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Long Live Heavy Metal

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Aus irgend einem Grund werden die Kanadier immer in die Schublade der modernen Metalbands gesteckt, obwohl sie waschechten, 80er-beeinflussten Heavy Metal alter Schule spielen. Zugegeben: das (neuerdings um STRAPPING YOUNG LAD/FEAR FACTORY/ZIMMERS HOLE-Bassist Byron Stroud erweiterte) Quintett fährt einen amtlichen Sound auf, der mit „Retro“ nicht allzu viel am Hut hat, was vermutlich viele Old Schooler von den durchweg starken Alben der Jungs abgehalten haben könnte. Und ganz ehrlich kann man 3 INCHES OF BLOOD auch auf dem äußerst plakativ betitelten „Long Live Heavy Metal“ nicht absprechen, zumindest in weiten Bereichen das Reißbrett auszupacken. Schon arg anbiedernde Titel wie „Metal Woman“ (Ohrwurm-Opener), „Leather Lord“ (PRIEST ahoi!) oder „Dark Messenger“ (mit coolem RUNNING WILD-Riff und besser als alles, was uns Rolf in den letzten zehn Jahren vor und nach der – hahaha! – „Reunion“ abgeliefert hat) wirken zumindest rein subjektiv ein wenig aufgesetzt, was an der abermals hohen Qualität des Songmaterial aber nichts ändert. Mit der geilen Hymne „Look Out“, dem aggressiven Vollgashammer „Leave It On The Ice“ (Killer!), dem ebenfalls derbe nach vorne peitschenden „Die For Gold“ oder dem überlangen „Men Of Fortune“ befinden sich noch einige weitere echte Perlen auf „Long Live Heavy Metal“, die als Kompositionen locker den „Tipp“ rechtfertigen. Warum es am Ende aber ganz knapp keinen gibt, liegt am immer noch an den Nerven zerrenden Gesang von Cam Pipes, der die Kneifzange noch fester zudrückt, durchweg die Fenster zittern lässt, dabei aber nicht die Klasse von „Original“ Rob Halford, Rippchen Owens oder seinem Landsmann Jacques Belanger erreicht. Ansonsten wieder Güteklasse A!

Long Live Heavy Metal


Cover - Long Live Heavy Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:48 ()
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Welcome Back To Insanity Hall

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Seit gut 30 Jahren im Geschäft, muss die Psychobilly-Legende DEMENTED ARE GO niemandem mehr etwas beweisen. Und so kann man sich auch mal ganze sieben Jahre für ein Album Zeit lassen. Grund dafür sind allerdings nicht nur die erneuten Line-Up-Wechsel um Bandkopf und Sänger Sparky (Gründungsmitglied Ant Thomas ist an die Drums zurückgekehrt und der PITMEN- und HEARTBREAK ENGINES-Bassist Grischa hat den Tieftöner übernommen), sondern auch der plötzliche Tod des Produzenten Tim Buktu, von dem sich die Band erst einmal erholen musste. Nun ist jetzt aber doch noch alles fertig geworden, und das Ergebnis kann sich hören lassen. Enttäuschte „Hellbilly Storm“ von 2005 auf so ziemlich ganzer Linie, scheint auf „Welcome Back To Insanity Hall“ ein frischer Wind zu wehen. Die Songs grooven dreckig, der Sound ist vorzüglich, und Sparky röhrt wie eh und je mit seiner immer wieder an Lemmy erinnernden Stimme böse ins Mikro. Dabei fühlt sich der Vierer in allen Tempi wohl, sei es im schnellen Opener und Titelsong, im stampfenden Mid-Tempo von „The Life I Live“ oder im lässig groovenden „Falling Up“. Auch stilistisch geht es auf der Scheibe vielseitig zu, so atmet „Retard Whore“ dunklen Blues, kommt „Lucky Charme“ straight rockend daher und wurde in „Gone“ eine ordentliche Portion Country gepackt. Mit „Welcome Back To Insanity Hall“ legen DEMENTED ARE GO auf ihre alten Tage noch einmal ein tolles Album vor, das von vorne bis hinten Spaß macht und das ich ihnen nach dem lahmen „Hellbilly Storm“ schon fast nicht mehr zugetraut hätte.

