Y & T, Re-Release die zweite. Anno 1984 klang Hard Rock so und nicht anders, gegen solche Alben stanken Bands wie Whitesnake in ihrer kommerziell erfolgreichen Phase gnadenlos ab. Für eine digitalisierte Zeitreise der Hard-Rock-Jünger sind Alben wie "In Rock We Trust" unerlässlich - auch, wenn zusätzliche Bonbons gänzlich fehlen und hier einfach nur die Songs von damals auf Datenträger gebrannt wurden. Aber das Gebrannte hat es in sich: Meniketti und seine Kumpels können spielen, sie sind scheiße angezogen, Dave hat eine einmalige Stimme, die Frisuren sind peinlich und jeder einzelne Songs (vor allem der Kiss-kompatible Opener "Rock’n’Roll’s Gonna Save The World" oder das göttliche "Don’t Stop Runnin’") taugt zur Stadionhymne. Nur schade, dass Bands wie Y & T die großen Arenen nicht mehr füllen und froh ein können, wenn sie auf Festivals wie zum Beispiel dem KIT spielen dürfen. Aber echte Hard-Rock-Freunde, die werden da sein, in geputzten Cowboystiefeln. Und sich vorher -wie es sichn gehört - bei Majestic Rock bedanken - und die Scheibe kaufen.
Bereits seit 1993, damals noch als Anus Praeter, machen die Thüringer Underground und Labelseite unsicher. Aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen haben die Herrschaften aber so ungefähr drei Jahre gebraucht, um das vorliegende, fertige Scheibchen endlich auf den Markt zu bringen. Die Jenenser waren mal Black Metal, tüchtig inspiriert von griechischen Kapellen, Satan weiß warum. Auf "Beast Awakening" aber zeigen sich die Jungs und die Dame aus der Stadt des Regionalliga-Aufsteigers sehr variabel. Auf einer soliden Thrash-Basis tummeln sich viele, viele Stile aus der Welt der harten Musik: Melodischer Death Metal trifft auf Bombast-Black (vor allem Keyboard-seitig) und echten Heavy Metal. Letzterem huldigen ATANATOS auch mit einer heftigen Version des Priest-Klassikers "Nightcrawler". Mit dieser Mischung (und mit einem selbst für Label-Verhältnisse tollem Sound) verdienen sich Jenas Jungs mit Sicherheit das Recht auf einen lohnenden Vertrag mit einem ehrlichen Label. Und die tolle Scheibe verdient, dass ihr euch damit beschäftigt, zumal sie mit einem auf einer Extra-DVD enthaltenen Video-Clip (das deathige "Eternal Domination" - mit Live-Bildern präsentiert - boniert wird. Info zum Erhalt: Siehe "Kontaktdaten".
Beast Awakening
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:10 plus Bonus-Video Länge:49:17 () Label: Vertrieb:
Review:
Blackmore’s Castle 2 - Tribute To Deep Purple And Rainbow
Gute Hard-Rock-Formationen performen (fast ausschließlich) tolle Songs zweier legendärer Bands. Soviel ist mal klar. Allerdings kommen die Cover-Versionen nie und nimmer an die Originale heran. Zum einen fehlen die charismatischen Stimmen von Hard-Rock-Helden wie Dio oder Coverdale, zum anderen fehlt die knisternde Atmosphäre der Original-Aufnahmen. Schließlich scheinen die meisten Songs auch noch mit Weichspüler behandelt - wobei eigentlich anzunehmen war, dass das zumindest mit "I Surrender" nicht mehr geht. Und dennoch: Irgendwie macht die Scheibe - übrigens der zweite Teil nach "Volume I" von 2003 - doch Spaß. Wahrscheinlich, weil sie an die gute Zeit erinnert und Songs aus dem passiven Hör-Vorrat wieder ins aktive Haben zurückholt. Hier für alle, die’s wissen wollen, die enthaltenen Songs:
