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From World BEyond

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MASTERS OF METAL kann man durchaus als Nachfolgeband der 2011 aufgelösten AGENT STEEL betrachten. Und die MASTERS OF METAL sollten ja mit „From World Beyond“ denn auch gar nicht erst in 2015 an den Start gehen. Aber Juan Garcias (AGENT STEEL; EVIL DEAD, ABATTOIR) neues Baby musste durch eine schwere Krankheit von Sänger und Gitarrist Bernie Versailles (ENGINE, REDEMPTION, FATES WARNING) noch ein bisschen warten. Zusammen mit Bassist Robert Cardenas (POSSESSED und natürlich AGENT STEEL,) und Drummer Rigo Amezcua (was schon? AGENT STEEL) hat man nach der Appetizer-EP in 2013 (zwei der Songs gab es schon damals „M.K. Ultra“ und „Evolution Of Being“) nun das erste vollwertige Album am Start – und muss sich dabei vor den letzten AGENT STEEL-Werken nicht verstecken. Starker US-Metal mit Speed, Thrash-Anleihen sowie tollen Gitarren voller Melodien und scharfen Riffs wird hier geboten. Der hohe Gesang des Bernie Versailles macht die Zeitreise in die 80er dann perfekt (obwohl sich einige Songs auch durchaus Stilmittel des Modern Metal bedienen). Als Einstieg hat man mit harten Ohrwurm „Supremacy“ gleich mal ein AGENT STEEL-Gedächtnissong gewählte – klasse Track und gut so. Das Rezept wiederholt man dann gekonnt beim folgenden „World Left In Cinders“.  „Third Eye“ drosselt nun etwas das Tempo und überzeugt mit thrashigen-Riffs, „Tomb Of Ra“ (stammt an sich ja schon aus 2011) ist ein richtiger Metal-Hit geworden. „Into The Vortex“ steht dann für die modernere Ausrichtung – „Doors Beyond Our Galaxy“ für die Power Metal-Variante der MASTERS OF METAL - Geschmacksache halt. „Evolution Of Being“ beendet bärenstark den regulären Set, bevor das von HELSTAR (und noch einen Haufen anderer Bands) Frontröhre James Rivera eingesungene „Vengeance & Might“ auch nochmal richtig gute Laune macht  -aber doch etwas unter einer dumpfen Produktion leidet. Und das ist dann doch ein kleiner Wehrmutstropfen. „From World Beyond“ scheint nicht am Stück produziert worden zu sein – was dem Album (aber nur vom Sound her) leider etwas an Durchschlagskraft raubt. Anyway - trotzdem muss die Zielgruppe in das MASTERS OF METAL rein hören.

From World BEyond


Cover - From World BEyond Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:53 ()
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Illusions Of Infinite Void

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 Es ist in Hellas noch nicht alles verloren. Zumindest nicht, solange die Griechen Bands wie SACRAL RAGE hervorbringen. SACRAL RAGE haben sich einem wunderbaren, aber leider sehr selten gespielten Stil verschrieben: dem technischen Speed Metal. Vertrackt und mit Anspruch aber dennoch immer nachvollziehbar und mit viel Power gezockt. Sofort kommen einem Namen wie REALM, TOXIK, BITTER END oder auch straightere WATCHTOWER in den Sinn. Dazu gibt es die obligaten High-Pitched Vocals, die wie der berühmte Arsch auf den Eimer passen. SACRAL RAGE schaffen die Balance zwischen Frickelei und songdienlichen Abgehparts zu halten und laden sowohl zum konzentrierten Zuhören, als auch zum Sprung in den nächsten Moshpit ein. „A Tyrannous Revolt“ ist zeitloser Speed Metal, während bei „Panic In The Urals Burning Skies“ der WATCHTOWER Einfluss stärker hervor tritt (Remember „Mayday In Kiev“). Alles in allem darf man sagen, dass SACRAL RAGE mit „Illusions Of Infinite Void“ kommerziell wohl auf die Schnauze fallen werden, der überschaubare Kreis an Fanaten, der auch schon den oben genannten alten Helden Altäre gebaut hat, wird auch SACRAL RAGE in ihre Herzen aufnehmen. Aber vielleicht setzt sich auch mal Musik durch, die auf Herz UND Hirn zielt. SACRAL RAGE hätten ein großes Publikum auf jeden Fall verdient.  

