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In The Cinema

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SILENT SCREAM sind aus den Trümmern der finnischen Band VARJO hervorgegangen und bleiben deren Sound weitestgehend treu, sieht man davon ab, dass die Texte nun statt in finnischer in englischer Sprache gehalten und somit einem breiteren Publikum zugänglich sind. „In The Cinema“ versteht sich als eine Art Soundtrack zu den alten Horrorfilmklassikern der Stummfilmzeit und bietet klassischen Old School-Gothic Rock mit Punk-Einflüssen, wie er in den 80ern seine große Blüte hatte. Namen wie THE CURE und FIELDS OF THE NEPHILIM steigen da vor dem geistigen Auge und Ohr auf. Mal ganz ruhig mit Flüstergesang, wie „Vultures“, mal krachiger und mit mehr Druck wie bei „Hive Mind“ oder „The Present“, werden da nach Herzenslust die alten Zeiten zelebriert. Mit „Burning Car“ findet sich überdies auch ein JOHN FOXX-Cover auf der Platte. Sehr stimmungsvoll geraten sind das atmoshphärisch-ruhige „In The Sea“ und der sich daran anschließende Abschlusstitel „The Ghost In Your Eyes“. Wirkliche Ohrwürmer fehlen auf „In The Cinema“, wer aber schon länger dem alten Gothic-Sound hinterhertrauert, der dürfte bei SILENT SCREAM die Erfüllung all seiner Wünsche finden.

In The Cinema


Cover - In The Cinema Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:5 ()
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Desiderium

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WINTERMOND haben 2008 den Bandwettbewerb “Battle of the Bands” für sich entschieden, nun hat die Kombo mit dem Silberling “Desiderium” ihr erstes Studiowerk vorgelegt. Dieses liefert einen Background von fetten Gitarren gepaart mit einem Wechselspiel aus männlichem und weiblichem Gesang. Sängerin Gabrielle wechselt zwischen tieferen, etwas mystisch anmutenden Passagen und hohen Lagen, ihr männlicher Gegenpart Didic dagegen klingt stellenweise etwas angestrengt bis anstrengend, wie im gesanglich nicht gerade brillanten Refrain von „Deine Welt“. Da klingt das volksweisenhaft angehauchte, akustisch gehaltene „Vollmond“ schon wesentlich besser , und es wartet vor allem auch mit einer Melodie auf, die einem Erinnerung bleibt. Denn was man auf „Desiderium“ vermisst, ist das Mitreißende- große Gefühle sind in den Texten durchaus vorhanden, aber irgendwie will der Funke nicht so recht überspringen. Weder Leid noch Verzweiflung, Liebe oder Verachtung sind im Gesang spürbar, wenn man nicht explizit im Text nach ihnen sucht. Die Texte bleiben mehrheitlich genau das- bloße Worte, deren Darbietung es dadurch an Überzeugungskraft fehlt. Das tut einem dann zwar nicht unbedingt weh, gibt einem aber auch nichts. Schade.

Desiderium


Cover - Desiderium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:43 ()
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Under The Rain

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CHARLOTTE’S SHADOW verstehen sich als Verwalter von großen Gefühlen, von melancholischen und romantischen Momenten, von Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Nur so richtig rüberkommen will das auf ihrem neuen Album „Under The Rain“ nicht. Das man gesanglich ein Stück Monotonie als Stilmittel einsetzt ist ja im Gothic-Bereich nichts Neues, aber das rechtfertigt noch lange nicht regelrecht unterirdische Chöre. Und so ergänzen sich ein schwächelnder Gesang und eine dünne Produktion zu einer zwiespältigen Scheibe, auf der aber zumindest die eingängigen „You’re Cruel“ und „Beautiful and Strange” sowie das TEARS FOR FEARS-Cover „Mad World” Potential zeigen. Alles im allem etwas wenig; und dazu noch eine Laufzeit von gerade mal 30 Minuten – sorry CHARLOTTE’S SHADOW – mit „Under The Rain“ dürfte man trotz oben genannter guter Ansätze erst mal im Regen stehen bleiben.

