Konzert:
Taubertal Festival
Konzert vom Ein ganz besonderes Jubiläum stand diesmal für 2005 beim Taubertal Open Air an, denn die Veranstalter durften sichtlich stolz tatsächlich das 10-jährige Jubiläum dieser inzwischen zu einem richtig urigen "Kultfestival" aufgestiegenen Veranstaltung feiern. Ursprünglich einmal 1996 aus ganz kleinen Anfängen auf private Initiative der Brüder Hirsch mit nur ca. 1.600 Besuchern gestartet und erst im dritten Jahr schwarze Zahlen schreibend, waren diesmal deutlich über dreißigtausend Fans (an drei Tagen!) gekommen und auch diesmal konnte das KARO-Veranstaltungsteam mit gewohnt sicherer Organisationsroutine sowie optimaler Vorbereitung dafür sorgen, dass auch die zehnte Auflage dieses Freiluftspektakels ein großer Erfolg wurde. Auf allen drei Bühnen, in den zwei Zeltstädten und auch im weitläufigen Gelände rundherum wurde eine absolut friedliche Party gefeiert. Erstmals war auch eine schwarz uniformierte Bereitschaftspolizei-Gruppe vor Ort ansonsten waren täglich rund 350 ehrenamtliche Helfer im Einsatz, das THW war mit 70 Männern vertreten und das Rote Kreuz mit 120 Leuten. Auch hier gab es keine besonderen Vorkommnisse. Wie aber jetzt aktuell bekannt wurde steigt leider der Bayrische Rundfunk als langjähriger Hauptsponsor zukünftig laus, so daß sich die Verantwortlichen derzeit auf der Suche nach neuen Sponsoren befinden. Angeblich besteht schon Interesse von einem Privatsender, na ja warten wir’s mal ab.
Das Programm insgesamt hätte zwar für meinen Geschmack zwar durchaus noch die oder andere herausragendere Band vertragen (da gab’s schon einige insgesamt über 3 Tage besser besetzte Jahre!). Aber, und dies ist ja auch einer der ganz besonderen Merkmale dieses Open Airs, es ist den meisten Fans eigentlich (fast) mehr oder weniger egal wer spielt. Hier zählen vielmehr das miteinander, das ausgiebige Zelten sowie das mehrtägige intensive Feiern mitten in der Natur. Die jeweilige Besetzung mit entsprechend großen bzw. bekannten Musikern ist eher sekundär. Sicher, der Überraschungsgast am Samstag SIR PRIZE alias FARIAN URLAUB war schon allererste Sahne aber der nicht überzeugende Auftritt von BAD RELEGION am Freitag war schon ein wenig ärgerlich und warum eine fanmäßig so starke Band wie JULI nur auf der Nebenbühne spielen mußte, wird wohl nicht nur mir ewig ein Rätsel bleiben. Auch diesmal war die Ticketnachfrage trotz wirtschaftlich eher mauen Zeiten wieder enorm (ca. 70% der Besucher sind hier Stammkunden!), so daß die Veranstaltung bereits Wochen zuvor, was 3-Tages-Karten betraf, restlos ausverkauft war. Die schon magische Anziehung der "Eiswiese" sorgte natürlich auch beim Jubiläum für runde 12.000 Besucher pro Tag.
Wettertechnisch war nach der großen Schlammschlacht in 2004 dieses Jahr bis auf den verregneten Freitagabend und einen matschigen Sonntag früh eigentlich alles einigermaßen in Ordnung, wenn auch nicht die ganz große Hitze vorherrschte. Insgesamt waren die Getränke und Nahungsmittelpreise auf dem Gelände relativ in Ordnung nur bei so manchem "Fress-Stand" hätten die Portionen schon etwas üppiger sein können (u.a. ein magerer Kebab für satte 4€!!). Als weiteren besonderen Service gab es für alle Camper wieder den bewährte Zeltsupermarkt mit wirklich absolut "normalen" Preisen.
Auf der Emergenza-Bühne (für Nachwuchsbands aus aller Welt) traten zum Jubiläum die besten 20 Bands aus Deutschland, Frankreich, England, Italien, Spanien, der Schweiz, aus Österreich, Dänemark, Schweden, Kanada und den USA auf. Mehr als 5.000 Bands nahmen dieses Jahr an den Emergenza Festivals teil und das TAUBERTAL OPEN AIR war der Höhepunkt für sämtliche Gewinnerbands aus den regionalen Finalen. Und dies war nicht einfach nur ein weiterer Gig für die Bands - es bietet auch eine wichtige Möglichkeit, um sich Leuten aus der Musikindustrie sowie A&R’s von Plattenfirmen zu präsentieren und um Instrumente im Wert von rd. 50.000 € zu gewinnen. Eine internationale Jury verfolgte alle Auftritte der Emergenza Bands, um unter den jungen Musikern, die größten Talente herauszufiltern. Wer jetzt mehr über die zahllosen Sieger in den einzelnen Kategorien wissen möchte kann sich ausgiebig auf http://www.emergenza.net umsehen.
Als mittlerweile feste Einrichtung war auch wieder die SOUND FOR NATURE Bühne (SFN), diesmal nicht mehr im kleinen Zelt sondern im Freien vorhanden. Hierbei handelt es sich um eine Kooperation zwischen dem Bundesamt für Naturschutz (BfN), der Musik-Agentur K.O.K.S., der Deutschen Rockmusikstiftung und dem Institut für Umweltkommunikation (ifu Bonn). Dabei werden unter der Hauptprämisse eine gesteigerte sowie aktive Miteinbeziehung der Jugend in punkto Ökologieverständnis und Umweltschutz folgende weitere Ziele verfolgt: SFN verbindet Natur, Musik und junge Menschen, fördert die Auseinadersetzung mit dem Thema Natur, veranstaltet Musikwettbewerbe für Nachwuchsmusiker, macht Open-Air-Festivals umweltverträglicher und soll es ermöglichen Botschaften bzw. Produkte in einem positiven Kontext zu vermitteln. Am Ende eines jeden teilnehmenden Festivals werden die Veranstalter nach vielen unterschiedlichen und sehr ausgefeilten Gesichtpunkten "bewertet" wie z.B. Müllentsorgung/Trennung, Verwendung von Stromaggregaten statt Diesel, Sanitäre Einrichtungen, Einhaltung von Lärm DIN Normen usw. Neu in diesem Jahr war eine Selbstverpflichtungserklärung des Veranstalters wobei u.a. zugesagt wurde Verbesserungen beim kostenlosen Buss-Shuttle Service (wurde von vielen gelobt), Einführung eines Müllpfandes (wurde voll erfüllt), Verzicht auf Einweggeschirr und Becherpfand (wurde nur teilweise umgesetzt) sowie Einsatz eines Line-Arrays zur Verminderung des Geräuschpegels (war deshalb vielleicht der Sound nicht immer so überzeugend?!).
In Punkto persönlicher Pressebetreuung sowie Informationsweitergabe vom Team Verena & Co. gab es wie immer eigentlich nichts zu kritisieren, einzig die deutlich länger geworden Wege im Vergleich zu früheren Jahren waren nicht so förderlich. Besonders der für uns leider völlig unverständlich gesperrte hintere Zugang zur SFN Bühne sorgte für großen Unmut bei vielen Journalisten. Gerade bei der ständig steigenden Bandanzahl wäre eine Änderung für 2006 eine super Erleichterung, besonders wenn man nur zu zweit unterwegs ist und über möglichst viele Bands berichten möchte. Noch eine Info: Der Kartenvorverkauf für das nächste Taubertal Festival 2006 beginnt schon am 01.Oktober 2005!
Freitag, 12.08.2005
Den Auftakt zum diesjährigen Jubiläums Festival bestritten AK4711 schon um kurz nach 14.00 Uhr leider noch etwas zu früh für uns, da wir gerade mit "Einchecken/Parken" auf dem Wiesenparkplatz kurz vor der alten Steinbrücke beschäftigt waren. Aber wenn man denn ebenfalls nur spärlich anwesenden Zuschauern glauben durfte, haben die vier frechen Mädels neben einigen optischen Anreizen auch ihren Job nicht so schlecht gemacht und ordentlich abgerockt.
Eine weitere wirklich interessante Formation für Rock/Metal Fans waren dann schon eher THE BIRTHDAY MASSACRE mit ihrer guten Sängerin Chibi und sogar der Sound kommt ordentlich tight aus den Boxen. Die letzten drei Songs der Kanadier, die wir bei der Presseakkreditierung mehr oder weniger nur so nebenbei mitbekamen, konnten sich hören lassen und wer auf eine coolen Mix aus Wave, Gothic sowie Metal mit leichten Popeinschüben abfährt ist hier sicher gut aufgehoben.
Im letzten Jahr noch, zu später Stunde, im damals relativ kleinen SOUND FOR NATURE Zelt durften THE CRÜXSHADOWS diesmal zur Belohnung auf der Hauptbühne ran. Und die Band um ihren sympathischen Frontman Rogue zeigte mit ihrem synthiegeschwängerten Dark Wave Pop (erinnert mitunter an ältere DEPECHE MODE Geschichten) einen, nicht nur wegen der optisch in aufreizendem Fummel auftretenden zwei Geigerinnen, durchaus gelungenen Gig. Viele Fans schienen zu früher Stunden sogar extra deshalb vor die Bühne gekommen zu sein. Die Stimmung war recht passabel (besser als bei so manchen Acts danach!) und als der Sänger im dicken schwarzen Wollpulli bei rund 30 Grad leutselig durchs Publikum schlenderte und dabei souverän seine Songs durchzog, konnte man spüren, hier könnte etwas herausragendes für die Szene entstehen.
