Jaja, Aushängeschild, hängt nicht mehr, blablablubb. Das erste echte Album ohne den Ex ist gelungen - rundum. Die Briten rocken wie Sau, Kevin Ridley ist sicherlich nicht so einzigartig wie sein Vorgänger, aber der Star ist hier die Mannschaft und die Mannschaft, das sind die Songs. Hymen wie "Parliament Of Fools" oder "Antoher Drinking Song" gleichen echten Perlen des Folk-Metals - mit gehöriger Folk-Schlagseite, aber ohne zum reinen Traditional zu verkommen - Ohrwürmer überall. Bei "A Good Day To Bury Bad News" und "NTRW8" platzt der Groove aus allen Nähten, "Do The Mean Us" oder "Ten Little Kingdoms" rocken merkwürdig schräg und doch komplett nachvollziehbar. Und Titel wie "The Song Of No-Involvement" und das anfangs balladeske "Lightening The Load" sind schier unglaubliche Folk-Metal-Epen. Das Album strotzt nur so vor unvergesslichen Momenten, hätte ich nie gedacht. Kleines Schmankerl obendrauf sind die herrlichen Dudelsäcke, die natürlich nicht fehlen dürfen. Überhaupt fehlt "A Semblance Of Normality” nichts, rein gar nichts, auch nicht das ehemalige Schild.
SEVEN MARY THREE gelang bereits mit ihrem Debütalbum "American Standard" von 1995 der ganz große Wurf: Gleich drei Songs - "Cumbersome", "Water´s Edge" und "My My" - landeten in den US-amerikanischen Top 10. Darauf folgten drei weitere Alben, die jedoch keine Hitsingles mehr abwarfen und mit denen ihr erdiger Rocksound etwas gemäßigter wurde. Nach der 4-Song-EP "Welcome Race Fans" von 2003 folgt jetzt das fünfte Album "Dis/Location", mit dem die Band wieder an den Sound des Debüts anknüpft, indem sie das macht, was sie am besten kann: Einfachen, eingängigen Rock, dabei schön warm produziert und zu 100% radiotauglich. Gleichzeitig zeigen 7M3 hier ihre gesamte Bandbreite, vom Punkrock-beeinflussten Opener "Settle Up", über den poppigen Ohrwurm "Oceans Of Envy" und den treibenden Rocker "Dislocated", bis hin zum langsamen und wunderschön melodischen "Where Are You Calling From". Experimente oder echte Dirtyness darf man hier nicht erwarten, aber das waren ja auch noch die Stärken der Band. Mir persönlich sind 7M3 zu glatt und zu harmlos, aber wer auf gut gemachten Mainstream-Rock steht, sollte hier unbedingt zugreifen.
Der frühere PANTERA-Sänger Phil Anselmo hat sein Schweigen über den Mord an seinem ehemaligen Bandkollegen Dimebag Darell gebrochen. In einem Videoband zeigte er sich von der Tragödie schwer betroffen: "Ich liebe ihn wie ein Bruder einen Bruder liebt. Es tut mir furchtbar Leid für seine Familie und alle anderen, die in Columbus (Ohio) sinnlos ermordet wurden. Ich hatte niemals eine Chance mich richtig zu verabschieden. Es bringt mich um und ich bereue es tief". Ausserdem hat der Sänger angedeutet, dass er sich vielleicht aus dem Musikbusiness zurückziehen wird. "Das hat die ganze Welt verändert und es wird das letzte sein, was ihr von mir für lange Zeit sehen werdet". Anselmos Website erscheint momentan nur noch in tiefem Schwarz.