Under The Rain


Cover - Under The Rain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 29:53 ()
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Zeitgeist

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Der Bandname klingt so als würde man ihn kennen, GOTHIKA. Kann alles sein und ist es auch: Die Japaner fahren, wie es dort wohl zum

guten Ton gehört, ihre eigene Schiene - und für mich ist es der erste, durchaus leicht verstörende Kontakt mit ihnen. Verglichen mit dem gequirlten Quark den manche Visual Key Combo gegen die Wand fährt spielt ihr "Zeitgeist" aber in einer anderen Liga. Was recht einfach mit düsterem Electro beginnt, der gemäßigt hart und mäßig melodisch klingt lässt das erste mal verwirrt zucken als die Vocals erklingen: Japanisch, zack. Irgendwie seltsam aber doch noch so poppig und bekannt dass der Exotenfaktor im unteren Bereich bleibt. Ganz anderes wird dies beim grandiosen "Army March Drawn Sword Police", eine wilde Mischung aus stampfendem Marsch und quikenden Synthies, eine krude Mischung aus Folklore und Clubbeats, das ist mutig - der Remix ist weniger ungewöhnlich aber nicht weniger cool. Zum Thema Club können GOTHIKA aber durchaus auch einfacher und mit direktem Zugang: "Partisan" oder "Echolalia" (auch mit weiteren zwei Remixen vertreten) sind tanzbar und musikalisch nicht weiter verwunderlich, mit englischen Texten wären sie aber nichts weiter als durchschnittlich gute Electrotracks. Leicht durchgeknallten japanischen Electro gibt es nicht alle Tage,

"Zeigeist" ist durchaus ein vorsichtiges Antesten wert.

Zeitgeist


Cover - Zeitgeist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 74:51 ()
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Extend The Line (Rebuild)

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Die deutschen SHADOW MINDS waren bis dato unbekannt - das Album "Extend The Line (Rebuild)" erscheint allerdings schon als

Re-Release des 2008er Zweitlings und als Vorbote zu einem neuen Album 2010. Die Musik macht kein Geheimnis um ihren Kern: Das ist

Futurepop feinster VNV NATION Schule - sowohl gesanglich als auch was den Hang zum Stadionelectro angeht, hier gibt es mehr als

Andeutungen sondern klare Parallelen. Sauber arrangiert, mit durchdacht auf den Punkt gebrachtem Chorus steht ein Song wie "Say It

Hard" dem genannten Vorbild kaum nach - ein Ritterschlag, ganz genau. Manchmal sind mir die Vocals nicht gefühlvoll genug, manchmal

könnten die Synthiesounds etwas origineller klingen - Details auf einem durchweg hittigen und gelungenen Album. Stark gemacht sind

die knallharten Wechsel zwischen präzisem Beat und emotionalem Refrain bei "Don't Pac Me" oder die nicht weniger dick aufgetragene

Hymne "Paralysed". Futurepop ist wohl doch nicht ganz tot, sauber produziert, schön geschrieben und ohne Überaschungen: Fans der Musikrichtung können bedenkenlos zugreifen.

Extend The Line (Rebuild)


Cover - Extend The Line (Rebuild) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 69:44 ()
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Kalt Wie Dein Herz

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Wahnsinn, wie nah cool und grottig doch beieinander liegen können. GRIMM wären nicht die ersten die ihre Mischung aus harten Gitarren, Electro und einfachen deutschen Texten mit Karacho an die Wand fahren. Was bisweilen wie UMBRA ET IMAGO klingt (und natürlich auch mal von Schenkeln und Geschlecht singt) und manchmal ähnlich plump gereimt durch den Song stolpert wie bei ebendieses ist das Problem des Albums: Die kehlig tief gegrummelten Vocals im NDH-Mittelfeld sind bei gleichzeitiger Plattheit oft zu ausführlich (das ist nicht automatisch auch anspruchsvoll) um eine Hymne zu werden und fast immer zu banal als dass ich sie guten Gewissens bei offenem Fenster hören würde. Und hätte das Duo sich nicht die Unterstützung einer wirklich guten (weil klaren und eher untypisch-poppigen) Frauenstimme von Carina De Jesus gesichert, die - vom unnötigen Stönen abgesehen - ganz ab vom gängigen Klischee agiert, ließe sich "Kalt Wie Dein Herz" sehr leicht in die "NDH die hundertste"-Ecke abschieben. Ich war geneigt nach dem schwachen Opener "Konsumier Mich" die CD erstmal liegen zu lassen, doch die besseren Songs kommen später: Das langsame "Tanzen" das eben nicht den naheliegenden Weg harter Gitarren sucht sondern sich nach zig Anläufen auf einen Höhepunkt in einem originellen Rhythmus und harmlose Melodie flüchtet. "Liederjan" schafft trotz oberflächlich simplem Text durch viele Gesangsstimmungen eine ganze eigene Laune zu schaffen. Mit Gothic-Touch, etwas rockigen Gitarren, vielen Text-Klischees, viel Elektronik und einer vielseitigen Songauswahl (die mehr Durchhaltevermögen als die ersten paar Songs braucht) ist GRIMM eher NDH-Bereicherung als Ärgernis (und somit anders als der Anfangs erwähnte Vergleich), und doch: Etwas mehr Linie werden sie brauchen um sich einen Namen zu machen - mit ihrer Sängerin, etwas mehrschichtigeren Texten und musikalischen Wendungen wie in "Tanzen" sollte das klappen.

