Review:

Venomous Rat Regeneration Vendor

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Wenn man bereits beim Tippen des Albumtitels Zweifel an der Leistungsfähigkeit des eigenes Kopfes kriegt ist die Chance das man bei ROB ZOMBIE gelandet ist schon relativ hoch – der gute Mann aus Amerika hat immerhin Solo-Alben mit so charismatischen Titeln wie „Educaded Horses“ oder „Mondo Sex Head“ auf den Markt geworfen. Was steckt denn nun hinter „Venomous Rat Regeneration Vendor“?

Was Ordentliches! ROB ZOMBIE geht bei der 2013er Platte voll in Richtung des bekannten Industrial-Rocks und ballert direkt am Anfang mit „Teenage Nosferatu Pussy“ und „Revelation Revolution“ zwei Nummern mit mechanisch-rhythmischem Beat raus die sofort durchs Ohr an die Bewegungssensoren des Hörers gehen und zu einem seltsam anmutenden Mitwippen animieren. Noch extremer wird das dann mit der ziemlich extrem-elektronischen Industrial-Nummer „Rock And Roll (In A Black Hole)“, ein Song der KRAFTWERK-mäßige Vibes (ja, diesen Vergleich habt ihr richtig gelesen) und einen deftigen Metal-Chorus („We’re all dancing in a black hole“) kombiniert – um dann zu einer ziemlichen Endstufen-Metzelei ohne viel Synthies bei „Behold, The Pretty Filthy Creatures!“ überzugehen.

Wem vor Langeweile ob der doch recht präsenten elektronischen Sounds graust, der wird mit Auflockerern wie dem orientalisch klingenden Akustik-Stück „Theme For The Rat Vendor“ sowie den Dutzenden Einspielern (Das mit kindlicher Stimme eingesprochene „When I grow up, I wanna be a Rockstar!“ ist da beispielsweise das Intro zu „We’re An American Band“ mit seinen eingespielten Fan-Chören) seine Freude haben.

Wie auch immer: ROB ZOMBIE kehrt mit Venomous Rat Regeneration Vendor eindrucksvoll ausdrucksstark zurück und wird offene Ohren bei alten Fans und Gelegenheitshörern wie meiner Wenigkeit finden – und das ohne Ausfälle über seine 39 Minuten. Ich muss zwar sagen: Das Ding läuft bei mir tendenziell eher im Auto und auf einer Party als das es die seriöse Beschallung im Arbeitszimmer werden würde – aber trotzdem, egal ob als Standard-Platte oder als Party-Rückhand, diese Platte macht einfach Spaß und geht auf eine positive Art und Weise quer durch Gehörgang und Mitgeh-Muskulatur!

Venomous Rat Regeneration Vendor


Cover - Venomous Rat Regeneration Vendor Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:43 ()
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Super Collider

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Ein neues MEGADETH-Release irgendwie großartig einzuleiten ist irgendwie unnötig – ich meine, mal unter uns: Wer kennt die Truppe um Dave Mustaine nicht? Und wer hat keine bestimmte Erwartungshaltung nach Jahrzenten Metal-Geschichte?

Ich hatte was "Super Collider", das 14. Studialbum der Band angeht definitiv Eine, wenngleich eine eingeschränkte, denn: MEGADETH sind was das Thema "Releases" angeht ein wenig wie MOTÖRHEAD für mich: Freuste dich drauf, erwarteste aber keine Wunder – und das ist genau das, was "Super Collider" für mich liefert.

Mit "Kingmaker" geht der Silberling erst einmal ordentlich in die Offensive und löst die Frage, welchen Stil "Super Collider" so kurz nach Vorgänger "Th1irt3en" verfolgen will noch nicht, denn das Ding ist noch eine relativ fixe, mit den zweifelsohne überlegenen Gitarrenkünsten von Mr. Mustaine aufgelockerte Nummer die erst einmal Lust auf mehr und durch charismatisches Riffing direkt klar macht, dass das hier (zu Anfang noch) MEGADETH sind wie man sie kennt.

Richtig gelesen: Zu Anfang. Der Titeltrack "Super Collider" wird dann nämlich erst einmal ordentlich mit Weichspülern durchgewaschen und kommt mit Mid-Tempo, simplem Drum-Pattern und allgemein zu Hard Rock-lastig daher, böse geflötet könnte man es auch als "ALICE COOPER mit doch noch etwas mehr Attacke" bezeichnen. Ein ähnliches Spiel wird bei "Beginning Of Sorrow" gespielt, denn hier wird‘s fast melancholisch-langsam, nur im das in "The Blackest Crow" auf eine neue Spitze zu treiben – und Folgesong "Forget To Remember" ist nicht viel heftiger drauf.

