Zum zehnjährigen Jubiläum haben sich die Jungs von RELIQUIAE etwas Besonderes einfallen lassen: nicht einfach ein Best Of-Album sollte es sein, nein, für das jüngste Werk haben sich die Herren einige Songs aus ihrem Repertoire vorgeknöpft und sie komplett neu arrangiert: ganz puristisch mit Streichern und Gesang. Als Intro und Outro fungieren zwei der Songs als zusätzliche reine Instrumentalversionen. Herausgekommen ist dabei ein Album, dass die Band von einer völlig neuen Seite zeigt und eine ganz eigene Stimmung verbreitet. Die ursprünglich mehrheitlich energiegeladenen und druckvollen Songs kommen nun tendenziell getragen bis melancholisch daher (wobei man „Feuertanz“ selbst im klassischen Gewand die Power und das flotte Tempo noch anhört), die von Cello und Violine getragenen Arrangements geben dem Ganzen eine klassische Ausrichtung, die mitunter fast schon an Kammermusik denken lässt. Sänger Bastus intoniert inbrünstig über dem Streicherquartett und unterstreicht damit die dunkle Anmutung der einzelnen Lieder. Mit dabei ist auch Chris Harms (Lord Of The Lost) als Gastsänger bei „Die Sonne Scheint“. Wer rockige und / oder Mittelalter-Klänge bevorzugt, wird hier natürlich vergebens suchen und man muss auch anmerken, dass die Songs aufgrund des durchgehenden Streichersounds nach einer Weile beginnen, etwas ineinander zu verschwimmen – etwas mehr Abwechslung hätte hier gutgetan. Dennoch ist offensichtlich, dass es der Band hier ein echtes Anliegen war, sich und ihre Songs in einem neuen Gewand zu präsentieren, sich auszuprobieren und mal etwas ganz anderes zu machen, und dieses Unterfangen ist ihnen eindeutig auch gelungen. Wer also klassisch inspirierte Untermalung für einen gepflegten Abend mit schwermütigem Einschlag sucht, könnte hier durchaus fündig werden.
Stolze 20 Jahre ziehen die Spielleute von SCHANDMAUL nun schon durch die Lande. Nachdem im November das Jubiläum mit einer großen Sause in Köln angemessen begangen wurde, erscheint nun das neue Album: „Artus“ heißt der Silberling, bei dem es sich aber entgegen erster Vermutung nicht um ein reines Konzeptalbum handelt – zwar finden sich tatsächlich mehrere Titel, die sich inhaltlich mit der Artussage beschäftigen, daneben stehen aber auch Songs mit anderer Thematik. Der Opener „Der Meisterdieb“ eröffnet das Album ganz klassisch melodisch folk-rockig, das nachfolgende „Der Totengräber“ überrascht trotz des grabesschweren Titels mit beschwingten Tönen, garniert mit den typischen SCHANDMAUL-Flötenklängen. Rockig-eingängig präsentiert sich „Vagabunden“, das mit seiner Dudelsack-getragenen Melodie schnell ins Ohr geht und sich dort festsetzt, was den Titel zum Song mit dem größten Ohrwurmpotenzial auf „Artus“ macht. „Froschkönig“ ist ein ganz klassischer SCHANDMAUL-Song, mit Flöte, Geige und augenzwinkerndem Humor im märchenhaften Text. Deutlich melancholischer, aber nicht weniger melodisch kommt „Der Kapitän“ daher, „Oboe“ dagegen ist für SCHANDMAUL-Verhältnisse zum Teil vergleichsweise düster, hart und fast schon metallisch geraten, was der Band aber durchaus gut zu Gesicht steht. „Chevaliers“ ist ein schönes Instrumentalstück, das stimmungsvoll zum Artus-Teil des Albums überleitet. „Die Tafelrunde“ beginnt mit Sprechgesang Thomas Lindners, der aber im Laufe des Lieds wieder in Gesang übergeht. „Der Gral“ beschreibt die Irrungen und Wirrungen der Gralssuche, während das ausgesprochen poppige „Die Insel Ynis Yr Afalon“ die Hoffnung auf bessere Zeiten hochhält. Mit „Der Weiße Wal“ kehrt die Band der Artussage wieder den Rücken, wendet sich textlich stattdessen Melvilles „Moby Dick“ zu und schließt das Album auf einer eher ruhigen, nachdenklichen Note, die im Refrain aber trotzdem einen der Thematik angemessenen dramatischen Anstrich aufweist. Fazit: „Artus“ sind SCHANDMAUL so, wie man sie kennt: melodisch folk-rockig und in gewohnter musikalischer Qualität.