Welcome Back To Insanity Hall


Cover - Welcome Back To Insanity Hall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 40:21 ()
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Omertà

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„Undaunted“ eröffnet das Debüt-Album von ADRENALINE MOB auf kräftig, treibende und nicht besonders eingängige Art – und das klingt dabei verdammt nach DISTURBED. Auch im weiteren Verlauf halten sich Modern Metal Tracks im Stile genannter Band oder auch GODSMACK und SHINEDOWN die Waage mit Hard Rock Sound, wie ihn zum Beispiel Zakk Wylde mit seinen BLACK LABEL SOCIETY bietet. Nicht das, was man bei dem Line-up erwartet. Denn Sänger Russell Allen (SYMPHONY X), Drummer Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER, ex-AVENGED SEVENFOLD, FLYING COLORS) sowie Gitarrist und Shreddermeister Mike Orlando (SONIC STOMP) sind Hochkaräter, bei denen man eher auf eine progressive Ausrichtung tippt. Und dies bieten ADRENALINE MOB definitiv nicht. Das der ursprüngliche Bassist Paul Di Leo nach den Aufnahmen zum Debüt durch DISTURBED Tieftöner John Moyer ersetzt wurde, gibt schon eher Aufschluss über die musikalische Ausrichtung. ADRENALINE MOB liefern mit „Omertà” ein gutes Modern Metal/ Rock Album ab, welches aber deutlich weg ist vom Überfliegerstatus, der solch einer Besetzung anhaftet. Dem drückend fetten Sound und tollen Tracks wie die hervorragend eingesungenen Halbballade „All On The Line”, dem deftigen Kracher „Hit The Wall“ (endlich Portnoy in Aktion), dem DURAN DURAN Cover „Come Undone“ (mit Gastsängerin Lzzy Hale, HALESTORM), dass trotz druckvollem Re-Arrangement seinen urspünglich melancholischen Grundton behält und der zweiten Ballade „Angel Sky“ (Russell Allen in Bestform) auf der einen Seite, steht ein teilweise nur solides Songwriting und damit einige Filler auf der andere Seite gegenüber. Der Wiedererkennungswert hält sich doch zu oft in Grenzen. Ein „must have“-Album hört sich anders an. Aber vielleicht richtet es ja das ADRENALINE MOB Album Nr. 2 - sie könnens ja.

Omertà


Cover - Omertà Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:38 ()
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Thick As A Brick 2 (Re-Release)

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Als JETHRO TULL in 1972 ihr Album „Thick As A Brick“ veröffentlichten, kam eines jene Alben in die Hände der Fans, welches der damals explodierenden Rock-Szene seinen Stempel aufdrückte. Ein Konzeptalbum über den imaginären kindlichen Dichter Gerald Bostock, bestehend aus zwei Songs („Thick As A Brick Part 1 und Part 2“, aber nur wegen der damaligen Spielzeitbeschränkung der Langspielplatte) und dazu JETHRO TULL‘s einzigartige Mixtur aus Folk, Rock, Blues, Klassik – und natürlich der Querflöte. 40 Jahre später, Bostock ist jetzt 50 Jahre alt, versucht das Album die verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen, was aus Bostock hätte werden können – die oft quälende Frage eines jeden: „Was wäre wenn?“ Der Titel ist folgerichtig „Thick As A Brick 2 - Whatever Happened To Gerald Bostock?“ – diesmal allerdings aufgeteilt in einer Reihe von Tracks, welche die verschiedenen „Maybes And Might-have-beens“ thematisch gegeneinander abgrenzen (siehen unten). „Thick As A Brick 2“ ermöglicht eine schöne Zeitreise in die Vergangenheit des Prog-Rock, für heutige Verhältnisse (sprich für Neueinsteiger) klingt vieles wohl zu ruhig, zu entspannt. Dominiert wird der Sound von Anderson‘s Stimme und seiner Querflöte. Gitarren werden eher dezent eingesetzt – aber gerade dann gewinnt „TAAB2“ an Fahrt, das Schlagzeug agiert vor allem als Taktgeber. Anspieltipps: „From A Pebble Thrown“, „Upper Sixth Loan Shark“ und „A Change Of Horses“. Das ein Genre begründendes Werk wie der erste Teil von „Thick As A Brick“ nicht der Maßstab sein konnte, versteht sich von selbst. Für Fans ist die Fortsetzung in Form dieses schönen Album sicherlich einige Stunden Muse wert.