Illusions Of Infinite Void


Cover - Illusions Of Infinite Void Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:36 ()
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Pulses Of Pleasures

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Sämtliche Metalspielarten der 80er boomen zur Zeit wie die Hölle. Auch vor dem Speed Metal macht die Retrowelle nicht halt. EVIL INVADERS legen mit „Pulses Of Pleasures“ nach einer gelungenen E.P. ihr erstes full length Album vor. Dass sich EVIL INVADERS nicht scheuen an jeder Steckdose zu spielen merkt man dem Album an, denn die Jungs haben nochmal einen gewaltigen Sprung gemacht. Man ist zwar etwas polierter und strukturierter geworden, ohne jedoch an Power und Wahnsinn einzubüßen. Die Live-Energie wurde perfekt eingefangen. EVIL INVADERS stehen in einer Tradition mit Hochkarätern der Marke frühe EXODUS, frühe TOXIK, alten RAZOR-Schoten oder auch EXCITER. Sprich: Speed und kreischige High-Pitched Vocals, welche manche als nervig empfinden, in meinen Ohren aber passen wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer. Was ich von EVIL INVADERS so gar nicht erwartet hätte, sind die beiden „IRON MAIDEN on Speed Tracks“: „Stairway To Insanity“ und „Master Of Illusion“. Eine gelungene Erweiterung ihres Sounds. Aber auch ganz klassische Speed Abrissbirnen wie der Opener „Fast, Loud 'n' Rude“ oder „Shot To Paradise“ machen in ihrer Konsequenz einfach nur mächtig Laune.

Wer sich an der neuen RANGER erfreut, der kann EVIL INVADERS gleich blind mit eintüten. Speed On.

 

 

Pulses Of Pleasures


Cover - Pulses Of Pleasures Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:1 ()
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Le Baiser De La Mort

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Heidewitzka, und schon wieder ne neue KILLERS. Seit 2012 ist dies das nunmehr dritte Studioalbum und zwischendurch gab es auch noch eine Live-Doppelscheibe. Muss unter so einem Output nicht zwangsläufig die Qualität leiden? Offensichtlich nicht im Fall der französischen KILLERS. Denn auf „Le Baiser De La Mort“ klingen KILLERS immer noch hungrig und neugierig auf Neues. Auch wenn man immer noch kräftigen und vor allem bissigen Speed Metal an der Grenze zum Thrash darbietet, so hat sich der Sound gegenüber „10:10“ und „Imido“ doch ein wenig geändert. Düsterer ist man geworden und auch einen Zacken vertrackter und schräger. Alles aber im nachvollziehbaren Rahmen. „Le Baiser De La Mort“ fordert einem definitiv mehr ab als seine beiden direkten Vorgänger, hat dadurch aber eine erhöhte Langzeitwirkung und lädt ein sich intensiv mit den sieben neuen Songs zu beschäftigen. Nach den beiden Speed Granaten „Bon Gré, Mal Gré“ und „Folie Défoule“ kommt mit dem fast viertelstündigen „L'Autre Côté“ die erste dicke Überraschung. Manchmal klingen hier die Gitarrenharmonien fast nach Melodien aus dem kranken Hirn eines Danny Elfman. Nach „Légende“ vom 99er Album „109“ haben wir es hier mit dem zweit-längsten Song in der Geschichte von KILLERS zu tun. KILLERS haben einen abwechslungsreichen und spannenden Songmonolithen erschaffen, der wahrlich beeindruckt. Die vielen Tempowechsel und unterschiedlichen Stimmungen wirken alle schlüssig und wurden sinnvoll miteinander verknüpft. Im folgenden instrumentalen Titelstück wird dann wieder richtig Gas gegeben und mit großartigen Gitarrenparts nicht gegeizt, was dazu führt, dass man den Gesang zu keiner Sekunde vermisst. Genauso schnell geht es bei „Aimer“ weiter. Hier wurde der „Rondo Alla Turca“ von Mozart verarbeitet. Das haben zwar STORMWITCH anno dazumal auch schon gemacht, aber erstens wird er hier nur partiell zitiert und zweitens hat die KILLERS-Interpretation entschieden mehr Pfeffer. Das ist Speed Metal in tödlicher Perfektion. Nun wird es Zeit für eine weitere kleine Tradition aus dem Hause KILLERS: Mit „Etorkizun Bidea“ folgt eine in baskisch vorgetragene Nummer. Musikalisch bewegen sich KILLERS zuerst in -für ihre Verhältnisse- recht melodischen Gefilden, nur um dann umso kräftiger Gas zu geben. Mit „L'Ordre Des Choses“ wird „Le Baiser De La Mort“ einmal mehr mit High Speed und Melancholie würdig beendet. Was mich beeindruckt ist, wie abwechslungsreich man ein Album gestalten kann, auch wenn man sich tempomäßig und stilistisch in einem doch recht engen Rahmen bewegt. Mir gefällt's und KILLERS dürfen sich den dritten Tip in Folge einfahren. Hattrick gelungen.

