is Rock

10.           Yeah Yeah Yeah Yeah

11.           Good Day To Die

12.           More Than Us

13.           Driftwood

14.           Slide Show

15.           Turn

16.           Happy

The Man Who Deluxe Box Set (2CD & 2LP)

CD Disc 1 (komplettes Album)

 

1.             Writing To Reach You

2.             The Fear

3.             As You Are

4.             Driftwood

5.             The Last Laugh Of The Laughter

6.             Turn

7.             Why Does It Always Rain On Me?

8.             Luv

9.             She’s So Strange

10.           Slide Show / Blue Flashing Light

 

CD Disc 2 (von der Band ausgewählte B-Seiten)

1.             Green Behind The Ears

2.             Only Molly Knows

3.             Yeah Yeah Yeah Yeah

4.             High As A Kite

5.             Be My Baby

6.             Where Is The Love

7.             Village Man

8.             Driftwood (Live at the Link Café / Glasgow / 1999)

9.             The Urge For Going

10.           Slide Show (Live at the Link Café / Glasgow / 1999)

11.           River

12.           Days Of Our Lives

13.           We Are Monkeys

14.           Baby One More Time (In Session)

15.           Coming Around

16.           Just The Faces Change

17.           The Connection

18.           Rock ’N’ (Salad) Roll

19.           The Weight

Live At Glastonbury ‘99


Cover - Live At Glastonbury ‘99 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 68:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tommy Orchestral

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ROGER DALTREY ist einer der beiden noch lebenden Gründungsmitglieder der britischen Rockband THE WHO (neben Pete Townsend) – und THE WHO die Verfasser eine der ersten Rockopern überhaupt – nämlich die Geschichte des tauben, stummen und blinden Tommy Walker (VÖ 1969). Obwohl von Anfang an sehr erfolgreich, mauserte sich „Tommy“ über die Jahre zu einem der wichtigsten Konzeptalben der Rockgeschichte. Was damals vier LP-Seiten benötigte, geht heute auf eine CD; was damals Live sehr ursprünglich aufgeführt wurde kommt heute im orchestralen Gewande. Und wenn auch nicht zum ersten Male mit Orchester (bereits in den 70ern gab es diverse, unterschiedlichste Interpretationen), so hat sich DALTREY zum 50. Jubiläum mit „Tommy Orchestral“ etwas Besonderes einfallen lassen. Er tourte dafür in 2018 mit einem Symphonieorchester durch die USA und lies dies auch aufzeichnen. Für diese Tour wurde „Tommy“ durch den Komponisten und Arrangeur David Campbell (auch Adele, Radiohead, Bob Dylan, Metallica, Carole King) überarbeitet und eine neue, nach Daltreys eigenen Worten magische Orchestrierung vollzogen. Dabei kommt das Orchester Live dann eher aus dem Back. Dies lässt der Originalinstrumentierung reichlich Raum und sorgt so (auch an den Publikumsreaktionen hörbar) für einen deutlichen Widererkennungswert (um nicht zu sagen Retro). Und dass die Kompositionen für „Tommy“ größtenteils aus der Feder von ex-Kollege Townsend stammen sollte dem Genuss von ROGER DALTREYs „Tommy Orchestral“ nicht abträglich sein. Denn Familienbande bleiben - am Mikro war neben dem immer noch solide bis gut singenden Daltrey auch Petes Bruder Simon Townsend zu hören. Für Fans sicher eine Pflichtveranstaltung.

 

01 Overture

02 It's A Boy

03 1921

04 Amazing Journey

05 Sparks

06 Eyesight To The Blind

07 Christmas

08 Cousin Kevin

09 The Acid Queen

10 Do You Think It's Alright

11 Fiddle About

12 Pinball Wizard

13 There's A Doctor

14 Go To The Mirror

15 Tommy, Can You Hear

16 Smash The Mirror

17 Refrain - It's A Boy

18 I'm Free

19 Miracle Cure

20 Sensation

21 Sally Simpson

22 Welcome

23 Tommy's Holiday Camp

24 We're Not Gonna Take It

 

Tommy Orchestral


Cover - Tommy Orchestral Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 68:58 ()
Label:
Vertrieb:
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Blues

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JIMY HENDRIX wurde einmal gefragt, wie er sich fühlen würde als größter Gitarrist der Welt, worauf er antwortete: “Keine Ahnung, frag mal Rory!“

Im März wäre der sympathische Ire mit den karierten Hemden und der 61er Fender Strat 71 Jahr alt geworden. Mann kann getrost sagen, dass RORY GALLAGHER den Blues nicht nur gespielt, sondern maßgebend mit geprägt hat, bis er am 14. Juni 1995 an den Folgen einer Lebertransplantation in London starb.

