Konzert:

Rotten Sound, The Ocean, Victims, Trap Them - Hamburg, Hafenklang Exil

Konzert vom 26.03.2008

Wer auch immer auf die Idee kam, THE OCEAN gemeinsam mit der finnischen Brachialkombo par excellence ROTTEN SOUND auf Tour zu schicken, mag sicher auch Schokoladeneis mit Ketchup. Ergänzt um die schwedischen Veteranen VICTIMS und den Seattle-Vierer TRAP THEM machte der Tross im Hamburger Hafenklang Exil Station, um der Hansestadt an einem Mittwochabend ordentlich einzuheizen. Ungewöhnlich früh für Hafenklang-Verhältnisse ging es um 20 Uhr mit TRAP THEM los, die vor gut gefülltem Saal eine halbe Stunde lang sperrigen, brachialen Mix aus Punk, ENTOMBED und NASUM losließen. Genau der Sound, der zu ROTTEN SOUND wie auch zur punkigen Location wie die Faust aufs Auge passt, besonders die schleppenderen Parts wussten zu gefallen. Die gut tätowierten Amis gingen ganz in ihrer Musik auf und boten eine ordentliche Bühneshow, machten also unter’m Strich alles richtig.


VICTIMS machten da weiter, wo der Opener aufgehört hatte: schön dreckiger Punk/ HC, ganz in der Tradition alter Helden Marke DISCHARGE, erweitert um crustige Töne. Das Trio ging gut ab, besonders der mit speckiger Kutte und zauseligen Vollbart agierende Gitarrist schrubbte seine Riffs mit Verve runter. Wirkte dabei ein wenig wie der kleine Bruder von Tomas Lindberg. Dem Publikum gefile die gute halbe Stunde Rotzpunk, in den ersten Reihen war dann auch gut was los.


THE OCEAN kamen zu fünft auf die Bühne, in klassischer Instrumentierung, also ohne die ganzen Instrumente, die ihr aktuelles Werk so außergewöhnlich gemacht haben. Äußerst brutal legten die Hauptstädter dann los, nix mit Atmosphäre und so. Mathcore mit Gebrüll gab es in den ersten Song, was der Combo zwar technisch sauber gelang und vom Härtegrad zu den Kollegen passte, aber auch sehr austauschbar klang. Besser wurde es dann, als sich ein zweiter Sänger auf die Bühne gesellte und die abgefahreneren neuen Songs ausgepackt wurden. Unterlegt von einer stimmigen Light Show verzauberten sie das Publikum und ließen THE OCEAN noch die Kurve kriegen.


20 Songs in 40 Minuten versprach ROTTEN SOUND-Sänger K vor der Show. Der Finnenhaufen hielt Wort und prügelte ohne Erbarmen durch den Set. Zwischen den Songs gab K immer wieder symphatische Ansagen zum Besten, um sich dann im nächsten Moment in einen brüllenden Irren zu verwandeln. Beeindruckend, genau wie die Leistung des neuen Drummers, der bei aller Geschwindigkeit entspannt hinter den Kesseln saß. Auch wenn der Saal nach THE OCEAN einen Tick leerer geworden war, gaben ROTTEN SOUND 100% und konnten die Verbliebenen zu enthusiastischem Beifall und gelegentlicher Action vor der Bühne bewegen. Logisch, dass sie am Ende zu einer Zugabe zurück auf die Bretter mussten. Danach war endgültig Schluss, mehr Krach hätte aber auch kaum jemand vertragen.


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