Zwischendurch ging’s dann noch mal schnell zu PARK LANE 7 auf die neue Freiluft SOND FOR NATURE Bühne, diesmal wieder außen rum, da der schnellere Durchgang für Normalo-Pressefritzen leider nicht mehr offen war. Diese vier jungen Bad Mergentheimer Musiker bestätigten den ihnen vorauselenden Ruf eines echten Geheimtipps. Für mich ganz klar einer der Highlights an einem eher durchschnittlichen Freitags. Fetter New Alternative Rock mit leichten Crossover-Einschüben, dafür stehen diese Jungs mit ihren tollen Krawatten und außerdem haben sie einen wirklich tollen Sänger in ihren Reihen, das Publikum war auch zu Recht ziemlich begeistert.
Von EXILIA hatte ich mir von Anfang an nicht so viel versprochen, vielleicht gerade deshalb legten die Italiener mit ihrer urwüchsigen Rastafrontfrau einen gar nicht so üblen Auftritt hin. Klar es ging schon oft aggressiv brachial sowie derb zu, mit heftigen Gitarrenbreitseiten aber die Sängerin (eine Art Mischung GIANNA NANINI & BONNIE TYLER auf Acid) kann auch richtig normal singen, leider für meinen Geschmack etwas zu selten aber der breiten Mehrheit gefiel die Band und jetzt gab es auch schon die ersten Crowdsurfer.
Auch etwas eher positiv überraschen konnten mich dann die dänische Formation TIGER TUNES bei langsam einsetzendem Landregen. Die einzig mir bekannte CD der Band um ihre Keyboarderin hinterlies damals einen ziemlich gemischten Eindruck und auch von dem großartig versprochenen "Sophisticated Sexrock" war leider nicht viel zu hören geschweige denn zu sehen. Der Auftritt jetzt war insgesamt nicht die Offenbarung, da der etwas aufgemotzter Neue Deutsche Welle Sound mit C64 Tastensound aber mit guten Texten einfach nicht so recht zünden wollte. So ging es wohl auch den eher spärlich anwesenden Fans, der Rest war auf dem Weg zum Zeltplatz um seinen Friesennerz oder ähnliches herauszukramen.
OOMPH machten einen relativ großen Fehler, denn man wollte anscheinend die Spannung hoch halten aber der Schuß ging eher nach hinten los. Denn - alles wartete quasi schon ab dem zweiten Song auf "Augen auf" aber den Track behielt man sich unverständlicherweise fast bis zum Schluß auf. Die Stimmung wollte einfach nicht so recht in Gang kommen, da halfen auch die fast verzweifelten Aufmunterungen von Bandleader Till Lindemann nur zeitweise. Und ständig diese nervige Einstimmung mit "1, 2, 3" und schon hüpfte zwar der Sänger wie ein Wilder über die Bretter, das Publikum blieb trotzdem eher reserviert. Besser wurde es aber der Hälfte des Sets, als bekannte Hits wie "Brennende Liebe", "Sex hat keine Macht" und natürlich der Hammer "Das weisse Licht" die Menge erreichten. Optisch recht überzeugend mit den schnieken Zwangsjacken bot die Restband (normalerweise ja nur zu Dritt waren Live noch drei weitere Musiker dabei) musikalisch einen nicht so computermäßig betonten Sound wie auf CD und insgesamt eine solide Mischung aus den aktuellen Singles und älteren Tracks - und gegen Ende dann noch das kultige "Gekreuzigt". Dennoch wurde der Auftritt zwiespältig aufgenommen.
Eine Kultformation aus den 80ern sollte dann tatsächlich zum absoluten und so nicht zu erwartenden Höhepunkt des Abends werden - THE TOY DOLLS. Diese witzige Veteranen Punkband in klassischer Dreimannbesetzung dürfte den meisten Zuschauern mehr oder weniger unbekannt gewesen sein, lagen doch die Erfolge trotz vieler Reuniontouren mindestens 20 Jährchen zurück. Ich gebe zu, außer dem Kulthit "Nelly The Ellyphant" kannte ich auch nur wenig bis nichts von diesen Engländern aber sie lieferten einfach eine tolle Show ab. Zu ihren einfach aber mitreißenden Songs, die coolen Bewegungen, kleinen Koreografien und witzigen Jokes, Slapstick oder Kabaretteinlagen erinnerten oftmals an Jack & Elwood von den BLUES BROTHERS - samt Kult-Bauchmuskelshow. Dieser Gig, von dem die meisten nicht viel erwartet hatten, erwies sich als äußerst spritzig, zu jederzeit spontan und auch musikalisch hatten des THE TOY DOLLS voll drauf u.a. mußte BACH’s "Toccata" dran glauben aber in einer wirklich tollen Version und "The Final Countdown" in einer Kindertrompetenversion. Punk’n’Roll & Entertainment as it’s best.
Beim direkt anschließenden Heimspiel von SLUT war der Platz vor der SFN Bühne bei strömenden Regen so voll dass wir leider gar nicht mehr reinkamen und der "eigentliche" Pressezugang war ja leider auch gesperrt, daher gibt’s hier nur zu vermelden, dass die Ingoldstädter mit ihrem intensiven Alternative Art Rock/Pop ausgesprochen gut ankamen und zumindestens bei den gehörten zwei Tracks teilweise sehr euphorische Reaktionen hervorriefen.
Was jetzt folgte war leider eine Enttäuschung. Vollmundig angekündigt von Martha (DIE HAPPY) und noch mehr von einem sichtlich angesäuselten Tobias SCHLEGEL als die derzeit beste noch lebende Punkband der Welt: BAD RELIGION. Doch nach diesem relativ müden Auftritt, mit größtenteils sehr schlechtem Sound und ohne größere Höhepunkte muß man sich fragen, was war los mit den U.S. Boys? Angesichtes der guten Livereputationen dieser Vorzeige-Punker nehme ich jetzt mal an, die Band hatte einfach einen schlechten Tag. Sänger Greg Graffin kam mit zunehmender Dauer zwar etwas besser in Schwung, konnte aber trotzdem lediglich bei einigen Anti-Bush Statements für größere Reaktionen beim Publikum sorgen. Auch das ständige Gelaber sowie Diskussionen über einen Song von NEIL YOUNG "Rockin’ in the Free World", den man vielleicht gerne spielen wollte oder dann doch lieber wieder nicht, wirkte irgendwie kindisch. Der jetzt vollbesetzte Platz vor der Hauptbühne war mit erwartungsvollen Fans übersäht aber schon nach den ersten drei/vier Songs setzte eine gewisse Passivität ein mit oftmals nur bescheidenem Höflichkeitsbeifall. Begeistern konnte BAD RELIGION an diesem Abend wirklich niemanden selbst bei den Hits wie "Punk Rock Song", "Los Angeles Is Burning" oder auch "American Jesus" kam nur wenig mehr Stimmung auf. Was aber noch irgendwie schlimmer rüberkam war die nur wenig überzeugende musikalische Leistung, die Chöre unsauber, die Gitarren breiig, das Schlagzeug dumpf - lag das alles an einer schlechten PA? Man, was haben wir hier schon für geile und mitreißende Konzerte, dass hier dagegen war nur eine recht müde Performance ohne Esprit, dass war eines Headliners leider unwürdig. Ich hoffe für BAD RELIGION und die Fans, dass dies wirklich nur ein Ausrutscher war, das passiert auch vermeintlich großen Bands gelegentlich schon mal. Dürfen Sie nächstes mal gerne besser machen.
(maio)
Samstag, 13.08.2005
Nach dem von härterer Rockmusik und Punk geprägtem Freitag stand für den Samstag größtenteils Rock und Pop auf dem Programm - und vor allem besseres Wetter. Die Vorhersage sprach von 5% Regenwahrscheinlichkeit und leicht bewölkt. Und so kam es auch - meist klarer Himmel. Was aber auch dazu führte, dass es in den Abendstunden und über Nacht empfindlich kalt wurde. Den campenden Fans wird in diesem sogenannten Sommer schon so einiges abverlangt.
Bei noch recht spärlichen Zuschauerzuspruch waren es die badischen Berliner TELE die den Mittag vor den ersten "größeren" Acts überbrücken mussten. Nichts desto trotz erreichte ihr Indiesound aus Pop und Rock mit deutschen Texten die Fans vor der Bühne und Beifall vom noch trägen Hang.
Rasch voll wurde es vor der Bühne und auf dem Hang dann vor dem Auftritt des ersten Senkrechtstarter des Tages - SILBERMOND. Das die Band schon beim Betreten der Bühne von den über 10.000 Fans frenetisch gefeiert wurde spricht für sich - dass das Publikum neben den überwiegend jugendlichen Fans auch genügend ältere Rockfans aufwies für die Musik von SILBERMOND. Ansonsten bekam man das zu hören was man wollte: Hits wie "Durch die Nacht", die Mitsingnummer "Zeit für Optimisten" und natürlich den melancholischen Gänsehautsong "Symphonie". Dazu kam noch "Mach’s dir selbst" in einer Reggae-Version und mit "Wissen was wird" ein Track der Live knallte. Das Sängerin Stefanie Kloß dann den Jungs der band auch noch trotz nur einer Stunde Spielzeit Raum für Soloeinlagen ließ - besonders das Basssolo kam gut an, zeigt dass hier die Bandchemie zu stimmen scheint. Und das SILBERMOND Live einen Tick härter rüberkommen als auf ihrer CD macht sie noch sympathischer. Die sollten auch zukünftig was reißen können, wenn sie sich weiterhin auf ihre eigenen Stärken konzentrieren und nicht dem totalen Mainstream erliegen. Echt guter Auftritt, den nicht mal ein kleiner Stromausfall was anhaben konnte.