Ihm zu Ehren wurde nun postum ein neues Album mit dem schlichten Titel “Blues“ veröffentlicht. Erhältlich ist das gute Stück in 3 verschiedenen Editionen. Die 1CD oder 2LP Version enthalten jeweils 16 Titel, besonders gelungen finde ich jedoch die 3CD Version mit 36 Tracks. Da ist definitiv für jeden was dabei, der Spaß am Blues bzw. Bluesrock hat. Auf dem ersten Silberling findet man klassischen Blues gemischt mit Traditionellem. U.a. hört man bei “I'm Ready“ Muddy Waters himself singen. Die 2. CD kommt dann etwas puristischer daher. Die Hälfte der Lieder sind aus der Feder von Rory entsprungen und werden meist vom Verfasser solo mit Gitarre und Mundharmonika vorgetragen. Lediglich ein Klavier unterstützt den Künstler auf zwei der zwölf Nummern. Last but not least werden wir auf der 3. Scheibe mit reichlich Livemusik unterhalten, dem natürlichen Lebensraum von RORY GALLAGHER. Die Aufnahmen bestehen aus diversen Interpretationen anderer Bluesgrößen, von denen man Albert King auf “You Upset Me Baby“ an der Gitarre und am Gesang zu hören bekommt. Insgesamt handelt es sich bei der Compilation um 90% unveröffentlichtes Material, so dass auch die Fans, die schon etliche Platten vom irischen Bluesbarden im Regal stehen haben, getrost zugreifen können.

Abgerundet wird das Paket mit einem umfangreichen Booklet, das außer bisher unveröffentlichten Fotos von RORY GALLAGHER darüber hinaus einen Essay des preisgekrönten Blues-/Rock-Autors Jas Obrecht enthält.

 

Blues


Cover - Blues Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 36
Länge: 180:0 ()
Label:
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Traces

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STEVE PERRY war für über 20 Jahre von der musikalischen Bildfläche verschwunden – auch wenn seine Songs mit JOURNEY zu den Dauerbrennern im AOR-Radio gehören und seine unverkennbare Stimme somit immer noch gegenwärtig ist. 20 Jahre in denen er gebeutelt von Krankheiten, Depressionen und menschlichen Verlusten wohl kaum Lust auf Musik hatte. Das hat sich nun, ich Alter von 69 Jahre geändert – und die Stimme von JOURNEY ist immer noch als die Stimme von JOURNEY zu erkennen. Auch wenn Perry gesanglich Volumen und Kraft eingebüßt hat, es alles in allem rauer, teilweise brüchiger klingt. Die Songs auf „Traces“ an sich geben sicherlich Perry’s Seelenlage wieder – und es ist STEVE PERRY hoch anzurechnen, dass er dies auf diese Weise verarbeitet. Aber leider genügt das Ergebnis aus meiner Sicht nicht den hohen Erwartungen, die man an ein Album mit JOURNEY-Background stellen darf. Denn die Songs sind kompositorisch wie auch melodisch nicht überzeugend. Die 10 Tracks sind überwiegend schmalzig geraten und lassen vom Tempo wie von der Melodieseite Ausreißer nach oben vermissen. „Traces“ besteht ausschließlich aus Balladen – wobei als die Besseren das mit Mitteteil der Scheibe platzierte Trio aus „No More Cryin“, „In The Rain“ und „Sun Shines Gray“ benannt werden kann. Ansonsten ist das Album trotz der nachvollziehbaren Beweggründe einfach ein ganzes Stück zu ruhig, fast kitschig geraten. „Traces“ ist wohl eher nur was für die Fans des STEVE PERRY und balladesker Töne.

