"Electric Ladyland" war JIMI HENDRIX letztes und erfolgreichstes Studioalbum, dass er zu Lebzeiten veröffentlicht hat. Es war auch das letzte der THE JIMI HENDRIX EXPERIENCE, die er danach aufgelöst hat. Heuer wird dieses Werk als Box "Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition" (3 CDs + BluRay Disc) neu geehrt.
Die Aufmachung ist umfänglich und wertig. Die vier Silberlinge stecken in der als Buch gestalteten Box, jeweils 2 in einfachen Pappschubern, im Buchdeckel. Das Buch hat 48 Seiten mit handschriftlichen Lyrics von JIMI HENDRIX sowie bisher unveröffentlichten Fotos. Das Cover ziert erstmalig eine Aufnahme der Band im Central Park (fotografiert von Linda McCartney), die eigentlich schon immer als Artwork gedacht und von Hendrix gewünscht war, allerdings hier nur in einer mäßigen Qualität (unscharf, sehr dunkel).
Das titelgebende Doppelalbum bildet den Zenit der Kreativität des Gitarristen ab und hat mit der Coverversion von BOB DYLANs "All Long the Watchtower" einen seiner strahlendsten Rocksongs an Bord. Die neue Studiotechnik der damaligen Zeit wurde von Hendrix, der auch Produzent des Albums war, hinreichend ausgereizt. So bekamen die das Album dominierenden soulig-bluesigen Songs einen psychedelisch- experimentellen, verstrahlten Sound verpasst. Diese Kombi hat ihren Charme und besitzt ein Alleinstellungsmerkmal. CD Nr. 2 beinhaltet Demos und weitere Takes der eigentlichen Nummern und ist für Fans und Sammler sicher nicht uninteressant. Das Livealbum "Live at The Hollywood Bowl" (CD Nr. 3) ist sound- und klangtechnisch in Bootleg-Qualität (Vocals übersteuert) und dadurch nicht wirklich genießbar. Der vierte Silberling, die BluRay Disc, glänzt in neuem 5.1 Sound Surround Mix von Eddie Kramer und enthält zusätzlich die Dokumentation "At Last ... The Beginning: The Making Of Electric Ladyland".
"Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition" kann mit ihrer wertigen Aufmachung, tollen Fotos und viel Information durchaus beeindrucken. Aber leider wird der musikalische/dokumentarische Inhalt, ausgenommen natürlich des eigentliche Album "Electric Ladyland", dieser visuellen Präsentation nicht vollkommen gerecht. Die Box gibt es auch als Vinyl-Version (3 Platten + BluRay).
Electric Ladyland - 50th Anniversary Deluxe Edition
Peter Baltes hat seinen Abschied von ACCEPT bekantgegeben. Jetzt ist Wolf Hoffmann das einzige übriggebliebene Gründungsmitglied der "Band".
Statement Peter Baltes:
"An alle Accept-Fans: Ich erkläre hiermit meinen Ausstieg als Bassist bei Accept. Ich war von Anfang an ein Teil der Band, und viele von euch waren ebenfalls dabei. Ich möchte euch allen für die tollen Jahre danken, die wir zusammen verbracht haben. Keep it Metal, Peter."
Statement Wolf Hoffmann:
"Wir haben vier Jahrzehnte zusammen verbracht, sind dabei durch dick und dünn, durch Höhen und Tiefen gegangen, und ich kann mich an einige unglaubliche Momente auf der Bühne erinnern. Es gab zwischen uns ein blindes Verständnis auf persönlicher und musikalischer Ebene, was in diesem Geschäft sehr selten ist. Im Rückblick werde ich unsere sorglosen frühen Jahre immer in Ehren halten, die unzähligen Stunden, in denen wir Songs geschrieben, herumgeblödelt oder auf Tour gemeinsam die Städte unsicher gemacht haben — einfach eine gute Zeit hatten. Besonders die letzten zehn Jahre nach der Wiederbelebung von Accept haben so viel Spaß gemacht und waren so erfolgreich, dass ich dachte, wir würden für immer weitermachen und sprichwörtlich gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten — vielleicht, bis einer von uns auf der Bühne tot umfällt. Aber ich habe mich wohl getäuscht, es hat nicht sollen sein. Peters Abschied von Accept macht mich sehr traurig, aber ich kann nichts weiter tun als ihm alles Gute wünschen — und hoffen, dass es die richtige Entscheidung für ihn war und dass er findet, wonach auch immer er sucht… Ich werde meinen musikalischen Bruder ganz sicher vermissen! Eins ist aber sicher: Accept werden unter Volldampf weitermachen!"
News:
Ein bisschen Sonne gefällig? JOHN DIVA & The Rockets Of Love
Die schrille Rockformation im 80ies Style JOHN DIVA & The Rockets Of Love veröffentlicht heute die erste Single und das dazugehörige Video zu dem Song "Lolita".
John Diva meint dazu: "LOLITA ist kalifornischer Rock in Reinform: Wie Orangensaft mit einem Schuss Whisky, wie Frauen in knappen Bikinis, wie echte Rocker mit langen Haaren! LOLITA ist 3 ½ Minuten Sommerurlaub mit Sunshine-Garantie!"
Das Debütalbum "Mama Said Rock is Dead" erscheint über SPV/Steamhammer am 08. Februar 2019 als CD DigiPak, 2LP Gatefold, Download und Stream.
JANIS JOPLIN war eine an beiden Enden brennende Kerze, heller als alle anderen, aber auch leider tragisch und viel zu früh erloschen. Mit dem Release "Sex Dope & Cheap Thrills" beleuchtet man den Anfang ihrer beeindruckenden Karriere. Ihre erste Band war BIG BROTHER & THE HOLDING COMPANY. Das Original "Cheap Thrills" erschien ursprünglich im Sommer 1968 und avancierte direkt zum Nummer-Eins Album. Dies lag nicht zuletzt an ihrem enthusiastischen Auftritt beim Monterey Festival 1967.
"Sex Dope & Cheap Thrills" lässt die Studiotage, an denen das Album entstand, noch einmal Revue passieren. Alle Songs des Originalalbums sind vertreten, teilweise in mehreren unterschiedlichen Versionen (z.B. als Take 1, 3 oder live). Die Neuauflage klingt um einiges roher und direkter, aber zuweilen auch ein stückweit unausgegoren. Handwerklich scheint die Band manches Mal Janis Temperament und lodernder Leidenschaft nicht gänzlich folgen zu können. Was letztendlich ja auch zum Bruch und zur Zusammenstellung der KOZMIC BLUES BAND geführt hat, wodurch JANIS JOPLIN aber Wärme, Vertrautheit und Augenhöhe ihrer angestammten Band verloren hat.
Dieses Release ist geeignet für Hörer, die eben diese Chemie zwischen Band und Sängerin erleben wollen. Dabei darf es aber nicht stören, wie oben bereits erwähnt, dass die Musiker keine Virtuosen auf ihren Instrumenten sind. So hat man zuweilen das Gefühl, dass wenn der Gitarrist könnte, er gerne ein Feuerwerk abrennen würde, doch leider reicht es meist nur zu einem kleinen Funkenschlag. Titel wie "Summertime" oder "Piece Of My Heart" bleiben gleichwohl davon unbeschadete Klassiker und Jahrhundert-Songs. Das Doppel-Album mit 30 Titeln/Takes und über 2 Std. Spielzeit ist zu empfehlen für Komplettisten, inbrünstige Fans und musikalische Historiker.
Mit STEEL PANTHER steht das Outdoor-Programm für den Freitag fest, für die Halle stehen an dem Tag noch Bestätigungen aus.
Auf dieser Seite seht Ihr, welche der bislang bestätigten Bands an welchem Tag auftreten, und in dem Shop www.shop.bang-your-head.de erhaltet Ihr inzwischen auch Tagestickets für die Balinger Sommerfeier 2019.
88 Songs, dabei eine Handvoll Coverversionen, auf 5 CDs, davon zwei Wiederveröffentlichungen (Best of Alben "Hymns To Victory", "The Book Of Burning") - da ist man als Rezensient erstmal erschlagen ob der Quantität. Es gibt Songs in orchestraler Version, nur mit Piano und Vocals vorgetragene Nummern, Coversongs u.a. von CHRIS ISAAK, THE DOORS und STING zwischen neuen Titeln und rein instrumentalen Songs. Und da ist noch ein sagen wir mal leicht exzentrischer Mr. VIRGIN STEELE David DeFeis am Werk, der manches Mal den Weg des Nachvollziehbaren verlässt und auch produktionstechnisch partiell einen Filter, einen Drum Computer zu offensichtlich oder einen Effekt an den Vocals zuviel platziert.
Aber hier sind auch tolle Songs einer Band und eines Künstlers an Bord, die sowohl durch Intensität und stimmiges Songwriting als auch durch unverkennbares Profil glänzen und punkten. Ein zum Sterben schöner Song wie "A Cry In The Night", hier als Akustik-Version, eine berührende Coverversion von JIMI HENDRIX "Little Wing", ein episch anmutendes "I Will Come For You" und ein zwischen zornigem Hard Rock und klagender Melodie schwankendes "Heart´s On Fire" sind allemal eine Veröffentlichung wert.
Hätte man das frei nach Aschenputtel - die schlechten ins Kröpfchen, die guten ins Töpfchen - aussortiert/ verdichtet, wäre das ein durchaus überzeugendes Release geworden. So bleibt "Seven Devils Moonshine" immerhin noch mit über 5 Stunden Spielzeit, schön gestalteter Box inkl. Booklett und Sticker für ca. 20€ ein interessantes Angebot.
Musiker, die versuchen, mit Masken und ihrer Identitäts-Verschleierung Interesse zu kreieren, sind nicht wirklich neu oder gar innovativ. Und das macht eher skeptisch als neugierig auf die Band ART AGAINST AGONY. Die fünf Stuttgarter Musiker bleiben auf ihrem dritten Album "Shiva Appreciation Society" ihrem avantgardistisch aufgeladenen Konzept mit Masken und rein instrumentaler Musik, schwankend zwischen Art Rock, Jazz und Prog Rock treu. Handwerklich kann man dem Kollektiv nichts vorwerfen. Piano, Gitarren, weitere Instrumente und Soundeffekte unterhalten zuweilen abwechslungs- und kontrastreich. Hin und wieder gelingt es ART AGAINST AGONY, gefällige Melodien in ihrer wilden Melange aus verschiedenen Rythmen und Tempowechseln zu platzieren. In den besten Momenten erinnern sie mich an DISILLUSIONs experimentelles "Gloria" Album. Doch insgesamt wirkt mir das Gebotene zu fordernd und zu inszeniert. Eine für den Hörer nachvollziehbare Songstruktur ist zu selten im Fokus der Musiker. Das Darstellen von musikalischem Vermögen wird parziell zum Selbstzweck. Der Hörer und sein Mitnehmen sollten mehr Beachtung finden. Das wichtigste an Kunst sollte neben Ästhetik und Unterhaltung die Nachvollziehbarkeit und das Erreichen des Rezipients sein, was bei "Shiva Appreciation Society" zu wenig vorkommt.