Direkt am Anschluss daran gab auf der kleineren Sound For Nature Bühne (dieses Jahr zum ersten Mal keine Zelt, also echt Open Air) mit JULI aus Giessen die zweiten deutschen Senkrechtstarter zu hören und zu sehen. Wie erwartet war das weit kleinere Gelände total überfüllt und das Publikum hier jetzt doch sehr jung. Passend zum deutschen Sommer 2005 bemerkte Sängerin Eva dass hier im Taubertal der erste Auftritt seit Wochen mit Sonne stattfindet. Wie die Kollegen von SILBERMOND haben auch JULI erst eine CD am Start und füllten damit die Stunde Spielzeit: "Geile Zeiten", "Tränenschwer", "Anders", die neue Single "Warum" und als Highlight dann die "Perfekte Welle". Juli gingen auch schon recht routiniert zu Werke, auch wenn die Bewegungen auf der Bühne zum Teil noch recht bemüht wirkten und man gegen Ende leichte stimmliche Probleme hatte. Der Ersatzbassist machte dafür seine Sache durchweg ausgezeichnet und erhielt von Band und Zuschauer Sonderapplaus. Auch wenn die Fans JULI übermäßig abfeierten dürften SILBERMOND im direkten Vergleich vorne liegen.
Genauso voll war es dann bei den APOKALYPTISCHEN REITERN - auch nur auf der "kleinen Bühne" zu sehen fiel der Auftritt der Überfüllung und dem erschwerten Zugang für Pressevertreter zum Opfer. DIE APOKALYPTISCHEN REITER sind immer sehenswert - konnte ich dieses Jahr bereits zweimal feststellen. Auch beim Taubertal Festival schienen Tracks wie "Silence Of Sorrow", "Warum?", "Unter Der Asche", "Reitermania" und natürlich die "Die Sonne Scheint", "Sehnsucht" und "We Will Never Die" dem hören nach mehr als gut anzukommen. Die Thüringer erspielen sich zusehends eine treue Fanschar, was den strahlenden Gesichtern in den REITER-Shirts anzusehen war.
Derweil stieg vor der Hauptbühne die Spannung wer den der Überraschungsgast "Sir Prize" sein sollte. Das sich hinter Ankündigung "DER Unglaubliche! Idaho’s bester P-Funk Bassist seit "Bernd Le Pain" gibt sich die Ehre" Oberarzt Jan Vetter-Marciniak verstecken sollte hatte sich doch schon bei den Meisten rumgesprochen. Wer es jetzt immer noch nicht weis: Meister FARIN von den Ärzten sollte mal wieder einer seiner zwischen Punk, Rock und Ska angesiedelten Soloshows unter FARIN URLAUB zelebrieren. Wie zu erwarten war es auch wieder eine absolut überzeugende Show. FARIN standen noch seine gute aussehende Band zur Seite (weiblicher Bassist, weiblicher Schlagzeuger und eine rothaarige Teufelin an der Gitarre), eine Bläserchor und drei Backgroundsängerinnen in amerikanischen Polizeiuniformen (heiß). Wie gewöhnlich wurde kein einzigster Ärzte-Song gespielt - was dem Vergnügen keinen Abbruch tat. Wer die Texte der beiden FARIN URLAUB Solowerke nicht kannte der lernte recht schnell und konnte sich wohl den einen oder andern Lacher nicht verkneifen - manchesmal musste man sich aber auch einen Spiegel des Lebens in den augenzwinkernden Texten vorhalten lassen: "Glücklich", "1000 Jahre schlechter Sex", "Lieber Staat", "Porzellan", "Sonne" und das obligatorische "Abschiedslied". Farin ist ein Profi, keine Frage - aber er transportierte bei seinem Auftritt so viel Spielfreude und Spaß das es die Meute einfach mitriss. Die Ansagen gaben den Fans dann den Rest - klasse.
Den Abschluss bildeten dann die SPORTFREUNDE STILLER - die alleine schon ansagetechnisch meilenweit hinter Farin zurückblieben. Auch der Sound ließ im Vergleich zum vorherigen Auftritt etwas zu Wünschen übrig. Den jugendlichen, und vor allem weiblichen Fans in den ersten Reihen war’s egal - die schrieen was das Zeug hielt. Die Sportfreunde mögen ganz gut abrocken - dem Vorgänger konnten sie auch in dieser Hinsicht nicht das Wasser reichen - da halfen auch die lebhaften Diskussionen zum Thema Fußball nichts. Trotzdem: Die drei Jungs hauten auf ihre Instrumente ein und ließen auch das Gelabere nicht sein, so dass es für die Fans der Band der erhoffte Tagesausklang war.
(hardy)
Sonntag, 14.08.2005
Schlechte Wettervorhersagen müssen nicht immer zutreffen - oder auch manchesmal nur zum Teil. So geschehen beim Taubertal Festival 2005. Der als total verregnet angekündigte Sonntag ließ rechtzeitig vor dem Auftritt der beiden Sonntagshighlights sogar die Sonne raus und (fast) keinen Tropfen mehr runter.
Davor konnte man noch dem Sieger des größten europäischen Nachwuchswettbewerbs auf der Hauptbühne begutachten: ROCK HARD POWER SPRAY kommen aus Dänemark und brachten dem EMERGENZA - Wettbewerb einen Sieger der eine Mischung aus melodischen Heavy Sound und Hard Rock der Achtziger (die Jungs scheinen auch Iron Maiden zu mögen) sowie modernen Anleihen präsentierten - und das mit einem außergewöhnlich guten Sänger. Von denen sollten wir noch was hören - trotz des Bandnamens.
Um 19:30 Uhr betraten die Mittelalterrocker von IN EXTREMO unter Jubel zahlreicher Fans die Bühne vor standesgemäßer Kulisse, d.h. vor dem im Sonnenuntergang angestrahltem mittelalterlichem Rothenburg. Und auch nur für diesen Tag schienen viele Fans mit Genretypischen Kleidung und Tagesticket angereist zu sein. Und IN EXTREMO machten ihren Ruf als außergewöhnlich gute Liveband mit einer sehenswerten Show aller Ehren. Mit dem neu vertonten "Erdbeermund" startete der Set vor Bühnenaufbau mit Galgen furios. Mit den ersten Single ihres neusten Albums, dem auf Grund seiner vordergründigen Eingängigkeit umstrittenen "Nur Ihr Allein" kam dann richtig Stimmung auf - der Track zieht live, keine Frage. Weiter ging es mit einer Reise durch die Diskografie: "Herr Mannelig", "Spielmannsfluch", "Wind", das frenetisch mitgesungene "Vollmond", "Nymphenzeit" und das doch überraschende "Ave Maria". Höhepunkt des Sets war zweifelsohne der Liverperformance der zweiten Singleauskopplung "Horizont", zu welcher Marta (Sängerin von Die Happy) auf die Bühne kam und wie auf dem Album die weiblichen Vocals übernahm. IN EXTREMO konnten in der nur einen Stunde natürlich nicht alle Songs unterbringen welche die Fans hören wollten - eine Zugabe gab es leider auch nicht. Trotzdem - IN EXTREMO sind Live ein Hammer und haben es auch auf dem Taubertal Festival 2005 eindrucksvoll beweisen.
Sonntag Abend, kurz nach 21 Uhr war dann das Festivalgelände proppevoll - der Headliner stand an. Mit NIGHTWISH haben die Veranstalter hier einen der zur Zeit angesagtesten Acts des Rockbusiness verpflichtet. Und das NIGHTWISH eine Band ist, welche Fans quer durch alle Alters- und Bevölkerungsschichten hat, war dem gemischten Publikum deutlich anzusehen. Nach klassisch geprägtem Intro kam die Band gemächlich auf die Bühne und stimmte den Opener "Dark Chest Of Wonders" an - als dann Sängerin Tarja Turunen die Bühne im gelb-schwarzen Outfit betrat wollte der Beifallssturm erst mal nicht enden (Anmerkung: das Mikro war passend zum Kleid auch komplett in Gelb gehalten - Frau halt). Frau Turunen ist ja stimmlich über jeden Zweifel erhaben - aber auch ihre Liveperformance hat mittlerweile ein Format erricht, dass für NIGHTWISH eine (noch) goldenere Zukunft verheißt. Dazu kam noch eine gewohnt explosive Bühnenshow, will meinen Pyros, Rauch, Funken- und Konfettiregen - Herz was willst du mehr? Gute Songs natürlich - und die lieferten die Finnen auch ab: Ob die Nummer Eins Single "Nemo", "Planet Hell", die Klassiker "Wishmaster" und "The Kinslayer", "Slaying The Dreamer", die in finnisch gesungene Ballade "Kuolema Tekee Taiteilijan" oder die neue Singleauskopplung "The Siren" - Tarja und Co. können auf einen großen Fundus großartiger Songs zurückgreifen. Die beiden Coverversionen "High Hopes" (von Pink Floyd) mit einem ausgezeichnet singendem Basser am Mikro und "Over The Hills And Far Away" (Gary Moore) und das zehnminütige Epos "Ghost Love Score" setzen dem Ganzen dann noch die Krone auf. Den Schlusspunkt machte dann mit "Wish I Had An Angel" ein wahres Metalgewitter, was von weiteren Pyroeffekten und einem klatschenden Taubertal begleitet wurde. Auch hier zeigte Basser Marco Hietala wieder mal, das man seine Sangeskünste nicht unterschätzen sollte. Zum Abschied von Band und Fans gab es dann noch ein Feuerwerk vor dem mit Flutlicht angesträhltem Rothenburg.
