VISIONS OF ATLANTIS haben ihr neues Album "Trinity" im Kasten und werden im September zusammen mit EPICA auf USA-Tour gehen. Am 25.5.07 soll das Album in den Läden stehen.
Die Gothic Metaller ATROCITY arbeiten gerade mit dem Schorndorfer Symphonieorchester und einem Chor zusammen, mit deren Unterstützung man den Nachfolger des erfolgreichen "Werk 80"-Albums umsetzt. Bis April soll alles im Kasten sein.
Alex Krull meint dazu: "Die lange Vorbereitung und die Aufnahmen, die wir gemacht haben, waren ein hartes Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt! Das bisherige Ergebnis klingt super, und ich möchte an dieser Stelle allen Beteiligten meinen Lob und Dank aussprechen!"
Alter. GeFURZE ohne Ende, nach zwei Re-Releases kommt Kamerad Reaper nun auch noch mit einem neuen Kachwerk, kurz und schmerzlos "UTD - Beneath the Odd-Edge Sounds to the Twilight Contract of the Black Fascist / The Wealth of the Penetration in the Abstract Paradigmas of Satan” betitelt. Auch, wenn Gevatter Frost mitwerkelt, ist das Album kein Stück besser (aber auch nicht schlechter) als die anderen beiden Scheiben geworden. Für die einen wird das wieder der Ausbund an norse-true-black-metal-mighty-power-coolness-frost-bitten-darkness-fuckhell-dings sein. Für andere einfach Mist. Schließe mich letzterer Gruppe an, auch, wenn ich dann eine Weichspül-Schwarzwurzel sein sollte. Lustig aber sind in der Tat ein paar der Songtitel, dicht, nüchtern oder beides ist unser norwegischer Menschfeind auf keinen Fall. Also: Ihr hört folgendes Anekdoten aus dem oberkalten Leben: "Life About My Sabbath", " "Demonic Order in the Eternal Fascist's Hall”, "Beneath the Wings of the Black Vomit Above”, "Deeds That Grasp to the Candle's Shade”, "Mandragora Officinarum”, ”Goatbreath, ”Deep in the Pot of Fresh Antipodal Weave”. Vielleicht hab ich auch einfach den Witz nur nicht verstanden.
Wo heutzutage Folk draufsteht, ist unter Umständen alles Mögliche und noch viel mehr drin. Dass weniger manches Mal mehr ist, das beweist die britische OYSTERBAND. John Jones und seine Kollegen sind mehr als ein Vierteljahrhundert mit dieser Kapelle am Start, haben im Gegensatz zu den durchaus verwandten Levellers nie den ganz großen Durchbruch geschafft. Und das ist vielleicht ganz gut, so denn diese Band wirkt bodenständig, ohne antiquiert zu sein. Die Band beweist außerdem, dass es Briten vorzüglichst verstehen, wahren, echten Folk zu fabrizieren - ohne Anbiederung an irgendwelche Trends. Dass die Rock-Einflüsse inzwischen weitestgehend ins Nirvana verschwunden sind, tut der Scheibe keinesfalls schlecht. Ich weiß nicht, wie die OYSTERBAND es macht, aber sie versteht es wie keine andere Band, so eine unglaubliche Leichtigkeit der Melancholie zu kreieren. Sie schaffen das mit einer sehr prägenden Stimme, beinahe minimalistischer und dennoch sehr abwechslungsreicher (akustischer) Instrumentierung - neben vielen anderen seien Cello, Violine, Akkordeon, Mundarmonika, afrikanische Tasteninstrumente genannt). Dass die Texte auch noch politisch und eben wichtig sind, macht die Reife der Briten um einiges deutlicher. Auf "Meet You There" thronen neun Songs (Ausnahmen sind das flotte, aber irgendwie ausdruckslose "Control" und das zu sehr nach REM klingende "Just One Life") - es fällt schwer, einen herauszuheben, weil sie alle im Ohr hängen bleiben, unsagbar schön und gleichzeitig traurig sind. Spürbar ist das aber nur, wenn sich der schwere Metaller mal auf diese, aus seiner Sicht, leichte Folk-Wolke setzt. Denn auf dieser Wolke zu schweben, heißt Wärme und Menschlichkeit zu spüren - und die Hoffnung, dass auf dieser Welt immer noch nicht alles verloren ist. In diesem Sinne: Meet you there, where… THE OYSTERBAND spielt - und nicht da, wo sich die Welten trennen ….
DUSTER 69 sind eine der veröffentlichungsfreudigsten deutschen Bands, die ich kenne - seit 1999 haben die Typen jedes Jahr Splits, EPs und Alben veröffentlicht, von Samplerbeiträgen ganz zu schweigen. "Angel King" ist ihr viertes Album, auf dem sie sich weniger KYUSS-beeinflusst als noch auf "Ride The Silver Horses" zeigen. Stattdessen ist der Sound etwas massenkompatibler geworden und nicht mehr so basslastig ("Nighttrain"), was allerdings auch der generell höhenlastigeren Produktion geschuldet sein kann. Leider haben DUSTER 69 bei aller Liebe zum straighten Rocken es nicht geschafft, richtig fesselnde Songs zu schreiben, die im Ohr des Hörers bleiben. Also kein "Green Machine" hier. Um Abwechslung bemühen sich die Jungs schon, wie das schleppende "Disappear" zeigt, aber so recht will "Angel King" nicht zünden.
Irgendwo bei Düsseldorf muss ein Stück Wüste sein. Anders kann ich mir den Sound des erdigen Quartetts aus der Rheinmetropole nicht vorstellen. RAW Q machen laut eigener Aussage Heavy Rock - und liegen damit sicher nicht so verkehrt. Der Nachfolger des Debüts "You Might As Well Be Hanged For A Sheep As For A Lamb" läuft unter den Namen "Celebrating Mass” und fügt dem Heavy meines Erachtens auch noch eine Portion Wüstenrock hinzu. Die raue Stimme von Sänger Krolli tut dazu nämlich ein übriges. Gut passen tut diese Mixtur allemal. Mir hat es dabei vor allem der fetzige Opener "The Die Is Cast" (gibt es als Download auf der Bandhomepage), das eingängige "Barfly", das an ZZ-Top auf Speed erinnernde "Contact Killer", das mit coolem Anfang gesegnete "Mellow Tunes" (geiler Track) und das schnellere, Achtziger-Vibes versprühende "Village Of The Damned" angetan. RAW Q machen Spaß - und Live sollte der schroffe Sound noch besser, da fetter kommen. Die Produktion ist zwar nicht übel für einen Underdog; möchte aber gar wissen, wie das Teil mit einer amtlichen Mache rüberkommt. Hinten raus sind die Kompositionen auf "Celebrating Mass” dann nicht mehr ganz so zwingend, für RAW Q dürfte das Album aber trotzdem einen guten Schritt nach vorne bedeuten. Ob es am Klimawandel liegt. Keine Ahnung. Aber wie anfangs erwähnt. Irgendwo bei Düsseldorf muss ein Stück Wüste sein - und das ist gut so.
Dallas Taylor dürften einigen vielleicht noch als ehemaliger Fronter von UNDEROATH bekannt sein. Mittlerweile hat er sich aus der Ecke seiner ex-Combo verabschiedet und gibt sich bei MAYLENE AND THE SONS OF DISASTER schwerem, rauen Rock hin. Als Erstes fallen im Line-Up die drei Gitarristen auf, dann das coole Cover und die Tatsache, dass es sich bei "II" um eine Konzeptalbum handelt, auf dem die Geschichte einer wahren Ma Dalton aus den 20ern Jahren erzählt wird. So weit so gut. Leider hört man die drei Gitarren selten richtig aufdrehen, das Cover macht die Musik auch nicht besser und die Texte sind im Grunde auch nur schmückendes Beiwerk. Wichtiger sind die Songs an sich und da hapert es bei MAYLENE AND THE SONS OF DISASTER - die Mischung aus Rotzrock, Southern Rock und ein wenig Metal hat zwar ordentlich Wumms, will aber so recht nicht zünden, dafür sind viele Songs zu belanglos ("Everyone Needs A Hasting") und wummern so vor sich hin. Mitreißende Nummern wie das dreckige "Don’t Ever Cross A Trowell" oder das eingängige "Dry The River" (mit Gänsehaut-Chorus, clean gesungen) sind viel zu selten vertreten und reichen nicht aus, um das große Gähnen zu unterdrücken. So bleibt die Platte ganz nett und liefert einige Songs zum Füllen des Mixtapes oder iPods, aber der große Kracher ist insgesamt nicht.
Die Regensburger GREEN FROG FEET sind bereits mit ihrem dritten Album am Start. Und das hört man ihnen durchaus an. Denn der Fünfer spielt perfekt und präzise zusammen, schreibt gut arrangierte Songs mit Ohrwurmpotential und bringt seinen Sound mit jeder Menge Energie zu Gehör. Letzteres dürfte vor allem an Drummer Peter liegen, der die schnellen Parts gnadenlos straight nach vorne prügelt, aber auch immer wieder souverän Breaks und Feeling-Wechsel einbringt. Der Grund dafür, dass "11 Ways ... To Kill Your Idols!" dann aber doch nicht zündet, ist der durchgehend glatte und viel zu schöne Poppunk-Sound, den man so schon viel zu oft gehört hat. Immer wieder lassen GREEN DAY grüßen, allerdings ohne dass auch nur ansatzweise deren Klasse erreicht wird. Die Melodien werden dabei irgendwann so beliebig, dass sie zum einen Ohr rein- und zum anderen gleich wieder rausgehen. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Stimme von Sänger Tom, die nicht nur jeglichen Dreck vermissen lässt, sondern auch recht dünn und stellenweise sogar etwas jaulig daherkommt. Darüber täuschen auch die oft gedoppelten Chorusse und der unterstützende Background-Gesang nicht hinweg. Die zum Glück sehr seltenen Ausflüge in die Kopfstimme verbessern diesen Eindruck auch nicht unbedingt. In "Bullets & Angels" versucht die Band dann mit Hilfe von Metal-Anleihen etwas böser zu klingen, kann dabei aber kein Stück überzeugen. Wie gesagt - spielen und Songs schreiben können die Jungs. Allerdings fehlt ihnen noch eine ordentliche Portion Eigenständigkeit und Sound-Vielfalt. Mittelmäßigen Gute-Laune-Ami-Punk braucht doch wirklich niemand.
Der Beipackzettel ist optisch recht professionell aufgemacht, nur über die Band selbst erfährt man leider so gut wie nichts, vor lauter relativ überschwänglich positiver Pressestimmen. Aber ist ja schon klar - für so einen Underdog wie hier die schweizstämmigen TRIBAL ist dies natürlich schon wichtig, um ihre erste selbst produzierte CD "Cardboard Heroes" an den Mann oder Frau zu bringen bzw. überhaupt erstmal etwas Aufmerksamkeit zu erlangen. Und irgendwie ist diese Platte auch nicht wirklich so übel gemacht, als dass man sich dafür schämen müsste, nein es sind durchaus einige recht passable Nummern zu finden, wenn es auch etwas an den ganz großen Innovationen (noch) fehlt. Das Coverartwork dieser 2003 gegründeten Band wirkt ebenfalls hochwertig, allerdings sind braune Cover mit Stempeldesign doch viel eher etwas für Country-oder Southernkapellen und die vier Senioren vorne drauf passen auch besser auf einen Werbeflyer für Seniorenheim, also na ja kommt doch sehr altbacken daher. Ansonsten dass wichtigste die Musik, so eine Art melancholischer 80'er Jahre AOR meets Stadionrock meets Rock Pop. Letzteres vor allem wegen der relativ ungewöhnliche Stimme für diesen Stil von Rockmusik, die relativ handzahmen Vocals erinnern doch stark an ROXY MUSIC z.B. bei "Final Illusion". Die manchmal recht fetten Riffs, bieten nichts allzu spektakuläres sind aber ganz solide. Sie passen scheinbar nicht immer so recht zum den melancholischen, etwas (zu) handzahmen relativ zurückhaltenden Vocals von Greg Bailey. Gitarrenmäßig mal verzerrt dann wieder betont mit viel Hall bekommt man typische Klangmuster von Bands