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P.O.D. haben Ideen sortiert

P.O.D, die Nju-Metal-Helden der zweiten Generation, basteln gerade am neuen Album und sind dafür zur Vorproduktion zu Greg Fidelman ins Studio gezogen. Die vergangenen Monate wurden bereits zum Songwriting und zur "Inspirations-Suche" genutzt. Greg hat zuvor zum Beispiel mit Slipknot, Red Hot Chili Peppers, Audioslave, System of A Down und Johnny Cash zusammengearbeitet. Video- und Audioclips aus dieser Session sollen in den nächsten Tagen auf die offizielle Homepage gestellt werden.

Sänger Sonny hat sich derweil am US-Projekt "Forever in our Hearts" für die Tsunami-Hilfe beteiligt.

Interview:

Circle Of Grin

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InterviewZum Einsteig würden wir gerne etwas genauer wissen, was ein Drummer bei COG so als Grundvoraussetzung denn alles so mitbringen muß?



Ich denke mal in unserer Band spielt der Faktor "Rotz & Energie" eine ganz wichtige Rolle außerdem sollte man ein nicht allzu statisches Spiel draufhaben. E es muß rocken aber man muß auch einfach "tight" sein bzw. so klingen. Wir achten daher bei unseren Studioaufnahmen besonders darauf, dass unser Livefeeling von unseren Auftritten sich immer deutlich hörbar durchschlägt. Kurz gesagt ein cooler Mix aus viel Groove, authentischen Rock und Energie - darauf kommt bei dieser Band ganz im speziellen an.



Ihr habt eure EP zuletzt ja auch schon in einem Studio aufgenommen. Im direkten Vergleich dazu worin liegen denn da die wesentlichen Hauptunterschiede sowohl grundsätzlicher Art als auch bei den Aufnahmen selbst?



Stimmt, wir haben die letzte Scheibe ja tatsächlich in unserem Proberaum aufgenommen aber schon unter relativ guten Bedingungen. Dies lag aber hauptsächlich daran, dass unser "Deida" (Michael Dieterle/Gitarre) ein ziemlich hochwertiges Equipment sein Eigen nennt und wir hierdurch mit einer Achtspurbandmaschine arbeiten konnten. Jetzt bei den Aufnahmen der aktuellen CD waren da schon kleine Welten sowohl was die Ausrüstung, die technischen Möglichkeiten aber auch was die Betreuung und alles was dazu gehört anbetrifft. Gerade mit Guido Lukas als der (Haupt) Producer war dies natürlich eine ganz andere Baustelle.



Wie muß sich denn ein Laie, der noch nie in einem Studio war, den Aufnahmeprozess so in etwa vorstellen? Ihr spielt eure Takes ein, meinetwegen 20 mal bis der an den Reglern sagt, es war gut kann man lassen, machen wir den nächsten Song oder



Nun bei den vorherigen Aufnahmen haben wir alles d.h. jedes Instrument schichtweise nacheinander aufgenommen, Deida musste sich gleichzeitig um alles kümmern, wir waren mit dem Ergebnis als solches nicht zufrieden, da der Unterschied zwischen live und Aufnahmen zu groß war und auch den Sound bekommt man als Nichtprofi halt einfach nicht so gut hin. Es hat nicht so gerockt wie’s eigentlich müßte.

Daher haben wir uns auch im Vorfeld nach vielen Gesprächen für Guido Lucas als Produzenten entschieden, weil er ein Philosophie vertritt, die wir ebenfalls sehr gut finden: Es gibt dabei zwei Aufnahmeräume, in dem einen ist das Schlagzeug, davon durch eine Glasscheibe getrennt sind die Kollegen in dem anderen Raum mit ihren Instrumenten und zusammen spielt man dann unisono die Songs ein. Wenn da einer mal Müll spielt, wird die ein oder andere Spur zwar eventuell noch mal etwas nachgebessert aber im Großen und Ganzen bleibt ein Track so weitestgehend "unbehandelt" so stehen. Es geht dadurch auch bei weitem entspannter zu, man muß einfach nur konzentriert spielen, die Profis sitzen am Mischpult und machen den Rest.



Wie lange hattet ihr denn da überhaupt Studiozeit für die Aufnahme zur Verfügung" "



Ja insgesamt waren es nur 9 Tage und dann noch fünf Tage für den (End) Mix aber dies ist auch nur dann möglich, wenn die Vorbereitung stimmt will sagen, die Proben waren lange und sehr intensiv. Die Stücke mussten vorher schon als solches passen und voll Intus sein, denn für weitere Feinabstimmungen wäre einfach keine Zeit gewesen. Stunden oder Tagelange Overdubs wie dies bei vielen Großproduktionen oft der Fall ist wären bei unserem Debüt schon rein finanziell nicht drin.



Ihr habt von der letzten EP auch einige Songs noch mal auf die neue Scheibe, die insgesamt 12 Tracks beinhaltet, mitdraufgenommen warum?



Stimmt wir haben vier von den fünf noch mal komplett neu aufgenommen - wir hatten letztlich in der engeren Auswahl rund 20-22 Stücke aber diese Lieder erschienen uns einfach so gut, dass mit drauf mußten. Außerdem wollten wir so etwas den Bogen von den älteren zu neueren Sachen spannen, damit man auch die Entwicklung hören kann wird und wir außerdem noch eine bessere Vielfalt im Klangbild erreichen.



Durch die Neuaufnahmen klingen die Songs noch mal um einiges dynamisch-packender oder?



Ich finde auch, die Songs sind außerdem noch eine Ecke schneller geworden und haben auch so nochmal unheimlich dazu gewonnen. Aber außerdem gerade vom Feeling her kommt es einfach noch rotziger und mit mehr Livegefühl rüber.



Wie seid ihr eigentlich zu eurem Label gekommen?



Nun wir machen ja alle, zwar nicht in dieser Band, aber insgesamt schon ziemlich lange Musik und da haben sich natürlich Kontakte ergeben. Wir sind daher auch keine wirklichen Newcomer mehr, COG gibt’s seit 2001 und einige unserer Mitglieder wie u.a. Deida hatten vorher schon mit anderen Formationen kleinere Plattendeals von daher war man in der Musikszene rund um Köln schon kräftig unterwegs, man kannte sich. Genauso war es mit Christian Klemek, der ja EAT THE BEAT gegründet hat, der war damals als Gitarrist unterwegs und als wir CIRCLE OF GRIN formiert hatten war er auch des öfteren bei unseren Konzerten und so ergab sich dann halt die ganze Geschichte.



Es gibt ja die Band erst seit Dezember 2001 wie kam es denn damals dazu?



Nun wir waren zu der Zeit eigentlich noch alle in anderen Bands aktiv, allerdings ging dort musikalisch nicht mehr allzu viel voran, es stagnierte größtenteils in diesen Konstellationen. Wie auch immer aber in verschiedenen "Projekten" hatten wir oder Teile von uns auch zuvor schomal zusammengesielt. Dann war es ansonsten wirklich so, dass ich kurz vor Weihnachten, nach einem halbjährigen Auslandsaufenthalt in Argentinien mit Deida telefoniert habe so nach dem Motto "Ich hab’ bock auf Mucke, laß uns einfach mal in den Proberaum gehen". Dann haben wir die Leute angerufen, klassisch zusammen gejammt und das hat dann so geknallt, dass wir erst selbst darüber erstaunt waren tja und damit war alles andere erledigt und es wurde ziemlich konkret mit COG.



Du warst im Ausland?



Ja ich bin ein halbes Jahr in Argentinien rumgereist, die Sprache gelernt und viel interessantes erlebt. Ich studiere Jura und dann war das erste Staatsexamen vorbei, dann kommt das Referendariat, meine Freundin kommt auch daher und da bot sich dass einfach als gute Gelegenheit an. Es war eine wichtige Erfahrung für mich wobei ich derzeit kurz davor bin ein richtiger Anwalt zu werden, die schriftlichen Klausuren sind vorbei, jetzt stehen "nur" noch die mündlichen Prüfung an.



Ist ja auch nie schlecht wenn man einen Anwalt in der Band hat ...?



Nee, dass kann wirklich nichts schaden daher liegt mein Schwerpunkt im Bereich "Musikrecht" und alles was damit zu tun hat.



Die verschiedenen Jobs in eurer Band sind ja wie man hört alle durch enge Freunde abgedeckt wie läuft dass denn genau ab und was machst du sonst noch?



Bis zu unserem Profivertrag war ich für das Booking die letzten drei Jahre zuständig, jetzt natürlich nicht mehr, denn wir haben jetzt eine voll professionelle Betreuung. Meine Freundin Vicky war als Designerin von Anfang an für unsere Website, Promo & Kommunikation zuständig. Oder auch noch andere wie unser Kumpel Oli der das Video sowie den Schnitt mitbetreut hat - so fanden sich viele, die uns gut fanden und uns daher einfach unterstützen, um uns letztlich weiter nach vorne zu bringen.
Mittlerweile entwickelt es sich für uns als Band selbst immer mehr so, dass wir uns nach dem Plattendvertrag hauptsächlich mit unserer Musik beschäftigen können.



Seid ihr letztlich mit dem Endergebnis der Debüt CD zufrieden oder wolltet ihr im Nachhinein doch was geändert haben?



Nun es gibt ja immer die ein oder andere Stelle bzw. Kleinigkeit, die man hätte auch anders machen können aber insgesamt sind wir schon absolut zufrieden mit der Scheibe, gerade weil diese Aufnahme letztlich so gut gelungen wie "live" auf der Bühne.



Wie geht ihr denn so vom Songwriting her vor, gibt’s da Hauptideengeber oder macht ihr das gemeinsam?



Nun meistens kommen die Ideen von der Gitarrenfraktion d.h. es sind oft nur Riffs die wir dann im Proberaum bei gemeinsamen Jams weiter ausarbeiten, weiterspinnen oder auch wieder verwerfen. So ergibt sich dann eins nach dem anderen und beim Spielen wird es dann irgendwie zusammengebastelt aber in keinster Weise konstruiert. Wenn’s mal nicht klappt machen wir mit etwas anderem weiter - wir erarbeiten uns so also die Songstrukturen nicht sondern warten letztlich bis die passenden Ideen quasi von selbst kommen.



Mir persönlich gefallen die etwas melodischeren Songs schon etwas besser als die stärker aggressiv geschriehenen Tracks von Sänger Jan Müller - wie ist denn da dein Geschmack, hast du einen Favoriten?



Ja ich finde ganz besonderes "How We Fade Away" und den Opener "My Evil Twin" als Songs sehr gut weil die auch so den Bogen schlagen von heftigen Parts mit aggressiven Shouts hin zu den melodischeren Sachen. Wir reden dem Jan da auch überhaupt nicht rein, er muß das selbst entscheiden wie er das singt oder betont und bisher sind wir damit auch immer zufrieden gewesen. Klar, es gibt hier viele Bands die deutlich auf mehr Eingängigkeit setzen aber uns geht es stärker um Abwechslung sowie Ausgewogenheit. Es soll einfach nicht jeder Song ein Popsong sein, die Maxime mit dem Brecheisen die Ohren zu öffnen, gibt es bei uns nicht sondern es sollen auch noch genügend Ecken und Kanten übrig bleiben. Wir würden daher nie einen Song "bauen" um möglichst angepaßt dann z.B. ins Radio zu kommen.



Was hörst du oder ihr denn sonst noch so für Mucke?



Die eigene Musik höre ich eigentlich gar nicht so besonders an außer im Proberaum, natürlich hab’ ich die neue CD schon oft gehört, weil man ja wissen will wie’s klingt aber ansonsten, da kann ich für uns alle sprechen, hören wir gerne FAITH NO MORE oder INCUBUS ansonsten geht’s doch wieder sehr weit geschmacklich und heftig auseinander.
Jan und ich hören u.a. auch Harcdore/Metalcore mit Bands wie ENGAGE oder KILLSWITCH. Andre kommt ja ursprünglich vom Jazz her spielt daher auch diese halbakustische Gitarre und ist daher auch für die Sounds zuständig. Deida ist der klassische Rocker und mag die AC/DC Schiene und Sebi ist auch Faith No More/Incubus Fan.



Ihr seid also auch alles echte Kölsche Jungs und seid daher des Dialekts auch mächtig?



Ja ein wenig aber verstehen tu ich’s natürlich voll, die anderen mehr oder weniger schon auch so richtig. Bei mir dann eher nicht so ganz, da meine Eltern sogenannte Zugezogene sind (Raum Hannover & Stuttgart). Bei uns wurde daher mehr Hochdeutsch gesprochen.



Könnt ihr denn mit bekannten Kölner Bands wie BAP, Mundart oder natürlich passend zur Jahreszeit mit Karneval überhaupt etwas anfangen?



Eigentlich eher weniger, es stand auch nie zur Debatte auf Dialekt oder Deutsch zu Singen. Jan hat da gleich von Anfang gesagt, dass er lieber in Englisch singen möchte bzw. er sich so einfach besser ausdrücken kann und sich schlicht viel wohler fühlt als in seiner eigentlichen Muttersprache. Er studiert auch Amerikanistik und von daher ist ihm die Sprache auch relativ nahe. BAP und BRINGS sind ja ganz lustig aber so richtig gefallen na ja .



Was denkst du denn gerade von Bands wie BRINGS die früher mal richtig gute Rockmusik gemacht haben und die sich jetzt der Party bzw. Karnevalsmusik hingewand haben?



Die haben natürlich, nach meinem persönlichen Empfinden schon die (große) Kohle gerochen, denn die alten Sachen fand ich ganz gut aber wahrscheinlich war das dann zu lokal begrenzt und wer einmal so in der Karnevalsgeschichte drinnen ist und ein paar Hits gehabt hat, der kommt da nicht mehr so leicht raus. Die Sachen laufen dann auch in Mallorca, bringen somit richtig Kohle und die Jungs sind schon seit Jahren dabei, leben davon und müssen auch ihre Familien damit ernähren.



Seid ihr an Karneval dann überhaupt unterwegs, denn da herrscht ja bei euch quasi Ausnahmezustand?



Wir sind nicht die totalen Muffel aber auch nicht die Harcdore Fans normalerweise 1 bis 2 Tage macht man da schon mit vor allem an Weiberfastnacht und dann ist es auch wieder gut, wir müssen da nicht tagelang abfeiern.



Ihr kommt demnächst auf große Deutschland Tour wann und wo kann man euch sehen?



Es sind zwei Wochen von der letzten Februarwoche bis Anfang März sind wir unterwegs und die Vorbands sind wechselnd, teilweise mit KORRODED (eher eine NEW Metal Band) oder die britischen Jungs von EDENMAIN (Hardcore) oder mit BLEEDING THROUGH. Wir werden dabei neben dem bekannten Material auch schon den ein oder anderen ganz neuen Song präsentieren.



Stilistisch würdest du immer noch eure echt gelungene Lieblingsbezeichnung gelten lassen?



Stimmt auf jeden fall wir sagen einfach immer noch "alternativer Tiefton Rock" dazu, das hat sich von Anfang an so eingebürgert und trifft es schlicht & einfach genau, was wir so machen. Wir haben den Rock nicht neu erfunden, sind stilistisch sicher einen Schritt zurückgegangen im Vergleich zu NEW METAL aber wir versuchen unseren Stiefel mit vielen klassischen Elementen zeitgenössisch aufzuarbeiten. Live kommen wir dann natürlich, bedingt auch durch die tiefen Sounds der Siebenseiter, sehr fett und von ziemlich unten daher, was für eine Alternative Band doch auch eher ungewöhnlich ist.



Ein Video habt ihr jetzt auch gemacht?



Ja zu "Turn Your Back On Me" der einzige ziemlich klassische Song über eine Trennungsgeschichte. Letztlich wird das Auseinaderleben in einer Beziehung auch im Video zwischen Jan und einem Mädel ziemlich klassisch abgehandelt. Die Liveszenen wurden in einer alten Halle aufgenommen der Rest in Köln. Sebi unser Bassist ist auch Kameramann und dieses Bilder hat er selbst gedreht wie auch die ganze Geschichte durch den "Do-it-yourself" Philosophie geprägt wurde möglichst wenig nach außen zu geben geprägt wie u.a. auch die Homepagegestaltung. Das Videokonzept stammt daher auch von uns und wurde nur dank vieler Helfer, die mit viel Fachwissen aber größtenteils umsonst mitgearbeitet haben, realisiert.



Bist du eigentlich auch ein Fußballfan?



Ja ich bin tatsächlich willenloser VfB Stuttgart Fan! Zum einen natürlich familientechnisch geprägt und zum anderen aus Trotz gegen all die ganzen langweiligen BAYERN Fans. Der VfB war halt schon immer eine interessanter Verein mal geht’s hoch dann wieder runter einfach eine sympathische Mannschaft. (Anm. der Redaktion: Jawoll und es gibt tatsächlich auch noch vernünftige Leute in Kölle!)



Ansonsten möchten wir abschließend alle MI Leser einfach mal dazu einladen auch mal bei einer deutschen Alternative Band auf der Homepage vorbeizuschauen um so der amerikanischen Übermacht etwas zu trotzen. Außerdem kann man sich bei uns die aktuelle Doppel A Seite Single sowie das Video absolut für umsonst downloaden. Also Leute, bitte einfach mal das rein deutsche Kategorisieren zur Seite schieben, sich nur die Musik reinziehen und dann erst urteilen - dass würde uns schon sehr freuen.

Review:

Retroviseur

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Nach zig Jahren Pause sind BEHIND THE SCENERY wieder da. Zeit für große Veränderungen hätten sie also gehabt und doch ist glücklicherweise das meiste beim Alten geblieben. Ihr hochmelodiöser Death Metal ist an einigen Stellen verspielter geworden und um einige Facetten nachdenklich ruhigerer Sounds erweitert worden. Hat man das ein ums andere Riff zwar schon mal anderswo gehört und sind bei den Prog Einflüssen, die sich bisweilen in den Vordergrund drängen, ganz klar die musikalischen Vorbilder auszumachen, sammelt "Retroviseur" grade durch die Abwechslung massiv Pluspunkte. Würden die Drums nicht ganz so zahnlos aus den Boxen ploppen hätten sich auf dem Album die nackenbrechenden Tracks ("The Architect") mit komplex arrangiert Songs einander in die Hände gespielt. Dieser leicht störende Eindruck steht vor allem in einem seltsamen Kontrast zu dem ansonsten höchst professionell und bis ins Detail arrangierten Album - damit haben sich die fünf Schwaben unnötigerweise Steine in den Weg gelegt. Nichts desto trotz: An Songs wie "Response To Solitude" führt kein Weg vorbei. Die Breaks sind phänomenal, wer erwähnte Abwechslung derart mit Eingängigkeit zu verbinden weiß, spielt in der obersten Liga. Mitten ins Gesicht schlägt "Fassadenspiel" mit deutschen Vocals und grandiosen Gitarren. Warum bei einigen Songs weibliche Vocals zum Einsatz kommen entzieht sich meiner Wahrnehmung eines roten Fadens, tut aber auch hier der musikalischen Klasse von Beispielsweise "Silence Within" kaum Abbruch - Schweden ist definitiv nicht mehr das einzige Mekka. Würden sich DARK AGE etwas von BEHIND THE SCENERYs gewitzten Songstrukturen abscheiden, die Schwaben dafür aber von den Hamburgern die gnadenlosen Riffs übernehmen, wäre man nah am Optimum für einheimischen, modernen Melodic Death.