Nun kann man das natürlich auf zweierlei Arten interpretieren: Entweder sagt man, dass sich MEGADETH weiterentwickeln und findet gerade an den vier genannten Stücken seinen Gefallen, denn dass sie musikalisch schlecht wären, das kann ich auf keinen Fall behaupten. Man kann aber auch den Thrash-Spirit der frühen Scheiben vermissen und sich bei einem poppigen Chorus wie "Forget To Remember" aber auch ein wenig gepudert fühlen. Zwar hat ein THIN LIZZY Cover ("Cold Sweat") seinen nicht zu verleugnenden Charme und der sehr progressive Song "Dance In The Rain" bietet genau wie das Lauterdreh-Riff von "Don’t Turn Your Back On Me" definitiv seine starken Momente, aber das Gesamtbild bröckelt doch etwas.

Ich muss daher sagen: "Super Collider" ist nicht schlecht, nein, ich bin schließlich bekennender Fan von Hard Rock und sämtlichen coolen Konsorten, inklusive Sleaze (Zaunpfahl, Wink mit dem). Aber weder ist das, was auf "Super Collider" ist allgemein sonderlich spannend, noch hat es von einigen Ausnahmen abgesehen besonderen Charme. Würden MEGADETH das Ding mit den Perlen der Platte in eine Tour einbinden, alles in Ordnung; würden sie es als Haupt-Material verwursten wäre ich vermutlich wenig begeistert – der Thrash-Spirit mit seinem fetzigen Sound fehlt und reiht sich daher auch nur mit viel gutem Wille in die Diskographie ein – das geht hoffentlich immer noch besser.

Super Collider


Cover - Super Collider Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:15 ()
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Outlaw Gentlemen And Shady Ladies

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Mir fällt spontan keine Band ein, die es innerhalb so kurzer Zeit geschafft hat, mittels ehrlicher handgemachter Mukke so durchzustarten und sich einen Platz an der Spitze des Genres „Harte Rock & Metal“-Musik zu sichern - außer natürlich VOLBEAT. Noch vor vier Jahren konnte man die Dänen in kleinen Clubs sehen und nur kurze Zeit später spielen sie in großen Hallen und headlinen Festivals wie das Wacken Open Air. Zwar steht mittlerweile mit Universal ein Major im Hintergrund, doch den größten Anteil ihres Erfolgs haben VOLBEAT zweifelsohne den ersten drei Alben sowie ihrer umfangreichen Livepräsenz zu verdanken. Mit jedem Album, inklusive des Vorgängers „Beyond Hell – Above Heaven“, haben es die Herren um Michael Poulsen geschafft, ihren eigenen Stil stetig weiter zu entwickeln und dabei nichts an Qualität einzubüßen. Da erfahrungsgemäß irgendwann bei jeder Band die Stagnation eintrifft, ist die Erwartung sowie die „Befürchtung“ an das neue Werk „Outlaw Gentlemen and Shady Ladies“ entsprechend groß.
Die Single „Cape Of Our Hero“ gab bereits den ersten Vorgeschmack, entspricht letztendlich dem was man von einer Single dieser Band erwartet hat, ohne jedoch große Überraschungen oder besondere Härte an den Tag zu bringen. Das gesamte Album klingt im übrigen 100 Prozent nach VOLBEAT. PUNKT. Die Genres Rock, Metal, Country und die besonderen Rockabilly-Prise geben sich die Klinke in die Hand und wechseln sich entsprechend ab. Lediglich die klassischen Metal-Elemente rücken ein wenig in den Hintergrund und werden dafür durch mehr eingängigen Gesangsmelodien verdrängt. Der erste Durchlauf wirkte von daher als die befürchtete Stagnation. Fast jeder Song klingt zunächst wie eine Kopie eines bereits vorhanden VOLBEAT-Songs. Nur wenige Momente stechen wirklich hervor. So kommt „Room 24“ mit KING DIAMOND als Gastsänger wirklich düster und böse herüber und dürfte den einen oder anderen „Kommerz-Volbeat Fan“ sogar etwas verschrecken. Das finale balladeske „Our Loved Ones“ überzeugt durch eine wundervolle Theatralik die man von den Dänen bereits bei Songs wie „Soulweeper“ kennt.

