Review:

ToKage

()

Bei WHITE DARKNESS handelt es sich um ein Projekt von Jason Köhnen, der auch bei THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE aktiv ist. „ToKage“ ist ein Ausflug in die düsteren, schwärzesten Abgründe der menschlichen Seele, so zumindest der Eindruck, der nach der guten Dreiviertelstunde bleibt. Wer einfach zu verarbeitende Musik sucht, ist bei WHITE DARKNESS fehl am Platz; richtig ist hier, wer verstörend nihilistische Klänge und Soundstrukturen sucht, denn genau die finden sich in den sieben Nummern. Interessenterweise setzt Mr. Köhnen dabei auf durchaus nachvollziehbare Songstrukturen, auch wenn innerhalb der Songs mehrere Schichten übereinander zu liegen scheinen. In der Instrumentierung setzt er auf Kontrabass, Cello, Piano und einen starken Einfluss elektronischer Klänge, was zusammen die verstörende Soundstrukturen schafft. „ToKage“ ist für Klangfreunde, Musiknihilisten und ähnliche Zielgruppen ein herausforderndes Album; der Rest der Musikwelt wird sich schnell wieder abwenden. Große, verstörende Kunst.

ToKage


Cover - ToKage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Winter Lady

()

Die hinter BIRDS OF PASSAGE steckende Neuseeländering Alicia Merz hat schon mit ihrem Debütalbum ihr Händchen für verstörend-fesselnde Musik bewiesen. Mit „Winter Lady“ führt sie ihr Schaffen auf dem gleichen Level fort; auch in den diesmal sieben Songs kreiert sie mit fast flüsterndem Sprechgesang und sehr sparsam eingesetzten Klangeffekten eine ganz eigene Atmosphäre, die gleichermaßen wunderschön-verzaubernd wie auch verstörend sein kann. Es kann anstrengend sein, der flüsternden Frauenstimme und den Effekten im Hintergrund zu lauschen, aber als Soundtrack für einen kalten Winterabend ist „Winter Lady“ ganz vorzüglich geeignet, kann doch der Prä-Weihnachtswahnsinn und überhaupt der ganze Alltag leicht vergessen werden, wenn sich die außerweltliche Atmosphäre ausbreiten kann. Es liegt der Vergleich mit elfengleich klingenden Sängerinnen auf der Hand, aber das würde der Intensität von BIRDS OF PASSAGE nicht gerecht werden. Vielleicht eine Mischung aus Sirene, Elfe und BJÖRK. Auf jeden Fall unglaublich fesselnd.

Winter Lady


Cover - Winter Lady Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 46:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heavy Weather

()

Hinter TERMINAL SOUND SYSTEM steckt mit Skye Klein ein Einzelkämpfer, womit er sich in die Riege der Kollegen einreiht, die bei Denovali Records unter Vertrag sind. Auf „Heavy Weather“ hat der Australier eine schwer zugängliche Mischung aus Trip Hop, Elektro und Ambient erschaffen, die dem Hörer Einiges abverlangt und kaum zum Nebenbeihören geeignet ist, allen Soundtrack-Tendenzen des Gesamtwerkes zum Trotz. Die gute Stunde Musik ist durch immer wieder wuchtig auftretende Gitarren ebenso geprägt wie durch ruhige, mit Synthesizern durchsetzte Abschnitte (in denen sich Drum’n’Bass und Trip Hop am stärksten finden) und verzerrtem Gesang. Die Platte funktioniert dabei nur am Stück, einzelne Songs lassen sich da nicht herausbrechen, ohne die Gesamtatmosphäre zu zerstören. Die ist bedrohlich, ja manchmal sogar beklemmend, und nur selten mit einem positiven Unterton aufwartend. TERMINAL SOUND SYSTEM passt somit zu Denovali Records wie Arsch auf Eimer und wird unter deren Käufern seine Fans finden, für den Durchschnittsmenschen ist „Heavy Weather“ auf jeden Fall eine Herausforderung.

Heavy Weather


Cover - Heavy Weather Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 63:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Gottes Synthesizer

()

SANKT OTTEN, das Duo mit dem ganz eigenen Humor, hat mit „Gottes Synthesizer“ ein neues Werk am Start, das sich am Sound der Beiträge zur Split mit MAJEURE orientiert. Spacige, oft Soundtrack-artige (als für SciFi-Filmen aus den 80ern) Klangkonstrukte, die mit Synthies und E-Drums aufwarten, dabei auf das Wesentliche reduziert werden und in mehr als 70 Minuten alle emotionalen Zustände ansprechen. Es gibt todtraurige Abschnitte, mal sanftmütige Einschübe („Fast neu ist auch gebraucht“) und viel mit einem Augenzwinkern versehene Songs. SANKT OTTEN sind nur was für Leute, die mit Sythies keine Probleme haben und sich auf teils sehr bizarre Songstrukturen einlassen können, aber wer das einmal gemacht hat, wird den Charme und die Versiertheit des Duos (sowohl im handwerklichen wie im Songschreiberischen Bereich) schnell zu schätzen wissen. „Gottes Synthesizer“ ist ein interessantes Klangexperiment, mit dem sich SANKT OTTEN gleichermaßen treu bleiben wie dezente Veränderungen in ihrem Sound zulassen, was ein einfach gelungenes, abgefahrenes Album ergibt.

