Konzert:
Thrash Till Death Festival 2006 - Samstag
Konzert vom Die Bremer Thrash Kapelle
PUMPGUN, die ihre Mucke ganz treffend als eine Mischung aus Metallica, Slayer und Voivod, bezeichnet - natürlich überwiegt der Slayer Anteil - waren schon im letzten Jahre gern gesehene Gäste beim THRASH TILL DEATH und konnten auch in diesem Jahr überzeugen. Die Truppe um Sänger Schmutz, der auch bei seinen Ansagen nie um einen witzigen Spruch oder ähnliches verlegen ist, wirkt einfach sympathisch und weiß, was sie auf der Bühne anstellt. Und das ist nun mal Thrash Metal as ist best, pfeilschnell runtergebrettert und technisch perfekt dargeboten. Einzig und alleine an Schmutz’ Stimme muss man sich erstmal gewöhnen, nicht nur einmal hatte zumindest ich das Gefühl, Slayer mit den Vocals von Andreas Babuschkin (Paragon) zu vernehmen. Schade nur, dass es vor der Bühne reichlich leer gewesen ist (handgezählte 25 Leute oder so), was aber sicherlich damit zu entschuldigen ist, dass die Sonne erbarmungslos gebraten hat und schattige Plätze woanders lokalisiert gewesen sind.(lk)
Bereits beim allerersten ausgetragenen "Thrash Till Death" standen die Wolfsburger
WASTELAND auf der Bühne, konnten diesen Heimvorteil jedoch nicht gut umsetzen. Wie viele andere Bands dieses Festivals litten auch sie unter den zu wenigen Fans, die den großen Raum vor der Bühne mit körperlichen Aktivitäten füllten. Eigentlich schade, denn die Band, allen voran Sänger Tobias, lieferte eine sehenswerte Show ab, und mit Stücken wie "Forever Shelter" macht man auf einem solchen Festival garantiert nix falsch… vorausgesetzt, es finden sich mehr als 15 - 20 Fans, die entsprechend headbangend mitgehen… (do)
Wenn einem bei den ebenfalls deutschen
HATEFUL AGONY live etwas in den Sinn kam, dann waren dies KREATOR! Das klassische Trio schmetterte seine Old School - Granaten in die ca. 20 Mann (und Frau) große Fanmeute, die sich vor der Bühne versammelt hatte und machte, wie die meisten anderen Bands auch, gute Miene zum bösen Spiel. Ein routinierter, unspektakulärer Set, der zu gefallen wusste, jedoch mit mehr Stimmung sicher wesentlich besser gezündet hätte. (do)
Mit den süddeutschen BayArea Fanatics
SPELLBOUND wurde es dann ganz traditionell. Bay Area Sounds ohne Ende wurden abgefeuert, sich der Schädel praktisch selber abmontiert und gethrasht, was das Zeug hält. SPELLBOUND gaben zum Großteil mit dem Material vom aktuellen Album "Incoming Destiny" absolut Vollgas und konnten die Banger, die der Sonne trotzten, zum Mitbangen animieren. Eine Wagemutige wagten sich dann zum Sprung in die "Menge" gar auf die Bühne. Ein lustiges Schauspiel, wie man sich vorstellen kann, wenn nicht allzu viele Leute zum Auffangen bereit stehen. Es ging aber alles glimpflich ab und alle konnten unverletzt den souveränen Auftritt von SPELLBOUND bis zum Schluss genießen.(lk)
Mit ihrem oldschooligen, seit Jahren live erprobten Sound passen
VENDETTA natürlich zum TTD wie die Faust auf’s Auge. Das sahen auch die Fans so und feierten die Schweinfurter kräftig ab. Warum entzieht sich allerdings meiner Kenntnis. Klar, solide und technisch einwandfrei ist das schon gewesne, was abgeliefert worden ist, doch musikalisch und in puncto Stageacting war das Mittelmaß, mehr leider nicht. Schade.(lk)