FAZIT: Das zehnjährige Taubertal-Jubiläum war mit wenigen Abstrichen wieder mal eine durchweg gelungene Veranstaltung - auch wenn das Wetter nur bedingt mitspielte. Da kann man sich nur auf die elfte Auflage freuen. (hardy)
Konzert:
PartySan Open Air 2005 - Bad Berka, Samstag
Konzert vom Und wieder ging es dem Köpfchen schlecht, schnell ist er mit einer kleinen 22er-Überraschung auf dem Weg der Besserung. Den Rest erledigen wieder mal die Franken. Diesmal sind�s
FINAL BREATH, die der versoffenen Birne den Rest-Alkohol rausprügeln und Platz für Nachschub machen. Allerdings gibt�s einen extremen Kritikpunkt: Dieser Sänger, dieser Eumel hat viel zu guten Laune für so früh. Mit seligem Lächeln hüpft, rennt und springt der Front-Flummi über die Bretter - und röhrt dabei wie ein Elch. Oft zu Songs der neuen Scheibe "Let Me Be Your Tank" - die auch live mächtig Potenz in der Hose haben. Sie musizierten also, die netten Menschen aus dem Süden, von denen einer aussah, wie ein teuflischer Chuck� - und bekamen jede Menge Zuneigung zurück. Viele Leute vor der Bühne, lautstarke Sprechchöre,die es wohl bei der DJK Würzburg lange nicht mehr gab - und vor allem: viel geschüttelte Metall-Rüben. "PartySan, ich will ein Kind von Dir", freute sich Eumelchen - und wir fragen in neun Monaten mal nach. (memme)
Beim FUCK THE COMMERCE hatten DISPARAGED unter einem sehr schlechten Sound zu leiden, vom grausamen Wetter ganz zu schweigen. Heuer beim PSOA war beides deutlich besser (wenn im Falle des Wetters auch weit entfernt von "jahreszeitlich angemessen"), aber so recht Stimmung entstand nicht beim Auftritt der Schweizer. Auf Platte sind DISPARAGED verdammt gut und haben mich schnell als Fan gewonnen. Live wirkten sie sowohl beim FTC als auch beim PSOA hüftsteift und viel zu schüchtern. Dazu kommt, dass nur wenig Leute die Songs der Band kennen und sich dementsprechend zögerlich gaben, obwohl der flott gespielte Totmetall eigentlich zum Bangen einlädt. So bleibt als Erinnerung eine solide Show ohne große Höhen, die das Publikum nicht zu mehr als Höflichkeitsapplaus brachte, von vereinzelten Bangern mal abgesehen - aber die gibt es ja be jeder Band. (lh)
Schon im Vorfeld machte sich bei einigen Leuten Unmut über die äh� melodische Ausrichtung der Finnen breit (das übliche "Keyboard� wie untrue!"), aber als die Band dann auf der Bühne stand, waren nicht wenige dieser Meckernden positiv überrascht, denn OMNIUM GATHERUM wussten bei ihrem ersten Deutschland-Gig nahtlos zu überzeugen. Der auf Platte noch vorhandene Keyboard - Bombast wirkte live zu keiner Sekunde störend und untermalte wirklich, ohne zu nerven oder zu verwässern. So zockten sich die sechs Nordlichter durch ihre drei Longplayer und zumindest alle Leute, mit denen ich während des Gigs zusammenstand, waren sich einig, dass OMNIUM GATHERUM eine wirklich tighte Show abgeliefert hatten. Respekt! (do)
DEAD? Ich sah sie mal in Göttingen vor ungefähr hundert Jahren - mit ungefähr ähnlich vielen Sängern. Ich hatte das Gefühl, damals durfte jeder, der wollte, bei denen singen, live und spontan. Diesmal war es aber keine öffentliche Probe mit Karaoke-Flair. Die Jungs haben ja gerade via Poserslaughter einem amtliche Remastered-Best-Of draußen und zeigten auch gleich mal, dass sie es noch können. Songs wie "Evil Gogo Babe From Outer Space"oder "Young, Free And Shameless" kommen auch ohne mega-moshiges Stageacting prima zur Geltung. "You�ll Never Know Pleasure�? But DEAD do� (memme)
ENTHRONED sind böse Schwarzmetaller und die ersten Angepinselten an diesem Samstag. High Speed-Black, wie man ihn mittlerweile tausendmal gehört hat und der bei mir gar nicht funktionieren wollte. Ich weiss nicht, was an dieser Band toll sein soll, die haben mich bisher immer enttäuscht, egal ob in Clubs oder bei Festivals; von den CDs mal ganz zu schweigen. Stimmung kam auch im Publikum nicht wirklich auf, ich glaube, niemand war traurig, als die Holländer die Bühne verließen. Das war belanglos, das war langweilig, das war der Ausfall des Tages. (lh)
So, nun gab es auch Futter für die Brüste - Fraktion der knüppelfreudigen Headbanger. Denn GRAVEWORM sind so etwas, was gemeinhin unter "Mädchenband" abgeheftet wird. Eigentlich sollte die Truppe bereits im Vorjahr auftreten, wurde aber durch einen Krankheitsfall innerhalb der Band durch die ortsansässigen HEAVEN SHALL BURN würdig vertreten. Und was mich betrifft, hätte Anton aus Südtirol auch gerne in der Heimat bleiben dürfen, denn für mehr als die zweite Reihe taugten GRAVEWORM auch auf dem "Party.San" nicht. Zwar war die Show optisch ansehnlich und die Truppe gab sich alle Mühe, die große Meute anzuheizen, aber mir kam das alles zu aufgesetzt vor. Dieses höhenlastige "Kreisch, Kreisch, Kreisch" nervte nur, anstatt zum Mitbangen zu bewegen und insgesamt schien es, als ob man eine durchschnittliche CRADLE OF FILTH - Kopie (wobei ich die Originale immer noch sehr gut finde) bestaune. Viel zu schrill und mehr Schein als Sein, was von der strunzdebilen Coverversion von "Fear Of The Dark" noch untermauert wurde. Hätte es keine Ansage gegeben, hätte man das Ding nicht einmal oder zumindest kaum erkannt. Ein monotoner Soundbrei, wie er im Buche stand und das lag ganz sicher nicht an der Anlage oder dem Mixer. Meiner Meinung nach eine durchaus verzichtbare Vorstellung! (do)
Schade, sehr schade, denn ich hatte mir, ehrlich gesagt, bessere Publikumsresonanzen für die oberarschgeilen Finnen gewünscht, als sie in Wirklichkeit bekamen. Vielleicht wurde die Band auch etwas zu früh auf die Bretter geschickt, denn die Atmosphäre der Show wäre im Dunkeln ganz sicher noch besser angekommen, aber egal. Auch so bestachen Ville, Henri und Co. mit ihrer Gänsehaut erzeugenden Soundwand, die auch hier jeden mitnahm, der sich nur ansatzweise für Viking Metal der Sorte BATHORY begeistern konnte. Die ansonsten so düstere Musik wurde natürlich wieder von den stets schelmenhaften Ansagen geprägt, die man von MOONSORROW mittlerweile kennt. Und eh ich jetzt wieder ins Schwärmen gerate, verweise ich gerne auf die Berichte vom "Metal Bash" und aus dem "Headbangers Ballroom", wo die Finnen mit einer ähnlich bestechenden Performance aufwarteten. Eine tolle Formation, die auch auf dem "Party.San" nichts anbrennen lies und in ihrem Genre im Moment nicht zu schlagen ist. Hamma! Hamma! Hamma!(do)
1349
Na, jetzt brennt die Hölle und - der Laie wundert sich. Denn die bösen, bösen Norweger sorgen schon vor dem Auftritt für Aufsehen, da die Herrschaften von den kalten Bergen erstmal ins nordische Hamburg rutschten, anstatt den Flieger nach Berlin zu nehmen. Dennoch kamen die Antichristen pünktlich, um ihre heidnischen Botschaften zu verkünden, hatten die Rechnung aber ohne Frost gemacht. Der hatte viel zu tun mit dem Ausrichten der Bauteile seines Musikinstrumentes, so dass die angesetzte Umbaupause dicke nicht ausreichte und die angemalten Skandinavier 1349 insgesamt nur auf eine halbe Stunde kamen. 30 Minuten frostfeuchter Pesthauch also - und bei allen Satans dieser Welt: Der Gig hatte es in sich - heidewitzka, so fiese kann die Schwarzwurzel schmerzen. Charismatisch auf die Aussage der stinkigen Nordländer, dass die Nachbarn von Moonsorrow ja zulange gespielt hätten�.. Na ja - jedenfalls schmissen die Pinsel-Pandas folgende Songs raus: "Satanic Propaganda", "Singer Of Strange Songs" und "Riders Of The Apocalypse"
Die eigentlich Apocalpyse@PartySan ging so:
Nekronatalenheten
+
Manifest
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Chasing Dragons
+
Legion
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AiwassAeon
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Satanic Propaganda
+
Singer of Strange Songs
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Sculptor of Flesh
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Riders of the Apocalypse
