Review:

Terra Satanica

(Fjoergyn)

Seit mehr als einer Dekade sind die thüringischen FJOERGYN schon im Geschäft, widmen sich avantgardistischen, schwarzmetallischen Klängen und wussten mit ihrer „Ernte Im Herbst“ (2005) auf Anhieb und trotz großer Experimente viele zu begeistern. Es folgten zahlreiche Shows mit Bands wie THE VISION BLEAK, DORNENREICH und ALCEST, drei Alben und schließlich – im Jahr 2016 – die EP „Terra Satanica“. Was für eine Ernte bringt die satanische Erde?

Als erste EP weiß sich „Terra Satanica“ von den Alben gekonnt abzuheben, und das wird bereits beim namensgebenden Opener klar: Schräger, leicht unstrukturierter Schwarzmetall schmettert unter heftigem Einsatz von Chor und verzehrter Elektronik so manches nieder und überrascht in vielerlei Hinsicht. FJOERGYN wirken hier sehr ursprünglich und natürlich, was hier leider nicht nur positiv gemeint ist. Zwar prescht das Material voller Kraft aus den Boxen, doch leidet leider sehr unter der miesen Aufnahmequalität. Dass diese Aufnahmequalität von FJOERYN beabsichtigt wurde denke und hoffe ich nicht, denn leider klingt das ziemlich nach Demo und wird den weitaus besser produzierten Alben nicht gerecht. Bei einer unbekannteren Band wäre „Terra Satanica“ dennoch ein guter Start gewesen.
Ein weiteres, merkwürdiges Experiment ist die auf der EP zu findende „Metallisierung“ des GEORGE DAVID WEISS / BOB THIELE-Covers „What A Wonderful World“. Meinen Geschmack trifft das nicht wirklich. Und auch das auf dem Debüt so geniale, druckvolle und Gänsehaut-erzeugende „Ernte Im Herbst“ weiß auf der Terra Satanica“ im verschmälerten Akustik-Gewand nicht ganz so zu gefallen. Somit bleibt „ISON14“ als sachte Akustik-Nummer mit viel Klargesang ein einsames Highlight auf der EP. Da kann man nur auf ein besseres Album hoffen!

Fans der Band sollten trotzdem schnell zuschlagen, denn die 12" Vinyl ist stark limitiert.

Terra Satanica


Cover - Terra Satanica Band:

Fjoergyn


Genre: Black Metal
Tracks: 04
Länge: 26:29 (EP)
Label: Trollzorn
Vertrieb: Trollzorn