Review:

Sade Et Masoch

(Fjoergyn)

"Das Leid des Einhorn" erinnert gesanglich fatal an Neue Deutsche Härte, später klingt die Stimme auch mal nach Sodoms Rippchen - oder eben nach FJOERGYN. Also keine Angst, die Thüringer sind sie selbst geblieben, mischen immer noch Gothic Metal mit klassischen aber auch härteren Elementen und vielen Keyboard-dominierten Parts. Und das klingt auf den ersten Hör’ viel besser als auf "Ernte im Herbst", macht sogar Spaß und mag in besten Momenten an Empyrium und Co. erinnern. Und auch der Sound wirkt, wohl auch dank echten Drummers, organischer, einfach voller. Was aber anfangs viel Spaß macht, mindert sich mit mehrfachem Hören - zum einen nervt das aufdringliche Keyboard mehr und mehr - was natürlich Geschmacksache ist und bleibt. Der anfängliche Anspruch aber, der scheint durch die Instrumente nicht getragen. Das Riffing wirkt wie’s Keyboard von mal zu mal billiger und die gut gemeinten Drums rocken vor allem in härteren Abschnitten nur bedingt. Zudem scheinen die Tempowechsel ebenso aufgesetzt wie die philosophisch-hochgesteckten Texte - bedeutungsschwanger und letztlich abgetrieben. Die wirklich stimmigen Momente liegen bei FJOERGYN kräftig in der Ruhe, episch gleicht eindrucksvoll - auch die klare Stimme wirkt ehrlicher als das bös-gemeinte Krächzen. Und, das ist wirklich gut: FJOERGYN bleiben sich treu und biedern sich keineswegs bei irgendwelchen kommerziell getünchten Gothen und Gruftis für deren düsteren Hotte-Höhlen an. FJOERGYN sind eigen - und das nötigt Respekt ab.

Sade Et Masoch


Cover - Sade Et Masoch Band:

Fjoergyn


Genre: Gothic Metal
Tracks: 9
Länge: 52:51 (CD)
Label: Reartone
Vertrieb: Twilight Distribution