Nachdem ein erster Vorgeschmack auf das neue Material bereits live gegeben wurde, ist es nun so weit: „Quid Pro Quo“, das neue Werk von IN EXTREMO steht frisch gepresst in den Läden. Hoch sind die Erwartungen, haben sich die Spielmänner inzwischen doch einen beachtlichen Ruf erspielt. Mit „Störtebecker“ (einem Stoff, der für Mittelalter-Kombos ja nun wirklich geradezu prädestiniert ist) geht die Band von Anfang an in die Vollen: der Song beginnt vielversprechend rockig-melodiös und hat eindeutig das Zeug zur Live-Hymne. Zwar dürfte mancher Hörer, den die jüngere musikalische Entwicklung der einen oder anderen Mittelalter-Band aktuell eher mit Bedauern als mit Begeisterung erfüllt, angesichts des sehr punkigen Refrains zunächst etwas alarmiert aufschrecken, aber seid beruhigt: nein, es klingt nicht das gesamte Album so und es klingt schon gar nicht alles gleich, und mit diesem Wissen im Hinterkopf macht „Störtebecker“ dann auch Spaß. Der Titeltrack „Quid Pro Quo“ und das melancholische „Lieb Vaterland, Magst Ruhig Sein“ kommen ungewohnt politisch daher. Im Gegensatz zum Vorgänger „Kunstraub“, auf dem solche Ausflüge fehlten, finden sich auf „Quid Pro Quo“ erfreulicherweise auch wieder fremdsprachige Lieder, wie das estnische „Pikse Palve“, das ausgeprägtes Mittelaltermarkt-Flair verbreitet, und das walisische „Dacw ´Nghariad“. Die Zuneigung der Band zu Russland demonstriert das gleichermaßen gelungene wie schwermütige, auf Russisch gesungene „Schwarzer Rabe“, für das man sich (wie auch bei „Roter Stern“) mit dem Moskauer Kosaken Chor zusammentat; weitere Gäste hat man sich mit Hansi Kürsch von BLIND GUARDIAN (ebenfalls bei „Roter Stern) sowie Marcus „Molle“ Bischoff und Alexander „Ali“ Dietz von HEAVEN SHALL BURN (bei „Flaschenteufel“) ins Boot geholt. Und weil´s so schön war, darf zum Abschluss natürlich auch ein klassisches Sauflied in Form des programmatisch betitelten „Sternhagelvoll“ nicht fehlen.
FAZIT: gelungenes Werk, mit dem IN EXTREMO ihre Stärken demonstrieren.
“Sturm und Klang” lautet der vielversprechende Titel des jüngsten Werks von VOGELFREY und mit “Sturmgesang” beginnt es standesgemäß mit vorwärtstreibenden Gitarren und eingängiger Violinenmelodie darüber; das Intro würde auch durchaus als Soundtrack eines Streifens über Piraterie oder die Vorzüge der Seefahrt taugen. „Tandaradei!“ dagegen schwankt zwischen zunehmend ernsthafter werdendem Text und Heitatei-Spaß-Klang und „Hörner Hoch“, „Strohfeuer“ und „Alkoholverbot“ wiederum kredenzen dann ziemlich genau das, was man von Mittelalter-Rock erwarten würde, wenn die Erwartungshaltung niedrig und eher von metgetränkten Klischees geprägt ist. Das düstere, harte „Abschaum“ macht da schon deutlich mehr her, klingt weniger aufdringlich und geht dennoch ins Ohr. „Gold“ beschwört Piratenromantik, mit „Nachtgesang“ haben die Herren auch eine mit schöner Melodie versehene Ballade am Start, auch wenn man die Anstrengung, welche die tiefen Töne Sänger Jannik kosten, deutlich hören kann. Bei „Der Chirurg“ wird es noch eine Spur dunkler und härter, die Mittelalter-Elemente sind hier auf das nötigste beschränkt, auch „Apocalypsis“ hat stark Metal-Schlagseite. Ähnliches gilt für „Bluthochzeit“, bei dem zu düsterer Grundstimmung möglichst brutal drauflos geknüppelt wird. Alles in allem wirkt „Sturm und Klang“ etwas unentschlossen, mit fröhlich-plattem Klischee-Mittelalter-Rock a lá "Hörner Hoch" auf der einen und harten Metal-Klängen auf der anderen Seite. Fazit: kein Meilenstein, aber für partyfreudige Genrefans kann es sich durchaus lohnen, ein Ohr zu riskieren.
Das ist das erste Review wo der Release-Tag im Titel steht – TANZWUTs neuntes Album heißt “Freitag Der 13.”, beinhaltet (wieder) Mittelalter-Rock. Und 13 Songs. Kreativ! Dafür sehen die CDs der Special Edt. von weitem aus wie jene vom PC-Spiel „The Witcher“.
Nach dieser ausgesprochen unnützen Information, zur Musik: Der Stil des Albums ist wieder klassisch-mittelalterlich, manch einer mag sagen im Stile von den alten IN EXTREMO, SCHELMISCH oder den anderen siebenhundertausend Bands die auf den Mittelaltermärkten dieser Welt herumtouren – das ist aber nicht so ganz akkurat, denn TANZWUT (oder, nach dem 4. Bier, Tanzwurst) haben auf „Freitag der 13“ durchaus einige andere, nicht unbekannte Stilgriffe eingeflochten.
Der Titelsong, „Freitag der 13.“, baut RAMMSTEIN-artige Metal- bzw. alte Industrial-Allüren ein, „Spielzeugland“ stellt zwar einige mittelalterliche Instrumente in den Vordergrund, hebt sich aber klar mit dem cleveren, atmosphärischen Text ab.
Songs wie „Ohne Sünde“ oder „Des Teufels Braut“ prügeln dann wieder voll in die Dudelsack-Liveshow-Ecke - ohne dem Hörer damit durch Monotonie auf den Sack zu gehen
TANZWUT sind für mich persönlich, und das sage ich ganz ohne Hohn, das was IN EXTREMO seit Jahren für mich eben nicht mehr sind. Der Fokus ist klar auf dem Mittelalter-Sound, dennoch wird es dabei nicht langweilig, da die Band gut dosiert experimentiert ohne völlig den Stil zu verändern. Dementsprechend kann ich „Freitag Der 13.“ den Fans, die das „neue“, mittelalterliche TANZWUT mögen, ans Herz legen.
Über die Frankfurter Mittelalter-Rocker gibt es nur zwei Meinungen: Klasse oder Schrott! Mit ihren Schlager-lastig triefenden Texten kommen sie oftmals wie eine etwas härtere Variante der grauenhaften UNHEILIG daher. Man darf dabei aber nicht verkennen, dass das Septett auch ein Gespür für eingängiges, sehr melodisches Songwriting hat, das mit einer durchgehenden, aber niemals zum reinen Tränendrüsendesaster verkommenden Melancholie verknüpft ist. Und auch auf ihrem vierten Album „Aus Schwärzester Nacht“ dominiert der glasklare, anfangs gewöhnungsbedürftige, dann auf Dauer aber angenehme, mittlere Gesang von Martin LeMar, der sehr hörenswerte Stücke wie „Die Geister, Die Uns Riefen“, „Der Ruf“, „Am Rand Der Welt“ (gab es das nicht schon mal?! Stichwort zweites Album…) oder „Für Alle Zeit“ (sicher ein kommender Live-Abräumer!), aber auch nicht ganz so gelungene Nummern wie „Flamme“, „Spieler“, „In Die Schwärze Der Nacht“ oder „Unter Deinem Licht“ veredelt. Als Bonustracks der Erstauflage im Digipak werden eine Akustikversion des „Ardeo“-Songs „Herbst“ sowie eine Orchesterversion des neuen Stückes „In Die Schwärze Der Nacht“ gereicht, die man jedoch absolut nicht haben muss. Es bleibt dabei: NACHTGESCHREI tun niemandem weh, aber auch mit „Aus Schwärzester Nacht“ schafft es die Band trotz ihres oben erwähnten Potentials nicht, die ausgetretenen Pfade des Mittelalter-Rock neu zu beleben. Schade!
