Review:

Ritchie Blackmore

()

„Wäre das Leben ohne nicht langweilig“ sagt Ian Gillan zum Abschluss des dicken Wälzers über seinen langjährigen Mitstreiter Ritchie Blackmore. Das trifft zwar viel mehr auf das musikalische Schaffen des begnadeten Gitarristen zu, dieses Buch aber bietet Informationen in Hülle und Fülle. Und dennoch sind solche Bücher, wie von Jerry Bloom obwohl tief recherchiert und recht flockig verfasst, immer wieder eine Enttäuschung. Denn man erkennt, dass selbst alte Heroen und unsterbliche Idole eben auch nur Menschen mit teilweise haarsträubenden Ansichten sind. Ein bisschen Sex and Drugs and Rock and Roll, ein bisschen Ego-Trip, viel Historie. Und wenn dann noch Statement kommen wie „Wir sollten wir Rock’n’Roll machen, wir sind schließlich in einer Rock’n’Roll-Band“ (Seite 165), dann mutet sein aktuelles Mittelalter-Projekt doch etwas merkwürdig an. Und dennoch: Das Buch bietet 484 Seiten Wissenswertes und Überflüssiges, ist gut gegliedert, bietet viele schwarz-weiß Bilder, die einen in die graue Vergangenheit zurückbringen. Eine ausführliche Disko-, Filmo- und Bibliographie runden das - keineswegs langweilige - Werk ab.

Ritchie Blackmore


Cover - Ritchie Blackmore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 484
Länge: 484:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fargo Rock City

()

Chuck Klosterman ist Rockjournalist. Bekannt geworden durch das Musikmagazin SPIN, schreibt er heute regelmäßig Kolumnen für Esquire und ESPN Sports und arbeitet frei für GQ, das New York Times Magazine und die Washington Post. Aufgewachsen ist er in der Provinz, in Wyndmere, North Dakota, das etwas unter 500 Einwohner zählt, und wo er in den 80ern als Teenager durch ein MÖTLEY CRÜE-Tape seines großen Bruders zum Metal-Fan wurde. Das Anliegen, das er mit "Fargo Rock City" verfolgt, ist durchaus lobenswert: Er wollte ein Buch über Heavy Metal schreiben. Denn davon gibt es seiner - und auch meiner - Meinung nach kein einziges oder zumindest keines, das was taugt. Wer aber eine Geschichte des Metal erwartet, dürfte enttäuscht werden. Die chronologisch datierten Kapitelüberschriften dienen ihm nur als Ansatzpunkte, um dann querbeet und mit vielen Abschweifungen seine Sicht von Bands, Stilen, Strömungen und vielem anderem, das überhaupt nichts mit Metal oder auch nur Musik zu tun hat, darzustellen. Teilweise kommen dabei ganz amüsante Anekdoten heraus, größtenteils wirkt sein ironischer Stil aber eher bemüht komisch. Auch verzettelt er sich immer wieder in pseudo-kulturwissenschaftlichen Exkursen, bei denen er beispielsweise über Filme oder auch Politik schwadroniert, jedoch ohne irgendwas miteinander in Verbindung zu setzen. Vor allem aber schreibt Chuck Klosterman über sich selbst. Und das ist alles andere als spannend, außer man findet es total aufregend zu erfahren, wie ein Provinz-Ami in einem Kaff aufwächst, in dem es nicht mal eine Ampel gibt. Wenn Klosterman dann doch mal über Metal schreibt, geht es fast ausschließlich um die 80er Jahre, wobei die für ihn hauptsächlich aus Glam Rock, Hard Rock und dem englischen Heavy Metal bestanden haben. Dabei nervt besonders, dass einem ständig die eigene Meinung des Autors aufs Auge gedrückt wird. Irgendwann hat dann auch der Dümmste verstanden, dass Klosterman europäische Bands wie IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST scheiße findet, GUNS ´N ROSES dagegen seine absolute Lieblingsband sind. Und dass sich 1985 zwei Typen in den den Kopf geschossen haben, während sie JUDAS PRIESTs "Stained Class" hörten, scheint er für einen so tollen Running Gag zu halten, dass er es wieder und wieder erwähnt. Wer sich auf Chuck Klosterman´s zusammenhanglose Art, aus seinem Leben zu erzählen, einlassen kann und sich dazu noch mit dem Metal der frühen 80er Jahre identifiziert, könnte durchaus Gefallen an dem Buch finden. Ich persönlich fand es aber weder interessant noch aufschlussreich und streckenweise sogar sehr langweilig.

Fargo Rock City


Cover - Fargo Rock City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks:
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cover Mania

()

Es sind finstere Zeiten angebrochen. Finstere MP3-Zeiten. MP3s brauchen keine Verpackung und sie brauchen auch kein Coverartwork. Das Medium Musik ist viel zu schnell geworden. Selbst die normale CD war in dieser Hinsicht ein Rückschritt, denn nichts geht über ein wohnzimmertischfüllendes LP Booklet und ein Coverartwork, das ohne Lupe zu genießen ist. Genau hier setzt das neueste Rock Hard Buch "Cover Mania" ein, das sich zum Ziel gesetzt hat, "die besten Plattencover aller Zeiten" zu präsentieren. Der Druck des über 200 Seiten starken Machwerks ist vierfarbig auf dickem Hochglanzpapier und bietet so sicher das adäquate Medium. Ein redaktioneller Teil beschäftigt sich mit etlichen bekannten Cover-Künstlern und auch der Entstehung eines Covers an sich. Das Gros der Seiten ist aber, sortiert nach Kategorien wie "Comic" oder "Gemälde", gefüllt mit Coverbildern. Zu (fast) jedem Cover gibt es eine kurze Beschreibung, die sich zwischen nichts sagenden Halbsätzen ("Das megaerfolgreiche 90er Debut…" zu THUNDERs "Back Street Symphony") und witzigen oder informativen Erklärungen bewegen. Die Auswahl der Coverbilder ist ohnehin schon so subjektiv, dass die Sektion "Unsere Galerie", bei der Rock Hard Redakteure ihre persönlichen Lieblingscover wählen, reichlich unnötig scheint. Und auch wenn Kapitel über außergewöhnliche Verpackungen dem Sammler einige nette Anregungen geben können, ist mir der Inhalt für fast 20 EUR zu mager. Denn "Cover Mania" taugt bei dieser Auswahl nicht als Referenz und auch als Lesestoff ist das Werk zu "dünn" an Worten geraten. Und wieso bei dem Preis noch ganzseitige Werbung etwa für ein "Rock Hard Abo" in das Buch muss, bleibt schleierhaft. Mit dem alphabetischen Index am Buchende und den Stories über bekannte Coverkünstler sind aber durchaus Dinge vorhanden, die ich bei einem solchen Buch erwarte. Bevor ich jedoch dieses Buch aus dem Regal hole, setze ich mich lieber vor die Plattenkiste und erfreue mich an den Plattencovern in Originalgröße.

Cover Mania


Cover - Cover Mania Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 218
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Die ultimative Enzyklopädie

()

