Ok., ok., Stonerrock muss sowieso fett sein, im Sound, im Riffing, im Bass, aber "Escape From Reality" ist auch fett in der Aufmachung: Obwohl dieses Werk der drei Aschaffenburger von THE GREAT ESCAPE beim Berliner Mini-Label Nasoni Records rauskommt, kleidet es sich im edlen Digipack mit passendem Artwork. Die Musik muss sich dahinter nicht verstecken, und ist genau das, was der Titel verspricht, ein geiler, fast ´ne Stunde langer Trip in die Untiefen einer Bassbox, einzelner Gitarrensoli und die entrückte Stimme von Uwe Lückert. Ab und zu wacht man auch wieder auf, "You Ain´t Nothing" oder "No Regrets" können auch präzise losrocken.
Politischer Metal aus Los Angeles soll’s sein, der dazu noch Fans von Slayer, Mortician und frühen Machine Head ansprechen soll. Wie der Verweis auf Mortician zustande kam, weiß ich nicht, für Fans der gurgelnden Introfanatiker sind CREMTORIUM sicher nichts. Alte Machine Head und Slayer triff es da schon besser, wobei CREMATORIUM aber heftiger zu Werke gehen und auch leichte Ausflüge in den Death Metal nicht scheuen. Gemischt wird die Musik dann noch mit Hardcore-Groove und manchem Gitarrenlauf aus dem Prollo-Genre, so dass unterm Strich eine recht wilde Mischung rauskommt, die aber am etwas langweiligen Sänger krankt. CREMATORIUM haben jede Menge guter Ideen und bemühen sich um Abwechslung, da gibt es mal eine absolute Slayer-Nummer ("Unlearn"), mal langsame Songs wie "The Dying Place", aber hauptsächlich gibt’s Songs, die in der Tat an alte Maschinenköppe mit Hardcore-Einschlag erinnern und am gleichen Problem wie die Jungs aus Oakland kranken: viel zu oft wirkt es, als würde die Band permanent auf die Bremse treten. Wenn man auf die Eruption der musikalischen Gewalt wartet, bauen CREMATORIUM einen weiteren Mid-Tempo-Part ein und nehmen sich dadurch selbst aus dem Brutalo-Spiel ("Life: Sick"). Die Jungs sollten so zwei, drei richtige groovige Knüppler haben, dann wäre "For All Our Sins" um einiges besser. So bleibt’s ein seltsam gebremst wirkendes Album, bei dem zudem Sänger Dan mit seinen gepressten Hardcore-meets-MH Gesang nicht wirklich überzeugen kann und viel zu eintönig klingt.
Sie kommen aus Finnland, haben das Elend als Firmennamen, singen vom Selbstmord und der Sänger hat ordentlich Timbre im Gesangsorgan. Aber, anders als die ohrenscheinlichen Vorbilder von SENTENCED kommen die Newcomer MISERY INC. nicht aus Oulu, sondern aus Myrskylä im Industrie-Dreieck zwischen Helsinki und Kotka. Und über weite Strecken spielen sie viel mehr "Death Rock Hellsinki" als den Oulu’schen Dark Metal, spielen viel altmodischeren, knarzigeren Heavy Metal und das sehr gerade heraus. Das mag nun auch am Entdecker und Produzenten liegen, THUNDERSTONEs Songwriter und Gehirn Nino Laurenne saß für dieses Debüt hinter den magischen Knöpfchen und mag außer dem symphonischen Gedudel seiner eigenen Band erdigen alten Rock und Metal von Dio bis Pantera. Die melancholischen Texte scheinen von echt gebrochenen Herzen und langen Winternächten inspiriert zu sein, kaum ´ne Spur von der üblichen Ironie in finnischen Texten. Sänger Jukkis Huuhtanen ist wesentlich stärker im der Disziplin Schmachten ("Life Ain’t Fair") als beim Rumschreien, aber das gleicht die Hintermannschaft durch entsprechendes Tempo meistens aus, gerade die Rock-Nummern wie "Suicide Serenade" kicken wahrscheinlich live entsprechend Arsch. Insgesamt ein kurzes, aber ordentliches Debüt - alle, die bis zur nächsten Platte aus Oulu auch auf Ersatzdrogen zurückgreifen, können hier mal ein Ohr riskieren. Weitere Anspieltipps: Der Rocker "Darkness und das Midtempo-Ding "Dilemma", das sich sehr nach den Vorbildern anhört...