CD gibt es wie immer für nen fairen 10er (inkl. Porto) unter http://killers.perso.sfr.fr/

 

Le Baiser De La Mort


Cover - Le Baiser De La Mort Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 44:27 ()
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Where Evil Dwells

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Oberlippenbart, Stretchjeans, High-Tops und ein schönes Kult Shirt aus den 80ern. Wer sich jetzt denkt, das sei der Gipfel der Haute Couture, der liegt vermutlich musikalisch mit den finnischen Speedies von RANGER genau richtig. Nach einigen im Underground umjubelten Demos und E.P.s stellen RANGER mit „Where Evil Dwells“ ihren ersten Longplayer vor. Und gehen dabei oldschool as fuck zu Werke. Alleine der Sound ist die 100 prozentige Antithese zu allen Andy Sneaps und Tue Madsens dieser Welt. In Sachen Songwriting orientiert man sich an den dreckigen Speed Metal Heroen der goldenen Dekade. RANGER sind also ein Bastard aus EXCITER, WARRANT, VECTOM, IRON ANGEL oder frühen ZNÖWHITE. Fronter Dimi gefällt mit rotzigen Vocals im Stile eines Paul Baloffs (EXODUS) oder gemäßigten Schmiers (DESTRUCTION, HEADHUNTER, PANZER). Obwohl man den Fuß recht stabil auf dem Gaspedal lässt, wirkt das knapp 40 minütige Erstlingswerk erfreulich kurzweilig und so gar nicht eintönig. Die guten Soli wiederum sorgen für einen gekonnten Kontrapunkt zum gewollt dilettantischen Grundsound. Manchmal kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, dass Fronter Dimi mit seinem Gesang ne Spur neben dem Timing liegt („Black Circle“), aber auch hier habe ich die Vermutung, dass das weniger Unvermögen, sondern eher authentisches 80er-Worshipping sein soll. Ob das nun als cool oder eher dämlich empfunden wird, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mit dem Titelstück gibt es sogar eine Nummer jenseits der 10 Minuten Grenze, selbige hätte zwar auch ruhig ein, zwei Minuten kürzer sein können, dies trübt den Gesamteindruck dieses starken Speed Metal Werks aber nicht wirklich. RANGER stehen für die pure Essenz des Heavy Metals und wer auf der Suche nach selbiger ist, der ist mit „Where Evil Dwells“ mehr als gut beraten.