1. Domain - Stormbringer
2. Michael Harris - Lady of the Lake
3. Dogpound - Mary Long
4. Orion Riders - Burn
5. Daniel Flores and Friends - I Surrender
6. Baltimoore - Kill the King
7. Rolf Munkes/Gerald Kloos - All Night Long
8. Man on Fire - Maybe a Leo
10. House of Shakira - Lady Starstruck
11. Takara - Can’t Let You Go
12. Chris Heaven - Soldier of Fortune
Blackmore’s Castle 2 - Tribute To Deep Purple And Rainbow
Dave Slave, ist (oder war) eigentlich mit Sadistik Execution schneller aber mit ähnlich beschissenem Sound unterwegs. Jetzt macht der Australier auch noch in Doom. Allerdings tut man denjenigen Unrecht, die sich auf dem Doom-Sektor mit echter Musik probieren (ja das gibt es!). Denn was der Kollege hier ganz allein verbricht, das trägt seinen Namen zu Recht und bringt sogar dem Teufelchen tüchtig Albträume. Denn von echter Musik zu sprechen, wäre zumindest geflunkert - Soundtrack wäre sicherlich besser geeignet. Für den digitalisierten Nervenkrieg sorgen unter anderem: Gesprochene Evilness, verzerrte Stimme, quälend langsames Tempo, quietschende Äxte of Doom, vergewaltigte Kirchenorgeln, unschlüssige "Songs". Satan muss bei den Aufnahmen dabei gewesen sein. Und irgendein Bewußtsein veränderndes Zeuch. Fans des Dauerveröffentlichers Killjoy müssen hier unbedingt reinhören, werden hundertprozentig von Dave versklavt. Wer auf vollkommen durchgedrehte Scheiben steht, kann sich auch auf "Doomed And Disgusting" einlassen. Alle anderen sollten einen weiten Bogen um diese Veröffentlichung machen. Einen weiten - denn das hier klingt für euch wie ein im Delirium aufgenommenes Statement für das Abseitige.
SHAAMAN sind seit einigen Jahren die neue Heimat des ehemaligen ANGRA - Fronters André Matos und haben sich mit ihrem 2002er Erstling "Ritual" bereits ein Standbein geschaffen. Nun folgt mit "Reason" der zweite Streich, der die Band endgültig in der Szene etablieren sollte. Die zehn Kompositionen auf "Reason" gewinnen garantiert keinen Originalitätspreis, überzeugen aber durchweg mit ausgereiftem Songwriting, einer gelungenen Mischung aus Power und Melodie und einem Sänger, die nicht die Kneifzange auspackt, sondern sich sehr gut in die Musik einfügt. Unspektakulärer, professioneller, moderner und dabei sehr straighter, eingängiger Metal, den traditionelle Power Metaller ohne Bedenken abgreifen können. Leider haben sich "nur" gute, aber keine wirklich herausragenden Stücke auf das Album geschlichen, wobei man aber feststellt, dass alle Songs als Anspieltipps herhalten können, denn gelungen sind sie durchweg ohne Ausnahme. Seien es Midtempo - lastige Stampfer wie der Opener "Turn Away", "Scarred Forever" oder "Iron Soul" oder (halb -) balladeske Stücke wie der Titelsong, "Innocence" oder das abschließende, sehr gelungene "Born To Be". Mit "More" hat sich noch eine Coverversion der SISTERS OF MERCY auf das Album gemogelt, die aber sehr gut gemacht ist und hervorragend zum Stil des Quartetts passt. Wer authentische, unkitschige und teilweise bombastische Bands der Marke ANGEL DUST, CIRCLE II CIRCLE oder BRAINSTORM liebt, sollte SHAAMAN auf jeden Fall einmal ausprobieren. Enttäuscht werden sollte hier niemand!
PAGAN’S MIND ernteten Anno 2002 mit ihrem Zweitwerk "Celestial Entrance" allenthalben Beifall - und können nach drei Jahren Sendepause die damaligen Lobeshymnen mit der Veröffentlichung von "Enigmatic : Calling” recht problemlos bestätigen. Auf "Enigmatic : Calling” bietet das norwegische Quintett über 65 Minuten wiederum progressivem Power Metal der sich irgendwo zwischen Dream Theater, Symphony X, Queensryche oder Kamelot einnordet. Melodische Arrangements und eingängige Refrains stehen im Vordergrund der nicht zu komplex geratenen Kompositionen und sorgen bei solidem Gesang und gekonnter Instrumentalisierung über harte, fette Riffs bis atmosphärische Keyboards für angenehme Stunden - denn mehr als einen Durchlauf zum entdecken aller Feinheiten darf man sich schon gönnen. Dabei ist es vor allem der abwechslungsreiche, leicht epische Opener "The Celestine Prophecy", "Entrance To Infinity" (Queensryche lässt grüßen), das mit sphärischen Passagen und hervorragender Gitarrenarbeit versehene "Taken" sowie der abschließende kraftvolle Hammer "New World Order" die zu gefallen wissen und welche die Konzeptstory über die Entstehung der Menschheit als Resultat genetischer Experimente fremder Intelligenzen einrahmen (wobei alle genannten Songs sich deutlich über der 7 Minuten-Marke bewegen). So ist "Enigmatic : Calling” ein weiterer Beleg für die Qualität und das Potential welche PAGAN’S MIND auszeichnet - sollte man als Fan anspruchsvoller Powermucke, durchsetzt vont ruhigen Momenten und mit einem Tick Prog versehen, schon mal antesten.
Dave Meniketti steht hinter Y & T und die Band steht für amerikanischen Hard Rock der Extraklasse - und der Achtziger. Diese Live-Scheibe (aufgenommen in London, San Francisco und Los Angeles) stammt ursprünglich von 1985, kommt natürlich einer Best-Of-Sammlung gleich und enthält mittendrin einen (schwächeren) Studio-Song ("Summertime Girls"). Alles wie auf Vinyl. Genau wie die Tatsache, dass sich mit "Rescue Me" und "I Believe In You" zwei der schönsten (Semi)-Balladen ever eingeschlichen haben und mit "Go For The Throat" und Open Fire" zwei Hammerhits vertreten sind. Dass der Sinn dieser CD-Veranstaltung dennoch anzuzweifeln ist, liegt an der Tatsache, dass das rührige Majestic-Rock-Label keine Boni in Form von Songs, Linernotes oder sonstwas anbietet. Das ist schade, Y & T aber ist und bleibt eine der wichtigsten und besten Hard-Rock-Formationen einer vergangenen Zeit. Schön, euch mal wieder gehört zu haben…
Wenn du denkst, es geht nichts mehr, kommt irgendwo ein schlimmer Liedchen her. Alter - zwölf Songs hämmern djr die Osteuropäer umme Ohren, ins Gemächt aufs Dach. Die Polen zwischen Nasum und Cephalic Carnage, zwischen Stumpf- und Math-Grind. Selten groovt’s, immer lärmt’s, mal kontrolliert, mal chaotisch. Und immer mit einem gewissen Niveau. Fieses Riffing und unterirdisches Gegurgel, krachendes Drumming und fiese Breaks - hier gibt es tatsächlich experimentelleren Grind mit Hang zur Abwechslung. Die sogar soweit geht, dass sich zwischen phasenweise unterträgliche Schmerzphasen, melodische Reha-Einheiten mischen. Doch als man denkt, man hat es überlebt, da schlägt der Pole fiese zurück. Song 13 heißt "Fala" iund ist im "The SEED Remix" vorhanden. Mehr als zehn Minuten verspricht das Display - in Wirklichkeit gibt es knapp zehn Minuten Stille, bevor soundtechnisch übelst gestörtes Geballer dem Hörer den Garaus macht. Lust auf wirklich fiesem Kram? Hier, los - hört ANTIGAMA. Schlimmer geht immer. Und wer dann immer noch nicht genug hat, für den gibt’s noch ein nettes Video mit dem Titel "flies". Insektenfreunde an die Front.
Discomfort
Band:
Genre:Nicht angegeben Tracks:13 plus Video Länge:30:19 () Label: Vertrieb: