Und es gibt sie doch noch! Gothic-Musik die sich trotz Melodie und Eingängigkeit nicht an Kitsch und unbedingte Radiotauglichkeit verkauft hat. Beseech heißt die sechs Mann und eine Frau starke Kapelle, und aus dem schwedischen Boras stammt sie (genau - die göttlichen Lake Of Tears kommen/kamen da auch her). Nach dem letzten Album wurde ein neuer Sänger in die Band eingebaut, und Erik Molarin’s tiefe Stimme ist ein hörbarer Riesengewinn für die Band. Die etwas an Moonspell erinnerte Stimme bietet einen herrlichen Kontrast zu dem liebreizenden Gesang von Lotta Höglin, deren Organ stimmlich Ähnlichkeiten mit The Gathering’s Anneke aufweist. Stark kommen die beiden vor allem dann rüber wenn sie zweistimmig loslegen, was sie auch meist tun. Die Songs habe durchweg eingängige Melodien ohne aufdringlich zu wirken und bestechen durch Refrains welche zum Mitsingen einladen. Die 11 Tracks bewegen sich soundmäßig in einer Schnittmenge, welche von The Sisters Of Mercy, über bereits genannten Lake Of Tears, Sentenced, alte HIM-Songs bis zu The 69 Eyes reichen, wobei Beseech mit "Souls Highway" die neusten Outputs beider letztgenannten locker hinter sich lassen. Die Gitarren stehen meist im Vordergrund - Keyboard, Pianogeplänkel, Akustikgitarren und auch mal elektronische Spielereien sorgen für Abwechslung - bleiben aber betont dezent. So machen Songs wie der Titeltrack "Souls Highway" (Sisters lassen grüßen), die melancholische Ballade "Sunset 28", das mit klasse Melodien ausgestattete "Between The Lines" oder der Kracher "Fiction City" einfach nur Spaß. Auf dem Digi von Beseech ist dazu noch eine mehr als gelungene Cover-Version des Abba-Songs "Gimme, Gimme, Gimme"; ja, Abba!!! - aber total klasse das Teil. Die harten männlichen Vocals im Vordergrund (die gute Lotta hält sich hier sehr bedeckt) und der Sound geht schon saumäßig ins doomig-düstere. So macht Abba sogar Spaß (soll’s geben)! Also, wem HIM auf die Nerven geht (wem eigentlich nicht?) weil fast jeder Ahnungslose denkt, dass soll melodischer Gothic sein, sollte Beseech eine Chance geben. Denn die sieben Schweden werden es auf dem überfrachteten Markt schwer genug haben sich zu behaupten (und die sind besser als ... ). "Souls Highway" passt für all jene Tage des Sommers, in denen zwischen dem Regen auch mal die Sonne durchschimmert. Auch wenn Beseech das Genre nicht neu erfunden haben, reinhören könnte sich lohnen - schöne Platte.
Die Band hat sich aufgelöst! Ob das aus einer Drogenlaune heraus passierte oder nicht steht noch in den Sternen, es spricht bei dieser Band aber einiges dafür...
Irgendwie erinnert mich diese ungewöhnliche Scheibe an meinen Kinobesuch des ersten Herr-der-Ringe-Teils. Denn dort kauerte ich hin- und hergerissen zwischen der Idylle des Auenlands und der brutalen Wirklichkeit Mordors in meinem Sessel. Und genauso ergeht es mir bei RAKOTHs neu-aufgelegter Scheibe (ursprünglich bei Code 666 im Jahre 2000 erschienen). Viele, viele ruhige, melancholische Parts lassen dich in Gedanken schwelgen, die Melodie mitsummen oder angekuschelt ans Herzblatt einnicken. Was aber nicht lange gut geht, denn plötzlich knallt ein amtliches Black-Metal-Brett aus den Boxen, lässt dich hochschrecken, du erschauderst wegen fiesen Gekreisches des Russen am Rohr... ("Fear (Wasn’t In The Design)") Aber dann holen dich die wunderschönen Flötentöne wieder zurück ins Paradies, du wirst umgarnt von lieblichen Akustik-Klängen und klebrigen Keyboard-Melodien... Auf einmal kehrt das Böse erneut zurück, in RAKOTH-Gestalt: Nehmt "Nolder Exodus", das in bester COF-Manier daherkommt. Und als du dich plötzlich gerettet fühlst von cleanem Gesang und Klaviermelodien, überwältigen dich schon wieder mächtige Double-Bass-Blastbeat-Attacken (wie beim Titelstück "Planeshift"). Diese Scheibe spielt mit allen deinen Gefühlen, diese Scheibe gibt dich käumlich wieder frei, ein Meisterwerk für alle Primordial- oder Vintersorg-Anhänger. Ein Muss für alle Hartwürste, die symphonischen Black-Metal mit Folklore-, Klassik- und Gothic-Elementen stehen. Danke Earache, dass ihr das Ding, das mit "Jabberworks" bereits einen Nachfolger hat, noch mal neu veröffentlicht habt. Danke! Danke! Danke!
Unsere spanischen Lieblings-Barbies und Kens lassen endlich wieder von sich hören: der Nachfolger von "Bad Taste" wurde soeben in Spanien fertig eingespielt unter der "Regie" von Uwe Hoffmann (Die Ärzte, Terrorgruppe, Sportfreunde Stiller etc). Das Album wird voraussichtlich im September in die Läden kommen (Titel steht leider noch nicht fest) und enthält diesmal sogar vier spanisch gesungene Titel. Vorab wird eine Single im August ausgekoppelt mit einer IGGY POP Coverversion von "Candy".
Das neue Nightwish-Album "Century Child" hat es in den Deutschen Album-Charts der 26. KW auf Platz 5 geschafft hat! In Österreich belegen sie Platz 15 und in der Schweiz den 50. Rang!
Fishmarathon- Das sieht ihm ähnlich - die Rede ist von Ex-Marillion-Frontmann Fish. Der Mann, der für seine endlosen Live-Shows berühmt berüchtigt ist, hat such wieder etwas besonderes ausgedacht. Am 28. Juni wird es im niederländischen Enschede (Muziekzentrum) die "Night Of the Jester" (ausschließlich Marillion-Songs) geben. Am 29. Juni an gleicher Stätte folgt dann "The Night Of The Companies" (ausschließlich Fish-Solo-Songs). Wer hingehen möchte, kann sich nicht nur Infos und Tickets unter www.fishdome.info (oder Tel.: 0208-860072 sichern sondern auch dort seine "Titelwunschliste" abgeben. Eine Vorband soll es nicht geben, aber es haben sich einige Überraschungsgäste angekündigt, die Fish unter die Flossen greifen. Besagter werkelt auch bereits an einem neuen Studioalbum, welches "Field Of The Crow" heißen und im Herbst erscheinen soll.