Der Name MISFITS zergeht doch auf der Zunge. Egal Ob Punk, Metaller oder irgendwas zwischendrin der einfach auf gute Musik steht, ein paar Songs der göttlichen US Totenkopffetischisten gehören doch schon beinahe zur Allgemeinbildung. Und wie im Punkbereich üblich gibt es natürlich auch im MISFITS Umfeld eine Masse an Demos, B-Sides, Promos, Tapes und weiß ich noch alles, die nur einer sehr kleinen Fanschar zugänglich sind. Umso geiler ist da natürlich wenn sich finanzielle Interessen des Labels ausnahmsweise mal mit den Ansprüchen der Fans decken und so einige enorm hörenswerte Happen die gierenden Lauscher mit einer Compilation verwöhnen. Sie hört auf den Namen „Cuts From The Crypt“ und zu Beginn deutet schon fast alles auf eine der übliche Abzockeaktionen hin, denn den Anfang machen die schon bekanntem Sachen der „Mars Attacks“ Session, die so oder so ähnlich auf dem Album „American Psycho“ zu hören war. Doch es geht weiter mit rockenden und extrem coolen Songs der letzten 5 Schaffensjahre die eigentlich jedem, dessen Herz auch nur in Ansätzen für die MISFITS schlägt vollends die Birne vom restlichen Körper hauen wird. Zu jedem Song gibt’s eine kurze Geschichte im Booklet, denn sonst würde wohl keiner mehr wissen wer jetzt bei welchem Lied grade singt, die Drums prügelt oder die Gitarre vergewaltigt. Bei einem Iggy Pop Cover „I Got A Right“ gibt es auch noch mal die Chance Joey Ramone singend zu hören. Für jeden Fan ist das ein absolutes Muss, für alle anderen aber eigentlich auch, denn „Cuts From The Crypt“ sind die MISFITS in Hochform, und das ist ein Genuss!
Es sollte ja mittlerweile auch dem nur selten bei uns stöbernden Leser bekannt sein dass ich auf New Metal Acts allergisch reagiere wenn sie entweder stupide eingesessene Acts kopieren oder ach so cool ami-like klingen möchten. Während ihr Name ILL NINO ja durchaus nicht unbedingt auf Amiland schließen lassen so erinnern mich die geschminkten Fratzen auf der CD Hülle umso mehr an die Kollegen von SEPULTURA (Gott hab sie selig) zu „Roots“ Zeiten. Wie dem auch sei, reinhören muss man schon bevor man ein vernichtendes Urteil fällt. Oder die Band in den Himmel lobt. Auch wenn ich keines der beiden tun werde, so tendiere ich doch eher zu zweitem. Denn die sechs Newcomer erfinden zwar ihr Genre nicht neu, passen eigentlich auch wunderbar in die Schublade New Metal und tun mit ihrer Musik keinem so richtig weh. Genau das richtige also um im nahenden Winter die Metaldissen zu füllen wo ja bekanntlich Beinarbeit mehr gefragt ist als Hirnaktivität. ILL NINO´s Musik verlangt nicht viel Aufmerksamkeit des Hörers - Kopfnicken, Fußwippen, Hüpfen oder Tanzen sollte drin sein auch wenn man die Musik nicht in ihrer Tiefe betrachtet. Dabei haben einige Songs durchaus witzige Ideen im Hintergrund zu bieten, kleine Samplespielereien, Geräuschkulissen oder originelle Sounds zu bieten, in einigen Tracks verwursten sie auch südliche Rhythmen und machen ihrem spanischen(?) Namen damit alle Ehre. Der Gesang ist die meiste Zeit sehr melodisch, doch auch Sänger Machado unterlässt die obligatorischen Schreiparts im Wechsel mit ruhigem Gesang nicht, Texte bleiben aber fast immer gut verständlich, mitgröhlen beim spätestens zweiten Hören ist garantiert. Die Gitarren sind standesgemäß fett, tanzbar, rhythmisch und trotz allem nie so kalt wie etwa bei Fear Factory, die sie auch auf ihrer US Tour begleiten. Für die eher gemäßigten New Metal Hörer den FF zu hart und SOAD zu krank, PAPA ROACH aber zu alltäglich und die Spacks von 4LYN zu assig sind, der wird mit ILL NINO glücklich werden. Mit Dave Chavarri sitzt übrigens auch kein ganz unbekannter an den Drums, schwang er doch schon bei PRO PAIN und M.O.D. die Sticks.
Ska Punk ist jetzt nicht unbedingt die Musikrichtung die ich mir öfters freiwillig antun würde. Und noch dazu eine Band aus Japan, dem Land das für europäischen Geschmack wohl mehr Chaoten als musikalische Leckerbissen hervorbringt. KEMURI.. japanischer Ska Punk... hat eigentlich noch irgendwer Lust weiterzulesen? Vielleicht wenn ich euch sage dass man ihnen keinesfalls anhört aus dem fernöstliche (ex)Kaiserreich zu stammen? KEMURI machen ziemlich soliden Ska, Bläser die ab und an auch mal die Klappe halten können, recht coole Gitarren und kein nervender Gesang. Die Jungs experimentieren ein bisschen rum, schrauben am Tempo, tangieren ruhigere Parts um dann wieder punkig dreckig zur Sache zu gehen. Nur das reicht nicht um mich vom Ska zu überzeugen auch wenn „Emotivation“ sicherlich zum besseren gehört was mir aus diesem Genre bekannt ist, gute Laune und fetzige Mucke geben KEMURI auf jeden Fall zum Besten. Mehr fällt mir dazu leider nicht ein... hört in das MP3 rein und bildet euch eine eigene Meinung.
Das Chimären nicht unbedingt zu den niedlichen Kuscheltierchen gehören sollte jedem der sich einigermaßen in der griechischen Sagenwelt auskennt, bekannt sein. Die ebenfalls nicht grade kuscheligen CHIMAIRA dagegen kann noch kaum einer kennen, haben doch Roadrunner Records einmal mehr einen Newcomer unter ihre Fittiche genommen und zeigen wiederum, dass sie ein recht sicheres Händchen haben was das Fischen nach hoffnungsvollen Acts angeht. Ob die Band zu einem Muss in der härteren New Metal wird bleibt abzuwarten, aber auf „Pass Out Of Existence“ werkeln sie äußerst vielversprechend. Unglaubliche fette Gitarren - doomiger Charakter inklusive -, abgehackte Riffs, penetrantes Gegröhle ihres Frontmannes und originelle Samples. Aber. Es muss einfach ein aber kommen. So geil Songs wie „Severed“ oder „Lump“ sind, so unglaublich fett sie rocken, so setzen sie sich damit gleichzeitig selber Grenzen die sie eigentlich locker übertreten könnten. Die Band klammert sich etwas zu sehr an das monotone Riffing mit elektronischen Spielerein und tanzbaren Drums dass manchmal die Abwechslung ein bisschen zu kurz kommt. Die Samples sind originell, futuristisch, grade einige Liedanfänge gefallen sogar mir als eingefleischtem Industrialhörer. Nur wenn man schon einen scheinbar recht kreativen PC Künstler an Bord hat sollte man ihm auch die entsprechende Rolle zuteilen, denn leider gehen seine Aktionen oftmals einfach unter. Und der zweite Haken ist meiner Meinung nach, dass die Band schon in den ersten paar Liedern ihre besten Ideen verfeuert und gegen Ende die CD etwas weniger richtig gute Songs zu bieten hat. Und dennoch: CHIMAIRA haben sich ganz schön in meinem Player festgebissen und werden von dort wohl auch nicht zu schnell weichen!
