Band:

Fjoergyn

BiografieDie Idee, FJOERGYN ins Leben zu rufen, entstand Anfang des Jahres 2003. Eigentlich sollte es anfangs ein Soloprojekt des Thüringers Stephan L. werden. Sein heutiger Mitstreiter Andreas T. steuerte für die Umsetzung von Stephans musikalischer Vision aber so viele gute Ideen bei, dass Stephan ihn als festen Bestandteil von FJOERGYN haben wollte. Während Andreas sich in musikalischer Hinsicht auf das Schreiben der Bassspuren kümmert, zeichnet Stephan für Keyboards, Schlagzeug, Gesang und Gitarre verantwortlich. Auch wenn der Name FJOERGYN der nordischen Mythologie entnommen wurde, sieht die Band ihn nur als Symbol für die Natur und die Natur der Dinge.

Das Duo wollte von Anfang an ein Album konzipieren, das sich sowohl durch seinen klassischen und heroischen Charakter als auch durch seine metallischen Einflüsse auszeichnet. Die Mixtur aus klassischer Musik und Metal spiegelt dabei auch die musikalischen Vorlieben der Künstler wider. Mit der Gründung der Band stand der Name für das zu komponierende Album übrigens bereits fest: ?Ernte im Herbst?.

Im Zeitraum der Jahre 2003 bis 2004 entstanden Liedergerüste aus Geigen und Klavier. Schlagzeug und Gitarren waren in den Songwriting-Prozess noch nicht eingebunden. Die fertigen Stücke hörten sich in diesem Stadium eher nach dem Soundtrack für ein Geschichtsepos an, was dem Einfluss Hans Zimmers, Stephans bevorzugtem Filmmusik-Komponisten (u.a. Gladiator), zuzuschreiben ist. Ein weiteres musikalisches Vorbild für FJOERGYN stellt ein enger Bekannter Stephans dar: Vratyas Vakyas (Falkenbach). Omnipräsent auf ?Ernte im Herbst? ist die Inspiration FJOERGYNs durch den Komponisten Wagner. Nicht zuletzt der Posauneneinsatz verdeutlicht dies. Zu dem klassisch angehauchten Material schrieb Stephan die Gitarrenspuren, Andreas die Basspartituren.

Mit dem Titel ?Ernte im Herbst? weisen FJOERGYN auf die Thematik des Albums hin. Die Band sieht ihn als symbolischen Ausdruck für die Zeitspanne vor (=Herbst) dem Sterben. Und zwar nicht nur dem des Menschen, sondern auch dem der Erde, deren Namen in der isländischen Mythologie die Band als ihren auserkor. FJOERGYN möchten außerdem auf die Wahrnehmung des ?Unvermeidlichen? aus unterschiedlichen Blickwinkeln hinweisen. Die Band sieht die (Mutter) Erde als Krone der Schöpfung und Symbol für alles Leben, jedoch mit der Fähigkeit, auch Leben zu nehmen. Die normalerweise liebende und schützende Mutter Erde, im Sterben (=Herbst) begriffen, bekämpft nach Tausenden Jahren Missbrauch Ihre Saat namens Mensch u.a. mit Naturkatastrophen, weil sie nicht mehr mit dem gebührenden Respekt behandelt wird. Der Mensch ist nach Ansicht der Band ein Parasit, der die Erde zerstört. ?Ernte im Herbst? steht synonym dafür, wie die Erde ihre Saat Mensch, den Parasiten, ?erntet?. Dazu kommt, dass die Menschen sich selbst, oder sich gegenseitig aus der Welt schaffen. Da die Band der Auffassung ist, dass die Natur des Menschen und die Natur an sich den selben Ursprung (Mutter Erde) haben, sehen sie den vermeintlich ?eigenen Willen? zur Selbsttötung letztlich als Methode der Erde an, sich seiner Parasiten zu entledigen. So schließt ?Ernte im Herbst? schließt mit dem Titel Requiem. In ihm geht es um einen Komponisten, der sein eigenes Requiem schreibt. Dabei öffnet er sich die Pulsadern. Obgleich er am Anfang noch zweifelt und den Schnitt nicht wagt, schafft er es im Verlauf des Liedes, immer tiefer zu schneiden, bis er es am Ende mit dem Einsetzen des "Freude schöner Götterfunken"-Themas der ?Ode an die Freude? aus dem letzten Satz von Beethovens 9. Sinfonie vollbringt. Stephan wählte es, um den ?Sieg? des Komponisten, dessen Karma auch letztlich die Natur bestimmt, über sein eigenes Leben zu verdeutlichen. Der Zynismus darin ? ?Ode an die Freude? wird eher mit den Adjektiven strebend, froh und triumphierend assoziiert ? zeigt einmal mehr die Infragestellung der Berechtigung menschlicher Existenz.

Auch die anderen Songs erzählen alle indirekt vom Tod, nennen ihn aber nie beim Namen. Es lässt sich lediglich erahnen, wovon sie handeln. Das Thema der sich am Menschen rächenden Natur greift ?Der Tag der Wölfe? auf. Das Lied umschreibt den Wald bei Nacht. Menschenleer und damit friedlich. Stunden der Dunkelheit, die Menschen fürchten, die den Tiere aber entgegen kommen, da sie den Menschen fürchten. Der Song endet damit, dass der Wolf dem Menschen androht, eines Tages seine Höhle im Wald zu verlassen, in das Menschendorf zu pilgern und sich dort an ihm für sein Eingreifen in die Welt zu ?bedanken?.

"Vom Tod der Träume" beschreibt eine Zwischenwelt in der wir uns jede Nacht befinden. Im realen Leben wissen wir, dass es sich um einen schlichten Traum handelt, während des Schlafes jedoch nicht. Stephan beschreibt in ihm einen normalen Traum, der plötzlich in das Gegenteil umschlägt. Weiß wird schwarz, gut wird böse, schön wird abstoßend und das Erwachen bleibt untersagt... So stirbt man nicht, doch man bleibt in der wahrscheinlich finstersten und kältesten nur denkbaren Welt hängen ohne erlöst zu werden.Quelle: http://www.sureshotworx.deDiscografieErnte im Herbst CD 2005

Sade Et Masoch CD 2007
www

Reviews

Ernte im Herbst - Cover
Dieses Duo aus Thüringen mischt Pagan-Epic-Black-Metal mit vielen, vielen klassischen Elementen und macht diese Scheibe ein wenig zum Soundtrack zu einem Film der noch gedreht werden muss - mit wenig
Sade Et Masoch - Cover
"Das Leid des Einhorn" erinnert gesanglich fatal an Neue Deutsche Härte, später klingt die Stimme auch mal nach Sodoms Rippchen - oder eben nach FJOERGYN.