Traces


Cover - Traces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Above The Clouds: The Very Best Of Glenn Frey

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GLENN FREY war einer der Erfolgskomponisten der EAGLES und damit einer der ganz großen der US-Musik. Aber auch Solo hatte er einiges an Hits vorzuweisen – vor allem in der Phase zwischen 1980 und 1994 als die EAGLES pausierten. Etwas über ein Jahr nach seinem Tod im Januar 2016 gibt es jetzt für die Fans eine fettes Boxset mit 3 CDs und einer Live-DVD des Künstlers. Wer es einfacher mag, der fährt aber auch mit der 15 Songs starken CD „Above The Clouds: The Very Best Of Glenn Frey“ gut. Das man hier unbedingt mit dem abgenudelten Ohrwurm „The Heat Is On“ (Beverly Hills Cop Soundtrack) starten muss, finde ich bei der Klasse der restlichen Kompositionen unnötig und plakativ. Egal – „You Belong To The City“, „I’ve Got Mine“ oder die geniale Ballade „Part Of Me, Part Of You” zeigen was GLENN FREY für ein Händchen für eingängige, ruhige aber unkitschige Hits und Songs hatte. Natürlich hört man den Songs alleweil deutlich ihre 80er-Vibes an – das gilt vor allem für den Keyboard-Sound und dem oft eingesetztem Saxophone – aber eine entsprechende gedankliche Zeitreise gehört hier halt dazu. Mit dieser GLENN FREY Best of-Zusammenstellung ist man gut bedient – wie auch mit jeder anderen in den letzten 20 Jahren erschienene- Zeitlose Kompositionen zwischen Pop und Rock den man in ruhigen Momenten einfach immer hören kann.

 

1. The Heat Is On

2. Call on Me (Theme from „South of Sunset“)

3. Part of Me, Part of You

4. You Belong to the City

5. Smuggler’s Blues

6. Sexy Girl

7. The Allnighter

8. Soul Searchin’

9. Same Girl

10. The One You Love

11. Strange Weather

12. I’ve Got Mine

13. River of Dreams

14. Love in the 21st Century

15. Lyin’ Eyes / Take It Easy (Medley – Live at The Stadium: Dublin, Ireland)

Above The Clouds: The Very Best Of Glenn Frey


Cover - Above The Clouds: The Very Best Of Glenn Frey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 74:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

XV-Best Of

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Es ist gar nicht so einfach, eine Band wie FAUN objektiv und gerecht zu rezensieren. Sind hier doch die Fan-Lager gespalten. Da gibt es die alten Fans, die sich beim Wechsel der Münchener Band zum Major Label Universal und der damit verbundenen Veränderung der musikalischen Ausrichtung enttäuscht abwendeten. Und dann gibt es unzählige, neu hinzugewonnene Fans, welche die etwas poppigeren, professionell gestylten und geschmeidigeren FAUN verehren.
 
Und um das gleich vorweg zu nehmen, für eben diese letztgenannten, neuen Anhänger ist das "XV-Best Of" benannte Album gemacht. Entgegen dem Titel ist es eigentlich keine Werkschau der seit 2002 bestehenden Band, sondern eher eine compilation der Universal-Alben (ab 2012). Und dass man auch das doch kontrovers diskutierte Stück "Tanz mit mir" (Zusammenarbeit mit der Schlagerband SANTIANO) mit draufgepackt hat, ist ein endgültiger und eindeutiger Dolchstoß ins Herz der alten Anhängerschaft.
 
Für alle anderen gibt es fünf, exklusiv für dieses Album veröffentlichte Nummern, darunter eine Live-Version. Wie auch immer man zu dieser Band steht, sie beherrscht ihr Handwerk - gerade die Instrumentierung hat nach wie vor etwas ursprüngliches und überzeugt. Wenn auch konsensbemüht, bleibt es meiner Ansicht nach Mittelalter-Pagan-Folkmusik und ist (noch) kein Schlager. Wenn ein Ritchie Blackmore von DEEP PURPLE und RAINBOW zu BLACKMORES NIGHT wandern darf, warum dann nicht der Hirtengott FAUN? Sicher haben sie die textliche Tiefe, die erdgebundene Melancholie und die Mystik aus früheren Tagen verloren oder gar bewusst abgegeben, gleichwohl findet man hier immer noch ein paar gute Songs (z.B. "Diese kalte Nacht" und nach wie vor "Von den Elben"). Der FAUN ist aus dem tiefen, dunklen Wald in einen bewirtschafteten, mit Öffnungszeiten versehenen Fabelwesen-Zoo gezogen. Es kommt immer auf den Blickwinkel an und wenn der Künstler sich damit wohlfühlt und den damit verbundenen größeren Erfolg genießt, warum nicht?! Niemand wird zum Kauf gezwungen. Für die enttäuschten "alten" Fans gibt es andere scheue Waldwesen im Dickicht zu entdecken.
 
