Review: Thick As A Brick 2 (Re-Release)
Als JETHRO TULL in 1972 ihr Album „Thick As A Brick“ veröffentlichten, kam eines jene Alben in die Hände der Fans, welches der damals explodierenden Rock-Szene seinen Stempel aufdrückte. Ein Konzeptalbum über den imaginären kindlichen Dichter Gerald Bostock, bestehend aus zwei Songs („Thick As A Brick Part 1 und Part 2“, aber nur wegen der damaligen Spielzeitbeschränkung der Langspielplatte) und dazu JETHRO TULL‘s einzigartige Mixtur aus Folk, Rock, Blues, Klassik – und natürlich der Querflöte. 40 Jahre später, Bostock ist jetzt 50 Jahre alt, versucht das Album die verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen, was aus Bostock hätte werden können – die oft quälende Frage eines jeden: „Was wäre wenn?“ Der Titel ist folgerichtig „Thick As A Brick 2 - Whatever Happened To Gerald Bostock?“ – diesmal allerdings aufgeteilt in einer Reihe von Tracks, welche die verschiedenen „Maybes And Might-have-beens“ thematisch gegeneinander abgrenzen (siehen unten). „Thick As A Brick 2“ ermöglicht eine schöne Zeitreise in die Vergangenheit des Prog-Rock, für heutige Verhältnisse (sprich für Neueinsteiger) klingt vieles wohl zu ruhig, zu entspannt. Dominiert wird der Sound von Anderson‘s Stimme und seiner Querflöte. Gitarren werden eher dezent eingesetzt – aber gerade dann gewinnt „TAAB2“ an Fahrt, das Schlagzeug agiert vor allem als Taktgeber. Anspieltipps: „From A Pebble Thrown“, „Upper Sixth Loan Shark“ und „A Change Of Horses“. Das ein Genre begründendes Werk wie der erste Teil von „Thick As A Brick“ nicht der Maßstab sein konnte, versteht sich von selbst. Für Fans ist die Fortsetzung in Form dieses schönen Album sicherlich einige Stunden Muse wert.
In gewohnter Manier kommt die CD-Hülle als (Zeitung-) Ausgabe des St. Cleve Chronicle, allerdings im Internetstyle. Ein Vorwort und ein ansprechendes, wenn auch nicht besonders umfangreiches Booklet sorgen für ein rundes Package. Wer mehr wissen möchte, sollte sich die Special Edition mit der DVD besorgen; dort sind unter anderem Lesungen der Texte enthalten.
Dass das Album nicht als offizielle JETHRO TULL Veröffentlichung erscheint, sondern als ein Ian Anderson‘ Solo Projekt lässt Raum zu Spekulationen – sein kongenialer Partner, Gitarrist Martin Barre klingte sich für „TAAB 2“ aus. Die ewigen Kollegen scheinen selbst nicht zu wissen, wie es weitergeht. Barre hat jetzt eine JETHRO TULL Coverband NEW DAY am Start, Anderson macht sich mit vorliegendem Album „Thick As A Brick 2“ unter der Firmierung JETHRO TULL’S IAN ANDERSON auf Welttournee und wird dabei beide „Thick As A Brick“-Alben in Gänze aufführen.
