ASTROQUEEN haben mit dieser Scheibe einen echt bleibenden Eindruck in der Stonerrock-Szene hinterlassen und klargemacht, dass erdiger Rock nicht zwangsläufig aus Wüstenstaaten der USA kommen muss. Oder dass Schweden nur Geballer machen. "Into Submission" rockt und groovt wie Sau, wer bei Granaten Marke "Landslide" oder "Sonic Ride" nicht wenigstens einen Muskel rührt ist taub. Oder tot. Fragt sich, was schlimmer ist, aber wer ASTROQUEEN so verkennt hat’s nicht anders verdient. Musikalisch Fu Manchu näher als Kyuss, können die Wasas mit einem unglaublich erdigen baßlastigen Sound Akzente setzen und eine fette Wand aufbauen. "The Action Is Go" sag’ ich nur. Angenehmerweise verlieren sich ASTROQUEEN nicht in ausufernden Jamarien oder bauen SloMoKiffer-Parts ein, hier regiert noch der Rock und es geht immer schön straight nach vorne. Da gibt’s wunderschöne Hooks, ganz viel Melodie, Mitsingparts - einfach gelungene Rocksongs, die sich schnell festsetzen und die man beim Kiffen, Autofahren, Bude putzen (ha!), Parties und wobei auch immer laufen lassen kann. Schon ertappt man sich beim dezenten Mitwippen, leichtes Moshen setzt ein und irgendwann springt man wild durch die Räume und gibt sich Songs wie "Soulburner" hin. Musik, die die Seele bewegt, genügend Härte aufweist, damit auch Prügelfreaks wie ich sie ohne rot zu werden anhören können haha und mit einem Gespür für Eingängigkeit, Groove und Melodie glänzt, das schon beängstigend ist. Hammerscheibe, in meinen persönlichen Top20 gleichberechtigt neben "Blues For The Red Sun", "Welcome To Sky Valley", "The Action Is Go" und ähnlichen Kalibern. Hammerhammerhammer!
"Beyond Good and Evil", singt der wilde MW beim zweiten Song "Sea Of Love". Irgendwo jenseits von Gut und Böse befindet sich auch dieses Gothic-Pop-Rock-Album. Zwischen Deine Lakaien und Scream Silence jammern und melancho-schwadronieren diese Hautpstädter herum, die natürlich auch bei Hardy Fietings aufgenommen haben, natürlich mit Thanateros verwoben sind und natürlich auch bei Rabazco untergekommen sind. Und über allem schwebt Andrew E. …. Äh lassen wir das. Kaskaden sind stufenförmige Wasserfälle oder aber wagemutige Sprünge in der Artistik wie der Salto Mortale, der Todessalto. Tja, von Wagemut traue ich mich bei "The Cascades" nun überhaupt nicht zu sprechen, von Artistik schon gar nicht. Und vom Tod nur dann, wenn die traurigen Hörer-Goten in ihrem Mix aus Tränen und Rotwein ertrinken. Will sagen: 08/15-Gothic-Pop-Rock, der noch viel, viel glatt gebügelter klingt als alles, was man sich aus diesem Bereich nur vorstellen kann. Immerhin: Weinerliche Gesellen in wallenden schwarzen Gewändern wird dies zur seichten, wenn gleich sehr professionellen Unterhaltung nutzen. Harte Jungens und Madels: Finger weg!
Als "Melodic Death Black Metal" bezeichnen die Rostocker ihre Musik. Wer aber nun wegen des Anfangs der Bezeichnung auf einen In-Flames-Clone hofft beziehungsweise sich davor graust, der irrt. Die Musik der Herren ähnelt zwar stellenweise der IF-Richtung, insgesamt kommen WEYLAND aber viel härter daher. Außerdem drehen die Äxte die ein oder andere amerikanische Runde, so dass jede Menge Abwechslung zu finden ist. Facettenreich präsentiert sich auch der Gesang. Vom eher genretypischen Grunzen, über böses BM-Gekeife bis hin zum cleanen Sing-Sang. Wobei ich den allerdings streckenweise wirklich fürchterlich finde- wie zum Beispiel beim zweiten Song "The Roamer". Und der Sound könnte dicker sein, ist für eine Eigenproduktion aber sicherlich in Ordnung. Insgesamt servieren die Hanseaten also hier ein ordentliches Fischbrötchen mit allen Zutaten, die eine Eigenproduktion im Death-Metal mit leichten Black-Anleihen zu bieten hat: Wechselndes Tempo, fucking Blastbeats, aggressives Shouting, sägende Riffs und pumpende Rhythmen. Allerdings sollten hier all diejenigen gewarnt sein, die ein allzu leicht verdauliches Gourmet-Stück erwarten. Denn in Sachen Eingängigkeit sind die Nordlichter nicht ganz vorn. Wollen/ sollen sie aber auch gar nicht, denn dieser Abwechslungsreichtum erhöht mitunter den Langzeitspaß
"Unter Zwang" lautet eine mögliche Übersetzung des Band-Namens. Und zumindest ich verspüre den Zwang, diese Scheibe immer wieder zu hören. Warum? Tja, weil’s hier amtlichen Old-School-Death Metal auf die Rübe gibt, der sich gewaschen hat. Wer auf Bands wie Dismember steht, der wird hier nicht enttäuscht. Und dass Animate ein feines Näschen hat, das ist ja auch bekannt. Also: Hier kommen fünf Songs mit rauem, dreckigem Sound, mit einprägsamen Gitarrenriffs, rotzigem Gegrunze und druckvollem Drumming. Und dennoch, (also obwohl) die Band jegliche Klischees der alten schwedischen Schule erfüllt, so langweilt diese Scheibe zu keiner Minute. Denn die Jungs, die "Lifework" im Lowpoint-Studio aufnahmen und bereits drei Demos und zwei CD herausgebracht haben, scheuen sich nicht vor gescheiten Tempowechseln und überraschen tatsächlich von Zeit zu Zeit mit abgefahrenen Riffs. Dass da in vielen Momenten die großen Vorbilder zitiert werden, tut nicht zur Sache. Tod-Metaller, die nicht unbedingt die absolute Perfektion suchen, die sind hier megagut bedient. Schade, dass das Ding schon nach einer guten Viertel-Stunde wieder vorbei ist.