BONO und seine Jungs, auch unter der Bezeichnung U2 wahrscheinlich doch etwas bekannter, sind mittlerweile seit 25 Jahren megaerfolgreich im Geschäft, waren mit ihrer Musik stets wandelfähig (und dabei auch Experimenten nie abgeneigt), unzählige Spitzenpositionen in den internationalen Charts zeugen von einer großen Beliebtheit aber auch ihre phänomenalen Livekonzerte, die seit Jahren ständig ausverkauft sind, beweisen dass die Iren Musikgeschichte geschrieben haben, dies bis heute noch tun. Sie gehören damit zu den wenigen noch aktiven und wirklich ganz Großen Bands wie u.a. die ROLLING STONES. Jetzt gibt es passend zu diesem Status ein neues Buch "U2 - die ultimative Enzyklopädie" wobei es sich nicht um ein "normales" fortlaufendes Buch handelt sondern hier wurde ein äußerst umfangreiches Nachschlagewerk in Form eines Lexikons zusammengestellt. Zu wirklich jedem "Begriff" aus der U2-Geschichte finden sich Erklärungen, zu jedem erschienenen Song in den verschiedensten Remix-Versionen (wann herausgekommen für welchen Zweck mit dem oder jenem Bonus usw.), zu jeder Person, die irgendwann mal etwas mit der Band gemacht oder gesungen hat, jedem Gastauftritt und es sind außerdem chronologisch geordnet sämtliche Liveauftritte sowie die kompletten Tourneen aufgelistet, die diese Band jemals bestritten hat. Das wirklich gelungene Taschenbuch bietet zusätzlich noch diverse schwarzweiß Fotos und ist einfach wunderbar nur so nebenbei zu lesen, da es nicht von Anfang bis Ende verarbeitet werden muß, um zu einem Ergebnis zu gelangen, man kann einfach nur (alphabetisch oder nicht) Stöbern, gezielt Nachschlagen und sich so die vielen detaillierten Hintergrundinformationen, die wohl selbst vielen Hardcorefans in dieser Vielfalt so noch nicht vorlagen, nach Lust und Laune reinziehen. Der Musikjournalist Mark Chatterton ist seit 1981 der ständige Begleiter der Jungs und hat in jahrelanger Kleinarbeit alle Namen, Begriffe und Orte rund um die Bandgeschichte, die auch nur ansatzweise verfügbar waren, gesammelt. Das Ergebnis sind 320 prallvolle Seiten, die neben der umfassenden U2-Enzyklopädie auch noch eine sehr ausführliche Discografie, alle verfügbaren Daten zu Radiosendungen, Gastauftritten, Videos, DVDs, Büchern und Auszeichnungen beinhaltet. Somit dürfte dieses Werk wohl das kompletteste Stichwortnachschlagebuch über die Band sein, das derzeit vorhanden ist. Wer also bisher glaubt hat, alle Details über die irische Rocker zu kennen, wird sich nach diesem Buch sicherlich etwas wundern, was er alles an Neuem und Interessanten erfahren hat. Wer also z.B. wissen möchte was U2 besonders mit Berlin bzw. Trabis verbindet, welche bekannte Vorgruppen sie bisher schon im Einsatz hatten oder bei wie vielen sozialen Projekten die Band eigentlich tatsächlich engagiert ist, wird auf diese Fragen eine erschöpfende Antwort finden. Ergänzt wird das umfangreiche Nachschlagewerk noch von einer Bibliografie sowie weitreichenden Links zum Thema. Mich hätte noch einzig eine Zusammenstellung im Block aller jemals gespielter bzw. aufgenommener Coversongs von U2 interessiert (leider nur einzeln im Buch verstreut) aber alles kann man dann vielleicht doch nicht haben.

Die ultimative Enzyklopädie


Cover - Die ultimative Enzyklopädie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Rock Hard Mania - 20 Jahre Rock und Metal im Überblick

()

So wie "ROCK HARD MANIA - 20 Jahre Rock und Metal im Überblick" sehen zeitlose Nachschlagewerke aus. Scheiß auf CD-Rom und pipapo - man will schließlich was in der Hand haben: Die Urgesteine vom Rock Hard haben sich mächtig Mühe gegeben, um 288 großformatige Seiten, Hunderte, zum Teil unveröffentlichte Fotos, ein fettes Hardcover und vor allem tolle Episoden, Schmankerl und Anekdoten zusammenzutragen. Dazu gesellen sich wiederveröffentlichte Stories aus den ersten 100 Magazinen von 1983 bis 1995. Da wird den schönen alten Tagen gedacht, zum Beispiel denen von Metallicas Baracken-WG, ohne daß es einem Abgesang gleichkommt. Herausragende Artikel über alle möglichen wichtigen Bands - seien es Overkill oder Darkthrone, seien es Slayer oder Faith No More, das erste Onkelz-Interview oder das bunte Treiben auf dem Schweinfurter "Monsters Of Rock" entführen Neulinge in die Ursuppe der harten Schiene und lassen alte Hasen wissend nicken. Und immer, immer wieder kommt es zu schönen Überraschungen - oder habt ihr noch parat gehabt, daß Angus in Bocholt einkaufen geht oder wie geil es eigentlich im originalen Dynamo-Klub bei den Vorabkonzerten zum DOA war? Oder wie geil die Konzertkarten früher aussahen? Besonders wertvoll (wenn auch manches Mal ein wenig zu anbiedernd) kommen die persönlichen Elaborate der RH-Kollegen rüber. 10.000 Mal haben die Jungs das Werk gedruckt. Bleibt zu hoffen, daß die Exemplare weg gehen wie warme Semmeln, damit der Ruhrpottler auch den geplanten Teil zwei auf den Markt schmeißen. Einzig Problem: Wenn ihr auf Toilette sitzt, ist der Wälzer einfach zu schwer. Dennoch: Wer lesen kann, muß kaufen! Das im Heel-Verlag veröffentlichte Referenzwerk zur Gründerzeit der Szene gibt es für 29,95 Euro im gut sortierten Buchhandel.