Tracks:
Divergence: Interventions, parallel possibilities
Pebbles Thrown
01. From A Pebble Thrown
02. Pebbles Instrumental
03. Might-have-beens
Gerald The Banker
04. Upper Sixth Loan Shark
05. Banker Bets, Banker Wins
Gerald Goes Homeless
06. Swing It Far
07. Adrift And Dumfounded
Gerald The Military Man
08. Old School Song
09. Wootton Bassett Town
Gerald The Chorist
10. Power And Spirit
11. Give Till It Hurts
Gerald: A Most Ordinary Man
12. Cosy Corner
13. Shunt And Shuffle
Convergence: Destiny, Fate, Karma, Kismet
A Change Of Horses
14. A Change Of Horses
22 Mulberry Walk
15. Confessional
16. Kismet In Suburbia
What- ifs, Maybes And Might-have-beens
17. What-ifs, Maybes And Might-have-beens
Thick As A Brick 2 (Re-Release)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
17
Länge:
53:45 ()
Label:
Vertrieb:
Die SIMPLE MINDS dürften vor allem durch ihre Nummer 1 Hits „Don’t You (Forget About Me)“ (von 1985) und „Belfast Child“ (Gänsehautsong von 1989) bekannt sein. Die 1978 in Glasgow gegründet Band um die beiden einzigsten verbliebenen Gründungsmitglieder Jim Kerr (Gesang) und Charles Burchill (Gitarre) galten Anfang der 80er zusammen mit U2 und BIG COUNTRY als Vertreter des britischen „New Optimism“-Sound und waren zwischen 1985 und 1995 ein Hitgarant, welcher große Hallen füllte. Aber davor brauchten Kerr & Co. ein paar Anläufe um ihren Stil zu finden. Die Alben der „X5“-Box: „Life In A Day", „Empires And Dance", „Real To Real Cacophony", „Sons And Fascination + Sisters Feeling Call" (Doppelalbum) und „New Gold Dream (81-82-83-84)" zeigen diese Anläufe chronologisch auf und vermitteln so zu einem günstigen Preis (Box mit den Alben in Kartonhüllen mit den Originalcover) für Fans und Neueinsteiger das Bild einer Band in der Findungsphase.
Los ging alles 1979 mit dem Debüt „Life In A Day“, welches noch Punkeinflüsse (Gitarre) aufwies, als Rockalbum konzipiert war und das mit Platz 30 in den UK-Charts durchaus ein Ausrufezeichen setzte. Dabei ging man noch recht roh zu Werke. Ähnlichkeiten mit dem was da später ab den Mid-80er noch kommen sollte sind kaum auszumachen – der Titeltrack „Life In A Day“ ist so ein radiotauglicher Ausreißer, das überlange „Pleasantly Disturbed“ ein weiteres Highlight. Eine beachtenswerte Scheibe.
Noch im gleichen Jahr, knapp 6 Monate später, gab es mit „Real To Real Cacophony“ das zweite Album und in 1980 mit „Empires And Dance“ Longplayer Nummer 3. Beide Alben tendierten stark gen elektronischer Spielereien und New Wave, klangen melancholischer und experimentell bis minimalistisch. Man schien auf KRAFTWERK und Club-Airplay zu schielen. Das ging nicht auf, die Scheiben klingen nach heutigen Maßstäben sehr gewöhnungsbedürftig und zusammengeschustert. Auf „Real To Real Cacophony“ waren jegliche Popeinflüsse verschwunden, mit „Empires And Dance“ versuchte man die Kurve zu kriegen. Den kleinen Erfolg des Debüts konnte man damit nicht toppen, Chartplatzierungen waren Fehlanzeige. Die Trennung vom Label Arista eine Folge davon.
1981 konnte man mit „Sons And Fascination“ und dem limitierten Bonusalbum „Sister Feelings Call“ Platz 11 der Charts erreichen und fand in die Erfolgsspur. Die Singles „Celebrate“, „Love Song“ (ein Top 20 Hit in diversen Ländern), „Sweat in Bullet“ und vor allem „The American“ lassen klar erkennen das die SIMPLE MINDS sich gefunden hatten und ihren Sound entwickelten. Melodie, massentaugliche Gitarren, Synthie- und Keyboardfundament und Kerr’s Stimme. Eine tolles Stück 80er und ein Favorit manch eingefleischter Fans.
Das Album „New Gold Dream (81-82-83-84)“ markierte dann den Beginn der erfolgreichen Phase der SIMPLE MINDS. Die Band hatte ihren Stil gefunden, die Singles „Promised You A Miracle“, „Glittering Prize“ und „Someone Somewhere (In Summertime)“ erreichten weltweit vordere Positionen in den Charts, das Album Platz 3 in UK. Gitarrenpop mit Gefühl, Emotionen und hohem Wiedererkennungswert war das Rezept, welches die folgenden Megaseller vorbereitete. Gezielt wurden Singles produziert, welche auch die Highlights des Albums waren, die SIMPLE MINDS fanden den Weg aus den Clubs in die großen Hallen und Stadien. Pop-Rock der Besseren Art.