Eigentlich sollte Kollege Memme sich Notizen zu den Grind-Vätern machen, aber das scheiterte an mangelnder motorischer Koordination (quatsch - nur keine Zeit gehabt�. Anm. v. memme) - also mal den lieben Lars losgeschickt. Und was der sah, gefiel ihm: auch ohne Jesse Pintado sind NAPALM DEATH live unglaublich aggressiv und spielfreudig. Dieses Jahr habe ich NAPALM DEATH schon dreimal live gesehen und war jedes Mal umgehauen von der Spielfreude, die die alten Herren versprühten. Entweder sind sie in einen Jungbrunnen gefallen oder der Weggang von Jesse hat neue Energien freigesetzt. Was auch immer der Grund für den erhöten Intensitätsgrad der Briten ist, an diesem Abend haben NAPALM DEATH Bad Berka in Schutt und Asche gelegt. Über den Dauerlauf von Barney oder den coolsten Basser westlich von New York braucht man keine Worte mehr verlieren, genausowenig wie über die politischen Ansagen und die alten Klassiker, die die Jungs immer wieder zocken (müssen?). Viel neuer Kram war dabei, der sich nahtlos in die Reihe der Klassiker einfügt und das anwesende Publikum kollektiv zum Ausrasten brachte. In dieser Form gehören NAPALM DEATH definitiv nicht zum alten Eisen und können von mir aus noch zehn Jahre weiter machen! (lh)
D
Scheint so, als wollten ENTOMBED, die anderen Altherrencombo an diesem Abend, den Herren von der Insel beweisen, was eine Harke ist. endlich wieder zu fünft auf einer Festivalbühne (war ja beim FTC nicht der Fall), feuerten die Schweden eine Granate nach der nächsten in die Menge, wobei obligatorische Ausflüge zu "Left Hand Path" und "Clandestine" nicht fehlen durften. Mr. Petrov war ordentlich besoffen und hatte eine Menge Spass, während der Rest der Mannschaft nur angetrunken wirkte und ein gnadenloses Brett spielte. Das Gitarrendoppel wie immer perfekt, Basser Nico wie immer ein Dauermosher und Peter an den Drums die Ruhe selbst. Ganz fetter Auftritt, auch wenn Petrov immer noch seine Zauseln auf den Kopf hat, die nach einem Song bangen an seinem Schädel kleben. Die müssen ab, Mann! Aber was soll�s, dafür hat der Mann optisch so viel mehr zu bieten als seine Matte, man muss ihn nur beim Torkeln beobachten oder seine tapsigen Sprungversuche vom Drumpodest. ENTOMBED waren an diesem Abend in Höchstform und haben den schwachen FTC-Auftritt vergessen gemacht. Daumen hoch! (lh)
Wenn in der ersten Reihe ein Fan mit einem selbst geschriebenen Pappschild steht und "Let me sing a part of "Hammer Smashed Face"" hochhält, dann werden vermutlich CANNIBAL CORPSE auf der Bühne stehen. Mit einem klaren "We are not allowed to play our old songs�" lies unser aller Corpsegrinder dann auch gleich sämtliche Hoffnungen auf einen kleinen "Ausrutscher" der Band zerplatzen. Aber das machte nix, denn auch mit "legalen" Songs wie "Staring Through The Eyes Of The Dead", "Pounded Into Dust" oder dem geilen "Sentenced To Burn" machten die Jungs ein echtes Fass auf, das keinen Anhänger der Kannibalen enttäuscht haben dürfte. Allein schon die unglaublichen Propellerbangorgien aller Bandmitglieder waren wie immer nicht von dieser Welt und musikalisch präsentierte man sich auch hier wie das viel zitierte Schweizer Uhrwerk. CANNIBAL CORPSE haben auch auf dem "Party.San" bewiesen, dass sie den Ruf als eine der besten extremen Livebands der Welt ohne Frage verdient haben. Klasse!
EXCREMENTORY GRINDFUCKERS
Als Abschluss kamen dann Samstagnacht im voll besetzten Zelt noch die Comedy - Krawallbolzen EXCREMENTORY GRINDFUCKERS zum Zuge, die unter alkoholischem Volldampf, wie immer, sehr gut zu ertragen waren. Aber ehrlich: als reine Fun - Band ist der Haufen echt sehenswert, auch, wenn die Originalität mit der Spielzeit abnimmt und der "Aha - Effekt" schnell vorbei ist. Da wird "Wie eine Fata Morgana", "Looking For Freedom" oder "Im Wagen Vor Mir" (wie immer mit Gastsängerin) mit coolem Grindcore unterlegt und die Ansagen sind oft zum In - die - Auslegeware - beißen. Egal, ob Bandmitglieder imaginär mit ihrer Mutter telefonieren oder dem Publikum erzählen, dass man das bandeigene Keyboard bei "Ebay" für 30 Euro ersteigert habe� lustig ist es in jedem Fall und sieht man die Grindficker als extreme Antwort auf J.B.O., KNORKATOR und Konsorten, haben sie durchaus ihre Daseinsberechtigung. Aber nach dem Gig hieß es für die meisten Fans eindeutig: "Ab nach Hause und Szeneputzen!" Würdiger Abschluss eines geilen Festivals! (do)
Stimmt - wo sonst gibt´s das bis oben hin volle (so voll, dass man es schon nüchtern kaum ohne Kleckern an den Hals bekommt!) Bier für zwei Euro, wo sind die Bedienung immer so nett, wo ist überhaupt alles so toll - sogar das Wetter war viel besser als in Wacken ... - Danke PSOA-Crew! (memme)
So lautet das Fazit der Veranstalter (siehe auch www.party-san.de):
Das Jahr 2005 liegt nach unserem Kalender nun gut 20 Tage hinter uns und es ist Zeit, euch unser Fazit zu präsentieren.
Wir konnten nochmals in der Zuschauerzahl zulegen und sind sehr stolz, dass wir heuer mehr als 7000 Besucher begrüßen durften. Da wir nach unseren Einschätzungen auf diese Besucherschar vorbereitet waren, gab es auch von der "bitte nicht größer werden "- Fraktion kaum Kritik. Selbst die bescheidene Wettersituation brachte uns keine nennenswerten Probleme und Ausfälle. Unser "Sorgenkind" - der Zeltplatz Nr. 2 - hielt den Belastungen stand und es gab keine Engpässe bei der Versorgung mit Speisen und Getränken. Alle Bands haben wie im Programm abgedruckt gespielt und euch eine ordentliche Show präsentiert.
Eigentlich gute Voraussetzungen, um ein rundum positives Fazit zu ziehen. Dennoch wollen wir auf ein paar Dinge, die uns im Forum besonders aufgefallen sind, näher eingehen.
1. Shirt-Kontrolle: Wir wissen, dass wir das einzige Festival sind, bei dem versucht wird, so etwas durchzusetzen. Unsere Security ist aber nicht dazu da, eure Kleiderordnung zu überprüfen - sondern ist in erster Linie für eure Sicherheit verantwortlich. Diesen Job haben die Jungs und Mädels sehr gut gemacht. Leider versuchen immer wieder Leute, die Aufforderung nach politisch neutralen T-Shirts zu umgehen und machen sich einen Sport daraus, die Kenntnisse am Einlass zu testen. Wir wissen noch nicht, wie wir da weiter fortfahren - nur soviel schon mal vorab: wir werden auch weiterhin nicht zulassen, dass das Party.San zur politischen Tribüne für politisch orientierte Idioten wird.
2. Das Müllproblem des letzten Jahres hat sich leicht verbessert - ist aber dennoch längst nicht auf dem Stand, wo wir hin wollen. Danke an alle, die ihren Campground gesäubert haben - ihr habt verstanden, worum es beim Party.San geht. Einen ganz besonderen Dank der Crew an euch, da sie euren Dreck am Sonntag nicht wegräumen musste. An alle anderen: wir bekommen auch euch noch groß - und wenn es noch viele Jahre dauern sollte.
3. Das Glasverbot auf dem gesamten Gelände hat sich nach unseren Einschätzungen bestens bewährt. Die Sanitäter melden kaum Schnittverletzungen und es mussten auch so gut wie keine platt gefahrenen Flaschenkadaver aus der Wiese gepult werden. Die erfahrenen Party.San-Gänger haben sich super darauf eingestellt und so musste unsere Einlass-Security heuer weitaus weniger Glasgebinde sicherstellen als noch 2004.
4. Das Preisniveau ist auch in diesem Jahr wieder auf eure Gegenliebe gestoßen. Dies wird sich, außer beim Ticketpreis, auch 2006 nicht ändern. Weiteres dazu im "Ausblick".
5. Wir sehen uns keinesfalls in der Pflicht, unsere musikalische Auswahl zu überdenken. Wir haben weder damit Probleme, dass Napalm Death den Dead Kennedys-Klassiker "Nazipunks fuck off" gespielt haben noch lassen wir uns in irgendeine musikalische Ecke drängen. Wir haben als Death Metal Festival begonnen und so wird unser Schwerpunkt natürlich immer beim DM liegen.
Vielmehr besorgt uns das Gefühl, dass eine gemeinsame Party zwischen Black- und Death Metallern nicht möglich zu sein scheint. Mit Intoleranz hatte unsere Szene bis dato nur von außen zu kämpfen - sollte diese sich intern verhärten, ist der Untergang der Szene besiegelt. Die Szene, in der wir uns bewegen, kann immer nur so gut sein wie ihre eigenen Mitglieder. Wir sollten uns bewusst sein, dass unsere Szene zum Teil in Extreme ausartet, die es zu überdenken gilt. Manche Leute sollten darüber nachdenken, ob sie mit ihren Outfits/Gesinnungen noch die Wurzeln dieser Musik repräsentieren. Wir als Veranstalter stellen das Medium�ihr und NUR IHR als Fans solltet euch fragen, was ihr daraus macht - bzw. jeder von euch blamiert sich so gut er kann! Ansonsten�alles Oberklasse - Danke!!!