Where Evil Dwells


Cover - Where Evil Dwells Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 38:48 ()
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Metal Bridge

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Fast 30 Jahre nach dem Erscheinen ihrer einzigen beiden Scheibletten (die E.P. „First Strike“ und die LP „The Enforcer“) lassen auch die deutschen WARRANT mal wieder tonträgertechnisch von sich hören. Zwar hüpfen Jörg Juraschek und seine Sidekicks seit 1999 wieder auf den Bühnen der einschlägigen True Metal Festivitäten herum, wirklich neues hörbares Material gab es in dieser Zeit kaum. Das ändert sich mit „Metal Bridge“ grundlegend. 13 neue Tracks und zwei neu eingespielte Klassiker bietet das über einstündige Werk. Die Frage, die sich als erstes stellt: Haben WARRANT ihren Stil beibehalten oder haben sie die künstlerische Weiterentwicklung für sich entdeckt? Nun, es ist ein wenig von beidem. Einerseits atmet man als Altfan schon beim speedigen Opener „Asylum“ erleichtert auf. Es ist immer noch reinrassiger Speed Metal, der da aus den Boxen schießt. Zudem noch gut, fett und vor allem zeitlos produziert. Andererseits fällt im weiteren Verlauf aber auch auf, dass an WARRANT die letzten 30 Jahre nicht ganz spurlos vorübergegangen sind. Das äußerst sich vor allem in einem Mehr an Musikalität und einem etwas abwechslungsreicheren Songwriting, welches zu dem einen oder anderen Schlenker in den Songs führt. Während es Anno Dunnemals einfach nur straight nach vorne ging, so wird jetzt nicht immer der direkte Weg gewählt. Einerseits erhöht dies die Halbwertszeit der Songs, andererseits mag sich der eine oder andere Altfan daran stören, dass es eben nicht mehr genauso simpel tönt wie 1985. Bei nüchterner Betrachtung muss man WARRANT aber auf jeden Fall attestieren ein starkes, melodisches Speed Metal Werk eingetütet zu haben, das keinen aktuellen Vergleich scheuen muss.Oder um den Titel aufzugreifen: WARRANT haben es geschafft eine Brücke zwischen 1985 und 2014 zu schlagen und so sowohl Altfans, als auch neue Supporter zu vereinen. Eine Hymne wie „All The King's Horses“ ist der direkte Nachfolger zu „Ready For Command“ und eine Speed Nummer wie „Helium Head“ sollte niemanden enttäuschen, der WARRANT auch zu „The Enforcer“-Zeiten schon geliebt hat. Welcome back! 

Metal Bridge


Cover - Metal Bridge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 65:42 ()
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The Road Of Destruction

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Mit „The Road Of Destruction“ legen die Schweden ROCKA ROLLAS ihr drittes und bestes vollständiges Album vor. Was zuerst auffällt ist, dass Mastermind Cedrick Forsberg sich nun auch für die Vocals verantwortlich zeigt und diesen Job besser als seine beiden Vorgänger erledigt. Auch wenn im Opener „Curse Of Blood“ mehr oder weniger dezent MANOWAR's „Holy War“ anklingt, sind die Paten doch eher bei alten BLIND GUARDIAN und RUNNING WILD zu suchen. ROCKA ROLLAS haben ein feines Händchen für mitreißende Refrains und flotte Hymnen. „The Road Of Destruction“ besticht durch unbändige Spielfreude und ehrliche Begeisterung für speedigen Heavy Metal. Hier wird weder nach links noch nach rechts geschaut, sondern es geht straight voraus auf die Zwölf. Dieses Fokussieren macht ROCKA ROLLAS zwar weniger interessant für Hörer, die auf der Suche nach Innovationen sind. Wer sich aber nur Treu-Metallisch den Arsch versohlen lassen möchte, der ist bei ROCKA ROLLAS an der richtigen Adresse. Mit dem Auftritt des OVERDRIVE Gitarristen Janne Stark wird „The Road Of Destruction“ dann auch von berufener Stelle geadelt, hat Stark doch die „The Heaviest Encyclopedia of Swedish Hard Rock & Heavy Metal Ever!“ verfasst. Zum Schluß wird noch MAGNUM's „Kingdom Of Madness“ äußerst unterhaltsam durch den Speed Metal Fleischwolf gedreht. Wer 2014 die Alben von STALLION, STRIKER, HITTEN und COBRA liebt, der könnte in „The Road Of Destruction“ sogar sein Highlight finden. Sehr geil.

