Während "Nigger" oder "Do What I Say" auch viele Jahre nach ihrer Geburt auf keiner crossovergetränkten Tanzfläche fehlen dürfen, konnten die Skandinavier CLAWFINGER nie wieder an die Erfolge der Alben "Deaf Dumb Blind" und "Use Your Brain" aus den Neunzigern anknüpfen. Zu offensichtlich war das Problem aller folgenden Versuche: Musikalisch zu wenig Neues und fehlende Hits. Im Rahmen der GUNschen "2 Originals" Reihe werden aber nicht diese beiden Alben an den Käufer gebracht, sondern die neueren Werke "A Whole Lot Of Nothing" und "Hereos&Zereos". Ersteres konnte zwar mit "Out To Get Me" eine leidlich erfolgreiche Maxi verbuchen, der recht verspielte und elektronische Sound aber keine große Anhängerschaft mobilisieren. "Hereos&Zereos" ist danach wieder gitarrenlastiger geraten und führte wenig Ideen vom vorsichtig modernen Stil des Vorgängers weiter. Für CLAWFINGER war dieses Album der musikalische Beweis, dass sie zu alt geworden sind. Es finden sich auf beiden CDs wirklich schöne Songs, die Ursache warum CLAWFINGER aber die Musik eines Genres mitgeprägt haben finden sich hier nicht. Beide CDs erscheinen im Rahmen der "2 Originals" Serie in genau der Version in der sie auch ursprünglich in den Handel kamen ? das beinhaltet für "Hereos&Zereos" einen BMG-Kopierschutz.
Zeros & Heroes/A Whole Lot Of Nothing (2 Originals)
Ich bezweifele, dass noch viele Leute die Schweizer EXCRUCIATION kennen, denn die Band löste sich 1991 wegen der üblichen persönlichen und musikalischen Differenzen auf. 2005 entschied man sich zu einem Neubeginn, der in zwei limitierten CDs gipfelte, denen sich nun mit "Angels To Some, Demons To Others" der erste Longplayer nach der Reunion anschließt und der gleich in drei Versionen (Jewelcase, Digipak und Limited Edition mit Vinyl-Single) erscheinen soll. Zu behaupten, dass EXCRUCIATION irgendeine Band kopieren, wäre nicht ganz korrekt, denn zwar erinnert man schon ein wenig an alte CELTIC FROST / HELLHAMMER, dennoch gründete sich das Sextett bereits 1984 und damit in etwa in dem Zeitraum, als sich die Landsleute gerade umformierten. Hört man sich das Album aber mal genauer an, erkennt man schnell, warum es für die Jungs nie zum großen Wurf oder zumindest zum Kultact gereicht hat: der stampfende Doom Metal (der etwa SOLITUDE AETURNUS, - oder COUNT RAVEN - Härtegrade erreicht) wirkt sehr durchwachsen und bleibt kaum hängen. Zudem bewegt sich der Gesang von Fronter Euginio irgendwo zwischen Death-Growls und normalem, kraftvollem Shouting, was ihn immer so klingen lässt, als habe er eine seltene Form von Verstopfung. Mit zumindest besserem Gesang wäre die Band gleich viel besser positioniert, aber auch so sind hier echte Perlen rar gesät und ein Stück wie der Ohrwurm "Like Hyde In Jekyll" leider in der Minderheit. Daher glaube ich kaum, dass EXCRUCIATION damit aus der zweiten Liga ausbrechen können. Doom-Freaks sollten aber probeweise mal ein Ohr riskieren!
German-Old-School-Thrash aus Siegburg bringen uns TORMENTOR - keine sonderliche Überraschung, bei dem Namen. "Apocalypse Not Today" und "Rise Of Dead Nation" heißen die beiden Titel, zwei Songs sind allerdings nicht wirklich viel, um eine Band zu beurteilen. Aber vielleicht ist dieses vorsichtige Vorgehen auch nicht schlecht, angesichts der Veröffentlichungsflut vieler Bands ohne große Übung. Die Siegburger fabrizieren altmodischen Thrash Metal, das Eröffnungsriff (nach "lustigem" Proberaumgequassel) ist hundertprozentig Destruction und auch sonst finden sich die alten deutschen Größen in allen Noten wieder. Die Hacksteak-Metaler gehen bewusst den einfachen Weg, machen auf Asi und haben Spaß dabei. Letztlich ist hier nix neu, nichts originell, aber irgendwie machen die nur zwei Songs Spaß. Jedenfalls denen, die nicht jedem modernen Trend nachrennen beziehungsweise denen, die sich nicht von den "guten alten Zeiten" lassen können. Falls irgendwer hehre Ansprüche an Progressivität und ähnliche Kinkerlitzchen hat: Finger weg. Kuttenträger sollten schnell ne Palette kaufen und sich die CD-Single anhören - vielleicht abwechselnd mit Sentence Of Death.
Vom 5.7.-8.7.2007 steigt im bayrischen Geiselwind (A3) das BATTLE OF METAL FESTIVAL 2007. An den drei Tagen werden auf zwei Bühnen über 30 Bands zu sehen sein, unter ihnen PARADISE LOST, IN EXTREMO und EISREGEN.
Auf eigenen Wunsch macht THRESHOLD Gründungsmitlgied Nick Midson eine Pause von der Band. Gitarrist und Hauptsongwriter Karl Gloom kommentiert dies auf der Band-HP wie folgt:
"Nick hat sich dies schon länger so überlegt und möchte einfach etwas Abstand von der ganzen Tourgeschichte sowie den vielen Promoaktivitäten gewinnen. Wir stehen aber in ständiger Verbindung und wohnen nur 5 Minuten auseinander. Die Tür für eine Rückkehr bleibt ihm immer offen und er selbst will diese Option auch wahrnehmen."
Bereits auf dem kommenden neuen Album "Dead Reckoning" war er schon nicht mehr an den Aufnahmen beteiligt. Die Band sucht derzeit einen geeigneten Tourgitarristen.