Am kommenden Freitag, den 16.02.07 steigt in Köln die erste Pro7 "Fight Night" (Beginn 20:15 Uhr) moderiert von Stefan Raab und Box-Weltmeisterinn Regina Halmich. MANOWAR werden dabei im Beiprogramm einen Track des neuen Albums "Die For Metal" performen. Am selben Tag soll der Song bei "musicload.de", "PRO7 downloadshop" und auf "manowar.com" zum download bereitstehen.
Konzert vom ?Kommt bloß pünktlich! Sonst gilt die Gästeliste nicht mehr, der Eintritt ist dann aber doppelt so hoch wie zum Konzert.? Versteh einer die Schweden! Um pünktlich zu sein, eilen wir also fast direkt aus dem Ryanair-Flieger über den roten Teppich am Eingang in den Club Debaser, der in Schwedens Hauptstadt Stockholm am Übergang zwischen Södermalm und Gamla Stan etwas versteckt zwischen der Autobrücke und einer alter Schleuse liegt. Ihr habt richtig gelesen, roter Teppich: CAPTAIN MURPHY bitten sehr stilsicher zur Release-Party für ihr neues Album ?Human Cannonball?, der Türsteher wartet am Ende einer Reihe von vergoldeten Ständern, zwischen denen ein Seil gespannt ist.
Im Debaser-Club drin fühlt man sich dagegen wie mit einem Fingerschnipsen 35 Jahre in die Vergangenheit gebeamt: CAPTAIN MURPHY spielen ekstatischen Retro-Rock, und genauso sehen sie auch aus. Außer den Jeans-Beinkleidern ist kein einziges Kleidungsstück auf der Bühne nicht vom Second-Hand-Laden oder aus Papas Kleiderschrank. Genauso alt sind Technik und Instrumente, es geht halt nichts über den warmen Klang eines Röhrenverstärkers, oder? Keine Frage, Sound und Look der Seventies sind gerade in Stockholm der heißeste Scheiß: Etwa 80 Prozent der Gäste sind noch viel zu jung, um auch nur eins ihrer Kleidungsstücke an Mami oder Papi in Action zu gesehen zu haben und haben wahrscheinlich eine Menge Geld im Edel-Vintage-Laden gelassen.
Aber zurück zur Musik, auf der Bühne wummert nämlich gerade zum xten Mal die Orgel, und an den Songstrukturen merkt man, dass die Jungs um Sonny Boy Gustavsson und die Background-Sängerinnen am Bühnenrand im Vergleich zu den anderen Stockholmer Retro-Rockern die freundlichen Blumenkinder sind, die lieber noch zwei hippieske Melodien dazutun und von Frauen und Liebe singen, während die Hellacopters trotz aller Opulenz eher auf den Punkt kommen als die Stones zu "Sympathy for The Devil". Ausgewhimpt? Ein Song wie "I Belong To The Girls" ist das bestimmt. Aber Captain Murphy können auch zackig wie den "Sioux Rocker". Auch dieser Song ist eher Beat als Rock, aber auf jeden Fall mitreißend, und die Mädels im Publikum schwingen Hüften und die Herren die Haare und halten ihre Getränke-Gläser fest. Apropos Hellacopters: Nicke Andersson war eigentlich als Aftershow-DJ angekündigt - aber irgendwie hat das wohl nicht geklappt, jedenfalls stiefelt er uns schon gegen Hälfte des Release-Gigs nach draußen entgegen. Keyboard-Kollege Boba dagegen bleibt den ganzen Set über mit Skinny (dem Bassisten der Deathstars) mitten im Publikum stehen und feuert die Kollegen auf der Bühne ordentlich an.