 
 

XV-Best Of


Cover - XV-Best Of Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 72:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Roxy Music

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Wer auf innovativen Art-Rock steht und sich im Bereich Pop und Prog musikgeschichtlich bewandert fühlt kommt am 1972er selbstbetitelten Debüt von ROXY MUSIC kaum vorbei. Das kongeniale Duo Bryan Ferry (mit seinem unverwechselbaren Staccato-Gesang) und dem experimentierfreudigen Brian Eno an den Tasten gelang zusammen mit Andy Mackay (Saxophone, Oboe), Phil Manzanera (Gitarre) und Paul Thompson (Schlagzeug) ein Album voller neuer Ideen und Sounds. ROXY MUSIC waren in dieser Zusammensetzung – Brian Eno war ja nur die ersten beiden Alben mit an Bord – noch keine anspruchsvolle, auf Erfolg gegtrimmte Popband. ROXY MUSIC 1972 waren bombastischer, vom Glam-Rock und Psychedelic inspirierter Artrock – an sich eine Vorstufe zum Prog-Pop, welche Parts des New Wave vorwegnahm. Vor allem aber waren sie neu, innovativ und aufregend – und das war in den untriebigen Zeiten Anfang der 70er gar nicht so einfach.
Der eröffnende Song „Re-Make/Re-Model“ wirkt dabei gar ein wenig punkig und läßt Ferry seinen aufregend-unruhigen Gesang in den Vordergrund rücken. Natürlich dürfte die Hitsingle „Virginia Plain“ für den unbewanderten Hörer das bekannteste Stück des ROXY MUSIC-Debüts sein. Obwohl auch diese Song durch ungewöhnlichen Arrangements und Strukturen auffällt und keinen benannten Refrain aufweist schaffte es bis auf Platz 4 der UK-Charts. Weitere, einzelne Songs hervorzuheben verbietet sich an sich, da „Roxy Music“ ein atmosphärisches Konglomerat verschiedenster Einflüsse und Stilmittel darstellt. Man experimentiert mit Tönen und Instrumenten, Eno läßt seinen Synths freien Lauf – Ferry seinem extrovertierten Gesang ebenso. Zappelig, ja gehetzt klingt manches – ja fast schon atonal – aber ROXY MUSIC ziehen einen dabei in ihren Bann. Die Vielfalt ist hier also Programm – das eher ruhige, dunkel-eingängige „2 HB“ kontrastiert hier zum Beispiel per Excellance das indie-rockige „The Bob (Medley)". Ein Album das man entdecken muss.
Das vorliegende Album „Roxy Music – The Debut 45th Anniversary” enthält in der Doppel-CD-Ausgabe den US-Release der Scheibe mit dem Überhit „Virginia Plain“ in der 1999 von Bob Ludwig remasterten und digital optimierten Version; sowie als Dreingabe noch vier „BBC Sessions“ aus dem Jahre 1973. Weitere Versionen – darunter eine Vinyl-Variante – dürfen da natürlich nicht fehlen. Aber wie bereits eingangs erwähnt: Wer auf innovativen Art-Rock steht und sich im Bereich Pop und Prog musikgeschichtlich bewandert fühlt kommt am 1972er-Debüt von ROXY MUSIC kaum vorbei.

 

2-DISC / DIGITAL DELUXE EDITION TRACKLISTING

 

DISC ONE: THE ALBUM

Re-Make/Re-Model (5.14)

Ladytron (4.28)

If There Is Something (6.34)

Virginia Plain (2.57)
2 HB (4.31)
The BOB (Medley) (5.49)

Chance Meeting (3.10)

Would You Believe? (4.03)

Sea Breezes (7.04)

Bitters End (2.08)

 

DISC TWO: THE BBC SESSIONS

 

THE PEEL SESSIONS 4/1/72

If There Is Something (6.38)
The BOB (Medley) (5.50)
Would You Believe? (3.48)

Sea Breezes (8.18)

Re-Make/Re-Model (4.58)

 

THE PEEL SESSIONS 25/5/72

2 HB (3.46)
Ladytron (6.14)
Chance Meeting (3.01)

 

THE PEEL SESSIONS 25/5/72

Virginia Plain (4.03)
If There Is Something (12.15)

 

BBC IN CONCERT 3/8/72

The BOB (Medley) (5.51)
Sea Breezes (7.13)

Virginia Plain (3.27)

Chance Meeting (5.31)

Re-Make/Re-Model (6.28)

Roxy Music


Cover - Roxy Music Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10 + 15
Länge: 42:58 ()
Label:
Vertrieb:

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