Die Tracks der regulären Alben entsprechen den 2002er-Remixen, die reichlich Bonussongs wurden aktuell überarbeitet – Liste siehe unten (rare Tracks, bisher unveröffentlichte B-Seiten, Remixe und Live-Mitschnitte). Da selbst viele Fans wohl erst mit „New Gold Dream (81-82-83-84)" zu den SIMPLE MINDS gefunden haben, ist die „X5“-Box sicher eine schöne Ergänzung. Die SIMPLE MINDS werden mit dieser Box auf Tour sein, und dabei von jedem Album 5 Songs zum Besten geben – auch das sicher eher was für die Fans, den die späteren Hits sollen außen vor bleiben.
Tracklisting „X5“:
Disc 1: Life in a Day (1979)
1. Someone
2. Life in a Day
3. Sad Affair
4. All for You
5. Pleasantly Disturbed
6. No Cure
7. Chelsea Girl
8. Wasteland
9. Destiny
10. Murder Story
11. Special View (B-side to “Life in a Day”)
12. Garden of Hate (B-side to “Chelsea Girl”)
Disc 2: Real to Real Cacophony (1979)
1. Reel to Real
2. Naked Eye
3. Citizen (Dance of Youth)
4. Carnival (Shelter in a Suitcase)
5. Factory
6. Cacophony
7. Veldt
8. Premonition
9. Changeling
10. Film Theme
11. Calling Your Name
12. Scar
13. Kaleidoscope (Flexi-disc A-side)
14. Film Theme (Dub) (Flexi-disc B-side)
15. Premonition (Live @ Hurrah’s Club, New York – 10/24/1979) (B-side to “Changeling”)
Disc 3: Empires and Dance (1980)
1. I Travel
2. Today I Died Again
3. Celebrate
4. This Fear of Gods
5. Capital City
6. Constantinople Line
7. Twist/Run/Repulsion
8. Thirty Frames a Second
9. Kant Kino
10. Room
11. New Warm Skin (B-side to “I Travel”)
12. I Travel (Extended Mix) (12″ A-side)
13. Celebrate (Extended Mix) (12″ A-side)
Disc 4: Sons and Fascination (1981)
1. In Trance As Mission
2. Sweat in Bullet
3. 70 Cities As Love Brings the Fall
4. Boys from Brazil
5. Love Song
6. This Earth That You Walk Upon
7. Sons and Fascination
8. Seeing Out the Angel
9. Sweat in Bullet (Extended Remix) (12″ A-side)
10. In Trance As Mission (Live @ Hammersmith Odeon, London – 9/25/1981) (B-side to “Sweat in Bullet” 12″)
11. This Earth That You Walk Upon (Instrumental) (B-side to “Love Song” 12″)
Disc 5: Sister Feelings Call (1981)
1. Theme for Great Cities
2. The American
3. 20th Century Promised Land
4. Wonderful in Young Life
5. League of Nations
6. Careful in Career
7. Sound in 70 Cities
8. The American (Extended Mix) (12″ A-side)
9. League of Nations (Live @ Hammersmith Odeon, London – 9/25/1981) (B-side to “Sweat in Bullet” 12″)
Disc 6: New Gold Dream (81-82-83-84) (1982)
1. Someone Somewhere (In Summertime)
2. Colours Fly and Catherine Wheel
3. Promised You a Miracle
4. Big Sleep
5. Somebody Up There Likes You
6. New Gold Dream (81/82/83/84)
7. Glittering Prize
8. Hunter and the Hunted
9. King is White and in the Crowd
10. Promised You a Miracle (Extended Version) (12″ A-side)
11. Glittering Prize (Club Mix) (12″ A-side)
12. Someone Somewhere (In Summertime) (Extended Mix) (12″ A-side)
13. Soundtrack for Every Heaven (B-side to “Someone Somewhere (In Summertime)” 12″)
14. New Gold Dream (81/82/83/84) (German 12” Remix) (12″ A-side)
15. In Every Heaven (from New Gold Dream DVD)
X5 (6-CD)
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
75
Länge:
0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten