Konzert:
Thrash Till Death Festival 2006 - Freitag
Konzert vom Das "Thrash Till Death" gehört definitiv zu den gemütlichsten, aber auch kultigsten Festivals der Saison! Die Location ist herrlich schräg (im wahrsten Sinne des Wortes!), die Fans sind einfach eine große Familie, die Organisation ist zwar klein, aber zuverlässig, und unangenehme Zwischenfälle (außer den üblichen Bierleichen) gab es auch in diesem Jahr nicht - außer den Zeitverzögerungen durch Umbau oder eben Fußball, wofür natürlich alle Leute Verständnis hatten! Eine Sache "störte" aber dennoch ein wenig: an die Besucherzahlen stilistisch ähnlich gelagerter Festivals (etwa "Keep It True" oder "Headbangers") kam das "Thrash Till Death" in diesem Jahr sogar noch weniger heran als im Vorjahr. Viele Bands spielten gerade einmal vor zwei Dutzend Zuschauenden. Das muss echt nicht sein, aber für eine breitere Masse ist die Sache vermutlich zu "undergroundig". So erhält die Floskel "klein aber fein" leider auch einen unangenehmen Beigeschmack… (do)
Bevor es zur Mühle Of Death ging, genehmigte sich die Metal Inside Mannschaft noch kurz die Einfuhr des WM Viertelfinales Deutschland-Argentinien auf dem Eiermarkt in Braunschweig. Public Viewing bei bestem Wetter und bester Stimmung mit ca. 2.500 Leuten. Nach dem Triumph und hemmungslosen Jubel Arien ging es dann schnurstracks zum Festival-Gelände. Hier wurde im Backstage Bereich das Spiel verfolgt und sofort im Anschluss Hatchery und Bullshit auf die Bretter geschickt. Den leider nicht zu zahlreich vertretenen Fans - vielleicht 150 Nasen - zufolge, sollen beide Bands ordentlich was abgeliefert haben. (lk)
CRIPPER kommen aus Hannover und haben mit Frontdame Britta ein Organ am Mikro, das sich gewaschen hat. Dagegen hat Angela Gossow eine Engelstimme, im wahrsten Sinne des Wortes. Wer den Schreihals nur gehört und nicht gesehen hat, wird immer noch denken, dass da ein Mann gegrunzt und geshoutet haben muss. Beim Publikum kamen die Hannoveraner jedenfalls prächtig an und konnten mit dem Material vom aktuellen Demo "Killer Escort Service" mächtig Eindruck schinden. Melodie, Brutalität und ansprechendes Stageacting, diese Truppe sollte man im Auge behalten.(lk)
Setlist CRIPPER:
Shortcut
Wake Up Dead
Strike The Force
Break Out
Sun; Colour: Black
Dreams Your Master
Fire Walk With Me
Trapped
Black Terra (Killer Escort Service)
Disciples Of The Watch (TESTAMENT - Cover)
Die Belgier um Gitarrist Dries konnten mich mit ihren letzen beiden Alben "Mercury Rising" und "The Vermin Breed" schon voll und ganz überzeugen und machten auch live auf mich einen prima Eindruck. Neben alten Songs kamen auch einige Tracks von der neuen Scheibe "This Violent Decline" zum Einsatz. Fronter Piet Focroul zeigte sich besonders engagiert, sang und brüllte sich quasi seine Seele aus dem Leib, während der Rest der Mannschaft damit beschäftigt gewesen ist, reihenweise fette Riffs und mächtige Double Bass gen Mühle zu schleudern. Der auch durch den Gesang häufig an Anthrax, mit denen
AFTER ALL auch schon zwei Mal fetourt haben, erinnernde Heavy-Speed-Thrash Metal wurde also kompetent und mit Hummeln im Arsch dargeboten, hätte aber wesentlich mehr Zuspruch verdient gehabt. (lk)
Auch auf dem "Thrash Till Death" zeigten sich die Spanier
SILVER FIST, die aus der anscheinend kultigen Formation MURO (die ich nach wie vor nur dem Namen nach kenne) hervorgegangen sind, ähnlich spielfreudig wie im April beim "Keep It True". Wieder gab es einige alte Hits aus MURO - Zeiten zu hören, die mit aktuellem Material von SILVER FIST ergänzt wurden. Nur leider waren nicht annähernd so viele Fans anwesend wie im Süden der Republik, so dass das wirklich hörenswerte Traditionsbrett der Band leider nur mäßigen Zuspruch fand. Trotzdem scheinen SILVER FIST irgendwie ein Underground - Tipp zu sein, bei dem man sicher keinen Fehler macht, wenn man ihn im Hinterkopf behält! (do)
Danach folgte der Abschuss durch
MORE THE HEAD, die, der Bandname deutet es bereits an, natürlich "more the head" sind als Lemmy selbst. Um ehrlich zu sein, gehen mir solch reine Coverbands mächtig auf den Eumel, da viele dieser unsäglichen Kapellen wegen Vergewaltigung verheiligen Kulturgutes hinter schwedische Gardinen gehören. Aber nachts gegen… die Uhrzeit war nicht mehr unfallfrei ablesbar, jedoch verschob sich aufgrund des WM - Viertelfinales alles ein wenig nach hinten… war es völlig egal, wer dort "We Are Motörhead", "Killed By Death" oder "Ace Of Spades" herunterschrubbte. MORE THE HEAD waren zumindest ein netter Absackerbegleiter und eigentlich auch echt gut, vorausgesetzt, man definiert für sich selbst die Existenz von Coverbands als unverzichtbar. (do)
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Konzert:
With Full Force 2006 - Freitag
Konzert vom METAL-INSIDE.de berichtet dieses Jahr in doppelter Stärke vom 13. WITH FULL FORCE in Roitzschjora. Das war auch nötig unter der brütenden Sonne, denn auch wenn Sonnenhut und dauerndes Nachcremen total "untrue" sein mögen - das Wetter verlangte einem in diesem Jahr einiges darin ab, sich auf dem Gelände einen Unterstand zu suchen, zwischendurch viel Wasser (jawohl) zu trinken und sich ganz einfach beim Bands gucken abzuwechseln. Aber das sind Klagen auf hohem Niveau, das Gegenteil wäre schlimmer gewesen. Organisation und Service waren professionell und unaufdringlich, die Fußball-Leinwand gut und super-plaziert. Nach dem letztjährigen Headliner-Overkill mit MAIDEN und SLAYER gab es in diesem Jahr allerdings viele Bands aus der zweiten Reihe - nachdem KORN eine Woche vor dem Start bekanntlich wegen einer Erkrankung von Jonathan Davis alle weiteren Europa-Gigs absagen mussten. Und einen (nicht ganz) überraschenden absoluten Headliner in IN FLAMES. Aber dazu später mehr...(laetti)
THE ANTI-DOCTRINE
Die Düsseldorfer New Metaller von THE ANTI-DOCTRINE eröffneten das 13. With Full Force Festival und hatten mit dem üblichen Problem zu kämpfen: beim Einlass stauten sich die potentiellen Zuschauer, während vor der Bühne nur einige Frühaufsteher die Band unterstüzen konnten. Soweit ich vom Eingang aus sehen konnte, legte die Band eine ordentliche Show hin und heizten den Leuten gut ein. Also genau das, was man von einem Opener erwartet.
DEADSOIL
DEADSOIL waren der Opener für die Hardbowl und passten auf die Bühne im Zelt wie Arsch auf Eimer. Metalcore, wie er momentan angesagt ist, runtergezockt mit Verve. Das Zelt war gut gefüllt und liess sich von den Routiniers (die ja noch in einigen anderen Combos aktiv sind) bereitwillig auf drei Tage Hardcore, Metalcore und Punk einstimmen. Wie THE ANTI-DOCTRINE erledigten auch DEADSOIL ihren Job als Opener mehr als gut.
DEVILDRIVER
Nach DEADSOIL war für mich erstmal Erkundigung des Geländes angesagt und Begutachten der beiden Leinwände, auf denen die Viertelfinalspiele der WM übertragen werden sollten. Deswegen bekam ich von DEVILDRIVER nur am Rande was mit, aber was ich hörte, gefiel mir. Die Band konnte anständig Leute vor die Bühne locken, die von den Amis gut unterhalten wurden.
THE BLACK DAHLIA MUDER & BORN FROM PAIN & MADBALL fielen dem WM-Spiel unserer Elf gegen Argentinien zum Opfer. Vor der Leinwand neben der Hardbowl hatten sich mehrere tausend Leute versammelt, um gemeinsam dem Krimi gegen die Südamerikaner beizuwohnen. Durch die Verlängerung und das Elfmeterschießen fielen für mich die drei Bands flach, die ich gerne gesehen hätte. Es war aber sehr obskur, Miro Klose ackern zu sehen, während die Klänge von "Funeral Thirst" oder "Rise Or Die" (BORN FROM PAIN sollen verdammt gerockt haben) zu uns hinüberschallten. Aber ich denke, jeder Fußball-Fan kann mich verstehen…
BOYSETSFIRE
Schon in Hamburg hatten sie problemlos die Hütte vollgemacht, BOYSETSFIRE sind zweifellos eine der momentan angesagtesten Bands im Wasauchimmercore-Bereich. Die Hardbowl war erwartungsgemäß gut gefüllt, auch wenn die zeitgleich spielenden SOULFLY sicher so manchen Besucher vor eine schwierige Wahl gestellt haben dürften. Stichwort Zielgruppenüberschneidung. Ich war mit meiner Wahl zufrieden: BOYSETSFIRE boten eine engagierte Show, die von Emo-mäßig angehauchten Momenten bis zu beinhart rockenden Passagen alles bot und von den Fans begeistert aufgenommen wurde. Gemeinsam zeigten Band und Fans, dass auch Emos feiern können und hatten eine ordentliche Party, die mit einer Stunde leider viel zu kurz war.
CELTIC FROST
Nach Italien-Ukraine wurde ich tatsächlich dazu gebracht, die wiederveinten CELTIC FROST anzuschauen. Bis dato hatte ich mich mit den Schweizern nie beschäftigt, die quasi-Coverband HELLHAMMER war das einzige, was musikalisch in die Richtung geht, das ich kannte. Wie gesagt, glaube ich. Von CELTIC FROST erwartete ich nicht viel. Alte Männer mit altbackenem Metal. Oder so. Die Band entpuppte sich aber als eine der großen Überraschungen des WFF und bot eine sehr intensive Show, mit engagiertem Auftreten, tatsächlich abwechslungsreichem und gut ins Ohr gehendem Death Metal, was mich alles zusammen überzeugen. Kann aber auch am Bier gelegen haben, glaube ich aber weniger. CELTIC FROST könnens immer noch wie es scheint und wurden entsprechend gefeiert. Manche Reunions machen Laune, CELTIC FROST gehören dazu. Welcome Back!
DISMEMBER
Matti Kärki und seine Stockholmer Death Metal-Brigade machten den Auftakt für die legendäre Knüppelnacht des WFF - und was legten die Altmeister für ein Brett hin! Munter prügelten sich die Schweden durch ihren Backktatalog, aus dem sie einige Songs ausgebuddelt hatten, die schon lange nicht mehr live zu hören waren, und schmetterten die mit einem breiten dreckigen Grinsen in das gutegefüllte Zelt. Matti war diesmal leider (oder zum Glück?) nicht sonderlich betrunken, aber trotzdem gewohnt symphatisch, während der Rest der Mannschaft sich aufs effektive Mähneschütteln und Posen konzentrierte. So muss eine DISMEMBER-Show sein, jawoll!
NAPALM DEATH
Von NAPALM DEATH bekam ich nur die ersten beiden Songs mit, da ich danach zum Cocktailbus wollte. "Suffer The Children" war die gewohnte Granate und NAPALM DEATH gewohnt explosiv. Nach DISMEMBER passte das wie Arsch auf Eimer.
MYSTIC CIRCLE und DARK FORTRESS zogen dann die Knüppelnacht zum Black Metal. Oder soll man sagen: Die Knüppelnacht zog die beiden Bands fast unfreiwillig zum Black Metal? Die Urgesteine MYSTIC CIRCLE knüppelten sich auf hohen Frequenzen durch ihre sonst eher bass-betonten Songs. Beim ersten Song "Unholy Terror" (übrigens der einzig aktuelle Song im Set) mochte man das noch auf die Festival-üblichen Schwierigkeiten des Soundmannes schieben, aber ab "Awaken By Blood" hörte sich das stark nach Norwegen 1991 an - und das Zelt leerte sich merklich. Hits wie "Drachenblut" blieben auch außen vor - erst beim Slayer-Riff als Intro zu "Medina" regte sich spürbare Begeisterung im Publikum.
Setlist MYSTIC CIRCLE:
Unholy Terror
Satanic Rituals
Awaken By Blood
Servants of Twilight
Medina The Whore Of Satan
666 Mark of the Devil
Open The Gates Of Hell
Circle Of Tyrants
DARK FORTRESS werden zwar unter der Hand als kommende DIMMU BORGIR gehandelt - aber entweder sie haben keinen guten Deal mit dem Soundteufel gemacht, oder sie müssen noch ordentlich üben. Zudem fehlte DARK FORTRESS der Schmiss, um gegen die langsam herankriechende Kälte gegenan- und sich das von MYSTIC CIRCLE übrig gebliebene Publikum warm zu spielen. Nach Song Nummer 3 haben wir uns ins Zelt verkrümelt - ob die folgenden DISBELIEF ihre Routine besser ausspielen konnten, ist mir nicht bekannt. ENDSTILLE passten vom Namen her aber perfekt als letzte Band und dürften die letzten Unverdrossenen gut durchgewalkt in den Morgen entlassen haben.
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