 

The Road Of Destruction


Cover - The Road Of Destruction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:45 ()
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Ultimatum

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Nachdem die französischen KILLERS das Jahr mit einem Hammerschlag eröffnet haben, tun es ihre Landsmänner und Brüder im Geiste, ADX, ein paar Monate später gleich und legen ein traditionelles Speed Metal Album vor, das sich nur so gewaschen hat. Auch wenn ADX sich noch nie in irgendeiner Form angebiedert haben, so klang das letzte Werk „Immortel“ doch eine Spur moderner. „Ultimatum“ hingegen ist purer speediger Heavy Metal, wie er auch schon auf den Frühwerken der Band zelebriert wurde. Wer sich also noch an „Execution“, „La Terreur“ oder „Suprématie“ erinnert, der kann „Ultimatum“ bedenkenlos eintüten. Aber auch jedem anderen Fan traditioneller Klänge, der keine Probleme mit der französischen Sprache hat, kann ich „Ultimatum“ ohne Umschweife empfehlen. Egal ob es ADX so richtig qualmen lassen, wie bei „Commando Suicide“, „Divine Menace“ oder dem „Weird Visions“-Remake „King Of Pain“, kraftvoll los stampfen („Le Dernier Carré“) oder es gar düster, melancholisch („Les Coers Eteints“) klingen lassen, all Killer and no Filler. Was besonders begeistert ist die hohe Dichte an gelungenen Refrains, man bekommt sie einfach nicht mehr aus dem Kopf und das jetzt vollkommen unabhängig davon, ob man die Sprache nun beherrscht oder nicht. Sänger Phil passt mit seiner kraftvollen, mittelhohen Stimme perfekt zu dem krachenden Metalinferno, welches ADX auf „Ultimatum“ entfesseln. Auch wenn es wieder viele gute Newcomer im traditionellen Metalsektor gibt, ADX zeigen dem Nachwuchs wo der Hammer hängt. Auf die nächsten 32 Jahre!  

Ultimatum


Cover - Ultimatum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:55 ()
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Back With A Vengeance

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Wie sich mittlerweile herumgesprochen haben sollte, sind MASTERS OF DISGUISE die Backing Band von Chris Logue bei dessen letzten SAVAGE GRACE Auftritten und zu einem großen Teil identisch mit ROXXCALIBUR. Da die Jungs Bock darauf hatten Musik im Stil von SAVAGE GRACE zu machen und Herr Logue aber wieder in der Versenkung verschwand, entschied man sich eben dazu das Erbe von SAVAGE GRACE unter neuem Namen weiter zu führen. Und schon das Intro „Back With A Vengeance“ und der Übergang zu „Never Surrender“ zitiert SAVAGE GRACE an allen Ecken und Enden. Das ist durchaus witzig und mit viel Herzblut gemacht. Es ist gar nicht so einfach zu zitieren, so dass jeder sofort weiß was Sache ist, ohne zu klauen oder zu covern. A propos covern: Mit „Scepters Of Deceit“ hat sich dann auch ne „echte“ SAVAGE GRACE Nummer unter die Eigengewächse gemogelt, selbige war allerdings nur auf dem Metal Massacre II Sampler zu hören. Die eigenen Nummern sind gut produzierter und höchst professioneller Speed Metal, welcher heutzutage eher eine Ausnahme, denn die Regel darstellt. Lustig auch, dass Song Nummer 5 „The Omen“ heißt (bekanntlich gründete EX-SAVAGE GRACE Gitarrist Kenny Powell nach seinem Ausscheiden OMEN), aber auch Titel wie „Sons Of The Doomed“ sind sicherlich kein Zufall (von SAVAGE GRACE gibt es ne Nummer die „Sins Of The Damned“ heißt) oder auch „Into The Unkown“ gegenüber „Destination Unkown“. Ich bin mir sicher, dass dies keine Zufälle sind. Es ist jetzt meckern auf hohem Niveau, aber was man MASTERS OF DISGUISE -wenn überhaupt- vorwerfen könnte, ist die Tatsache, dass „Back With A Vengeance“ fast ZU professionell tönt. Was SAVAGE GRACE so einzigartig machte, war die fast schon punkige Leck-Arsch-Attitüde, die hier ein bisschen verloren geht. Das kann aber auch die verklärte Sicht eines verbohrten Alt-Fans sein. Objektiv betrachtet ist MASTERS OF DISGUISE eine fette Speed Metal Scheiblette gelungen, die sich jeder Fan von traditionellem Metal bedenkenlos einverleiben kann. Fans von SAVAGE GRACE sowieso, aber auch Supporter von METAL INQUISITOR oder ENFORCER dürfen zugreifen. Bin gespannt wie sich MASTERS OF DISGUISE in Zukunft von SAVAGE GRACE emanzipieren werden. Zumindest werden in „Alliance“ schon mal mehr Erinnerungen an MAIDEN, denn an SAVAGE GRACE wach.

