Obwohl die Band seit mittlerweile fast 20 Jahren durch die Szene geistert, kannte ich kein Lied von ihnen und war umso erstaunter, als ich diese Doppel-CD in den Händen hielt. Die erste CD dieser Best-Of Compilation erhält ausschließlich Remixe, u.a. von DANCE OR DIE, D.O.S., MORBUS KITHARA, IN THE NURSERY, POLAXE oder auch von ATTRITION selber. Ohne die Original zu kennen, kann ich dennoch behaupten, dass die Lieder sehr unterschiedlich sind, eine technoide Tendenz ist jedoch fast allen Remixen (auf CD-1) gemein. Auf der zweiten CD hingegen findet man die wohl bekanntesten Lieder aus der langen Schaffensgeschichte der Band. Die sehr gut arangierten, produzierten und originellen Songs treffen mit ihren elektronischen Einflüssen, die nie in stupide EBM oder gar Industrialgefilde abdriften, stets in das Herz eines jeden halbwegs offenen Hörers, bei dem nicht immer harte Gitarren und technoide Beats da sein müssen! Ganz im Gegenteil, sogar Violinen und Violas sowie abwechselnd weiblicher und männlicher Gesang fernab der Heavenly Voices Klischees lassen sogar teilweise an DEAD CAN DANCE denken und machen die CD zu einem interessanten "Nachschlagewerk" von ATTRITION. Solide gemachte Backkatalog im Booklet und sehr ausdrucksstarke Musik sollten eigentlich wenigstens alle mal zum reinhören beim Plattenladen eures Vertrauens bewegen.
Das erste was ich dachte als ich die Scheibe in meinen CD Player einlegte war: hey das ist doch U.D.O !! Als ich dann mal durch den CD Infozettel las wurde mir einiges klar. Vanize ist die Band von Peter Dirkschneider ( Vocals) und Marcus Bielenberg. Auch wenn sicher viele den Vergleich nicht mögen, aber "Highproof" hört sich einfach original an wie Accept/ U.D.O. Schon alleine die aggressiven Vocals von Peter oder das schwere und harte Riffing welches mit melodischen Gitarrenparts untermalt ist. Das Album rockt also logischerweise schon ganz schön, ob mit etwas langsameren Groove Nummern wie "Negative" und "Rolling" oder mit richtigen Brettern wie "Master and Servant" oder dem Abschlusstrack "You can´t stop us now". Es werden sich nun wieder viele das Maul zerreissen, ob es nun eine billige Acceptnachmache ist. Aber eins ist sicher: das Album wird mit Sicherheit gut bei der Anhängerschaft von Primal Fear, Sinner oder eben Accept ankommen.
Sampler... immer eine heikle Angelegenheit! Ein oder zwei gute Bands, sonst nur Müll... aber hier ist es anders! Die wirklich Götter der norwegischen Black Metal Szene gibt sich die Ehre. Alle - die da wäre DIMMU BORGIR, EMPEROR, IMMORTAL, AECTURUS und ANCIENT - sind mit in den frühen 90ern auf 7" erschienenen EP´s am Start. Die Songs dürfte bei der limitierten Zahl der original EP´s fast keiner kennen, daher lohnt sich die Scheibe für alle Freunde der härtesten schwarzen Klänge. Die CD ist absolut topp, kein schwacher Song trübt das geniale Gesamtbild, man fühlt sich nicht vom Label verarscht, dass nicht wie so oft einfach nur Songs der aktuellen CD´s zusammenstellt... Es geht auch in dieser Art! Weiter so! Auf die Musik im Einzelnen einzugehen würde bei 5 verschiedenen Bands den Rahmen einer Rezension sprengen, aber seid ehrlich! Ihr kennt die Bands doch eh alle, oder? Also, und daher MÜSST ihr diese CD kaufen... es erwartet euch keine Enttäuschung, versprochen!
Die Nordmänner, die ihren Bandnamen dem Schwert der Trolle entliehen hat, machen sich daran, mit ihrem 3. Album die Herzen der winkingerverliebeten Zunft zu gewinnen. Und obwohl ich mich bisher nicht zum diesem Klientel gezählt habe, verzauberte mich die CD wie kaum eine in der letzten Zeit. Während die beiden letzten Alben doch eher von keyboardorientierte Klänge lebten, regieren auf "Urkraft" harte Gitarren. Von heftig groovenden Riffs bis hin zu akkustischen Ausflügen ist alles vertreten, was man mit 6 Seiten machen kann. Obwohl man der Band unrecht tun würde, wenn man die Ausdruckskraft dieses Silberlings allein mit dem genialen Sound der Gitarren begründet, so fällt eben diese Sache einfach am meisten auf im Vergleich zu den alten Scheiben. Wie eh und je haben die Schweden ein Gespür für hymnenhafte Tracks, die auch auf dem aktuellen Werk das Gros der Lieder stellen. Von langsamen Tracks wie "Home Again" bis hin zu HighSpeed Krachern ("The Slumber Of Yesterdays") haben die sechs einfach wieder gezeigt, was Viking Metal ausmacht: Nämlich eingängige Melodien, roher Ausdruck, die nordische Kälte mit der Stimmung eines Lagerfeuerabends und ein dichtes Songwriting. Wenn ihr wissen wollt, wie sich das anhört, müsstet ihr schon mal selber ein Ohr riskieren, es lohnt sich ganz sicher! Der letzte Track der CD fällt durch die total cleanen Vocals etwas aus dem Rahmen, ich finde ihn gut, obwohl ich auch schon einige fiese Äußerungen über "Over The Hills And Far Away" gehört habe, aber entscheidet selbst.
Ursprünglich sollte Supershine nur ein Nebenprojekt von Bruce Franklin (guitar/Voc.) und Jeff Olsen (Drums) ( Trouble) darstellen sollte, hat inzwischen richtige Formen angenommen, spätestens seit dem nun auch Doug Pinnick und Jerry Gaskill ( King´s X) mit von der Partie sind. So ungefähr kann man die Scheibe nun auch einordnen: schwerlastige Riffings mit Einflüssen aus der Progressive und Modern Metal Ecke. Aber auch die Grunge und Punk Rock Schiene scheint an den Jungs von Supershine nicht spurlos vorbei gegangen zu sein und so ist das Album doch ein recht abwechslungsreiches Debüt geworden.
Ohne viel Worte möchte ich anmerken, daß es beim Debütalbum von Stikki Fykk wohl das beste sein wird, die geilsten Passagen des CD Info Zettels zu zitieren, aber nehmt nicht alles sooo ernst.... "Gerüchten zufolge haben sich die "Stikkies" irgendwann Mitte der Neunziger gegründet, um der Welt zu zeigen, was richtiger Sleaze ist. Des weiteren heißt es auch, daß die fünf nicht aus Los Angeles sondern aus Las Vegas, der Hochburg des Showbiz stammen.... Keiner versteht es so wie Stikki Fykk die Massen mit ihren außergewöhnlichen Sleazy Showszu begeistern. Mit ihrem griffigen Songwriting haben sie immer neue Ohrwürmer in petto, für die sie auf der ganzen Welt geliebt werden. ...Deshalb werden sie auch nicht umsonst die "Lipstikk Lovers" genannt und spielen den brachialsten, sleazigsten und kompromißlosesten Poser Rock auf dem Erdball. .... Ende 1998 begann es in der bisher toughen Besetzung zu kriseln und Anfang des Folgejahres wurde Vinnies Bruder Double Stikk während der Tour gedroppt, da er sich sexuell an dem höllisch geilen Gitarristen Jean Dupont vergreifen wollte. ( KULT !!!- Anm. d. Verf.), der das aber gar nicht gut fand und Double Stikk spontan aus dem fahrenden Bus warf ( noch viel kultiger - Anm. d. Verf.).... Bei einem hervorragendem Gig im Sommer 1999 im Madison Square Garden in New York wurde Vinnie Stikk der Ehrendoktor im Bereich "Pussycat" verliehen! B.O. Records erkannten das Potentisl der Stikkies ebenfalls und kauften sie für viel Geld von Sunny Trade Recordz frei. 1999 nahm man mit "Fazt Catz an Rock´n´Roll Starz" nun das offizielle Debüt auf, welches das hohe Niveau der sleazy Shows authentisch auf Band rüber bringt. 15 Traxx, die den Sleaze Rock neu definieren.... Als Homage an ihre geistigen Brüder haucht man dem Poisen Klassiker "Talk Dirty to me" neues ein. ...´ Zitat Ende. Ja, da bleibt mir nur noch eins anzumerken : Long live Rock`n`Roll.
Eine Legende meldet sich zurück! Nach 5 Jahren Pause zeigen sich SPARKS mit ihrem mitlerweile 17(!). Album wieder auf der Bildfläche des modernen Pops... Was auf den ersten Blick nach recht normalem Gestampfe klingt, hat auf den zweiten Blick doch etwas mehr zu bieten als primitive Rhythmen und einfache Melodien! Die Melodien gehen definitiv ins Ohr, die Rhythmen sind nicht sehr kompliziert aber auf jeden Fall tanzbar, der Gesang ist sehr sauber und differenziert abgemischt. Einige Songs warten mit ungewöhnlichen Instrumentierung auf, die von orchestralen Streicharrangements über seventies Bläserparts bis hin zu gesampleten Gitarren alles bieten, was man sich vorstellen kann. Die Singleauskopplung "Calm Before The Storm" hat zwar eine geniale Melodie, ich finde es aber etwas zu einfach und Lieder wie "Aeroflott" haben mehr Abwechslung zu bieten... Die Musik wird sicher vielen unserer Leser nicht zusagen, zu poppig sind die Songs, zu "dancefloorig" die Basis und zu soft der Rest... aber die Band bietet mehr als viele anderen, die grade im Radio laufen!
Nachdem mit Thergoton eine der besten finnischen Doom Bands von uns gegangen ist, machen sich immer wieder Bands aus dem Norden auf, um in deren Fußstapfen zu treten. Eine Band davon ist SHAPE OF DESPAIR... Es gelingt ihnen, mit düsterer Verzweiflung und langsamen Untergang herbeirufender Musik den Hörer ins Reich der Langsamkeit zu entführen. Die trotz allem nicht zu düsteren Tracks, von denen jeder über 10 min geht, laden einen eher zum träumen als zum Selbstmord ein, wie es manch andere Domm Combos tun. Schleppende Gitarren und monotones Drumming im Hintergrund, dazu ein sehr tief singender, fast schon sprechender Vokalist, eine Heavenly Voices Dame bei einigen Teilen im Hintergrund, kaum Keyboards. Alle die auf gaaaaanz langsamen Metal stehen, dürfen mit guten Gewissen ein Ohr riskieren!
1993 als Seitenprojekt gegründet, haben "Ray Wonder" sich doch durchgerungen weiterzumachen. Zum Glück, denn "A New Kind of Love" lässt mich nicht mehr los. Gerade, wo doch jetzt der Sommer kommt. Mit eingängigen Melodien, die sich schon nach kurzem reinhören als Ohrwürmer zu erkennen geben (man höre nur einmal in "We Got to be Good to Each Other" rein) und Phasen, die doch zeitweise stark an die Beatles erinnern ("Break it Down´oder "Homemade Movie Queen") machen "A New kind of Love" zu einem fantastischen Album, das nach Sommer klingt. Auch wenn´s jetzt regnet freue ich mich schon auf die nächsten heißen Tage, die man auf dem Balkon mit "Ray Wonder" bei einem gepflegten Bierchen verbringen wird. Wahrscheinlich ging es "Nina Persson" von den "Cardiagans" genauso wie mir, als sie die Songs hörte und hat sich somit entschlossen, auch noch einen Song auf diesem Album im Duett mit "Hendrik Andersson" beizusteuern, der zwar auf dem Titel-Index nicht aufgeführt ist, aber als 13. Track noch angehängt wurde. Wer auf die "Cardigans" und oder den Sommer abfährt, dem darf "Ray Wonder" nicht entgehen.
Racer X - Eine US Heavy Metal Band, die bereits in der 80 er Jahren Erfolge zu verzeichnen hatte, sind wieder am Start. Mit dabei sind die original Bandmitglieder Jeff Martin(vocals), Paul Gilbert (guitar, ex Mr.Big), John Alderete (bass) und Scott Travis (drums, ex Judas Priest). "Technical Difficulties" ist das erste Album von Racer X seit 13 Jahren. Musikalisch eine recht gute Mischung aus typischen 80er Jahre Heavy Sound, Hard Rock der Marke Mr. Big (bestes Beispiel: der langsamste Track "Waiting" . Eingebaut wurde aber auch ein paar "Technische Schwierigkeiten" die dem Album schließlich auch zu dem Namen verholfen haben. Da ich persönlich nicht gerade der übermäßige Fan von 80er Jahre Rock bin, sage ich am besten mal, daß die Scheibe sicherlich Liebhabern gefallen wird. Die Musik liegt irgendwo zwischen Hard Rock der Marke "Aerosmith" und "Saxon".