Ausblick Party.San 2006
Das XII. Party.San wird vom 10. bis 12.08.2006 auf dem gleichen Gelände stattfinden. Leider lässt sich eine Ticketpreiserhöhung bei den derzeitigen Veränderungen nicht verhindern. Die unheimlich gestiegenen Transportkosten, bedingt durch Maut und Kraftstoffpreiserhöhung, und die um über 100% gestiegenen Kosten zur Müllentsorgung konnten wir im Herbst 2004 noch nicht absehen und deshalb auch nicht bei unserer Eintrittspreiskalkulation für 2005 berücksichtigen. Die gestiegenen Müllkosten, die Kosten für die Bereitstellung der Duschen (die Duschgebühr deckt bei weitem nicht den Aufwand), und nicht zu vergessen den Obolus für den Bauern, der uns die Fläche für den zweiten Zeltplatz zur Verfügung stellt, hatten uns bewogen, den Mehraufwand in einem allgemein üblichen Campingticket zu "verstecken". Nach kurzer Diskussion haben wir aber davon Abstand genommen und planen lediglich den Ticketgrundpreis um 4,00 Euro für 2006 zu erhöhen. Das Ticket für 3 Tage Party.San 2006 kostet ergo 33,00 Euro + 10 % Vorverkaufsgebühr. Darin sind folgende Leistungen enthalten: Eintritt für alle 3 Tage, Campen, Parken neben dem Zelt, kein Müllpfand und ein weiterhin kostenloses Programmheft. Der Vorverkauf beginnt am 01. November 2005! Die Benutzungsgebühr für die Warmwasser-Duschen wird bei 1,50 Euro bleiben. Die Duschen selbst werden in die Campingplatzmitte verlegt. Zum zweiten Zeltplatz sei noch anzumerken, dass dieser ab sofort nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wird, sondern sich nach und nach zu einer "grünen" Fläche entwickelt. Die Getränkepreise auf dem Festivalgelände werden nicht nur "stabil" bleiben - sie werden sich definitiv nicht ändern! Also auch 2006 gibt es den vollen 0,4er Becher mit ordentlichem Köstritzer für 2,00 Euro. Selbst die geplante Mehrwertsteuererhöhung der vermeintlichen Wahlsieger wird daran nichts ändern.
Also wir hoffen, ihr bleibt uns treu und eventuell können wir den einen oder anderen von euch zu unseren Clubveranstaltungen in der Weimarer "Dark Hall" begrüßen - die Saison 05/06 beginnt am 15.10.05! Abschließend bleibt nur noch zu sagen:
Es war uns eine große Ehre und ein Fest, mit euch diese Metalparty feiern zu dürfen!
Mieze, Boy & Jarne + die gesamte Party.San Crew
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Bericht vom Donnerstag und Freitag lesen
Konzert:
Mera Luna 2005 (Bericht unserer Gewinnerin ´Bitchy´)
Konzert vom Die Gewinnerin "Bitchy" (voller Name der Redaktion bekannt) unserer Ticketverlosung schreibt über ihre Eindrücke vom diesjährigen MERA LUNA FESTIVAL bei Hildesheim.
Nachdem ich mich entsprechend aufgebrezelt , mein Tetra-Pack mit Wodka-O-Saft (neeeein, ich bin natürlich nicht gefahren) gefüllt und noch mal den Wetterbericht gecheckt hatte, ging es gegen 10.00 Uhr Samstag morgen bei bedecktem Himmel los nach Hildesheim, vorher noch eine Freundin abholen.
Unterwegs sah man schon überall entsprechend gekleidete Leutz, die alle nur ein Ziel hatten, den Flughafen Hildesheim.
Nachdem wir nach langer Parkplatzsuche mit Hilfe der Ordner endlich unser Wägelchen abgestellt hatten, latschten wir erstmal in einem Pulk anderer erwartungsvoller Mitstreiter über den Platz, vorbei an Zelten zum Bändchen-Abholen.
Nachdem wir dann endlich an der Reihe waren, (obwohl die Schlangen sehr lang waren, ging es doch recht zügig voran), und durchgecheckt wurden (nein, wir haben keine verbotenen Gegenstände mitgeführt, wir doch nicht!), sind wir erstmal zum Bierstand, um uns aufzuwärmen. War doch noch recht kühl am frühen Morgen. Danach haben wir uns ein nettes Plätzchen direkt an der Mainstaige gesucht, unsere Decke ausgebreitet und erwartungsvoll der Dinge geharrt, die noch auf uns zukommen sollten. Inzwischen waren noch einige Bekannte eingetroffen, so daß wir ein ganz schönes Grüppchen ergaben.
Dann erstmal eine Runde über´s Verkaufsgelände (Versuchung pur, jetzt bin ich pleite, das hab´ ich nun davon!), kurzer Zwischenstop beim Döner-Stand und dann wieder zurück zu unserem Plätzchen.
Inzwischen spielten die Finnen "Negative", zurechtgemacht mit Totenkopf-Makeup und Zylinder, melodischer Rock´n Roll.
"The 69 Eyes" , schön rockig, nicht zu hart, zum 2. Mal dabei, mit einem meiner Favoriten "Gothik Girl". Richtig schöne Mischung aus Garage-Rock und Goth´n Roll mit Frauenschwarm Sänger "Jyrki 69".
Für mich dennoch beeindruckender "The Crüxshadows" aus den USA. Derzeit eine der bekanntesten Dark-Wave-Bands. Zwei sexy Sängerinnen zeigten eine beeindruckende Choreografie und es war wieder nett anzusehen, als der Sänger "Rogue" die Bühnenträger hoch und runter kraxelte. Geile Stimmung herrschte hier im Gedränge direkt an der Bühne.
Dann der Auftritt von "Schandmaul", Ihr folkiger deutscher Mittelalter-Rock mit mittelalterlichen Instrumenten, sogar ´nem Dudelsack, hatte spielerischen Witz, ihr Draht zum Publikum war hier doch direkter.
Inzwischen fing es an zu dämmern, und welch Wunder, die ganze Zeit hatte es nicht geregnet. Konnte meinen Schirm also in der Tasche lassen. Der Inhalt meines Tetra-Packs neigte sich nun langsam dem Ende zu, und es wurde Zeit für einen Snack. Bei dem Angebot an "Freß"- und "Sauf"-Ständen fiel es echt schwer, mich zu entscheiden. Holte mir dann ein lecker Bierchen und China-Nudeln und machte nochmal eine Runde übers Festival-Gelände, kurzer Zwischenstop für´n weiteres Bierchen, dann nochmal übers Verkaufsgelände, hier auch ein riesiges Angebot aller bekannten Marken wie "Aderlass", "Mode Wichtig", X-tra-X" und und und.
Inzwischen war die Dunkelheit hereingebrochen und der von mir so heiß erwartete Live-Act von "VNV-Nation" begann. Geiler Elektro-Sound, harte Bässe, ideal zum abfeiern und mittanzen, alle waren gut drauf, super Partystimmung, zwischendurch mildere Töne bei "To scared to open my eyes".
Dann der imposante Auftritt von "Skinny Puppy". "Ogre" wie immer zombiemäßig fies anzuschauen, blutverschmierte Masken und groteske Showeinlagen. Für mich aber zu aggressiv, deshalb habe ich mir dann noch eine Pizza geholt, so´n langer Tag macht höllisch hungrig.
Alles in Allem war es allein schon wert, wegen der dort herrschenden Atmosphäre dort hinzufahren. Ob die eine oder andere Gruppe nicht den Geschmack eines einzelnen getroffen hat, was macht das schon? Sind es doch die geil zurechtgemachten Leutz, diese Wesen der Nacht, die es sich anzuschauen lohnt. Was mich etwas geärgert hat, waren die Dixie-Klos, die mit der Zeit immer besch... aussahen. Was ich als sehr positiv empfand, war die friedliche Stimmung, die untereinander herrschte. Keine blöde Anmache, keine Aggressivität, das fand ich richtig Klasse.