Back With A Vengeance


Cover - Back With A Vengeance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:3 ()
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No Place For Disgrace – 2014

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Wenn Bands meinen ihre Klassiker neu aufnehmen zu müssen, dann geht das ja meist in die Hose (siehe die beratungsresistenten MANOWAR), und als FLOTSAM & JETSAM verlauten ließen, dass sie gedenken ihrem Zweitwerk „No Place For Disgrace“ eine zweite Runde gönnen zu wollen, war erstmal Skepsis angesagt. Die Urversion dieses Albums ist immerhin eines der besten Speed Metal Alben aller Zeiten. In meinen Ohren sogar einen Tick stärker als das vielbeachtete Debut der Jungs aus Phoenix. Braucht man es aber 26 Jahre später noch einmal? Ja, verdammt nochmal! FLOTSAM & JETSAM haben das unglaubliche Kunststück geschafft „No Place For Disgrace“ in die Jetztzeit zu retten ohne den ursprünglichen Spirit zu zerstören. Es gibt keine „künstlerisch, ach so wertvollen Sperenzchen“, denn musikalisch war das Werk immer schon perfekt und die Band hat dies erkannt. Und so wurde nur etwas Staub weggeblasen und der vorhandene Schatz aufpoliert, auf dass er in neuem Glanz erstrahlen kann. Die etwas verwaschene Produktion des Originals wich einem klareren und transparenten Sound, welcher den harten, meist recht flotten und doch immer melodischen Songs perfekt zu Gesicht steht. FLOTSAM & JETSAM schaffen es schon im Opener und Titelstück „No Place For Disgrace“ knallhartes Highspeed Riffing mit einem der schönsten Melodybreaks in der Speed / Thrash Historie zu verbinden. Muss man gehört haben. Erik A.Ks. Gesang liegt zwar eine Spur tiefer als anno dunnemals, ist aber auch etwas kraftvoller und sicherer geworden. Selbst das ELTON JOHN-Cover „Saturday Night's Allright For Fighting“ macht mächtig Laune und fügt sich als kleiner Exot gut ins Gesamtbild ein. Abrissbirnen wie das unverwüstliche „I Live You Die“ kann man kaum besser machen. Speed Metal in Formvollendung. Was soll ich sagen: Für nachgewachsene Traditionsbanger mit Hang zum Speed / Thrash, die das Original nicht kennen, eine absolute Pflichtveranstaltung. Und für die alten Säcke ist es eine gute Gelegenheit, dem alten Vinyl mal eine Pause zu gönnen. Ich freu mich jetzt wie ein kleines Kind auf die „No Place For Disgrace-Show“ auf dem nächsten KIT.

No Place For Disgrace – 2014


Cover - No Place For Disgrace – 2014 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:12 ()
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Vertrieb:

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