Mit „Primitive Again“ eröffnen FALCHION ihr Zweitwerk „Chronicles Of The Dead” heftig, aber nicht albumtypisch. Denn die Finnen um die beiden KORPIKLAANI-Mitglieder Juho Kauppinen (Gitarre und Gesang) und Matti Johansson (Schlagzeug) bieten weniger Volldampf, eher gemächlichen Death Metal mit viel Melodie, angenehmen Growls und einigen dezenten kompositorischen Folkanleihen, so daß die Zielgruppe eher in den Reihen der Fans der Hauptband beider genannten Protagonisten bis hin zu alten IN FLAMES und neuen AMON AMARTH zu suchen sind. Ausfälle sind bei den Tracks nicht auszumachen, aber auch der große Ausreisser nach oben, sprich ein Hit, fehlt. Anspieltipp: der bangenden Titeltrack, das am ehesten an einen Hit erinnernde „Shadows In The Wasteland“ und das lockere, von kurzen Akustikpart aufgelockerte „Dying Dreams“. Die 9 Songs stehen dem Debüt „Legacy Of Heathens“ also nicht groß nach und sollte so dem geneigten Pagan-Head Spaß machen. FALCHION reihen sich mit „Chronicles Of The Dead” erst mal in die Verfolgerreihe der Pagan-Metal Spitze ein – erfolgreiche Aufholjagd nicht ausgeschlossen.
THE ALAN PARSONS PROJECT gehören bekanntlich zu den kommerziell erfolgreichsten Prog-Bands in den End-Siebzigern und Anfang der Achtziger Jahre. Der tüftelnde Toningenieur und geniale Produzent Alan Parson (u.a. THE BEATLES, John Myles (deutlich hörbar) und PINK FLOYD) uns sein Partner Eric Woolfson erreichten über orchestrale Arrangements und einer Melange aus klassischem Songwriting, Rock, Pop und Elektronik erstaunliche Erfolge und Verkaufszahlen. Die Kunst aus vielen Stilen und Richtungen ganz einfach klingende Songs mit Ohrwurmpotential, Tiefe und Anspruch zu schreiben und zu instrumentalisieren ist an sich das Markenzeichen von THE ALAN PARSONS PROJECT. Soundtechnisch gelten ihren Alben auch heute oft noch als Referenz. Schrittweise wurden und werden zur Zeit alle Alben von THE ALAN PARSONS PROJECT als Re-Releases mit einer Reihe von Bonustracks, ausführlichen Linernotes und vor allem auch Soundtechnisch erneuert veröffentlicht.
Das 1979 erschienene „Eve“ war Album Nummer vier und zeigt eine erste Hinwendung vom verträumt anspruchsvollen Sound der Vorgänger hin zu Popsound und Songs mit Singlehitpotential. Trotz allem war auch „Eve“ noch ein Album der sogenannten Konzeptphase - diesmal mit der Thematik weibliche Seele, menschlichen Schwächen und Begehrlichkeiten. Die Kompositionen und Harmonien die THE ALAN PARSONS PROJECT auf „Eve“ präsentierte stürmten sogar die Discotanzflächen Europas und der Staaten. Das geniale Instrumentalstück „Lucifer“ dürfte jedem bekannt sein, die Ballade „You Won’t Be There“ (mit Sänger Dave Townsend), „Winding Me Up“ und der Hit des Albums „Damned If I Do“ sollte man als Fan von keyboardorientierten Prog und Siebziger Sound auch mal gehört haben. Wer hier als älteres Semester nicht an alte Tage denkt, ist wohl schon früher nur mit Scheuklappen durch das Leben gegangen. Allerdings lässt „Eve“ auch eine gewisse Beliebigkeit als Interpretation der Songs zu und zeigt THE ALAN PARSONS PROJECT nicht auf der Höhe der ersten Werke. „Eve“ reiht Ohrwurm an Ohrwurm – nimmt aber den Anspruch und Tiefe deutlich zurück.
Schlagzeuger Manni Müller ist nach über fünf Jahren bei RPWL ausgestiegen. Seine (Haupt-)Verpflichtungen als Schlagwerker bei der bayerischen Sängerin Claudia Koreck, die mit vielen Tourterminen unterwegs ist, hätte zu vielen Terminüberschneidungen mit RPWL geführt. Daher ging nicht mehr beides zusammen.
Neu im Boot ist jetzt Drummer Marc Turiaux, der auch schon im Frühjahr mit der Band gespielt hatte und von jetzt ab fest dabei ist. Auf der kommenden RPWL "Experience" Herbst-Tour wird er sein Livedebut geben.
Das neue Soloalbum des ehemaligen IQ-Tastenmannes Martin Orford nennt sich "The Old Road" und soll sich stilistisch in der Tradition von (natürlich) IQ und JADIS bewegen.
Passend dazu hat sich Orford einige illustre Gäste wie u.a. John Wetton (ASIS), John Mitchell (IT BITES, KINO, FROST), Gary Chandler (JADIS) und Nick D'Virgilio (SPOCK'S BEARD) als Verstärkung mit ins Studio geholt. Der VÖ-Termin wurde für den 07.11.2008 über das InsideOut Label festgelegt.
RIVERSIDE arbeiten an einem neuen Studioalbum, welches sich wahrscheinlich “Anno Domini High Definition” nennen wird. Voraussichtlicher Veröffentlichungstermin ist Mai/Juni 2009 via InsideOut Music. Auf der Homepage der Band gibt es demnächst ein Studiotagebuch, das die Produktionsentwicklung genau festhält.
Dass Split-Scheiben in Black- und Death Metal-Kreisen sehr beliebt sind, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Und dass solche Kooperationen nicht immer glücklich verlaufen, bewiesen zum Bleistift einst DARK FORTRESS, die sich solch ein Machwerk unwissentlich mit einer berüchtigten Naziband teilten und bis heute damit konfrontiert werden. Lange nicht so skandalös, dafür aber sehr hörenswert, ist „Conspiracy“ ausgefallen, auf dem die Rheinland-Pfälzer WEIRD FATE und die Hessen MEMBARIS vier (erstere), beziehungsweise drei (letztere) Songs untergebracht haben. Beide Bands spielen räudigen, klirrenden Black Metal, wobei MEMBARIS noch eine Spur scheppernder und „demohafter“ zu Werke gehen, während WEIRD FATE einen Tick mehr auf Technik und fettere Produktion setzen. Aber beide Combos beherrschen die hohe Kunst der majestätischen Melodien und des ausgefeilten Songwritings, was Stücke wie „Shadows“ und der epische Stampfer „Beyond The Fetters Of Liife“ (!) von WEIRD FATE oder das geile „Dreams Written In Blood“ (MEMBARIS) eindrucksvoll unter Beweis stellen. Traditions- und qualitätsbewusste Schwarzkittel, die die hohe Kunst von gleichermaßen melodischen wie kalten Dunkelhymnen schätzen, kommen hier voll auf ihre Kosten!
Ein Haufen Österreicher macht auf Visual Kei, na Prost! Auch als „Psycoredelicpop“ bezeichnet die Band ihren Stil, was sie für ultraoriginell und hochinnovativ hält. Was am Ende dabei herauskommt, ist leicht nerviger Alternative Rock mit einer Prise Drum´n´Bass, diversen Samples und teilweise verzerrtem Gesang. Das ist ja prinzipiell auch alles erlaubt, nützt aber nix, wenn dabei keine überzeugenden Songs herauskommen. Zu unausgegoren wirkt die Stilmischung, und auch nach vielfacher Einfuhr von „Hikikomori“ bleibt kein Song hängen; hinzu kommt das arg monotone Röhren von Sänger Marx, der möglichst rau klingen möchte, dabei aber eher tönt, als brauche er eine Tagesration Wick Blau. Auch die Optik der Band drückt genau das aus, was die Musik verspricht: gesichtsloser Pseudo-Neu-Rock für Kiddies mit Schirmmützen und auf Kniekehle hängenden Baggypants. Und auch mit dem Japanologenimage haben die Jungs voll ins Klo gegriffen, aber man muss den Trend ja mitnehmen, solange er noch warm ist. Am Ende steht ein Album, das außer der oben genannten Zielgruppe kein Schwein braucht!