Bin auf jeden Fall nächstes Jahr wieder dabei! (bitchy) (voller Name der Redaktion bekannt)
Konzert:
PartySan Open Air 2005 - Bad Berka, Freitag
Konzert vom Das Schlimme an derart schönen Festivals ist immer der Morgen danach. So auch wieder diesen Freitag im Jahr 2005. Es war genauso wie 2004,2003… und es wird hoffentlich weiter so sein. Die alles andere als leichte Aufgabe, die Leute wach zu machen hatten die Käseroller von
CIRITH GORGOR. Schööön Black Metal fein Corpse-Paint, noch besser Fast-Speed. Irgendwie noch nicht das Richtige für so früh und so hell. (hell jetzt im Sinne von nicht dunkel). Das flotte Gekloppe kam zwar irgendwie tatsächlich nicht sonderlich spektakulär, machte aber dennoch Appetit auf mehr (wovon?) - zumal die Oranjes mit "Darkness Returns" und dem Schluss-Teil "Firestorm Apokalypse" zwei echte, ähem, Hits in den Clogs hatten. (memme)
Los wir kalauern: Die Franken weisen Holland in die Schranken: SOUL DEMISE machten von Beginn an klar, dass sie auf den Parmesan besser passen als ins Metal Bash. Roman, Vitamalz-Freund und Front-Röhre, war wie die ganze Band ganz außer sich vor Freude über den wirklich schon sehr beachtlichen Zuschauer-Zuspruch. Und die Band dankte es allen Anwesenden mit einem Auftritt, der sich gewaschen hatte. Wie nicht alle Haare, die dennoch schon in Mengen kopfschüttelnd gelüftet wurden. Prima + sympathisch = SOUL DEMISE
Setlist
Obedience To Authority
Concealed Malignancy
Still Alive
Obtuse
Trapped In A Body
My Own Coffin
Ignore The Truth
Amnesia
Draw A Conclusion
Cancer
Nachdem NECROPHAGIST vor ein paar Monaten leider die Teilnahme an der Europa-Tour von MORBID ANGEL absagen mussten, gab es beim Party.San endlich die Gelegenheit, die Ausnahmetechniker mal live zu sehen. Über "Epitaph" muss man keine großen Worte mehr verlieren, die Scheibe ist schlicht ein Hammer. Umso gespannter war ich, ob und wie NECROPHAGIST dieses technische Brett live umsetzen würden. Technisch war der Band kein Vorwurf zu machen, nur in Sachen Show müssen NECROPHAGIST noch an sich arbeiten. Klar kann niemand bei so anspruchsvollem Gefrickel Show-Höchstleistungen aller vier Mucker erwarten, aber irgendjemand hätte sich da auf der Bühne schon mal bewegen können oder wenigstens hin und wieder mit dem Kopf nicken können. So verkam es mehr zu einem Schaulaufen der (ohne Frage beeindruckenden) Fähigkeiten der Musiker. Trotzdem kam unter den Fans viel Stimmung auf und durch die sympathischen Ansagen konnten NECROPHAGIST Charmepunkte sammeln. (lh)
Mit ihrem "Elegy For The Weak" - Album hatten mich OCCULT vor noch nicht allzu langer Zeit umgehauen, aber auch live wissen die Wohnwagenfahrer zu überzeugen. Dabei waren OCCULT eine der Bands, über die man eigentlich nicht viel schreiben kann, weil ihr Gig problemlos zu gefallen wusste und die Musik, der bekannt knackige Mix aus Death, - und Thrash Metal, supertight in die Menge geblasen wurde. Rein qualitativ hätte die Truppe auch einen späteren Platz im Billing verdient gehabt, denn sie gehörte eindeutig zu den stärkeren Bands auf dem Festival. Daumen hoch! (do)
Die schwedischen (Melodic) Death-Thrasher IMPIOUS gehören auf Konserve nicht zu den großen Abräumern und auch live hinterließ das Quintett bei mir keinen überragenden Eindruck. Dabei machten die Jungs nicht viel falsch, aber ihre Songs waren eine Spur zu wenig prägnant, obwohl das Gitarrenduo Sörqvist / Adzic einige wirklich hörenswerte Salven abfeuerte. Gekrönt wurde die solide Vorstellung von einer coolen Coverversion des MÖTLEY CRÜE - Klassikers "Live Wire", der den eindeutigen Höhepunkt der Show markierte und sogar unseren Memme abgehen liess wie ein Zäpfchen. Zu den ganz großen Highlights gehörten IMPIOUS aber leider nicht.(do)
Trotz der Annahme von Kollege Knackstedt im Review zum aktuellen Album "Glory And Perdition" waren SEAR BLISS noch nie ein Dauergast auf deutschen Bühnen. Umso schöner, die Ungarn beim Party.San zu wissen. Ungewöhnlich an der Combo ist ohne Frage die Hinzunahme eines Posaunisten zum Black Metal-Sound der Band. SEAR BLISS verstehen es, dieses im positiven Sinne exotische Instrument unglaublich passend in ihren Sound mit einzubauen und ihren sehr atmosphärischen Black Metla um eine Facette zu bereichern, die sie aus der Masse ähnlich gelagerter Bands herausstechen lässt. Die Ungarn hatten merklich Feuer im Hintern als sie auf die Bühne traten und legten ordentlich ballernd los. Ich will’s kurz machen und nehme das Fazit schon mal vorweg: für mich waren SEAR BLISS das absolute Highlight des diesjähren PSOA. Gegen die Spielfreude, Show und Musik stank jede andere Combo an diesem Wochenende ab. Der Funke sprang schnell zum Publikum über und SEAR BLISS brachten auch den letzten Death Metaller zum Bangen, was angesichts des mitreißenden Black Metals nicht verwunderlich ist. Jedesmal, wenn die Posaune ihren Einsatz hatte, wurde aus verdammt gutem Black Metal einfach großartiger, eigenständiger Black Metal, der seinesgleichen sucht. Nimmt man noch das sehr symphatische Auftreten der Ungarn dazu, kann man meine Begeisterung hoffentlich nachvollziehen. (lh)
Lange war es still um LORD BELIAL, der schwedischen Black Metal-Horde. Nach einigen Line Up-Querelen sind die Schweden mit neuem Gitarristen nach Bad Berka gekommen und präsentieren sich dem zahlreich anwesenden Schwarzwurzlern ordentlich motiviert. "Raise your hands for satan" sag ich nur. Die Schweden spielten sich durch einen gemischten Set, der für meinen Geschmack viel zu wenig alte Songs bot - und die alten Sachen, die gespielt wurden, wurden echt verhunzt und transportierten kein bißchen Atmosphäre. Schade drum, da half auch der engagierte Auftritt der Band nicht, LORD BELIAL fand’ ich einfach nur lahm, besonders im direkten Vergleich mit SEAR BLISS, die vor den Schweden auf der Bühne waren. (lh)
Hossa noch eins! Vielen Besuchern war die südamerikanische Familienbande von KRISIUN eindeutig zu schnell, was nicht nur positive Reaktionen hervorrief. Das Trio ging aber auch ab wie die Feuerwehr! Nix Soundloch, nix groß Rumgepupse, sondern Doublebase und Mörderriffs im Halbsekundentakt! Und dabei waren die Jungs dermaßen ruhig und unaufgeregt, dass man schon Angst bekommen konnte. Kein hastiges Rumgehopse, kein epileptisches Starkstromzappelbanging der Marke Barney Greenway, keine Nervosität; keine Kompromisse - wie in der "Jever" - Reklame! Hammer! Ok, einigen war es zu schnell, aber wir waren hier auch nicht beim Kindergeburtstag oder bei Stefan "7er kann ich nicht und Trompete noch viel weniger" Mross, sondern beim "Party.San"! Prost! (do)
"666 - we vomit on the crucifix" - ohne diese gebölkte Weisheit ist ein Auftritt der Schweden-Götter von NECROPHOBIC kein richtiger. Auch alles Gebettel brachte nur ein "Vielleicht nächstes Mal" und so wollte sich echte Begeisterung nur schwerlich einstellen. Klar, die Band ist einer der allertollsten auf diesem PSOA, auch 2005. Auch ohne das vollgekotzte Kreuz. Aber sie sind halt mit Erbrochenem noch besser. Egal, Johan ist ja jetzt bei Dismember raus, kann sich also voll auf die necrophoben konzentrieren. Der Sound war toll, die Lichtshow kam mir bombastisch vor und überhaupt war vieles schön. Das Maiden-Cover, okay verzichtbar, es gab einen neueren Song - Nur-ach ihr wisst schon.
Die unbesabberte Setlist
Spawned By Evil
Into Armageddon
Dreams Shall Flesh
Roots of Heldrasill
(new) Blinded by Light, Enlightened by Darkness
The Unhallowed
Nailing the Holy One
The Nocturnal Silence
Maidens Moonchild
Schon eine Woche vorher beim WOA haben SUFFOCATION gezeigt, dass sie immer noch wissen, wie man brutalen Death Metal zockt, auch wenn die Band ein paar Jahre Pause eingelegt hatte. Beim PSOA bestätigten die Amis um Labertasche Frank Mullen den guten Eindruck vom WOA und lieferte eine exzellente Show ab. Natürlich unterschied sich die Setlist nicht vom Wacken-Gig, aber egal. So kam wenigstens ein zweites Mal in den Genuss der alten Klassiker und erneut zu der Erkenntnis, dass "Souls To Deny" live deutlich besser als auf CD klingt. Das war eine Lehrstunden in Sachen Brutal Death Metal und wurde von den vielen Fans entsprechend gewürdigt. (lh)
Hilfe!!! Kurz vor dem Gig von AMON AMARTH hatte mich der große böse Mann mit dem Vorschlaghammer erwischt: die drei "Weißen Russen" und der vom Kollegen Heitmann (ich glaube jedenfalls, der war´s…) verabreichte "Bloody Mary" führten meinen Zustand vom Standgas ohne Umwege direkt in den Volllastbereich. Aber hey, was waren AMON AMARTH fett! Gleich zwei Sänger, Johan Hegg und sein Zwillingsbruder, rockten wie Hölle, und die vier Gitarristen und die zwei Basser gaben den Rest. Aber zumindest ein Drumkit hätte gereicht. Die Schweden stehen in der Beliebtheitsskala ganz oben und das war auch an den Reaktionen der Fans zu spüren, die allesamt mindestens genauso viel Spaß hatten wie ich! Das AMON AMARTH – Orchester rockte eine gute Stunde durch die Botanik und markierte einen würdigen Headliner, der diesen Titel auch wirklich verdiente. Gegen Ende kam die Ansage, auf die alle gewartet hatten und die auch mit sehr wenig Blut im Alkohol noch die niedrigsten Instinkte weckte: "Death In Fire!!!!!"….. geile Show! Nur die noch ausstehenden Konversationen mit Gleichgesinnten gestalteten sich, wie auch der Rückweg zum Zelt, an diesem Abend ungewohnt schwierig(do)
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InterviewWie fühlt man sich als authentische Punkrock/Rock ´n Roll-Band, inmitten der derzeit grassierenden Melody-/Pop-Punk-Welle?
Also "inmitten" würde ich gar nicht sagen, irgendwelche aktuellen Wellen interessieren uns nicht. Klar, man bekommt schon mit, was so passiert, aber mit dem meisten neuen Zeug, speziell aus dieser Richtung, können wir nicht so viel anfangen. Als Ausnahme sei da mal das letzte GREEN DAY-Album genannt.