Retroviseur


Cover - Retroviseur Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

All Access

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1999 war das Jahr von LIT - auf dem Reading-Festival in Großbritannien waren sie der meist-abgefeierte Opener aller Zeiten und haben selbst das verwöhnte und trendsüchtige UK-Publikum in aller Herrgottsfrühe aus ihren Zelten gezogen, so dass Menschen bis zum Horizont auf die Orange-County-Jungs warteten. Damals waren LIT schon einige Jahre mit kleinen Vans kreuz und quer durch die USA gezogen, machten ihre erste eigene Nightliner-Tour und eine Tour mit THE OFFSPRING - und begannen geradezu exzessiv, auf, vor und hinter der Bühne jede Kleinigkeit mitzufilmen. Da LIT auf ihrer letzten Tour in Zentraleuropa maximal 800er, im Schnitt wahrscheinlich eher 300er und 500er Clubs bespielt haben, mutet es teilweise komisch an, eine mittelgroße Band auf dem Bildschirm in großer Geste zu sehen. Aber LIT sind große Entertainer und füllen auch größte Bühnen aus - da werden Gitarren buchstäblich im Fluge getauscht. Ähnlich wie die RED HOT CHILI PEPPERS vor etlichen Jahren oder BLINK 182 haben die gut gebauten West-Coast-Kids einen Spaß daran, nackig auf die Bühne zu stürmen. A.J. Popoff singt sogar im Studio ohne alles, allerdings so extrem verpixelt, dass man noch nicht mal mehr seine Bauchmuskeln sieht. Und während der Sänger dafür in den USA für 24 Stunden in den Knast geht, singen die anderen ein Hohelied auf das alte Europa und deren alkoholische Exportschlager. Das "schmückende Beiwerk" hat es in sich, Carmen Electra steigt freiwillig mit LIT im Bikini auf eine Strandbühne und für ein Video dürfen sie Pamela Andersons fast nackten Arsch als Bühne benutzen. Dexter Holland von THE OFFSPRING spielt Kameramann und Dave Grohl macht lustige Andeutungen, warum er gern mit LIT abhängt. Es gibt zwar Ausschnitte aus zahllosen Konzerten in jeder mögliche Qualität von unhörbar-verzerrt bis gut, aber der Hauptposten bei LIT scheinen die Entertainer-Qualitäten zu sein - diese Jungs würde man sich gern auf eine Party einladen, auf der nicht allzu viel kaputt gehen kann und dann feiern bis der Arzt kommt. Dessen Arbeitseinsätze werden ebenfalls dokumentiert - von der frischen Stagedive-Wunde am Bein bis zum zerquetschten Fußnagel. Wer bei der Party nicht mithält, wird zum Opfer des lustigen "Betrunkene dekorieren"-Spiel, "Don´t pass out in our bus" heißt die Warnung. Die Musik wird von so vielen zu berichtenden Dingen in den Hintergrund gedrängt, Sprüche, Gelaber und die Verfolgung der Band 24 Stunden am Stück und in jeder erdenklichen Backstage-Situation stehen im Vordergrund. Gerade zwei volle Songs werden im regulären Teil ausgespielt, die anderen Musikvideos sind in die Bonus-Ecke geschoben worden. Und LIT beweisen ihren guten Geschmack, indem sie an entscheidender Stelle Moby, Blink 182 oder Silverchair als Soundtrack benutzen anstelle eines eigenen Songs. Zu den großen Highlights zählt, dass Lit das Geheimnis lüften, wie man ein Tourbus-Klo entleert, oder wie sie beweisen, dass Gwen Stefani von NO DOUBT zwar absolut nicht singen kann, aber ein bißchen Humor hat. Schwach auf der Brust sind einige der Songs der Band und die frühen SPINAL TAP-Zitate, die sind auch schon mal besser erzählt worden. Doch trotz vieler Trivialitäten schimmert hinter den surfgebräunten Grinsen durch, dass LIT hart arbeitende Rock-Entertainer sind - und das macht sie extrem sympathisch.