In gewohnter Manier kommt die CD-Hülle als (Zeitung-) Ausgabe des St. Cleve Chronicle, allerdings im Internetstyle. Ein Vorwort und ein ansprechendes, wenn auch nicht besonders umfangreiches Booklet sorgen für ein rundes Package. Wer mehr wissen möchte, sollte sich die Special Edition mit der DVD besorgen; dort sind unter anderem Lesungen der Texte enthalten.

Dass das Album nicht als offizielle JETHRO TULL Veröffentlichung erscheint, sondern als ein Ian Anderson‘ Solo Projekt lässt Raum zu Spekulationen – sein kongenialer Partner, Gitarrist Martin Barre klingte sich für „TAAB 2“ aus. Die ewigen Kollegen scheinen selbst nicht zu wissen, wie es weitergeht. Barre hat jetzt eine JETHRO TULL Coverband NEW DAY am Start, Anderson macht sich mit vorliegendem Album „Thick As A Brick 2“ unter der Firmierung JETHRO TULL’S IAN ANDERSON auf Welttournee und wird dabei beide „Thick As A Brick“-Alben in Gänze aufführen.




Tracks:


Divergence: Interventions, parallel possibilities

Pebbles Thrown

01. From A Pebble Thrown

02. Pebbles Instrumental

03. Might-have-beens

Gerald The Banker

04. Upper Sixth Loan Shark

05. Banker Bets, Banker Wins

Gerald Goes Homeless

06. Swing It Far

07. Adrift And Dumfounded

Gerald The Military Man

08. Old School Song

09. Wootton Bassett Town

Gerald The Chorist

10. Power And Spirit

11. Give Till It Hurts

Gerald: A Most Ordinary Man

12. Cosy Corner

13. Shunt And Shuffle



Convergence: Destiny, Fate, Karma, Kismet

A Change Of Horses

14. A Change Of Horses

22 Mulberry Walk

15. Confessional

16. Kismet In Suburbia

What- ifs, Maybes And Might-have-beens

17. What-ifs, Maybes And Might-have-beens

Thick As A Brick 2 (Re-Release)


Cover - Thick As A Brick 2 (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 53:45 ()
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Urd

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BORKNAGAR hatten in der Zeit seit dem Release von “Universal” einige Wechsel, wobei der wichtigste sicher die Rückkehr von ICS Vortex ist, immerhin haben die Herren nun gleich drei stimmgewaltige Sänger in ihren Reihen. Das nutzen sie auch konsequent aus, ohne sich in die Quere zu kommen oder einen der Drei zuwenig Platz einzuräumen, da haben sie auf „Urd“ schon mal alles richtig gemacht. Die Platte ist kompositorisch wieder ganz großes Kino, wie nicht anders von BORKNAGAR zu erwarten, und ist extrem vielschichtig und facettenreich ausgefallen, ohne dabei die Black Metal-Wurzeln zu vergessen. „The Beauty Of Dead Cities“ oder das extrem progressive „Mount Regency“ belegen das eindrucksvoll. Einen wichtigen Teil im Gesamtkunstwerk nicht auch Aushilfsdrummer David Kinkade (SOULFLY, ex-MALEVOLENT CREATION), der manchen Stücken den nötigen Punch gibt und ein Abgleiten in zu verspielte Regionen verhindert („Epochalypse“). Mit „Urd“ ist BORKNAGAR ein Album gelungen, das seinen schon sehr guten Vorgänger in die Tasche steckt und sich zu einem echten Dauerbrenner in der eigenen Playlist entwickelt, auch wenn es ob seines Facettenreichtums einige Durchläufe braucht, um wirklich zu zünden. Dann aber richtig. Ob Black Metaller, Progressive-Fan oder aufgeschlossener Death Metal-Freund, mit „Urd“ liegen alle richtig.