wie U2 oder auch THE CULT zu hören - gefällt mir ganz gut. Obwohl der Einstieg mit "TV Nation" zunächst nicht so dolle geworden ist, die schrecklich billigen Casio-Keyboardsamples am Anfang sind schlimm aber kommen später zum Glück nicht mehr vor, der Drumsound ist ebenfalls etwas zu flach ausgefallen, da hätte viel mehr Punch für eine nötige stärkere Dynamik gesorgt. Dass hymnische "Free" mit leichten POLICE bzw. DEF LEPPARD Anleihen ist sicher einer der besten Songs des Albums geworden, inklusive einem klasse Solo und vor allem der satt wummernde Bass kann viele Pluspunkte sammeln. "Daddy" (ein Video hierzu gibt's bei YouTube) so eine Art Powerballade mit viel Atmosphäre ist ebenfalls gelungen. Textlich haben sich TRIBE viel Müh gegeben, haben aktuelle Themen unserer Zeit verarbeitet und nicht überwiegend die übliche Herzschmerzgefühlsduselei wie bei 90% aller anderen (Hard) Rockformationen. Mark Rossi (Gitarre), Üse Müller (Bass) und Andy Gunterbein (Drums) haben ihre Instrumente gut im Griff, für die Zukunft möchte man ihnen aber wünschen (genau wie dem Sänger) noch etwas mehr aus sich herauszugehen oder einfach etwas wilder, fordernder zu agieren. "Cardboard Heroes" hat viele nette Tracks ("Between Us" oder "Pickin’ up the Pieces") die allesamt auch stets eingänglich immer mit dem leichten Radioblick aber manchmal etwas (zu) oft nach ähnlichem Strickmuster gemacht sind. Ein paar weitere Dejavus bescheren die Jungs uns dann mit "Different But The Same", da wurde doch deutlich bei der Filmmusik von "Mission Impossible" abgekupfert und dann der Schluß mit "Too Many Times" ein Song mit deutschem Text aber total im Stil der TOTEN HOSEN aufgezogen, bloß die Stimme hat nicht die nötige Energie für diese art Mucke. Also bitte die Herren - bleibt bei euren Leisten habt ihr doch nicht nötig so platt zu kopieren! Macht euer Ding so weiter, dass hat durchaus schon was eigenes trotz aller erwähnen "Vergleiche" mit der ein oder anderen Verbesserung in Richtung Temperament und dann warten wir mal die nächste CD ab.
Soundlandschaften und Klangebilde auf "Phosphene" vermutet man eher im amerikanischen Westen statt in Schweizer Landen. Auch die etwas lauteren Töne wecken nordamerikanische Assoziationen. ELKEE nennt sich das dann und präsentiert Alternative Rock, welcher gewisse Ähnlichkeiten mit den ruhigeren Parts der ehemaligen Szenelieblinge Incubus aufweist - besonders dann, wenn es um das Experimentieren mit elektronischen Soundelementen geht. So ist "Phosphene" in den besten Momenten (wie beim starken Anfangsquartett "Orkhon Valley", "Soulplasma", "Ego" und dem fast schon zu schönen "102 Zenith") entspannend und atmosphärisch, in anderen Momenten aber durchaus mal einen Tick zu unspektakulär ("Sparks & Grace", "Lost Dog Tracks"). Trotzdem sollten ELKEE mit "Phosphene" auf dem sich langsam lichter werdenden Alternative Sektor zumindest in ihrer Heimat und Umgebung auf sich Aufmerksam machen. Die 2002 gegründete Band, bestehend aus Gitarrist Emmanuel Tharin und Bruder Matthieu Tharin (Vocals), Christophe Farine (Bass), Gregory Moy (Gitarre) und Schlagzeuger Manuel Linder zeigt nämlich auch songwriterisch, das da was gehen könnte. Gut produziert ist das Ganze dann auch noch; so geht das Teil in Ordnung.