Erzähl doch mal von Euren Anfängen. Wie habt Ihr Euch als Band gefunden?
Lou (voc.) und Grischa (Bass) haben sich vor zweieinhalb Jahren zufällig beim Feiern kennen gelernt, Lou war damals noch bei THE SPOOK, Grischa bei PITMEN. Da hat sich halt die Idee entwickelt, zusammen Musik zu machen. Sozusagen als Funprojekt aus ner Sauflaune heraus. Ich, Rocco (Drums) und unser damaliger Gitarrist Fuse waren zu der Zeit bei THE ROCKETBOYS tätig, bei denen Lou früher auch zeitweise gesungen hatte. Wir standen immer mit Lou in Kontakt und speziell er und ich haben immer auf die richtige Gelegenheit gewartet, wieder gemeinsame Sache zu machen. Wir haben uns dann einfach mal zu ner Probe getroffen und es hat sofort wunderbar funktioniert. Man muss dazu sagen, dass die Arbeit mit einem Kontrabass für uns absolutes Neuland war. Dann ging alles sehr schnell, Andre von People Like You wollte einen Demo-Song, daraufhin haben wir "But If I’m Too Drunk" aufgenommen, er war begeistert und wir konnten unser erstes Album aufnehmen.
Wer waren Eure musikalischen Vorbilder, als Ihr angefangen habt, Musik zu machen? Welche Bands sind es heute?
Das lässt sich eigentlich nur schwer beantworten. Grischa ist absoluter Psychobilly, also müsste man da die METEORS, DEMENTED etc. nennen. Ansonsten nenn ich einfach mal ein paar Namen, die uns musikalisch geprägt haben: MISFITS, DANZIG, AC/DC, GUNS N’ ROSES, RAMONES, FAITH NO MORE, ELVIS, teilweise das Grunge-Zeug... du siehst ja, das wird nichts! Lou hört beispielsweise auch gerne Jazz, früher haben wir gerne SLAYER gehört usw. Als "Vorbilder" kann man das aber grade im Zusammenhang mit den ENGINES nicht bezeichnen, allein schon, weil es viel zu breit gefächert ist. Im Moment steh ich persönlich ziemlich auf Stevie Ray Vaughn, diese STRAY CATS-DVD und das letzte NIN Album. Oh, und "Devil’s Playground" von Billy Idol!
Der Ruhrpott hat ja schon eine ganze Reihe überdurchschnittlich guter Bands aus den Bereichen Rock ´n Roll/Punkrock/Psychobilly etc. hervorgebracht. Glaubt Ihr, dass es außer der Tatsache, dass DAS deutsche Punkrock-Label People Like You in Dortmund sitzt, einen speziellen Grund dafür gibt?
People Like You kann sicher ein Grund sein, ansonsten glaub ich nicht, das es da eine sinnvolle Erklärung gibt.
Ist etwas dran an dem Klischee, dass der Ruhrpott auch im Bereich Musik bodenständiger ist als das schicke Hamburg, das stylische Berlin und das schnöselige München?
Da hast du dir ja selbst eine Erklärung gegeben! Ich glaube nicht, das man das so verallgemeinern kann, es gibt überall gute und schlechte Bands.
Wie muss man sich die Punkrock/Rock ´n Roll-Szene in Städten wie Essen oder Dortmund vorstellen? Kennt Ihr Euch alle untereinander?
Man kennt sich schon, sicher. Auf Konzerten unterhält man sich, trinkt ein paar Bierchen usw. Aber auch das kann man eigentlich nicht regional festmachen, wir sind beispielsweise mit Bands aus England oder Berlin besser befreundet als mit regionalen Acts.
Eure neue Platte "Love Murder Blues" ist extrem vielseitig und weit davon entfernt, lediglich eine Mischung aus Punkrock und Rock ´n Roll zu sein. Was hat Euch beeinflusst?
Dieses Album ist einfach das Ergebnis einer natürlichen Entwicklung. Als wir unser Debüt aufgenommen haben, waren wir als Band und als Einheit einfach noch nicht so aufeinander eingespielt. Die angesprochene Vielseitigkeit hat sich sozusagen von selbst entwickelt, auf "Love Murder Blues" hört ihr die 11 besten Songs, die wir zu diesem Zeitpunkt am Start hatten. Wir wiederholen uns halt nur ungern, wir wollten ein Album, das spannend und interessant ist. Unser neuer Gitarrist Dan, der viel beigesteuert hat, ist da sicherlich auch ein wichtiger Faktor.
Wie waren die Aufnahmen? Worauf habt Ihr besonderen Wert gelegt?
"Love Murder Blues" haben wir in Wuppertal bei Tim Buktu (Manufaktur) aufgenommen. Er hat uns sehr dabei geholfen, unsere Musik auf ein höheres Level zu bringen, gleichzeitig hatten wir ohne Ende Spaß bei den Aufnahmen. Es passte einfach alles zusammen. Uns ging es bei diesem Album in erster Linie darum, neue Facetten des HEARTBREAK ENGINES-Sounds zu zeigen und einfach geile Songs abzuliefern.
Auf der Platte ist es Euch gelungen, die Atmosphäre eines Live-Gigs einzufangen. War es schwierig, diesen rauen, aber trotzdem differenzierten Sound hinzubekommen?
Danke! Das fällt uns komischerweise sehr leicht. Ich weiß, dass viele Bands da Probleme haben und live um einiges besser rüberkommen als auf CD, aber ich denke, das ist uns gut gelungen. Man muss sich einfach in diese gewisse Stimmung versetzen und Gas geben! Dabei ist natürlich ein gutes Studio und ein guter Produzent sehr wichtig. Wir hatten beides.
Ihr habt schon vor berühmten Vorbildern wie DEMENTED ARE GO, den NEKROMANTIX oder den METEORS auf der Bühne gestanden. Was lernt man von diesen Bands, die schon so lange im Rock ´n Roll-Geschäft sind?
Nachdem die Arbeiten an unserem ersten Album fertiggestellt waren, gingen wir direkt fünf Wochen mit DEMENTED ARE GO auf Tour, das war natürlich unglaublich lehrreich für uns - und wild! Wir haben uns super verstanden und ständig Party gemacht, da lernt man manche Dinge eben auch auf die harte Tour. Bei der NEKROMANTIX-Tour ging alles etwas gesitteter ab, sehr professionell. Auch hier hatten wir sehr viel Spass und haben ganz andere Dinge gelernt. Das waren beides wertvolle und schöne Erfahrungen. Mit den METEORS waren wir nie auf Tour, das waren nur ein paar Einzelgigs.
Ist es hart, für solche Bands den Anheizer zu machen? Und musstet Ihr schon mal unter den üblichen Vorband-Schwierigkeiten - z. B. schlechter Sound bzw. gar kein Soundcheck, arrogante Headliner etc. - leiden?
Sowohl DEMENTED als auch die NEKROMANTIX haben uns großartig behandelt und unterstützt. Manchmal ist halt einfach keine Zeit für einen Soundcheck etc. aber das ist schon ok und auch niemals mutwillig passiert. Generell hatten wir in dieser Hinsicht eigentlich noch nie Probleme. Leute wie Sparky oder Kim haben so etwas halt einfach nicht nötig, die Jungs sind cool.
Wie erklärt Ihr Euch, dass eigentlich altmodische Musik-Stile wie Rock ´n Roll, Rockabilly oder Punkrock grade auch bei den Kids zur Zeit wieder sehr angesagt sind?
Vermutlich ist das eine natürliche Gegenbewegung zu der ganzen Plastik-Pop- und Casting-Scheiße, die den Kids seit geraumer Zeit vorgesetzt wird. Für die meisten Kids ist Musik der Soundtrack ihrer Jugend und ihres Lebens, also suchen sie nach etwas, das sie anspricht und Substanz hat. Wenn das für den einen oder anderen die HEARTBREAK ENGINES sind - großartig!
DROPKICK MURPHYS-Drummer Matt Kelly sagte mal im Interview, dass Subkulturen in Europa mehr im Leben verwurzelt sind als in den USA und dass es für Kids in den USA nur eine Phase in ihrem Leben ist, in irgendeiner Szene zu sein, wohingegen das in Europa eine Lebensart ist. Könnt Ihr das aus Eurer (europäischen) Sicht unterstreichen?
Ich glaube, da ist was dran. Das liegt wahrscheinlich an der gesamten Mentalität. So weit ich das beurteilen kann, sind europäische Fans "ihrer Band" im Allgemeinen ja auch viel treuer. Das kann man ja z.B. im Metal-Bereich ganz gut beobachten.
Könnt Ihr schon von Eurer Musik leben?
Davon sind wir noch weit entfernt. Die Leute haben da ziemlich utopische Vorstellungen und wären geschockt, welche vermeintlich großen Bands ganz normalen Jobs nachgehen müssen, um zurecht zu kommen. Ich nenne natürlich keine Namen!
Was habt Ihr für Pläne für die Zukunft? Wollt Ihr den Sprung in die USA wagen?
Das ist ein Ziel, auf jeden Fall. Da muss man halt realistisch sein und abwarten, was machbar ist. Wir wollen überall spielen, wo man uns sehen will und das Interesse in den USA ist auf jeden Fall vorhanden, aber das ist noch Zukunftsmusik.
Wann werdet Ihr wieder auf Tour sein?
Im September/Oktober startet die "Love Murder Blues"-Europa-Tour, die genauen Daten findet man in Kürze auf unserer Homepage! Wir sind schon wahnsinnig heiß darauf! See ya on tour!
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