Hell yeah! SAXON are back.! Die alten Herren lassen es wieder zünftig krachen. Zwar nicht mehr ganz so flott wie noch auf "Unleash The Beast", sondern groove-orientierter, was dem Material aber mehr heavyness verleiht. Der Neuzugang Fritz Randow verprügelt sein Kit nach allen Regeln der Kunst (ein Deutscher in einer englischen Band und der heißt Fritz ....hmmmm......). Auch Biff ist stimmlich immer noch absolut auf der Höhe (im wahrsten Sinne *grins*). Schon der Titeltrack walzt sehr mächtig aus den Boxen. So heavy waren SAXON noch nie! Das ganze klingt zwar eine Spur moderner als früher, allerdings hört man zu jeder Sekunde, daß SAXON am Werk sind. Ein Highlight für mich ist die melodische Up-Tempo-Granate "Conquistador". Ebenfalls erwähnenswert die epische Halbballade "Sea Of Life" (Live übrigens mit drei Gitarren und mit Biff am Bass dargeboten). Der Titelsong "Metalhead" ist textlich mitnichten eine Hommage an ihre treuen Anhänger, sondern handelt von Außerirdischen, die aus diesem Material bestehen. Es ist gut zu wissen, auf wen Verlaß ist.
Knapp drei Jahre nach dem erfolgreichen Album "Paradox", melden sich Royal Hunt mit Ihrem neuen Werk "Fear" zurück. Die Fangemeinde zeigte sich im Vorfeld gespannt, wie das neue Album mit dem neuen Sänger John West ausfallen wird. Sein Vorgänger D.C. Cooper stieg nach 3 Alben aus und startete eine Solokarriere. Die neue ausdrucksstarke Stimme paßt allerdings wie maßgeschneidert zu den 7 Songs von Mastermind Andrè Anderson. "Fear" ist auf jeden Fall eine Weiterentwicklung allerdings ohne auf die typischen Royal Hunt Merkmale zu verzichten - progressive Gitarrenparts, bombastische Melodien und natürlich dürfen auch die klassischen Einflüsse nicht fehlen. Mit knapp 10 Minuten ist der Titelsong "Fear" gleichzeitig auch der längste und umfangreichste. "Cold City lights" ist die Hymne, die auf keinem Royel Hunt" Album fehlen darf.
Still alive! Mit ihrer neuen CD "People As Prey" haben die schwedischen (ex-?)Elektroniker eine ganz andere Platte aufgenommen. Die Produktion ist fett, der Sound aber eben ganz anders. Auf dem Vorgänger "The Secrets Of God" wurde noch viel Wert auf EBM und andere Electro Elemente gelegt, hier stehen Gitarren im Vordergrund. Ich meine, das ganze ist immer noch CAT RAPES DOG, aber eben musikalisch weiterentwickelt und reifer. Der erste Track ist vom Titel her mal wider typisch CAT RAPES DOG, ich übersetze: "Menschen essen macht Spaß´, ja klar, mir auch... Vom Spektrum reicht die Musik von industriallastigem Metal "Eating People Is Fun", über coolen Electro "How The Country Falls" bis hin zu poppigem Rock "For The Love Of God". Das beste Stück ist aber das schon erwähnte "How The Country Falls", ein Electrobrett zum mitsingen, hatten wir auch schon lange nicht mehr. Insgesamt ein abwechslungsreiches Album, dass man sich gut anhören kann, auch wenn man eigentlich nicht auf Electromucke steht.
Die Band SPEED ID gehört in Japan zu einer der bekanntesten Bands überhaupt, sie haben es dort bis zum Platz 1 der japanischen Charts geschafft. Die Band wird dort dem sog. Visual Kei zugeordnet, welcher er ein Life- als ein Musikstil ist. Am ehesten kann man den Musikstil vielleicht mit der Wave- und Gothicbewegung in Europa in den 80er Jahren vergleichen. Die Band erinnert mich vom Ausdruck - nicht von der Musik! - sofort an ATARI TEENAGE RIOT. Absolut durchgeknallt und verrückt erscheint die Band beim ersten Durchhören! Die Texte behandeln allesamt düstere und unheimliche Themen, die sich um das Gesamtthema "Mord" bewegen. Die Band singt auf dieser Scheibe übrigens zum ersten Mal auf Englisch, aus Rücksicht auf den europäischen Hörer, wirklich sehr nett! Musikalisch bewegt sich SPEED ID auf einem ziemlich verwirrenden Pfad aus elektronischen Einflüssen, mehrstimmigem, dunklen Gesang, schreiend verzerrten Gitarren und einem meist sehr schnellen Schlagzeug. Manche Lieder weisen eigentlich keine Melodie auf und sind eher schwer zu hören, die langsamen, und hier ist v.a. "In Cold Blood" zu nennen, haben aber durchaus die Ausstrahlung von hiesiger Gothic Rock Mucke. Man tut sich verdammt schwer die Musik so zu beschreiben, dass sie dem gerecht wird, was sie ist. Vielleicht versuchs ichs mal mit einem Vergleich: Marylin Manson, Atari Teenage Riot, Fields Of The Nefilim, ach was, das klappt auch nicht! Die Lieder folgen zwar alle dem gleichen Prinzip, sind aber trotzdem zu unterschiedlich um sie in Worte zu fassen. Die Musiker spielen alle für sich schon geniale Strukturen, alles zusamen wird aber so komplex, dass man eigentlich gar nicht mehr alle Ebenen erfassen kann. Hört Euch die Scheibe auf jeden Fall an, sie ist es ganz sicher Wert und das ist auch die einzige Möglichkeit, zu erfahren, was das denn für eine Musik ist, die die spielen! Ach ja, es gibt einen Track der "Vampire Of Dusseldorf" heißt, cooler Titel, nur so am Rande.
Psy Coma, Von Blomberg und Lex Icon, das sind also The Kovenant. Die Band, die sich nach Streitigkeiten mit der Band Covenant (Dark Electro) aus Schweden in The Kovenant umbenannt hat, setzt mit ihrer neuen CD den elektronischen Weg fort, den andere Black/Gothic Metal Bands vorgemacht haben. Während dies z.B bei MOONSPELL jedoch noch sehr unbeholfen klingt, hört sich das ganze hier echt genial und alles andere als gezwungen an. Beim ersten durchhören, fällt einem sofort RAMMSTEIN ein. Jaja, ich weiß, bei jeder Band die ein paar harte monotone Gitarren hat, wird das gesagt, aber hört euch den Anfang von "New World Order" an, dann wißt ihr was ich meine... Die ganze CD hat echt fast nix mehr mit den älteren Outputs der Band gemeinsam. Sampler und Keyboards beherschen den futuristischen Sound dieser Scheibe. Die ersten beiden Songs knallen voll rein und gehen in die Beine, die nächsten zwei sind eher langsam und naja, nicht ganz mein Fall. "Jihad" klingt leicht orientalisch angehaucht. Song 7 und 8 klingen noch am ehesten wie die alte Covenant aber bei "Spaceman", einem Cover des BABYLON ZOO Klassikers haut´s einen echt vom Stuhl. Geil. Beim letzten Lied "The Birth Of Tragedy" denkt man irgendwie dann auch noch an Marilyn Manson, bei dem kranken Gejaule was der Koventant Shouter da abliefert. Also, für alle, die es noch nicht verstanden haben: Kauft euch die CD, sofort, am besten gleich ein paarmal: Fürs Auto, das Zimmer, die Eltern ach was weiß ich...
THRAAASH MEEETAAAL AAATTAACK!!!! Wow! TESTAMENT machen wieder das, was sie am besten können. Und das ist weder Power- noch Death-Metal, sondern der gute, alte Thrash!! Bis auf wenige Ausnahmen sind die "Demonic-Grunzer" Vergangenheit und Chuck röhrt wieder wie zu seligen "Legacy" und "The New Order"-Tagen. Auch musikalisch hat das Thrash-All-Star-Team (Chuck Billy: vocals/ Eric Petterson: guitar/ James Murphy: guitar/ Steve di Giorgio: bass/ Dave Lombardo: drums) eine moderne Version der o.g. Klassiker abgeliefert. Egal ob rasend ("D.N.R.´ oder "Legend Of The Dead"), oder Mid-Tempo-Granate ("Eyes of wrath" oder "Sewn Shut Eyes"), so stark waren TESTAMENT noch nie. Die Band fährt ein so gnadenloses Brett, wie es andere 80er-Thrash-Bands heutzutage nicht einmal mehr ansatzweise hinbekommen (nein, auch SLAYER nicht). TESTAMENT haben das Zeug, den Thrash-Metal zu neuer Blüte zu führen. Wenn man sich Ihre letzten Veröffentlichungen vor Augen führt (na gut, "Low" war ganz ok) so maße ich mir an, in diesem Fall von einem Comeback zu sprechen, und zwar ein "ohne Ende geniales".
Nach dem Meisterwerk "Invictus" von Defeis und Co. waren die Erwartungen zu dem neuen Album von Virgin Steele sehr hoch. Und um eins von vorneherein zu sagen: "The house of Atreus Act 1" war auf jeden Fall kein Schritt nach hinten. Wie schon auf den vergangenen Alben zu hören war, ist Defeis großer Fan von alten Sagen und Legenden. Für das Landestheater Schwaben in Memmingen schrieb er nun also die Rock Oper "Klytemnestra - Fluch der Atriden" die auch ein riesiger Erfolg wurde und demnächst auch quer durch Deutschland touren wird. "Klytemnestra" erzählt die griechische Legende von Agamemnon, dem Anführer der griechischen Armee beim Untergang von Troja, seiner Frau Klytemnestra und Ihrem Liebhaber Agisthos. Eine Legende voller Lügen, Intrigen, Lust, Leidenschaft und Mord, die auch in der heutigen Zeit spielen könnte. "The house of Atreus Act 1" ist wie der Name schon sagt, Teil 1 der Rock Oper. Natürlich hat es sich David Defeis nicht nehmen lassen, seine unverwechselbare kraftvolle aber auch besinnliche helle Stimme auf der CD zu präsentieren und alle Charaktere selbst zu singen. Das Album verspricht, wie eigentlich jedes Virgin Steele Album, verdammt viel: Powermetal Hymnen wie ´ Through the ring of fire" und "Agony and shame" , melodiöse Instrumental und Pianostücke wie "A Song of Prophecy". Typisch für DeFeis ist auch, daß er wieder bei manchen Songs z.B. "In Triumph of Tragedy" Melodien vom "Invictus" Album in diesem Falle "Sword of the gods" eingebaut hat. Herrlich!
Ohoh. Gute Laune contra Depression. Samples contra Popgitarren. Mann contra Frau. Die Band, die dieses Jahr als Support von ZOMBIE JOE und KNORKATOR durch die heimischen Gefilde getigert sind, beglückt (?) uns mit ihrem Debutalbum "Rattle Your Cage". Ich weiß, man soll die Bands nicht mit anderen vergleichen, aber hier wird das Vergleichen schon schwer, alles andere aber unmöglich. Und das ganze keineswegs weil der Sound revolutionär neu ist, er ist - nun ja - etwas sehr gemischt. Manche Tracks erinnern mich an irgendeine Vorstadtband die in der Dorfdisco spielt, andere sind wirklich originell. Bei einigen Songs denkt man unweigerlich an FIELDS OF THE NEPHILIM, der Gesang ist doch teilweise sehr ähnlich, aber hey, das ist ein Kompliment. Die Melodien laden teilweise echt zum träumen ein, andere kicken aber ganz schön ordentlich. Der Musikstil ist nicht ganz leicht zu beschreiben, manchmal normaler Rock, dann Crossover, dann Gothic Metal... Die Berliner haben ein ordentliches Debut abgeliefert, für deutschen Metal nicht übel, aber ob sie damit den großen Durchbruch schaffen stelle ich in Frage.
Fast 3 Jahre mußten wie warten, bis wieder ein neues Silberding von Petrulius Ratajzcjk alias Pete Steel alias Type O Negative die Ladentische erblickte. Laut Pressetext soll das Ding nicht so kommerziell wie "October Rust" ausgefallen sein. Dem kann ich ganz und gar nicht zustimmen, denn die letzten drei Songs der CD, namentlich "Pyretta Blaze", "All Hallows Eve" und "Day Tripper(medium)´ würden im alltäglichen Radiogedudel einfach untergehen. Ansonsten haben wir auf der CD alles, was man von einer Type O eben so erwartet: Die typischen verzerrten Gitarren, Petes Depri-Gesang ,sinnlose kurze Zwischenstücke und ein wie immer scheiß Intro, bei dem hier hab ich gedacht, mein Player spinnt, aber das sollte man ja wohl auch denken. Ansonsten ist eigentlich auch alles beim alten geblieben, das Cover sieht aus wie immer, die Tracknamen stehen mal wieder net drauf (danke!) und das Booklet ist mehr ein Chaos als ein Booklet. Tut mir leid, aber viel ist echt nicht zu sagen, Fans wirds gefallen, Stoff für eine oder mehrere Singles gibt es auch, was will man mehr.
Das neue Album von den Schwer Metallern aus den USA ist eine Mischung aus "Follow the Leader" (KoRn) und "Burn my Eyes" (Machine Head). Anfangs dachte man keinen großen Unterschied zu erkennen, dass sie den Produzenten gewechselt hatten. Nach wenigen Minuten aber hört man es raus, dass das Album doch recht stark in die KoRn-Richtung schlägt. Das Cover von Sting & the Police "Message in a Bottle" ist sehr bewundernswert. Nicht das übliche Bild von Dancefloor Mixen für alte 80er Jahre Popmusik, nein, eine Metal Band versucht sich an einem Cover. Wirklich gelungen. Leider ist das Cover auch das mit Abstand beste Lied auf diesem Album, auch wenn das Album nicht schlecht ist, ein Muss für einen Machine Head-Fan, aber nicht unbedingt für einen KORN-Fan. Anspieltip: "Message in a Bottle". (msc)