Kalt Wie Dein Herz


Cover - Kalt Wie Dein Herz Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:29 ()
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Es Werde Licht

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Ich habe keine Ahnung, was Schreiber von Presseinfos während der Arbeit rauchen, aber ich will auch was davon abhaben: „Die traumhaften Geschichten der Nürnberger zaubern den Hörer in eine technikferne Welt voller Magie und spenden Trost und Kraft.“. Oh weia… vor Allem, wenn man „Es Werde Licht“ (originellster Albumtitel seit Langem) in seiner vollen Länge gehört hat. IGNIS FATUU gehören zu den Bands, die trotz eines gewissen Funken Talents noch ein Stück vom inzwischen aufgemampften Folk/Mittelalter-Kuchen abhaben wollen. Über weite Strecken regieren hier Roy Black, Hansi Hinterseer und Rosamunde Pilcher, denn Texte wie „Doch am Abendhimmel steht ein Stern – ein Stern, der ganz allein für dich nur leuchtet“ (aus dem melodisch durchaus gelungenen „Dein Stern“), „Spür deine Wärme, deine Hand - ich seh dein Antlitz an der Wand“ (aus „Sehnsucht“) oder „Auch in deinen warmen Armen – wär ich fast erfroren – unfähig mich hinzugeben – hab ich dich verloren“ (aus „Einsam“) triefen schon ordentlich aus den Boxen. Musikalisch gibt es weniger auszusetzen, denn Songs wie der Opener „Auf Der Flucht“, „Nordwind“, „Drachenreiter“, „Zeit“ oder „Wächter Der Nacht“ bieten soliden, wenn auch wenig spektakulären, meist flotten, Dudelsack-befeuerten Spielmannsreigen. Lediglich der Gesang von Alexander (der ab und an ganz hörenswert von Flötistin/Dudelsäckin/Schalmeierin Irene ergänzt wird) könnte etwas charismatischer sein. An einen Eric Fish oder Michael Rhein kommt er bei Weitem noch nicht heran, so dass am Ende das Fazit bleibt, dass „Es Werde Licht“ zwar keinen Totalausfall darstellt, aber noch längst nicht ausreicht um an etablierte Truppen wie SALTATIO MORTIS, SCHANDMAUL oder SCHELMISH anzuknüpfen. Und warum IGNIS FATUU auch noch mal den bereits von IN EXTREMO auf dem „Verehrt Und Angespien“-Meilenstein verbratenen „Zauberspruch“ durchkauen, mag verstehen, wer will…

Es Werde Licht


Cover - Es Werde Licht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:23 ()
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Der Herbst Des Einsamen