Gottes Synthesizer


Cover - Gottes Synthesizer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 71:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Split

()

Bei MAJEURE handelt es sich um ein Projekt des ZOMBI-Drummers, der sich hier von allen Instrumenten verabschiedet hat und nur auf Synthie-Klänge setzt, um einen Soundtrack-artigen Klang entstehen lässt. Dieser Soundtrack würde sich gut bei SciFi-Filmen machen, wobei da eher „Blade Runner“ als „Star Wars“ passen würde. Bedrückend und atmosphärisch dicht sind die Beiträge des Herren auf der Split mit SANKT OTTEN ausgefallen, gerade das mehr als acht Minuten dauernde „The Traveller“ ist ganz großes Soundtrack-Kino.
SANKT OTTEN nahmen für ihren Teil der Split die gewohnten Instrumente in die Hand, was einen Gegensatz zum MAJEURE-Part darstellt, was aber nicht für die Grundstimmung der Beiträge gilt, denn die ist ebenso beklemmend-düster („Mit offenen Augen“). Bei den Songtiteln blitzt der Humor der Kerle auf („Ich beantrage die Unsterblichkeit“), was bei der Musik so nicht zu vermuten wäre. Wie schon ihr letztes Album ist SANKT OTTEN auch mit den Songs der Split eine atmosphärisch dichte, emotionale Reise in das Unterbewusstsein des Hörers gelungen. Zum Abschluss gibt es unter dem Namen MAJEURE OTTEN noch eine Zusammenarbeit aller Musiker, die scih zu einer sehr an die 80er erinnernde Synthie-Band zusammengetan haben, somit eher in Richtung des MAJEURE-Beitrags gehen. Klasse Split zwei sehr interessanter Bands, die unterschiedliche Musik machen, aber das Gespür für Atmosphäre teilen.

Split


Cover - Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 43:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blackfilm (Re-Release)

()

Das schlicht “Blackfilm” beitelte BLACKFILM-Debüt erschien bereits 2008, wird jetzt aber in neuer, schicker Verpackung von Denovali Records neu aufgelegt. In der guten stunde gibt es zehn Songs, die sehr Soundtrack-artig klingen und so gut wie keine gesprochenen Töne enthalten, von „Stalingrad“ und „Mahabharata“ einmal abgesehen. Aber sphärische Klänge in der Schnittmenge von Postrock, Darkjazz und Ambient dominieren die Platte; gemeinsam schaffen sie eine Atmosphäre, die bedrohlich und unheilvoll wird. Immer wieder aufgenommene Electro-Fäden tragen ihren Teil dazu bei, dass „Blackfilm“ noch vielschichtiger wird, stellenweise wechselt die Stimmung von düster zu entspannt, fast schon hypnotisch, was aber nie von großer Dauer ist. „Blackfilm“ ist verstörend, faszinierend und fesselnd zugleich, vorausgesetzt der Hörer kann sich auf Klangexperimente einlassen. Sollte das der Fall sein, steht einem intensiven Hörerlebnis nichts mehr im Weg!

Blackfilm (Re-Release)


Cover - Blackfilm (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Silesia

()

Die Musik von JENIFEREVER aus dem schwedischen Uppsala ist zunächst schwer zu fassen. Etwas bodenlos schweben die neun Songs ihres dritten Albums vor sich hin und scheinen irgendwie nie wirklich zum Punkt zu kommen. Das Tempo ist durch die Bank gemäßigt, sämtliche Instrumente werden fast schon behutsam bedient, und den Gesang von Kristofer Jönson kann man nur als sanft bezeichnen. Der Vierer nimmt sich Zeit, um seine Melodien voll skandinavischer Melancholie zu entwickeln, so dauert kein Song weniger als gut 4 Minuten und ist der längste sogar über 9 Minuten lang, wobei es auch immer wieder längere Instrumental-Passagen gibt. Das Ganze als Indie-Rock zu bezeichnen, trifft es wohl nicht, denn „Rock“ kommt hier eigentlich gar nicht wirklich zum Zug. Vielleicht könnte man es Post-Pop nennen – oder gar Ambient-Pop? Aber wir wollen hier mal nicht gemein werden. Immerhin gelingt es der Band, einen atmosphärischen, vielschichtigen und beinahe meditativen Sound entstehen zu lassen, bei dem auch immer mal wieder SIGUR RÓS durchklingen. Leider nur teilen JENIFEREVER das Schicksal der Isländer: Ihre Musik plätschert druck- und höhepunktlos vor sich hin und ruft schnell Langweile hervor. Eigentlich sogar schon vom ersten Stück an. Okay, das war jetzt doch gemein…