Rock Hard Mania - 20 Jahre Rock und Metal im Überblick


Cover - Rock Hard Mania - 20 Jahre Rock und Metal im Überblick Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 288 Seiten
Länge: 100000:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Teen Spirit - Die Story Zu Jedem Song

()

Kurt Cobain hat mit NIRVANA sicherlich Großes geschaffen. Sicherlich gehörten auch gute Songs dazu, den Weg dorthin zu ebnen, aber es waren doch definitiv mehr Faktoren nötig. "Teen Spirit" beschränkt sich wie alle Bücher aus dieser Reihe darauf, die Geschichten hinter den Songs zu erklären. Was bei Ozzy Osbourne sehr unterhaltsam gelang, scheiterte bei METALLICA und leider auch bei NIRVANA. Die Zeit von "Bleach" gehört zu den interessanteren Teilen des Buches, einige Fakten sind wissenswert, die Verbindungen der Seattler Szene werden etwas aufgedeckt und personifiziert und damit etwas entmystifiziert. Wenn später, das heißt ab "Nevermind", die spannenden Fakten rarer bzw. allgemeinbekannter werden, reduziert Crisafulli sämtliche Interpretationsansätze auf rein biografische Aspekte und Meldungen der Regenbogenpresse. Seine Sturheit ist gleichzeitig bewundernswert wie ermüdend, nach dem Baukastenprinzip weniger prägender biografischer Fakten und Cobains bekanntesten Vorlieben sollte jeder einen Weg finden, die Texte auch ohne Crisafullis Hilfe zu deuten - wenn das denn wirklich so einseitig nötig und möglich ist. Zweites Problem ist, dass NIRVANA gar nicht so viele Songs geschrieben haben wie die übrigens Bands dieser Buchreihe, den einzelnen Songs wird also viel Raum gegönnt und dieser zu oft mit leeren Phrasen gefüllt. Crisafulli liebt die Einordnung in Genres, und so wird alles in prä-Grunge, post-Gunk, Metal, Pop und wer weiß noch was einsortiert. Wenn beim Übersetzen dann gar Wörter wie "post-ironisch" entstehen, muss man ob seiner Liebe zu diesen Wörtern das ein ums andere mal schmunzeln oder gar schaudern. Wenig Neues in "Teen Spirit", einige interessante Ansätze die man weiterspinnen kann, einige sehr schwammige Versuche in kleinen Details Bedeutendes zu finden. Das bunte Layout und seltsam geschnittene Fotos sind gewöhnungsbedürftig. Cirka ein drittel der Fotos zeigt auch gar nicht NIRVANA sondern andere zu den Songs passende Szenen ohne Bandbezug. Das abschließende Interview, das sich damit rühmt das letzte vor Cobains Selbstmord zu sein, ist gewohnt kurz und wenig spektakulär, wie bei NIRVANA eigentlich fast immer. Eine tabellarische Bio- und Diskografie beenden das Buch.

Teen Spirit - Die Story Zu Jedem Song


Cover - Teen Spirit - Die Story Zu Jedem Song Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 136 Seiten
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Notes Taken, Traces Left

()

Auch wenn sie der großen Masse an Musikhörern als One oder Two Hit Wonder erscheinen mag, ist sie doch unglaublich viel mehr als die Summe aus "Our Darkness" und "Sleeper In Metropolis". Viel weniger als Biografie denn als eine Sammlung ihrer Texte versteht sich "Notes Taken, Traces Left". Das fast 300 Seiten starke Buch beinhaltet somit die Texte zu über 120 ihrer Songs, jeweils im englischen Original und einer deutschen Übersetzung. So vielseitig ihre Gedichte sind, so sinnvoll oder eben unnütz mag die Übersetzung scheinen. Denn bei den vielen extrem kurzen, prägnanten Textzeilen Clarks, wirken die englischen Wörter wie Rasiermesserklingen, die deutschen manchmal wie stumpfe Brotmesser. Bei den längeren Versen dagegen sind die Übersetzungen sowohl gelungen als auch flüssig zu lesen. In über 20 Jahren hat sich nicht nur ihre Musik verändert sondern auch ihr Zugang zur Poesie. Nachvollziehbar machen dies vor allem die einleitenden Worte zu jedem Album von Anne Clark selber. Diese berichten zwar wenig über die Person abseits des Musikbusiness, stellen aber wohl viele Personen im Hintergrund und deren Einfluss dar. Das großzügige Layout lenkt den Blick aufs wesentliche, wie auch in ihrer Musik sind es eben in erster Linie ihre Texte die sowohl den Hörer als auch jetzt den Leser fesseln werden. Neben ihren Anmerkungen zu den Alben, finden sich auch komplette Tracklists mit allen Angaben zu Label, Vertrieben, Lizenzen, Mitwirkenden und allen anderen relevanten Details. Eine Art Anne Clark Lexikon ist "Notes Taken, Traces Left" geworden, der Spagat zwischen sachlichen Fakten und emotionalem Tiefgang geschafft. Reichlich farbige und S/W Fotografien, sowohl Studiobilder als auch Schnappschüsse runden das Buch ab. Der fehlende Hochglanzdruck sei verziehen. Herausgeber Jeff Aug, dürfte all denen, die ANNE CLARK in der letzten Zeit live gesehen haben, übrigens als Gitarrist bereits bekannt sein.