Die irren Hungaro-Berlinarios sind wieder da, haben sich nach dem 2004er-Album "Igen" Zeit gelassen, um mit gleich mit einer schönen Doppel-CD zurück zu kommen. Der ungarische Name des Albums bedeutet "Halb und ganz" - was irgendwie passt. Denn die Band ist sowohl Folk als auch Rock´n´Roll, sind schnell (CD 1) und betulich (CD 2). Sie sind aus Ungarn und Berlin, vertonen klassische Themen wie Bartok oder Rimski-Korsakow, ungarische Rock-Opern oder den Jimi-Hendrix-Klassiker. Sie trauen sich also an alles heran, nehmen von jedem etwas und ziehen so ihr ganz eigenes Ding durch. Da dominiert die deibelsche Fiedelei Tiborczs, hier die engelsgleiche Stimme der zauberhaft-geheimnisvollen Isabel. Und immer wieder spannen die Folker den Bogen von der Klassik über Folk und Rock´n´Roll bis hin zu einer wunderbar angepunkten Attitüde. Die ungarischen Speed-Folker sind liebenswert, machen froh und nachdenklich - alles zusammen, alles auf einmal. Und gehen so ihren Weg GANZ UND GAR konsequent. Wenn es nicht immer nur Metal sein muss, dann sollten es die TRANSSYLVANIANS sein. Weil´s schön macht.
Die Österreicher bereiten sich auf die Zeit vor, wenn kein Schnee mehr fällt und ihre Alpen zu Steinwüsten verfallen sind. Arizona kommt nach Europa, vieles erinnert an QOTSA und Co. Nur spielten die Ösis ihren Scheibe mit sehr viel Siebziger-Flair ein, Led Zeppelin sind allgegenwärtig gelegentlich grüßen sogar die Beatles und manch Song klingt gar nach Udo Lindenberg in seiner Andrea-Doria-Zeit. Sogar Artwork, Schrifttypus und Layout der Scheibe transportieren den Spirit des Vergangenen. Das mag ja alles an sich nicht schlecht sein, ist sogar recht abwechslungsreich (Western-Feeling, balladeske Songs, Psychedelic-Pop, Keyboard-Rock, Hendrix-Retro, rockiger Groove, Boogie, und vieles mehr - das trifft wahrscheinlich sogar wieder den Zeitgeist, wie Erfolge von Bands wie Wolfmother zu belegen scheinen. Indes: Mit zunehmender Spielzeit geht einem der Gesang auf die Nerven, sorgt für Ohren- und Hirnbluten. Und auch die lichten Momente der Scheibe können nicht über die Redundanz der Songs hinwegtäuschen. THE RETURN OF THE RED PONY ist ein weiterer Grund zu hoffen, dass sich die Alpen der fortschreitenden Klimaerwärmung noch länger als erwartet widersetzen.
Psychedelischer Stoner Rock trifft auf experimentell, verzerrte Bass-Sounds, verzweifelter Gesang auf doomige Melancholie, Tribal-Getrommel und Ambient-Anklänge vereinigen sich mit harten Riffs und akustischem Gezupfe. All die nervenaufreibenden Zutaten bilden letztlich einen arg bedrückenden Soundtrack zum Untergang des menschlichen Seins ? hier brennt das Feuer der ultimativen Selbstaufgabe. Die sechs Songs der 2002 gegründeten Ami-Band dauern fast eine Stunde, der Marsch in die Sackgasse des Todes wird zur unendlichen Quälerei. Jedenfalls für Otto-Relativ-Normal-Hörer. Wer mit Mastodon, Neurosis, Isis oder Cult Of Luna nicht wenigstens im Ansatz etwas anfangen kann, für den wird diese Scheibe zur unbestehbaren Nervenprobe. Wer aber offen ist für eine experimentelle Reise zum Mittelpunkt des Nervenzentrums, der wird von MINSK mit einem großartigen, aber auch schmerzenden Lauschangriff belohnt. Großes Ohrenkino ? aber nicht Popcorn, sondern Programm. Hinsetzen, Augen zu und, ganz wichtig: Zeit nehmen und ZUHÖREN. MINSK ist nämlich interessant..
In der einschlägig bekannten Us-Radiosendung "Friday Night Rocks" hat Moderator Eddie Trunk unlängst eine bevorstehnde Reunion von BLUE MURDER angekündigt. Dabei sollen angeblich alle Originalmitglieder John Sykes, Tony Franklin, Carmine Appice und Nik Green mit im boot sein. Ein mögliches Reunionkonzert (unter der Mitorganisation des Moderators) sei für New York geplant. Von offizieller Seite gibt es bisher noch keine Bestätigung dazu.