Ein neues deutsches Label für Alternative/Electro kündigt für Anfang 2005 seine ersten beiden Veröffentlichungen an: Am 7.3. erscheinen "Nimm Mich" von NCOR sowie "Elektrizitätswerk" von den Industrial-Rockern Y-LUK-O bei FINAL DUSK RECORDS.
Das Chemnitzer Hardcore und Metal Label LIFEFORCE hat nach über 10 Jahren im Geschäft den Schritt über den großen Teich gemacht. In Philadelphia wird ab Mitte Januar Drew Juergens-Soto (ex-RELAPSE Rec.) eine Abteilung des Labels aufbauen, mit dem erklärten Ziel daraus "one of the most well known metal and hardcore labels in the United States" zu machen.
Die lustigen beiden Kapellen-Entweiher sind wieder da, immer noch ohne lebenden Drummer. Mit ihrer dritten - wieder extrem liebenswerten - Studio-Eigenproduktion verbessern sich die Kölner im optischen Bereich enorm: Es gibt keine "billige" CD-R mehr und außerdem ein ganz duftes Cover mit Live-Bild - sieht schon professioneller aus. Ganz so kultig wie beim Vorgänger ist das Erscheinungsbild nicht mehr - aber keine Angst, das hat sich überhaupt nicht auf die Musik ausgewirkt. Wie anno dunnemal gibt’s altmodischen Thrash mit dem liebenswerten Charme einer Achtziger-Produktion. Sechs komplett neue Songs befinden sich auf dem Tonträger, dazu gesellen sich mit "The Gathering" und "Chapel Descrator" zwei Songs vom ersten Demo "Thrash Or Be Thrashed". Mit der gewissen Reife - andere sagen "bei Stillstand der Entwicklung" - sollten die Ex-Weiß-Turnschuh-Träger in hellen Röhren-Jeans auf jeden Fall zugreifen (für nen Zehner inklusive). Wer keinen Thrash der ganz alten Schule mag, der soll’s bleiben lassen. Wem sich die Fußnägel in Richtung Nordpol rollen, wenn er die Namen Sodom, Exumer oder Grinder hört, der hat zu weit gelesen.
TARJA TURUNEN singt finnische Weihnachtslieder. Sie tut dies unabhängig von Brötchengeber NIGHTWISH, sie tut dies ohne auch nur ansatzweise metallastige Allüren. Vielleicht tut sie es wirklich, weil sie dazu Lust hat. "Yhden Enkelin Unelma" ist eine Maxi für die ganze Familie, das finnische Helmut Lotti für ein verregnetes Weihnachtsfest. Das perfekte Geschenk für die Oma, Mama und Schwester. Zwei finnische Weihnachtslieder, die sich einer praktischen Mitsingbarkeit unterm Weihnachtsbaum aufgrund nativer Vocals des nordischen Landes gänzlich entziehen sind in je zwei Versionen vertreten. Einmal mit absolut überflüssigen leicht poppigen Drums und einmal in komplett klassischer Instrumentierung. Die Songs sind wunderbar kitschig und es gibt mit anderen Interpreten qualitativ sicherlich zig vergleichbare oder bessere Veröffentlichungen mit anderen ausgebildeten klassischen Sängern in der Vorweihnachtszeit. Und doch reicht der finnische Exotenbonus bei den Texten und die Tatsache, dass man Madame Turunen eben auch rockend kennt wohl aus, dass einige aus purer Neugier diese Musik antesten werden. Und wie gesagt: Im Zweifelsfall einfach weiterschenken an die Oma.
Am 1.1.2005 erscheint die zweite Ausgabe des MP3 Underground Samplers "Joining Forces". Die Macher versprechen einen "abwechslungsreichen Mix aus Deathmetal, Oldschool/Neo-Thrash und Metalcore". Wer noch in diesem Jahr ordert, bekommt die mit massig Bonusmaterial ausgestattete CD für 7,99EUR inkl. Versandkosten, ab dem 1.1. gibt es den Silberling für 9,99EUR. Alle weiteren Details findet ihr auf www.joining-forces.de.vu.
Am 24.1. veröffentlichen die deutschen Gothic Metaller DARKSEED ihr sechstes Studioalbum "Ultimate Darkness". Mit dabei ist wieder Sänger Stefan Hertrich, der sich ein Jahr Pause von der Metalwelt gegönnt hatte. Von den 12 Songs könnt ihr einige auf der Bandhomepage probehören.
Gorgoroth ist der Mazedonier, der in Australien lebt, auf die Griechen schimpfen, weil die seine Landsleute unterdrücken - ach und der Macher von BALTAK. Auf "Macedonian War" (oder auch in Landessprache: "Makedonsksi Boj") gibt er’s den verhassten Hellenen mit assigem Black Metal., old-school as fuck und mit jeder Menge Thrash-Versatzstücken garniert. Und seinen ganzen Zorn auf die bösen Olympioniken und den alliierten Balkan lässt er raus über sein ungeheuer rauhes, kratziges, keifiges Organ. Irgendwo zwischen Donald Duck und Dani von COF, zwischen einem heiseren Frosch und einer sprechenden Lachgas-Flasche liegt "Gorgi" mit seiner Stimmlage - und ich bin mir sicher, wenn er die Platte pausenlos dem Feinde vorspielt, bewegt er sie vielleicht zur Aufgabe. Da ginge es ihnen so ähnlich wie mir, denn BALTAK sind stumpf, aber leider langweilig, gehen viel zu hektisch zu Werke - und dieses Organ nervt nach mehreren Hördurchgängen nur noch. Daran kann auch der für old-school-Verhältnisse ordentliche Sound vom Saxorior-Master Kai-Uwe nichts dran ändern. Sowas haben Sodom schon auf der unglaublichen ersten EP besser gemacht. Ich wünsche dem Exil-Mazedonier in seinem Kampf für Unabhängigkeit alles Gute - und mir, dass ich nicht noch mehr BALTAK-Platten anhören muss.