Die Macher von Lion Music haben sich scheinbar vorgenommen als "Förderer" von Coveralben den Markt etwas aktiver zu bereichern, denn aus dem gleichen Hause kommt nach der erst zuletzt erschienenen ULI JOHN ROTH Compilation (siehe unser Review!) eine neuerliche CD mit solchen Favorits, diesmal allerdings von einer einzigen Formation Namens BALTIMOORE dargeboten. Ob man sich bzw. dem Konsumenten damit wirklich einen Gefallen tut, vor allem, wenn es sich um einen relativ unbekannte Interpreten wie in diesem Fall handelt und die Songs dabei ohne wirklich große eigene Trademarks schlichtweg fast nur aufgewärmt werden, darf schon etwas bezweifelt werden. Entweder sind es die bekannten Bands, die für Käufer interessant sind, wenn sie sich an fremdem Material "vergreifen" oder es werden bestimmte Songs einer Formation in z.B. genrefremden neuen Versionen dargebracht. Bei dieser Tribute CD ist beides leider eher weniger als mehr der Fall und zu dem absolut fantasielosen Cover sagt man am besten gar nichts! Die bisherigen Outputs der schwedischen Hardrocker von BALTIMOORE sind an mir unbekannterweise ziemlich vorübergegangen, obwohl es sich bei "Ultimate Tribute" bereits um das sechste Album der Schweden handelt. Aber ehrlich gesagt, die vorliegende CD hat jetzt auch nicht den Eindruck erweckt dabei etwas Großartiges verpaßt zu haben. Bei dieser Formation, die bereits mit Unterbrechungen seit 1989 existiert, haben sich um Sänger Björn LODIN noch verschiedene andere Musiker, darunter als bekanntestes Gesicht Ian HAUGHLAND (Drums/Ex-EUROPE) versammelt. Von 1991 bis 94´ und nur für zwei Alben stand als weiteres bekannteres Mitglied der bulgarische Gitarrist Nikolo KOTZEV (u.a. BRAZEN ABBOT) noch in Lohn & Brot. Jetzt meldet man sich mit dieser reinen Tribute-CD zurück, wobei sich die musikalische Bandbreite der präsentierten Songs zunächst recht positiv liest. Es wurden dabei sowohl einige Classics wie u.a. RAINBOW’s "Kill The King" oder THIN LIZZY’s "The Rocker" aber auch einige relativ unbekannte Songs von KISS "She", BLACK SABBATH "Never Say Die", AC/DC "Riff Raff" (!),sowie Tracks von DEEP PURPLE, JIMI HENDRIX, THE SWEET oder NAZARETH ausgewählt. Björn Lodin ist sicher kein so schlechter Sänger aber man muß diese Mischung aus kehlig-rauh bis hin zu fast Lemmy mäßigen, ziemlich abgesoffenem Timbre schon wirklich mögen, denn auf die jeweiligen Songs betrachtet (u.a. bei "Beggars Day"/NILS LOFGREN) ist dies ganz sicher nicht immer die reine Freude. Mein persönlicher Favorit der Scheibe ist aber eindeutig "Samurai" von MSG, coole Version. Die Originale sind ansonsten halt doch irgendwie deutlich besser, an der Instrumentierung oder den Arrangements wurde leider meistens nicht viel geändert, so ist daß Endergebnis dann doch eher etwas bescheiden geraten ist. Allerdings hat sich Saitenhexer Thomas LARSSON mit seinem durchaus variablen und virtuosen Spiel trotzt aller Kritik ein kleines Sonderlob verdient. Für alle Nichtfans von BALTIMOORE ist diese Zusammenstellung daher wohl ziemlich uninteressant und insgesamt sogar überflüssig, obwohl es wieder mal schön war, an alte Zeiten erinnert zu werden.
In den nächsten Tagen wird Seattles letzte überlebende Rock-Combo ZEKE zusammen mit dem legendären Produzenten Jack Endino (Nirvana, Soundgarden, Screaming Trees, Mudhoney) in den Sound House Studios ihrer Heimatstadt verschwinden und ihr erstes Album auf Relapse Records aufnehmen.
Ab sofort gibt es von MASTODONs aktuellem Album "Remission" eine Deluxe-Version mit Bonus-DVD im Handel. Laut Relapse Records soll die Luxusversion zum selben Preis wie die bisherige Normalausgabe zu bekommen sein. Auf der DVD ist ein Konzert mit neun Songs und bisher unveröffentlichtem Material.
PIEBALD (www.piebald.com, vormals Defiance Records) haben bei SIDEONEDUMMY RECORDS unterschrieben und werden noch im Frühjahr 2004 ihr neuestes Album herausbringen!
Neues Bands fürdie Hölle auf Erden: DISMEMBER (S) + CARPATHIAN FOREST (N) + GOREROTTED (GB) sind für das Party.San Open Air 2004 in Bad Berka bestätigt. Tickets für das Festival gibt´s unter www.party-san.de oder 036458-31915.
Der Uplugged Auftritt der Melodic Metaller von Vanishing Point vom 16. Dezember 2003 der u.a. sogar im Radio gesendet wurde kann man sich jetzt unter deren Webseite http://www.vanishing-point.com. auch downgeloaded werden. Zu hören sind dabei Gitarrist Chris Porcianko, Sänger Silvio Massaro sowie Aushilfskeyboarder Leonard Kopilas (MANIC OPERA.
Ausnahmesänger Jeff Scott Soto (u.a. Axel Rudi Pell) ist gerade voll dabei seine nächste Soloscheibe aufzunehmen. Er hat bereits 6 Songs fertig und hofft das Songwriting noch im Januar abschließen zu können. Erscheinen soll das Teil dann allerdings erst im Spätsommer 2004 durch die Italiener von Frontier Records.