Notes Taken, Traces Left


Cover - Notes Taken, Traces Left Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 291 Seiten
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

F***cking Mad

()

Ein Buch. Ein richtiges Buch, und das für einen Menschen, der in der letzten Zeit in erster Linie bei der eher papierscheuen MTV Generation Pluspunkte gesammelt hat. Und die Macher des Buchs haben das einzig richtige gemacht. Denn "F***cking Mad" ist kein öder Schinken, bei dem mehr oder weniger begabte Buchstabenjongleure möglichst komplizierte Sätze basteln wollen. Oder in denen Jahreszahlen und Musikernamen als persönliche Egosteigerung der Autoren in rauen Mengen auf den völlig überforderten und bald gelangweilten Leser einprasseln. Zwischen geschätztem Bildanteil von 50% in qualitativ perfekten Druck wird in locker lesbarem Stil das Leben des Engländers präsentiert. Eben jenes Engländers, der uns als stolpernder und tollpatschiger Familienvater regelmäßig in "The Osbournes" mit einer Mischung aus Mitleid und Ehrfurcht unterhält. "F***cking Mad" legt seinen Schwerpunkt auf die einzelnen Alben der Bands BLACK SABBATH, BLIZZARD OF OZZ und natürlich auf seine Soloveröffentlichungen. Zu den wichtigsten Songs (wobei das natürlich im Auge des Betrachters liegt) werden kurze Backgroundstories geliefert, etliche Zitate der Musiker beleuchten die Entstehungsgeschichte. Und machen das ein ums andere Mal Ozzys Rolle in der Musik deutlich. Denn grade bei BLACK SABBATH werden Tony Iommi und Geezer Butler als den kreativen Köpfen, einiger Raum eingeräumt und Ozzys etwas zielloser Weg zu dieser Zeit deutlich. An einigen Stellen des Buches, hätte ich mir mehr tiefergehende Passagen gewünscht, denn dass Ozzy verdrogt bis unter die Hutkrampe war, ist hinlänglich bekannt und sicher ein dominanter Teil seines Lebens, auf dem hier aber sehr penetrant herumgeritten wird. Jedes Kapitel, die Albumweise gegliedert sind, wird von einem Zitat eines zeitgenössischem Musikers der Rockszene eingeläutet. Die meisten davon sind interessant, einflussreich oder wenigstens schillernd, was MUDVAYNE oder STAIND zu sagen haben, interessiert in diesem Zusammenhang jedoch wohl wenig und lässt den Eindruck aufkommen, dass große Namen mit zu publizierenden Meinungen Mangelware waren. Der Fernsehserie wird zum Glück nur wenig Raum gewidmet, der Beziehung mit Sharon und dem Weg dorthin etwas mehr. Wissen über den Privatmann Ozzy gibt es dennoch wenig zu erhaschen, einen lockeren und gut gemachten Überblick über sein musikalisches Schaffen dagegen in einer angenehmen Form ohne intellektuellen Overkill. Und nach dem Buch liebt man diesen Mann noch ein bisschen mehr als man es ohnehin tat, denn wenn "The Osbournes" eins aus ihm gemacht haben, dann einen endgültig unglaublich sympathischen Kerl. Ozzy eben.

F***cking Mad


Cover - F***cking Mad Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: -
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Buch