De Hesse´ komme´! Mit ihrem neuen, sehr guten Album "Thrash Notes" (das hier hauptsächlich zum Zuge kam) haben sich
ABANDONED in die vordere Reihe der deutschen Old School - Thrasher katapultiert und waren daher auch ein heimlicher Headliner auf dem Festival. Es waren deutlich mehr Leute im Bühnenbereich auszumachen als noch bei den vorigen Bands, und besonders die vielen Witze und dummen Sprüche von Sänger / Gitarrist Kalli taten ein Übriges, den Gig zu einem echten Highlight des "Thrash Till Death" werden zu lassen. Dass die Jungs eine exquisite Liveband sind, bewiesen sie einmal mehr und transportierten die Bay Area fast ungefiltert nach Wolfenbüttel. Echt sehenswert! (do)
Setlist ABANDONED:
Holy Terror
Demonic
Hell Is Home
Take The Spell
Misanthrope
Breed Machine
Return To One
Forcefed
Nightmares
AT THE GATES - Cover
Es gibt kaum eine kultigere Band in der europäischen Traditions - Metalszene als die Holländer
VORTEX! Bereits kurz nach ihrem Eintreffen outeten sich Martjo Brongers - übrigens das letzte verbliebene Gründungsmitglied - und Co. wieder mal als echte Spaßvögel (inklusive Gebiss rausnehmen und auf die Glatze legen !!!), die immer gerne Party mit Musik verbinden. Wenn Sänger Jurjen sein irgendwo halb lustiges, halb gruseliges Kannibalen - Outfit anlegt und mit Perlen wie der Uralt - Nummer "Open The Gate", dem göttlichen "Land Of The Late" oder jüngerem Stoff wie "Hammer Of The North" losgelegt wird, dann muss man diesen Haufen einfach mögen. Ein spezieller Gag war, dass der mitgebrachte "Gebiss - auf - die - Glatze - Leger" während des Gigs mitsamt einer trashigen Totenmaske über die Bretter lief und allerlei Unfug anstellte. Über die Mucke des Quintetts kann man sicher geteilter Meinung sein, aber in Sachen Unterhaltungswert sind VORTEX wirklich top! (do)
Setlist VORTEX:
Gotta Get Away
Hammer Of The North
Rollin´ To The War
The Beauty & The Teeth
Fool Moon
Open The Gate
Riptor
Witches Help
Land Of The Late
Breaking The Law (JUDAS PRIEST - Cover)
Im letzten Jahr hatten die Veranstalter damit begonnen, eine Band aus dem Ausland ein Forum zu geben, um auf sich aufmerksam machen zu können.2005 durften CONVICTED aus Griechenland ein Fass aufmachen, dieses Jahr waren ihre Landsmänner
SUICIDAL ANGELS an der Reihe, die, man höre und staune, Harris Johns mit an Bord hatten, der sich scheinbar um die Truppe kümmert und den Jungs auch einen fetten Livesound beschert hat. Musikalisch sind die Hellenen voll und ganz auf Slayer fixiert, kopieren Araya & Co aber nicht, jedenfalls nicht zu 100 %. Rasend schnell und tight wie Sau gingen die Suizid gefährdeten Engel zur Sache und zogen das Publikum, das nun endlich in ansehnlicher Kompanie-Stärke vor der Stage versammelt war, in ihren Bann. Beim Stageacting muss die Truppe noch ein wenig was tun, man hatte das Gefühl, das war auch an den Ansagen zu hören, dass die Griechen noch viel zu schüchtern sind. Haben sie aber gar nicht nötig, der Gig war richtig geil.(lk)
Als Drummer Nathan Cox von
JAGUAR ein paar Stunden vor dem Gig mit einem Shirt in Form einer England - Flagge übers Gelände stapfte, hatte er sofort sämtliche Lacher auf seiner Seite, denn seine Mannschaft war kurz zuvor, inklusive disqualifiziertem Stürmer und göbelndem Kapitän, aus Gelsenkirchen geworfen worden. Pech! Aber trotzdem rissen sich die Briten zusammen und legten einen sehr geilen Gig aufs Parkett, bei dem zum Glück hochklassige NWOBHM - Hymnen gegenüber schlechter Laune den Vortritt hatten. Sänger Jamie Manton könnte übrigens als unehelicher Sohn von Mick Jagger durchgehen, denn sowohl sein Aussehen, als auch Stageacting erinnerten mich tierisch an den fidelen Stones - Fronter. Nur die Sache mit dem Kreuz war ein Kreuz! Manton spielte die ganze Zeit über mit einem überdimensionalen Holzkreuz herum, das am Ende in den Händen des verdutzten Verfassers dieser Zeilen landete. Linke Reihe anstellen - jeder nur ein Kreuz! Und Veranstalterin Susi fragt noch: "Wollte nur mal gucken, ob Du noch halbwegs nüchtern bist!" Kreuz… äh Thrash Till Death eben… (do)
Bericht vom Freitag lesen
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Konzert:
With Full Force 2006 - Samstag
Konzert vom CRUSHING CASPARS
Der Samstag begann mit den CRUSHING CASPARS, die aber zu so früher Stunde definitv nicht mein Fall waren. Das Zelt ging ganz gut mit, also teilten wohl nicht zu viele Leute meine Meinung.
WITH HONOR
Wie schon beim Pressure Fest waren WITH HONOR da mehr auf meiner Linie. Immer noch auf Tour mit IGNITE gab es natürlich keine großen Änderungen in der Setlist oder beim Stageacting. Die Amis beschränkten sich darauf, den HC-Kids gut einzuheizen (als wenn die Sonne mit geschätzten 35 Grad allein nicht reichen würde) und taten alles, um ihr Ziel zu erreichen. Eingängige Songs, viel Action auf der Bühne und ein sehr symphatischer Sänger waren die Garanten für eine gute und erfolgreich absolvierte Show. In dieser Form machen WITH HONOR Spass. Wer die Chance hat, die Jungs mit IGNITE auf Tour zu sehen, sollte die Chance wahrnehmen. Großes Tennis!
EVERGREEN TERRACE
EVERGREEN TERRACE hauten in die gleiche Kerbe wie WITH HONOR, weswegen die meisten Fans gleich in der Hardbowl blieben. Da ich die Jungs aber in kurzer Zeit zweimal gesehen hatte, zog es mich zur Main Stage, um THE HAUNTED zu sehen.
THE HAUNTED
Was sich als keine gute Idee entpuppte. Kein Lüftchen wehte und die Sonne knallte auf das Gelände, ohne das irgendwo Schatten war. Im Fotograben ging es noch, da dort Schatten war, aber anderswo war kein Aushalten, weswegen ich mir die Schweden nur ungefähr drei Songs lang anschaute. Das liegt aber auch an Peter Dolving, den ich deutlich langweiliger und unsympahtischer finde als den kultigen Marco Aro. Eine große Zahl Fans feierte die Björler-Twins und ihre Sidekicks trotzdem ab und wurde mit einer engagierten Show belohnt, bei der der Schwerpunkt (jedenfalls zu Anfang) auf den neueren Sachen lag.
DEMENTED ARE GO!
Eine Psychobilly-Legende spielte dann in der Hardbowl zum Tanz auf. DEMENTED ARE GO! zogen aber nicht allzuviele Leute, von den Anwesenden hielten sich dazu viele noch im hinteren Teil des Zeltes auf und suchten wohl eher Schutz vor der gleißenden Sonne als dass sie die Band interessierte. Die war auch spekatkulär langweilig. Monotoner Psychobilly, den MAD SIN an gleicher Stelle schon wesentlich besser (also nicht monoton) und mit mehr Feuer, präsentiert hatten. Zu allem Überfluss waren die Saitenzupfer sehr ruhig, nur der Sänger machte etwas Show, wirkte dabei aber wie ein zerstörtes Drogenwrack, so wie er über die Bühne torkelte. Erschreckend schwach und einer Band mit einem solchen Ruf nicht würdig.
HEAVEN SHALL BURN
Quasi um die Ecke vom WFF sind HEAVEN SHALL BURN zu Hause, die vielleicht deswegen deutlich mehr Fans in die heiße Sonne locken konnten als THE HAUNTED zuvor. Egal, Fakt ist, dass die Stimmung schon beim Soundcheck grandios war und von Sänger Marcus mit "Finale!"-Mitsing-Spielchen noch angeheizt wurde. Die Saalfelder gelten nicht umsonst als eine der wegweisenden Metalcorebands, das wurde an diesem Tag wieder einmal deutlich. Ihre komplette Setlist bestand aus Hits, die die Menge zum Kochen brachte und mit einer derben Wucht gezockt wurde. Marcus war wieder einmal der perfekte Frontmann, der spätestens mit der Wall Of Death WFF-Geschichte geschrieben hat. Hatten bis dato SICK OF IT ALL die größe Todeswand für sich verbuchen können, brachte Marcus die Leute dazu, vom Bühnenrand bis zum Mischerturm einen Bereich freizuräumen und dann in einer wirklich gigantischen Wall Of Death aufeinander zu zulaufen. Einfach großartig! Genau wie die Show der Jungs, die eindeutig zu kurz war. (lh)
OBITUARY
OBITUARY sind nun seit etwas über einem Jahr zurück, und das zählt sich in Spielfreude und wieder aufeinander eingespielt sein aus - kein Vergleich mehr zum Wacken-Gig im letzten Jahr. John Tardy fegt weniger die Bühnenbretter mit seiner beneidenswert langen Matte, stattdessen läuft deutlich mehr an der Bühnenkante entlang. Aktivposten ist Frank Watkins - der Bassist läuft und rackert und bangt mit seinen mittellangen Haaren an der Bühnenkante lang. Verglichen mit der Form des Vorjahres ist er inzwischen ein quadratische Powerwürfel, frei nach dem Motto: "Meine Diät heißt Metal". Und Death-Metal-Klassiker haben sie auch gespielt!
TOXOPLASMA
... konnte man im Hintergrund hören, während geradeaus die Fußballleinwand steht und England und Portugal sich durch die spannende erste Halbzeit retten. Eine Menge Fußballfans sucht im Zelt mit dem Rücken zur Bühne Schatten, aber Toxoplasma tragen auch wenig dazu bei, die Leute zum Umdrehen zu bewegen: Rüpeliger Punkrock und platte Texte - die man leider umso besser versteht, weil sie deutsch sind. (laetti)
SHELTER
SHELTER... man reibt sich die Augen: Der Gitarrist der Band, die da gerade aufbaut, hat zwar das Mantra-Logo als Litfasssäulen-großes Tattoo auf dem schmächtigen Oberarm - aber als der erste YOUTH OF TODAY song aufgenommen wurde, haben diese vier Jungs noch in die Windeln geschietert. Wenn überhaupt. Aber SHELTER gibt es nur wegen Ray Cappo, und der kommt jetzt auf die Bühne, summt Indisches ins Mikro und läßt die Menge steil gehen - das ist die "Message From The Baghavat". Seine jungen Sidekicks bleiben teilweise extrem schüchtern im Hintergrund, nur besagter Gitarrist feuert die Masse weiter an - der Rest ist Rays Job. Und der divt selbst in die Menge, singt weiter und erzählt und erzählt: Zu jedem Lied eine Geschichte, von Friede, Freude und vegetarischem Eierkuchen. Von dem Freund, dem er den "Letter to A Friend" gewidmet hat. Sollte es so etwas wie Charisma geben - Ray Cappo hat es. Die Gesichter leuchten vor Freude, während sich vorn ein großer Pit bildet. Mitdreißiger singen aus vollem Hals den Soundtrack ihrer Jugend nach und jüngere Semester begreifen, wen Band wie die RED HOT CHILI PEPPERS als Weggefährten und Inspiration hatte. Der große alte Geist der Hardcore-Community schwebt über allem, als Ray den Jungs von LEEWAY und Roger Miret von AGNOSTIC FRONT "Disengage" widmet und damit "Musiker, die noch länger dabei sind als ich" würdigt. Während wird hinten im Zelt die zweite Hälfte Standfußball Portugal-England geguckt... (lh)
Setlist SHELTER
Message Of The Baghavat
When 20 Summers Pass
Meant To Be
Civilized Men
Eternal
Empathy
Built To Resist
Letter To A Friend
Disengage
Here We Go Again
IN EXTREMO
IN EXTREMO scheinen optisch langsam zu zerfleddern: Einige Musiker und Teile ihres Bühnenaufbaus sind noch im Matrosenlook des Grand Prix-Outfits gehalten, das Kapitänsjäckchen von Sänger Micha Rhein hat aber ganz schön gelitten. Urlaubsreif? Vielleicht. Vielleicht waren deshalb auch die neuen Songs so geschickt zwischen den alten Hits versteckt. Und das ging auf, "Nur ihr allein", "Vollmond" und "Omnia Sol Temperat" wurden unter großem Flammen-Brimborium verfeuert. Aber: Wegen mir hätt´s auch gern mehr neues sein können. (laetti)
Setlist IN EXTREMO
Raue See
Spielmannsfluch
Horizont
Krumma Visur
Erdbeermund
Wessebronner
Mein rasend Herz
Wind
Poc Vecem
Nur ihr allein
Vollmond
Omnia Sol Temperat
IGNITE
Zwischen HEAVEN SHALL BURN und IGNITE lagen für mich SHELTER, WM gucken und das Warten auf meinen IGNITE-Interviewpartner, der leider nicht auftauchte. OBITUARY, CLAWFINGER oder TOXOPLASMA waren einfach kein Anreiz, um aus dem Schatten vor eine Bühne zu eiern. Erst IGNITE lockten ich wieder in die Hardbowl, die gerammelt voll war. Das, und die Spielzeit von einer Stunde, schien die Band sehr zu motivieren, die mit noch mehr Spielfreude als beim Pressure Festival vor einer Woche zur Sache ging. Sänger Zoli hate vor jedem Song eine keine Ansage für die Fans parat, in der er den Hintergrund des Songs erklärte (endlich einmal eine Band, die einen vernünftigen Grund für ein "Sunday, Bloody Sunday"-Coversong hat) oder seine Meinung zur Politik kundtat. Einzig seine Aussage, dass Metalheads und Hillbillys das gleiche seien (im Sinne von ungebildet und ignorant) kam nicht gut an, blieb aber auch der einzige Aussetzer des ansonsten solide agierenden Fronters. Neben vielen Songs der grandiosen "Our Darkest Days" kamen natürlich auch die Klassiker der Band zum zug und wruden beenso begeistert gefeiert wie die neuen Songs. Crowdsurfer in Massen wurden von der Security in Empfang genommen und bei den letzten beiden Songs von Zoli himself unterstützt, als er sich ebenfalls in die Menge schmiss. Unterdessen machten seine Kollegen eine hyperaktive Show auf der Bühne, besonders Basser Brett war ein menschlicher Flummi. Jeder im Zelt sang die Refrains mit, jeder feierte mit IGNITE - und jeder empfand die 60 Minuten als viel zu kurz.
Danach war der Abend für mich gelaufen, AGNOSTIC FRONT und IN FLAMES liess ich für die WM ausfallen, während mich die Band vom Saturdy Night Fever überhaupt nichr reizten. Da gab es beim Cocktailzelt bessere Musik (die guten alten Metalklassiker) und später Backstage Mambo Kurt, was eine lange, feuchfröhliche Nacht bedeute. Wie jedes Jahr beim WFF. Schön.(lh)
Prost Lars, aber den absoluten Headliner dieses Festivals hast du verpasst: IN FLAMES haben in der nun folgenden eineinviertel Stunde die Latte in den Disziplinen Light- und Pyroshow und deren Abstimmung zur Musik deutlich nach oben verschoben. Ein Haufen LEDs tanzte zur Musik hoch und runter, Feuerwerfer auf dem Boden illuminierten den "Quiet Place" von unten, die "Pinball Map" war der erste Anlass, die Hüpftauglichkeit der Staubwüste auszuprobieren, bei "Leeches" wurde weitergehüpft, zudem kommen zunehmend die Metalcore-Kids zu IN FLAMES und nutzen Songs wie diesen zum Moshen. Über alles erhaben die Gitarrenduelle zwischen Jesper und Björn. Nur mein Lieblingsdiktator Anders Fríden rang hie und da nach Worten. Nicht vor Ergriffenheit, sondern die schiere Müdigkeit hatte dem sonst so eloquenten Schlingel die Schlagfertigkeit geraubt. Der Frontmann unterhielt heute nicht mit spontanen Geistesblitzen, sondern erklärte die ernsten und selten gelüfteten Hintergründe hinter den Songs. "Bulletride" ist z.B. einem Freund der Band aus Jugendtagen gewidmet, der zwischen den Ansprüchen seiner großindustriellen Eltern, in deren Konzern einzusteigen, und den eigenen Wünschen als ganz normaler Metalhead zu leben und mit Kumpels einen trinken gehen zu können, zerrieben wurde und Suizid beging. Insgesamt ein eher nachdenklicher IN FLAMES Gig mit Message, zwischen der Raketen innerhalb der Bühne von rechts nach links flogen, Piruetten drehten und weitere aberwitzige Dinge taten. Nach dem eher hardcore-lastigen "Scream" verfeuerte die Band bereits "Only For The Weak" und schaffte es, sich danach noch einmal selbst zu übertreffen. Zu "Cloud Connected" spielten die Pyros den Drum-Einsatz, und zwar präzise und im Wechsel mit Daniel Svensson. Wahnsinn. Nach "Touch Of Red" schien Schluß zu sein, aber mit der Ballade "My Sweet Shadow" und weißem Konfettiregen verabschiedeten sich IN FLAMES würdig. Wow - daran müssen sich Beckenbauer und sein OK jetzt im Finale messen! (laetti)
Setlist IN FLAMES:
Quiet Place
Pinball Map
Leeches
System
Bullet Ride
Behind Space
Come Clarity
Scream
Only For The Weak
Watch Them Feed
Cloud Connected
Trigger
Colony
Take This Life
Touch Of Red
My Sweed Shadow
So lange die dicke Frau noch singt, ist die Oper nicht zu Ende. Aber OSTKREUTZ musste ich mir trotzdem nicht mehr geben. Je nachdem, wen man fragte, hat man mal mehr und mal weniger verpasst. Nächstes Mal also.
Aber zu VOLBEAT musste ich zur Zeltbühne: MISFITS meets KYUSS - die dänische Szene bringt momentan alles fertig, und das auch noch gleichzeitig. Dazu einen Sänger, der sich anhört wie eine Mischung aus Lane Staley und Keith Caputo. Nur am Songwriting müssen sie noch feilen, das hört sich noch zu gleich an. Aber ansonsten: Merken!
... und danach bin ich auch zu MAMBO KURT ins VIP-Zelt geeilt. Party-Hits galore, Schlager im Metal-Gewand und Metal-Legenden als Bossanova. Gute Nacht!
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