Unbekannter Name, gute Musik – ein Phänomen was jeder Hörer von „mittelalterlich“ geprägter Musik wohl vom letzten Mittelaltermarkt kennt; wie hieß die Band vom Vortag noch einmal? IGNIS FATUU könnten das wohl nicht nur wegen ihres etwas wenig markanten Namens kennen.
Denn die Band reiht sich musikalisch in die Riege der Bands ein die mit Dudelsack, Flöte, Geige, Schalmei sowie verzerrter Gitarre und Schlagzeug daherkommen und zwischen reinen altertümlichen Klängen etwas Moderne streuen. Kennt man zweifelsohne von Szenegrößen á la IN EXTREMO, hier wird allerdings mehr Anteil vom akustischen Sektor sowie teilweise von einem Sound der mich an die eine oder andere Nummer von LETZTE INSTANZ erinnert deutlich. Das Ganze ist zwar gut gemacht und die Anteile von bekannteren Bands sind eigentlich nicht einmal störend; genug Eigenanteile wie die charismatische Stimme von Zweitsängerin Irene Gawlik und der zweitweilens hohe Anteil von Metal setzen die Musik schon vom Rest ab. Anspieltipps wären übrigens „Wolfszeit“ und Scherenschnitt“.
Allerdings wurden hier mal wieder viele Titel auf wenig Laufzeit komprimiert; da wundert es nicht das der ein oder andere Titel (u.A. Albums-Namensgeber „Neue Ufer“) etwas flach und plastisch daherkommen und ein wenig an Abwechslung vermissen lassen, gerade zum Ende der Scheibe hin. Manchmal sollte man Tracks die mehr oder weniger auf simplen Lyrics mit einem monotonen Standard-Schlagzeugtakt basieren vielleicht doch lieber weglassen…
Unterm Strich trotzdem ein solides Album mit gutem Mittelalter-Rock der in vielen Belangen zu überzeugen weiß.
So richtig viel konnten die Frankfurter Folkies mit ihren ersten beiden Alben „Hoffnungsschimmer“ und „Am Rande Der Welt“ nicht ausrichten, was zum Einen wahrscheinlich an dem momentan noch vorherrschenden Überangebot des Mittelalter-Booms liegt (da hoffe ich langsam auch inständig, dass bald ein Ruck durch diese Szene geht und den ganzen Müll dahin zurückspült, wo er hergekommen ist…), zum Anderen aber ganz sicher an dem großen Gewöhnungsbedürftigkeitsfaktor von NACHTGESCHREI. Die Songs fahren immer noch eine nicht zu unterschätzende Schlagerlastigkeit auf, sind instrumental völlig unspektakulär, und Sänger Holger „Hotti“ Franz klingt nach wie vor wie ein gescheiterter Heldentenor irgendwo zwischen Gröhlemeyer, Roy Black und Karel „Biene Maja“ Gott. Das wirklich Erstaunliche ist aber, dass die Stücke durch ihre melancholische, eingängige Gangart einen hohen Wiedererkennungsfaktor und mitunter sogar so etwas wie Hitpotential besitzen, sieht man mal von den wahrlich nicht immer kitschfreien Texten ab. „An Mein Ende“, „Herzschlag“, „Ich Hör Nichts Mehr“ oder „Hinter Deinen Augen“ klingen trotz aller Kritikpunkte, die man der Band vorwerfen kann, auf ganz eigene Weise kauzig, fast schon übertrieben pathetisch, dadurch manchmal unfreiwillig komisch, aber immer irgendwie sympathisch. Ich kann jedenfalls behaupten, dass ich „Ardeo“ alles andere als übel finde, vielleicht auch, weil sich die Truppe mit ihrem (gewollten?) „Trash-Einschlag“ vom Großteil des mittlerweile leider im kreativen Spielmannssumpf versunkenen Restes abhebt.
Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren haben sich die Bonner Spielmänner in der Mittelalterszene gut vorgekämpft und werden mitunter in einem Atemzug mit SALTATIO MORTIS (ebenfalls bei Napalm Records unter Vertrag) und SCHANDMAUL genannt. Um einen abschließenden Umstand daher gleich vorwegzunehmen: an den beiden großen Bastionen IN EXTREMO und den inzwischen etwas vom Kurs abgewichenen SUBWAY TO SALLY können auch SCHELMISH nicht kratzen, weder in Sachen Power noch Songwriting-Qualitäten. Aber einen schlechten Job macht die Band, die übrigens ihre Rock- und Mittelaltershows jeweils in unterschiedlichen Line-Ups spielt, deshalb noch lange nicht. „Die Hässlichen Kinder“ zeigt sehr viele Facetten dieser Formation, wobei allerdings auch ab und an gründlich daneben gegriffen wird. Der an Falcos „Out Of The Dark“ mit einer Prise OOMPH erinnernde Opener „Bist Du Bereit“, das textlich fast schon ONKELZ-mäßige „Boulevard“, der pseudo-lustige Titelsong oder das furchtbare „Blähsucht“ (so was entsteht, wenn der Texter gerade mächtig Wut auf seine Ex schiebt…) sind wirklich verzichtbar und zeigen, dass die Band (noch) nicht ganz treffsicher agiert. Dem gegenüber stehen allerdings mit dem treibenden, modernen „Überladen“, dem ordentlich rockenden, irisch tönenden „Too Late“, dem netten, wenn auch banalen Dudelsacksolo „For The Clansmen“, dem düsteren „1212“, dem elektronischen „Goresh“ (sehr cool!), dem locker-flockigen „Strangers“ oder dem nach vorne peitschenden „Mosaik“ (Highlight!) auch viele gelungene Stücke, die das Album sehr abwechselungsreich gestalten und beide stilistischen Seiten dieser Band gut beleuchten. Genre-Fans dürften an „Die Hässlichen Kinder“ also ihre Freude haben, auch wenn das Album noch Luft nach oben lässt.
Bereits in 2006 hat die SONOROUS DIN mit ihrem Debüt „Lusus Naturae“ positiv auf sich aufmerksam gemacht. Mit ihrem neuen und zweitem Album „Die Elfe“ gibt es nun wieder neue mittelalterlich anmutende Tracks mit Rockeinschlag aus Lüdenscheid. Erwähnen sollte man aber das es am Mikro entscheidende Veränderungen gab: statt den Vormahls abwechselnd am Mikro agierenden Thomas Haferberger und Jamina La Rocca setzt man mit Kristina Sommer nun auf ausschließlich weiblichen Gesang. Der passt vor allem bei den ruhigeren Kompositionen (wie um Beispiel im gelungenen „Tsunami“). Beim angenehm hart rockend Titeltrack „Die Elfe“ zieht das einleitende Gitarrenriff schon mal voll, der Refrain kommt gut, aber in den härteren Passagen klingt der Gesang etwas bemüht – da würden männlichen Vocals einen schönen Kontrast bilden. Beim folgenden „Der Abschied“, einer leisen, sehnsüchtigen von rein mittelalterlichen Instrumentierung getragenen Weise kommt Kristinas höhere Stimme dann richtig gut zum tragen. Dies gilt für das komplette Album. Ansonsten setzt bei SONOROUS DIN weiterhin vor allem die Geige zusammen mit der Rhythmusgruppe die Akzente – interessante Texte und melodische Ausrichtung entspricht dem Debüt. So bleiben SONOROUS DIN auch mit „Die Elfe“ in der Spur und dürften so manche einschlägige Veranstaltung bereichern.