Ich hatte irgendwie völlig verschlafen dass die Amis deren Gitarren auf Unterschenkelhöhe hängen ein neues Album auf die Welt loslassen wollen. Umso erstaunter legt ich „Supercharger“ in den Player... und nach kurzem Intro bläst es einem die Ohren weg. Süchtig nach mehr läuft die CD seitdem ununterbrochen und macht wieder wett was die vier sich mit „The Burning Red“ bei mir verschissen haben. Für “Bulldozer“ gäbe es keinen passenderen Titel, ein derart fettes Riff und cooles Drumming für das es zwar nicht den Innovationspreis 2001 gibt, das aber live und in den Clubs einschlagen wird wie eine Granate habe ich selten gehört. Der Gesang ist bei einigen Songs teilweise sowas von melodisch ausgefallen, dass selbst die von mir in letzter Zeit immer wieder für Vergleiche herhalten müssende MTV Generation verzückt mit ihren ach so süßen Öhrchen schlackern wird. Und dann brüllt Flynn doch wieder alles in Grund und Boden, danke, so und nicht anders hätte ich mir MACHINE HEAD gewünscht. „Burn My Eyes“ Zeiten holen sie auch mit „Supercharger“ nicht zurück, aber sie haben aus der Kritik an ihrem letzten Album gelernt und haben sich weiterentwickelt und klingen wieder mehr nach MACHINE HEAD und nicht wie jede x-beliebige Band auf der großen weiten Welt. Ganz klar, dass die Gitarren wieder deutlich nach unten gestimmt werden, der Bass bringt selbst Kopfhörer an den Rand ihrer Leistungsgrenze, die Produktion ist wirklich superb ausgefallen, nicht umsonst hat man Colin Richardson zurück ins Boot geholt, der bereits an ihrem Debut Hand anlegte. So aggressiv wie in ihren Anfängen sind sie nicht mehr, Flynn klingt dafür stellenweise einfacher noch zu sanft, doch die Instrumente wandeln wieder auf raueren Pfaden als auf dem Vorgänger. Für viele werden MACHINE HEAD auch auf „Supercharger“ wieder zu sehr nach dem achso gehassten New Metal klingen, ich verzeihe ihnen aber das ein oder andere „Fuck You“ und einige Sachen die man vielleicht schon in den Hits der grade angesagten Neumetaller gehört hat, „Supercharger“ ist ein geiles Album, grade „American High“ und „Bulldozer“ haben mich süchtig gemacht.
Ja, das letzte Album "The State" war schon recht nett. Aber irgendwie hat sich auf Dauer zumindest bei mir kein Song außer "Leader Of Men" richtig festsetzen können. Permanente Berieselung durch Radio und TV brachten die Band weit nach oben, mutig schon nach so kurzer Zeit das nächste richtige Album auf die noch immer zu "The State" Songs tanzende Hörerschaft loszulassen. Doch die Band hat die Zeit zwischen den beiden Alben (die ja länger war als nur ein halbes Jahr, die Band hatte für "The State" nur Anfangs in Deutschland keinen Vertrieb gefunden) mehr als effektiv genutzt und neben ausreichend Touren haben sie wohl auch eifrig an ihren Fähigkeiten als Musiker gebastelt und grade Sänger Chad Kroeger ist mit seiner mittlerweile unverwechselbaren Stimme zu einer Kapazität im modernen Rock geworden. Das Problem des recht alleine dastehenden Überhits "Leader Of Men" auf "The State" haben sie bei "Silver Side Up" zwar auch nicht 100% ausmerzen können, denn erneut empfinde ich die erste Singleauskopplung "How You Remind Me" als stärksten Song mit der besten Massentauglichkeit, aber die anderen Songs fallen nicht mehr allzu stark ab was die Qualität angeht. Etwas rockiger und mit fetteren Gitarren wird sich ihr neues Album eine noch größere Fanschar erspielen können als der Vorgänger. Ohrwürmer am laufenden Band, fast jeder Song hat Stellen die man nur schwer vergisst und die genialen Vocals ihre Sängers machen "Silver Side Up" zu einer der heißesten CD´s des ausklingenden Sommers. Für den Sound zeichnen sich hier noch dazu zwei absolute Größen verantwortlich: Produziert hat Rick Parashar (u.a. Pearl Jam und Alice in Chains), gemischt wurde der rockige Spaß von Randy Staub (Metallica, U2). Scheiß auf einen evtl. Hype um die Band, die Musik ist ehrlich und ehrlich gut!
Da ist der Tag also endlich gekommen, der lange erwartete, oder zumindest in einigen Medien und vom Label als lange erwartet propagierte „World Domination Day“, der Tag an dem das neue Album des mittlerweile auch nicht mehr ganz neuen Enfant Terribles der Musikszene erschienen ist. Manson ist vergessen, es lebe SLIPKNOT. Der Band, der ihr Image mindestens so wichtig zu sein scheint wie ihre Musik, die Band die es auf ihre Visitenkarte geschrieben hat, immer wieder stinksaure Fans auf Festivals zu haben, weil sie Auftritte kurzfristig grundlos canceln, diejenigen die ihre Gesichter immer unter Masken verstecken, diejenigen die bei manchen der kleinen 14 jährigen Bravolesern wie die härten Papa Roach erscheinen, diejenigen die aber ohne Zweifel mit ihrem letzten Album „Slipknot“ eine in der Form selten da gewesene Granate gezündet haben. „Wait And Bleed“, der alternative Clubknaller überhaupt, ein Ohrwurm, aggressiv und rausgerotzt, unglaublich frech von einer so jungen Band einen solchen gnadenlosen Song zu machen. Und eins vorweg: Ein zweites „Wait And Bleed“ suche ich auch „Iowa“ noch. Und dann noch Album nach einem Bundesstaat zu benennen, so was geht auch nur in Amerika, stellt euch nur mal vor die Farmer Boys nennen ihr neues Album „Baden-Würtemberg“... SLIPKNOT beginnen „Iowa“ sehr hart, „People=Shit“ ist schon in Death Metal Gefilde tendierendes Gebolze und Gebrülle, bis es dann vom typischen SLIPKNOT Gröhlgesang und reichlich Groove wieder auf den Pfad der besseren Hörbarkeit gebracht wird. Sehr brutaler Song, klare Aussage, definitiv kein Song für die MTV-Generation! „Iowa“ ist insgesamt härter geworden als ihr Erstling, diese Härte äußert sich aber nicht unbedingt in noch heftigeren Gitarren oder fieseren Drums, vielmehr schaffen sie es hier, die aggressive Atmosphäre über die gesamte Dauer der CD aufrecht zu erhalten. Und doch gibt es immer wieder Stellen die mich an eine Katze erinnern... erst lieb um die Füße streichen, schnurren und im nächsten Moment ohne jede ersichtliche Motivation in den Finger beißen... So ähnliche halten es die 9 Chaoten auch, in einigen Songs überraschen einen fast schon brave Melodien die dann im nächsten Moment wieder in Grund und Boden gebrüllt, getrommelt oder gespielt werden. „Iowa“ ist ausgereifter als „Slipknot“, chaotisch sind sie geblieben, die Songs haben mehr Melodien, aber ein Überhit fehlt aber leider. An einigen Stellen werden sie auch richtig düster und die Drums verleihen einigen Songs schon fast einen mystischen Touch der v.a. dann richtig wirkt, wenn Sänger Corey mal die Klappe hält und versucht richtig zu singen statt immer nur zu schreien, mit dem 14 (!!) minütigem Titelsong „Iowa“ endet der zweite Streich der Amis. Und grade der Song macht Lust auf mehr, baut sich ganz langsam auf, atmosphärische Samples treffen hier auf besagt mystisches Drumming, ein schleppend düsteres Ende eines guten Albums, das auch optisch mit einem glänzend silbernen Coverartwork und Pergamentpapierbooklet was hermacht.
Neiiiiiiiiiiiiiiiin! Es vergeht wirklich keine Woche ohne den obligatorischen New Metal einer neuen Band, im Volksmund dann Nu Metal Newcomer genannt. Und ganz ehrlich, meine Ohren reagieren mittlerweile sehr sensibel auf jeden auch noch so kleinen Versuch einer kleinen Band sich ein bisschen von dem Erfolg mitzunehmen den ein paar große Bands erreicht haben und die dabei eben genauso klingen wie es das Viva2 und MTV Publikum gerne möchte. Doch nicht nur das mit entstellten Körpern geschmückte Booklet der Amerikaner "Dry Kill Logic" verhindert wohl dass es Mami ihrer 12 jährigen Tochter zu Weihnachten schenkt, sondern die Musik fetzt der armen dann dermaßen die Ohren weg, weil es so gar nicht in die Schublade passt, in der sich Papa Rock und Limp Bullshit breitgemacht haben. Vielmehr sind die vier beeinflusst von älteren Machine Head und noch vielmehr von den genialen System Of A Down ohne aber völlig im Schatten dieser beiden zu stehen. Ihre Musik ist hart, grade die Gitarren lassen die Wände erzittern, das Schimpfwort New Metal kann man auf sie nicht anwenden, höchstens in der Form wie es VOR dem großen Hype benutzt wurde. Sehr gut hat mir "Rot" gefallen und das nicht nur weil mich eine Stelle immer an den ersten Hit der Spice Girls (ich meine das ernst!) erinnert. Die Vocals bewegen sich auf der CD zwischen aggressivem Gebrülle, sehr melodischem und depressivem Gejohle und zweistimmigem Gesang die sich gefährlich dem neumetallischen Mainstream nähern, aber immer noch rechtzeitig die Kurve kriegen. Es bleibt also Hoffnung für das überrannte Genre, Bands wie DRY KILL LOGIC halten die Fahne hoch, die CD macht Spaß und tritt Arsch, mehr davon!