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Es gibt Alben, die sind im Prinzip unrezensierbar. "Der Herbst Des Einsamen" von EDEN WEINT IM GRAB ist ein solches. In völliger Abkehr zur Musik des vorherigen (Dark Metal-)Albums fehlen Gitarren nun völlig und die Musik steckt zurück und dient in Form sphärischer Soundscapes und akustischer Klavier-, Orgel- und anderer ruhiger Töne als Hintergrund für recht kratzig-aufgesetzt (vielleicht muss das aber so sein) rezitierte Gedichte des Expressionisten Georg Trackl. Die Idee ist nicht neu, prominenteste Vertreter mit ganz ähnlichem Ansatz sind sicherlich DAS ICH, die dies gleich auf mehreren Alben taten. Die durchweg morbide-trostlosen Verse sind jedoch mein eigener Albtraum der gymnasialen Oberstufe und werden mich immer daran erinnern. Die allermeisten werden das Album unhörbar finden, einige wenige Teilen vielleicht die Liebe zum Expressionismus und befolgen den im Booklet abgedruckten Rat: "Please listen to this album in darkness with full volume and a glass of wine" und können dem Werk etwas abgewinnen. Weil ich das weder bewerten will noch kann: Wer sich angesprochen fühlt, höre in Ruhe einmal rein. Ansonsten gibt es die gesammelten Werke Trackls auch im gut sortierten Buchhandel.

Der Herbst Des Einsamen


Cover - Der Herbst Des Einsamen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:39 ()
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Das Gift

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Das Auge isst auch bei der Musik mit. Und das grüne Coverartwork zum DARK DIAMONS Debutalbum "Das Gift" wirkt dermaßen trashig und riecht nach Realsatire dass ich mich auf die Musik gefreut habe - doch das Augenzwinkern findet sich dort nicht wieder und ich fürchte fast, dass das Cover nicht so trahsig gemeint ist wie ich es empfand. Es folgt eine rockige Mischung aus NDH und Elektronik im akustischen Umfeld von UMBRA ET IMAGO. Die deutschen Texte zeigen sich bei DARK DIAMONDS nicht so sexlastig wie bei diesen, aber sie machen die Musik für mich dennoch fast unhörbar. Denn kein Klischee zwischen Tod und Teufel wird ausgelassen und mit affektiert bösem Organ vorgetragen bis die Schwarte kracht, manchmal lugt vorsichtige Gesellschaftskritik hervor. Dabei rollt das "R" und es wird nicht übertrieben auf einen homogenen Sound zwischen Vocals und übrigen Instrumenten wert gelegt. Was schade vor allem für letztere ist, die auch dank einer absolut akzeptablen Produktion bisweilen ordentlich Durck machen und nur dann negativ auffallen, wenn sie allzu einfache Melodien (wie beim Beginn von "Instinkt") mit den plumpen Vocals mischen. Wer bis hierhin kein Haar in der Band-Suppe gefunden hat wird sich auch von der eingestreuten Elektronik (altbewährtes, keine Experimente) wenig abschrecken lassen. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen dass mit dieser Musik ein Blumentopf gewonnen werden kann solannge die Texte derart aufgesetzt präsentiert werden.

Das Gift


Cover - Das Gift Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 59:16 ()
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Youism

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Bereits 2006 in Australien veröffentlicht, erscheint mit "Youism" das Debut der australischen Kombo LONG WALK HOME nun auch hierzulande, sogar mit einem zusätzlichen Bonustrack für Deutschland ("Interior") versehen. Etwas anderes wollten die vier Herren vom anderen Ende der Welt machen, und das ist ihnen auch gelungen, denn alternativ-progressiv ist "Youism" allemal. Schon allein die Tatsache, dass LONG WALK HOME einen Violinisten in ihren Reihen zählen ist ja nun nicht gerade etwas, das man für eine Rock- oder Popband unbedingt als normal ansehen würde, und entsprechend gestaltet sich mitunter auch die in den Songs verbreitete Stimmung. "Gone" beispielsweise ist so psychedelisch, dass es schon geradezu hypnotisch ist, "Silence" völlig ruhig und klingt, wie es auch der Text suggeriert, sehr einsam. Eintönigkeit oder Festgefahrenheit kann man der Band also nicht vorwerfen. Allerdings muss man sagen, dass das Anhören von "Youism" sich für diejenigen unter uns, die in ihren Hörgewohnheiten weniger alternativ oder progressiv angehaucht sind, mitunter ausgesprochen anstrengend gestalten kann: Insbesondere das häufige Instrumentalgefidel und Geklimper kann einem schon mal ziemlich auf die Nerven gehen. Aus diesem Grund: für Genreliebhaber sicherlich einen Versuch wert, der Rest dagegen lässt wohl besser die Finger weg.

Youism


Cover - Youism Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:40 ()
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