All Access


Cover - All Access Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: xx
Länge: 180:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Forged By Fire

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Griechenland ist amtierende Fußballeuropameister - eine Eintagsfliege? Durchaus wahrscheinlich. Griechenlands Gitarrengott Gus G. und seine Mitstreiter von FIREWIND dagegen setzen gradlinig ihre Erfolgsgeschichte fort und sind auf dem besten Wege eine feste Größe im Rockbiz, respektive im melodischen Power Metal zu werden. Nach dem mehr als beachtlichen Debüt "Between Heaven And Hell" in 2002 und dem ebenso gelungenen Nachfolger "Burning Earth" soll Album Nummer drei "Forged By Fire" für Furore sorgen. Mit neuen Label im Rücken, einem Gus G. der sich bei Dream Evil zurück gezogen hat um sich mehr auf FIREWIND konzentrieren zu können (was wohl auch für sein Engagement bei Mystic Prophecy und Nightrage gilt) und nicht zuletzt mit einem neuem Mann am Mikro. Der nennt sich Chity Sompala (ex-Avalon, Faro, Moonlight Agony) und klingt nicht nur bei der das Album abschließenden Ballade "Land Of Eternity" (welche ohne Probleme auf eine der herausragenden Scorpions-Scheiben Ende der Siebziger gepasst hätte) wie eine Mischung aus dem ex-Sänger Stephen Frederick und Klaus Meine. Nicht weniger stark, aber weit powervoller der Start des Albums mit dem exzellenten Dreierpack "Kill To Live" (druckvoll stampfendes Heavy Metal Kraftpaket), "Beware Of The Beast" (wäre mein Single-Favorit - gute Laune Power für die Tanzflächen der Republik) und der tatsächlichen Auskopplung, dem hymnischen Ohrwurm, an Dream Evil erinnerte "Tyranny" (das Video dazu ist auch auf der CD enthalten). Über allen Songs zelebriert Gus G. seine herausragende Gitarrenarbeit und schüttelt dabei leichthändig Riffs und Soli aus dem Ärmel das einem fast schwindlig wird - und dies ohne auch nur im Ansatz bemüht zu klingen. Darüber hinaus könnte man fast vergessen, das FIREWIND weder im Genre, noch im Vergleich zu ihrem letzten Album etwas Neues bieten - aber was da mit satter Lautstärke aus den Boxen dröhnt ist einfach zeitlos gut - und darüber hinaus auch noch schön fett produziert. Dazu holten sich die Jungs noch die Gitarristen James Murphy (Testament) für das temperamentvolle "The Forgotten Memory" und Marty Friedman (ex-Megadeath) für das Instrumentalstück "Feast Of The Savages". Ach ja, und kurz vor Schluss weis noch das auf Sabbath-lastigen Gitarrensound aufgebaute, behäbig epische "Perished In Flames" zu überzeugen. FIREWIND liefern mit "Forged By Fire" ein abwechslungsreiches Album ab, dass Liebhaber traditioneller Power Metal Klänge mit gehöriger Achtziger-Schlagseite auf jeden Fall abgreifen sollten.

Forged By Fire


Cover - Forged By Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:29 ()
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Dark Sky

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Satan

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Thunder Rider

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My Chemical Romance

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Mudvayne

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