Es ist kaum zu glauben wie lange es manche Bands schon in diesem verrückten Zirkus gibt. HUMAN LEAGUE hatten ihre „Hoch“zeit als ich grade mal auf allen vieren durch die Gegend gekrabbelt bin und jetzt schaffen sie es mit „Secrets“ über zwei Jahrzehnte nach ihrem Hit „Being Boiled“ ein Album unters Volk zu mischen dem man nicht anmerkt dass die Köpfe dahinter schon langsam aber sicher graue Haare bekommen. „Secrets“ klingt frisch und unverbraucht, kombiniert geniale Melodien mit dem Flair der 80er, bauen technoide und druckvolle Beats zwischen wunderbare Vocals. Es säuselt eine liebliche weibliche Stimme und liefert sich Gesangsduelle mit Phil Oakley, die Keyboards reißen mit wie eh und je, nach ihren letzten beiden Alben irgendwie etwas kläglich im Nichts verschwanden ist „Secrets“ ein rundum fast perfektes Album geworden. Einfach genial sind Songs wie „Shameless“ (Ich könnte die ersten 20 Sekunden hundertmal anhören) oder die beiden Dave Bascombe Mixe „All I Ever Wanted“ und „Love Me Madly“ die durch ihre Songstruktur prädestiniert für einen Clubeinsatz wären. Unbedingt mal reinhören wenn man die alten CD´s von ihnen mochte und auch wenn man auf nicht sehr komplexe elektronische Discomucke steht.
Nanu, was ist denn bei den Satansjünger aus dem Rentnerstaat Florida los? Braucht der gute Glen etwa Kohle im Kampf gegen die Christen? Oder wieso schmeißen Deicide nur knapp ein Jahr nach ihrem letzten Album mit „In Torment In Hell“ ihr insgesamt 8. Werk auf den Markt? Das Album bietet wieder gewohnten Deicide-Stoff, der allerdings meinen Alltime-Favoriten „Once Upon The Cross“ nicht toppen kann. Es wird zwar alles geboten, was Deicide aus- und groß gemacht hat, aber irgendwie ist das langsam ausgelutscht. So richtig neues wird nicht geboten, Glen grunzt immer noch in seiner eigenen Art ins Mikro und die Hoffmann-Brüder sägen mit ihren Äxten immer noch den gleichen Soundwald wie eh’ und je, aber warum man sich nun die neue CD in’s Regal stellen muß, wenn man einige der Vorgängeralben schon hat, kann ich nicht sagen. Versteht mich nicht falsch, „In Torment In Hell“ bietet immer noch guten Death Metal, aber es ist halt kein großer Unterschied zu den Vorgängern. Naja, das Problem haben Dismember, Motörhead und Vader auch und da stört’s auch keinen, also was laber’ ich hier? Jeder weiß, was ihn bei ’nem Deicide-Album erwartet und das bekommt er auch hier: blasphemische Texte, sägende Gitarren und Glens eigener Grunzgesang. Nicht mehr und nicht weniger. Deicide-Fanatiker kaufen sich den Kram eh, Deather sollten ihr Geld lieber in ’ne Nachwuchscombo investieren und Leute, die Deicide noch nicht kennen, können würfeln oder gleich „Once Upon The Cross“ kaufen.