Urd


Cover - Urd Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:56 ()
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Teras

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NAGLFAR sind nur noch zu dritt unterwegs, nachdem 2011 sowohl Drummer Matthias Gran als auch Bassist Morgan Lie ihren Hut genommen haben. Für das fünf Jahre nach dem letzten Album kommende „Teras“ hat sich Gitarrist Marcus E. Norman um den Bass gekümmert, während mit Dirk Verbeuren (SOILWORK, SCARVE) ein renommierter Drummer verpflichtet wurde. Der kann auch vom Start überzeugen, wenn er in „Pale Horse“ förmlich sein Kit zerlegt und den Song gnadenlos vorantreibt, wodurch selbst die sehr gute Gesangsleistung von Kristoffer W. Olivius ein wenig verblasst. Überhaupt machen NAGLFAR in den neun Songs keine Kompromisse und gehen härter vor als noch auf „Harvest“, ohne ihr Gespür für melodische Gitarrenläufe verloren zu haben („Bring Out Your Dead“). Neben den Highspeed-Passagen gibt es mit fies-schleppenden Songs wie „The Monolith“ dezente Entspannung für die Nackenmuskeln, bevor der nächste Black/ Death-Hammer auf den Hörer niedersaust. NAGLFAR haben in der langen Pause das Songschreiben definitiv nicht verlernt, auch wenn sie wohl nie wieder an die Jens Ryden-Phase werden anknüpfen können. „Teras“ ist ein saustarkes Black/ Death-Album, das so aus außer NAGLFAR kaum eine andere Band hätte schreiben können und das in der Schwarzkittel-Szene mächtig einschlagen wird, soviel ist mal sicher.

Teras


Cover - Teras Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:38 ()
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Deathhammer

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Würde man rückblickend noch die Unwörter des letzten Jahrzehnts ausgraben wollen, käme man an dem Begriff „Reunion“ kaum vorbei, zumindest nicht, wenn man ausschließlich unsere metallische Zunft im Blick hat. Neben allerlei Unnötigem kamen auch ein paar gute Bands ins Töpfchen; ganz vorne sind hier die Holländer ASPHYX mit dabei, die ja 2007 extra für das „Party.San“-Open Air einen Neuanfang wagten – inklusive nachgeschobener saustarker Comeback-Scheibe („Death… The Brutal Way“). Nun soll sich mit „Deathhammer“ zeigen, ob das Mindesthaltbarkeitsdatum dieser Legende nicht doch schon abgelaufen ist, und an dieser Stelle kann man mehr als beruhigt sagen: nein! Der Todeshammer toppt nicht nur seinen erstklassigen Vorgänger und die ebenso superbe Konkurrenz im eigenen Haus (HAIL OF BULLETS), sondern knüpft gar an die göttlichen Frühwerke „The Rack“ und „Last One On Earth“ an. Die Produktion von „Deathhammer“, die geschickt irgendwo zwischen rifflastiger Weltmacht und knarzender Räudigkeit pendelt, veredelt Songs wie den unbeirrt nach vorne ballernden Opener „Into The Timewastes“, das flotte Titelstück, den überlangen Doomer „Minefield“, den Antikriegs-Lavastrom „Der Landser“ (ich seh´ hier schon wieder erhobene rote Zeigefinger – und die kommen nicht von E. T. ...), das monoton-eingängige „Reign Of The Brute“ oder die überragende BATHORY-Hommage „As The Magma Mammoth Rises“ zu waschechten, ausfallfreien Abrissbirnen, die selbst eine Truppe wie ASPHYX nicht alle Tage schreibt. Mit Neuzugang Alvin Zuur am Bass, der den ausgeschiedenen Wannes Gubbels ersetzt, legt das Quartett ein Meisterwerk europäischer Death/Doom Metal-Hybridkunst aufs Parkett, das allen Pseudo-Frickel-Hosenscheißern zeigt, wo der Pfeffer wächst. Meine Hochachtung!

Deathhammer


Cover - Deathhammer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:28 ()
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Utilitarian

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Beginnen wir die Rezension mal mit einem kleinen Quiz: Wie viele Songs haben NAPALM DEATH bisher in ihrer Karriere veröffentlicht? Ich glaube, wer darauf eine Antwort hat, ist nicht nur Allerhöchster Fan, sondern knapp vor dem Nerd-Status anzusiedeln, hat die Birminghamer Grind Institution mit ihrem neuesten Output „Utilitarian“ doch mittlerweile ihr 14. Album am Start. Die unzähligen EPs, Mini-Alben, Live-Mitschnitte und Sampler-Beiträge würden für die Zählung noch ihr Übriges dazu tun. Ich denke nicht mal die Band kann diese Frage beantworten.
NAPALM DEATH sind ein echtes Wunder. 30 Jahre sind die Mannen um Fronter und Die Hard-Aston Villa-Fan „Barney“ Greenway schon am Krach machen. Und das dieser Krach so lange überlebt hat, ist einfach ein Wunder. Wenn man die BBC Sessions bei Radiolegende John Peel Anno 1989 anhört (im Übrigen absolute Kaufempfehlung für jeden Grind- und Musikgeschichte-Freak! „Grind Madness At The BBC“ via Earache Records), muss man doch damals gedacht haben, dass nun die Apokalypse angebrochen ist. Das diese Krachmaten, die solch einen Sound abliefern nach 30 Jahren immer noch Alben veröffentlichen, ein ganzes Genre gebildet haben, dazu noch immer fleißig am touren sind und sich angepisst wie eh und je geben, hätte wohl damals niemand gedacht. Auch als der 13jährige Nicholas Bullen 1981 die Band NAPALM DEATH aus der Tauf hievte, war wohl niemandem bewusst, was diese Combo bewirken wird.
32 Jahre später also kommt mit „Utilitarian“ ihr neuestes Werk raus und der Hörer kann getrost wieder zugreifen und sich auf alte NAPALM DEATH-Standards verlassen. Das Album ist wirklich angepisst wie eh und je. Drummer Danny Herrera prügelt und blastet sich den Teufel aus dem Leib, Gitarrist Mitch Harris liefert zusammen mit Basser und Band-Tausendsassa Shane Emburry wieder ein wütendes Riffs nach dem anderen ab und Barney kotzt, gurgelt und schreit sich ebenfalls die Seele aus dem Leib. Natürlich flechten die Herren hier und da auch mal wieder eine ihrer kleinen Überraschungen ein, wie beispielsweise das kurze Saxophon Intermezzo auf „Everday Pox“ oder die oft mit strangen Effekten versetzte Stimme von Barney. Aber richtig große Experimente will keiner, braucht keiner und NAPALM DEATH haben das auch gar nicht nötig. „Utilitarian“ ist ein Sau starkes Album geworden, das keine Wünsche offen lässt. Lasst euch begeistern und seid auch beim nächsten Gig der vier Engländer am Start wenn es wieder heißt: „Nazi Punks: FUCK OFF!!!“ Cheerz!

Utilitarian


Cover - Utilitarian Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 46:11 ()
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Global Flatline

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Yeah! Da ist der neue Dampfhammer der belgischen Prügelkapelle ABORTED. Mit „Global Flatline“ ist schon mal ein sehr griffiger Albumtitel gefunden worden. Nachdem es 2010 einige Umbesetzungen im Line-Up der Truppe gegeben hatte, veröffentlichten ABORTED mit „Coronary Reconstruction“ dann eine sehr vielversprechende EP. Heute nun der Albumnachfolger und man muss sagen: ABORTED klingen 2012 noch angepisster als sonst. Mit ihren zwölf Songs (die Ltd. Edition hält noch zwei Neuaufnahmen bereit) beweisen die Belgier einmal mehr ihren ausgeprägten Sinn für gnadenloses Geprügel allererster Sahne. Dabei ist man der neumodernen, überfetten Produktion durchaus sehr aufgeschlossen gewesen. Schadet in diesem Falle aber nicht, ballert die ganze Platte daher einfach noch mal ein Stück doller in die Gehörgänge.
Die drückenden und extrem anschiebenden Nummern auf „Global Flatline“ sind ein Feuerwerk für alle Death Grind Freunde. Den Zombie B-Movies wird natürlich auch 2012 wieder ordentlich gefrönt. Alles gut also im Hause ABORTED!? Jawoll! Prost!

Global Flatline


Cover - Global Flatline Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 43:40 ()
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X5 (6-CD)

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Die SIMPLE MINDS dürften vor allem durch ihre Nummer 1 Hits „Don’t You (Forget About Me)“ (von 1985) und „Belfast Child“ (Gänsehautsong von 1989) bekannt sein. Die 1978 in Glasgow gegründet Band um die beiden einzigsten verbliebenen Gründungsmitglieder Jim Kerr (Gesang) und Charles Burchill (Gitarre) galten Anfang der 80er zusammen mit U2 und BIG COUNTRY als Vertreter des britischen „New Optimism“-Sound und waren zwischen 1985 und 1995 ein Hitgarant, welcher große Hallen füllte. Aber davor brauchten Kerr & Co. ein paar Anläufe um ihren Stil zu finden. Die Alben der „X5“-Box: „Life In A Day", „Empires And Dance", „Real To Real Cacophony", „Sons And Fascination + Sisters Feeling Call" (Doppelalbum) und „New Gold Dream (81-82-83-84)" zeigen diese Anläufe chronologisch auf und vermitteln so zu einem günstigen Preis (Box mit den Alben in Kartonhüllen mit den Originalcover) für Fans und Neueinsteiger das Bild einer Band in der Findungsphase.

Los ging alles 1979 mit dem Debüt „Life In A Day“, welches noch Punkeinflüsse (Gitarre) aufwies, als Rockalbum konzipiert war und das mit Platz 30 in den UK-Charts durchaus ein Ausrufezeichen setzte. Dabei ging man noch recht roh zu Werke. Ähnlichkeiten mit dem was da später ab den Mid-80er noch kommen sollte sind kaum auszumachen – der Titeltrack „Life In A Day“ ist so ein radiotauglicher Ausreißer, das überlange „Pleasantly Disturbed“ ein weiteres Highlight. Eine beachtenswerte Scheibe.

Noch im gleichen Jahr, knapp 6 Monate später, gab es mit „Real To Real Cacophony“ das zweite Album und in 1980 mit „Empires And Dance“ Longplayer Nummer 3. Beide Alben tendierten stark gen elektronischer Spielereien und New Wave, klangen melancholischer und experimentell bis minimalistisch. Man schien auf KRAFTWERK und Club-Airplay zu schielen. Das ging nicht auf, die Scheiben klingen nach heutigen Maßstäben sehr gewöhnungsbedürftig und zusammengeschustert. Auf „Real To Real Cacophony“ waren jegliche Popeinflüsse verschwunden, mit „Empires And Dance“ versuchte man die Kurve zu kriegen. Den kleinen Erfolg des Debüts konnte man damit nicht toppen, Chartplatzierungen waren Fehlanzeige. Die Trennung vom Label Arista eine Folge davon.

1981 konnte man mit „Sons And Fascination“ und dem limitierten Bonusalbum „Sister Feelings Call“ Platz 11 der Charts erreichen und fand in die Erfolgsspur. Die Singles „Celebrate“, „Love Song“ (ein Top 20 Hit in diversen Ländern), „Sweat in Bullet“ und vor allem „The American“ lassen klar erkennen das die SIMPLE MINDS sich gefunden hatten und ihren Sound entwickelten. Melodie, massentaugliche Gitarren, Synthie- und Keyboardfundament und Kerr’s Stimme. Eine tolles Stück 80er und ein Favorit manch eingefleischter Fans.

Das Album „New Gold Dream (81-82-83-84)“ markierte dann den Beginn der erfolgreichen Phase der SIMPLE MINDS. Die Band hatte ihren Stil gefunden, die Singles „Promised You A Miracle“, „Glittering Prize“ und „Someone Somewhere (In Summertime)“ erreichten weltweit vordere Positionen in den Charts, das Album Platz 3 in UK. Gitarrenpop mit Gefühl, Emotionen und hohem Wiedererkennungswert war das Rezept, welches die folgenden Megaseller vorbereitete. Gezielt wurden Singles produziert, welche auch die Highlights des Albums waren, die SIMPLE MINDS fanden den Weg aus den Clubs in die großen Hallen und Stadien. Pop-Rock der Besseren Art.

Die Tracks der regulären Alben entsprechen den 2002er-Remixen, die reichlich Bonussongs wurden aktuell überarbeitet – Liste siehe unten (rare Tracks, bisher unveröffentlichte B-Seiten, Remixe und Live-Mitschnitte). Da selbst viele Fans wohl erst mit „New Gold Dream (81-82-83-84)" zu den SIMPLE MINDS gefunden haben, ist die „X5“-Box sicher eine schöne Ergänzung. Die SIMPLE MINDS werden mit dieser Box auf Tour sein, und dabei von jedem Album 5 Songs zum Besten geben – auch das sicher eher was für die Fans, den die späteren Hits sollen außen vor bleiben.



Tracklisting „X5“:



Disc 1: Life in a Day (1979)

1. Someone

2. Life in a Day

3. Sad Affair

4. All for You

5. Pleasantly Disturbed

6. No Cure

7. Chelsea Girl
8. Wasteland

9. Destiny

10. Murder Story

11. Special View (B-side to “Life in a Day”)

12. Garden of Hate (B-side to “Chelsea Girl”)



Disc 2: Real to Real Cacophony (1979)

1. Reel to Real

2. Naked Eye

3. Citizen (Dance of Youth)

4. Carnival (Shelter in a Suitcase)

5. Factory

6. Cacophony

7. Veldt

8. Premonition

9. Changeling

10. Film Theme

11. Calling Your Name

12. Scar

13. Kaleidoscope (Flexi-disc A-side)

14. Film Theme (Dub) (Flexi-disc B-side)

15. Premonition (Live @ Hurrah’s Club, New York – 10/24/1979) (B-side to “Changeling”)



Disc 3: Empires and Dance (1980)

1. I Travel

2. Today I Died Again

3. Celebrate

4. This Fear of Gods

5. Capital City

6. Constantinople Line

7. Twist/Run/Repulsion

8. Thirty Frames a Second

9. Kant Kino

10. Room

11. New Warm Skin (B-side to “I Travel”)

12. I Travel (Extended Mix) (12″ A-side)

13. Celebrate (Extended Mix) (12″ A-side)



Disc 4: Sons and Fascination (1981)

1. In Trance As Mission

2. Sweat in Bullet

3. 70 Cities As Love Brings the Fall

4. Boys from Brazil

5. Love Song

6. This Earth That You Walk Upon

7. Sons and Fascination

8. Seeing Out the Angel

9. Sweat in Bullet (Extended Remix) (12″ A-side)

10. In Trance As Mission (Live @ Hammersmith Odeon, London – 9/25/1981) (B-side to “Sweat in Bullet” 12″)

11. This Earth That You Walk Upon (Instrumental) (B-side to “Love Song” 12″)



Disc 5: Sister Feelings Call (1981)

1. Theme for Great Cities

2. The American

3. 20th Century Promised Land

4. Wonderful in Young Life

5. League of Nations

6. Careful in Career

7. Sound in 70 Cities

8. The American (Extended Mix) (12″ A-side)

9. League of Nations (Live @ Hammersmith Odeon, London – 9/25/1981) (B-side to “Sweat in Bullet” 12″)



Disc 6: New Gold Dream (81-82-83-84) (1982)

1. Someone Somewhere (In Summertime)

2. Colours Fly and Catherine Wheel

3. Promised You a Miracle

4. Big Sleep

5. Somebody Up There Likes You

6. New Gold Dream (81/82/83/84)

7. Glittering Prize

8. Hunter and the Hunted

9. King is White and in the Crowd

10. Promised You a Miracle (Extended Version) (12″ A-side)

11. Glittering Prize (Club Mix) (12″ A-side)

12. Someone Somewhere (In Summertime) (Extended Mix) (12″ A-side)

13. Soundtrack for Every Heaven (B-side to “Someone Somewhere (In Summertime)” 12″)

14. New Gold Dream (81/82/83/84) (German 12” Remix) (12″ A-side)

15. In Every Heaven (from New Gold Dream DVD)

X5 (6-CD)


Cover - X5  (6-CD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 75
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:

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