Silesia


Cover - Silesia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Without The World

()

Hinter BIRDS OF PASSAGE steckt Alicia Merz aus Neuseeland, die mit ihrem Debütalbum „Without The World“ langsame, ruhige Töne anschlägt. Das dutzend Songs ist sehr langsam ausgefallen, mit spärlicher Instrumentierung und melancholisch-entrückter Stimmung, aus der sich Frau Merz nie löst. So ist „Without The World“ ein ruhiges Album geworden, das sich sowohl als Soundtrack für einen ebenso ruhigen Abend mit Buch vor dem Kamin eignet wie als konzentriert zu hörendes Werk, das dabei hilft, die Realität auszublenden. Alicias säuselt verführisch, ohne ihre Zerbrechlichkeit jemals vollständig aufzugeben, was von der immer wieder Akzente setzenden, aber sich nie in den Vordergrund spielenden, Instrumentierung unterstrichen wird. Ein Album, das schwer zu beschreiben, aber auch extrem fesselnd ist.

Without The World


Cover - Without The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Iroha/ Fragment. Split

()

Denovali Records schmeißen mit der “Bittersweet”-Split von IROHA und FRAGMENT. eine Scheibe für Fans ambitionierten Drone-Sounds auf den Markt. Tummeln sich bei IRHOA mit dem JESU-Bassisten und einem der FINAL-Leute durchaus routinierte Leute, besteht FRAGMENT. aus einem wackeren Einzelkämpfer, der mit seinem Sound aber genau so überzeugt wie seine Split-Partner. Interessant wird die Split nicht nur durch die beiden Songs, die jede Band beigesteuert hat, sondern vor allem durch die Zusammenarbeit im Titeltrack, bei dem sich beide Parteien gleichberechtigt geben. Der abschließende Remix ist da eine willkommene Zugabe und lässt den schleppenden Track in einem interessanten neuen Licht erscheinen. Wie bei dem Background der Beteiligten nicht anders zu erwarten, geht es sehr ruhig zu, hauptsächlich wird im Mid-Tempo vorgegangen und viel Wert auf einen druckvolle Rhythmusabteilung gelegt, genauso wie auf den JESU-mäßigen Gesangsstil, der fast schon ein Sprechgesang ist. Dazu kommen auf Augenhöhe mit den anderen Instrumenten agierende Synthies, die den Sound erst abrunden. Natürlich erinnert das alles an JESU (bei beiden Bands), aber das ist erstens keine Überraschung und zweitens kein Zufall. Macht aber auch nix, dafür sind die sechs Songs zu interessant und zu gut, als das sie als billiges Plagiat abgetan werden dürften. Für Fans experimenteller Klänge ist die Split auf jeden Fall eine Investition wert.

Iroha/ Fragment. Split


Cover - Iroha/ Fragment. Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 43:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Morgen wieder lustig

()

SANKT OTEN scheinen sich auf den ersten Blick zu widersprechen: Album- wie Songtitel nehmen sich nicht ganz ernst, während die Musik dunkel und atmosphärisch ist. Aber da die Herren mittlerweile ohne Gesang agieren, mithin also keine beknackten Texte die sich aufbauende Stimmung zerstören können, löst sich der Widerspruch schnell auf. Die Klangkünstler verstehen es auf „Morgen wieder lustig“ in schleppendem Tempo eine dunkle Atmosphäre aufzubauen, die sowohl durch das Gitarrenspiel als auch den gekonnten Einsatz von Synthies erzeugt wird. SANKT OTTEN geben den Songs Zeit zur Entfaltung und haben sie gleichzeitig miteinander verwoben, so dass „Morgen wieder lustig“ möglichst am Stück gehört werden sollte, andernfalls geht viel flöten. Und das wäre bei diesem Kleinod deutscher Musik schade, denn was SANKT OTTEN erschaffen, ist nicht alltäglich und dürfte Doom- wie Elektro-Fans gleichermaßen ansprechen, solange letztere Gruppe mit vertonter Schwärze was anfangen kann.

Morgen wieder lustig


Cover - Morgen wieder lustig Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:33 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Ambient