Etwas angefressen und einige Durchläufe später siehe da… Das Album zündet noch! Was die Vorgängerwerke auf Anhieb schafften, dauert heuer eben etwas länger. „Doc Holliday“ ist ein Stück im typischen Volbeatallica-Stil. „Lola Montez“ oder „The Lonesome Rider“ der Spagat zwischen den oben genannten Stilrichtungen. Schwächer fällt dafür das rockige „Pearl Hart“ mit einer 0 8 15 Gesangsmelodie aus. „Outlaw Gentlemen And Shady Ladies“ ist eine logische Nachfolge Platte einer echten Geldmaschinerie. Das muss nicht zwangläufig als Vorwurf gesehen werden, da VOLBEAT trotz einer klar kommerziell ausgerichteten Tendenz größtenteils an alten Tugenden festhalten. Fans kommen letztendlich auf ihre Kosten, dürfen jedoch nicht das neue Mega-Album erwarten, welches voll gepackt mit Innovationen und geistigen Orgasmen ist. Für eine Kaufempfehlung reicht es alle mal.

Outlaw Gentlemen And Shady Ladies


Cover - Outlaw Gentlemen And Shady Ladies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 58:40 ()
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Sacred Heart (Deluxe Edition)

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Als Ronnie James Dio im Mai letzten Jahres starb blieben wir als Fans allesamt traurig und geschockt zurück. Dio galt und gilt bei vielen, mich eingeschlossen, als DIE Metal-Stimme schlechthin – sei es solo als DIO, mit BLACK SABBATH oder bei RAINBOW. Daher ist es erfreulich, dass der Name noch einmal 2012 auftaucht: Universal veröffentlicht drei der DIO-Alben („Sacred Heart“, „Last In Line“ und „Holy Diver“) in dicker 2 CD-Luxus-Deluxe-Version neu. Lohnenswert?

Also, ich gebe es zu, die Frage erübrigt sich eigentlich rein musikalisch betrachtet. „Sacred Heart“ von 1985 ist damals zwar von Kritik bombardiert worden – aber das ist auch recht einfach zu erklären: Die Vorgänger gelten als Meilensteine des Heavy Metal („Last In Line“ & „Holy Diver“). „Sacred Heart“ kam später und brachte einen stilwechsel zu etwas gemäßigteren Klängen mit sich. Aber heute, 27 Jahre später, steht auch das in einem anderen Licht. Songs wie „King Of Rock And Roll“ oder „Like The Beast Of A Heart“ sind klassischer DIO-Metal, Titel wie „Hungry For Heaven“ sind eben mehr Keyboards und einfacheres Riffing. Aber ich bitte euch: Der Meister selber hat in den 70gern in der stilistisch recht ‘speziellen‘ Band ELF gespielt und gesungen. Unter dem Aspekt ist „Sacred Heart“ kein Stilbruch, sondern maximal eine Anlehnung an schon einmal dagewesenes. Keyboards gab es nämlich auch schon früher.

Aber interessant ist bei einem Deluxe-Release ja vor allem das Bonusmaterial – und das ist reichlich. Auf der 2. CD finden sich diverse Live-Bomben wie „We Rock“, „Last In Line“ oder „Rainbow In The Dark“. Der Großteil der Songs wurde im Dezember 1985 in San Diego, California, USA aufgenommen. Und wer einmal das Glück hatte DIO Live zu sehen (oder überhaupt einen der Live-Mitschnitte kennt) weiß genau, dass das ein Highlight war. Die stimmliche Power die der Mann auf den Platten hatte war auch live absolut echt und vorhanden – egal ob in den 80gern oder noch vor einigen Jahren. Hinzu kommen die Songs „Hide In The Rainbow“ von der DIO-EP sowie drei B-Side-Songs, also Single-Zusatztitel.

Fazit also? Nun: Erstmal finde ich es im Nachhinein ungemein passend, dass „King Of Rock And Roll“ der Opener von „Sacred Heart“ ist. Denn das ist und bleibt DIO für mich. Und dementsprechend finde ich auch dieses Re-Release sehr lohnenswert –erst recht wegen der Bonus-CD. Oder anders gesagt: „We should do this for you , ‘cause it’s what all of you do and it’s what we do and what we all do best: We Rock!” – damit wurde “We Rock” 1985 eingeleitet, damit beende ich das Review. Empfehlung.



CD I:

King Of Rock And Roll

Sacred Heart

Another Lie

Rock ’n’ Roll Children

Hungry For Heaven

Like The Beat Of A Heart

Just Another Day

Fallen Angels

Shoot Shoot


CD II (Bonus Tracks):

Hide In The Rainbow (Dio EP)

We Rock

Last In Line

Like The Beat Of A Heart

King Of Rock And Roll

Rainbow In The Dark

Sacred Heart

Time To Burn

Medley: Rock’n’Roll Children / Long Live Rock’n’Roll / Man On The Silver Mountain

We Rock

Sacred Heart (Deluxe Edition)


Cover - Sacred Heart (Deluxe Edition) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 91:43 ()
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Theatre Of Death - Live At Hammersmith 2009

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Es ist wieder einmal so weit: eine neue ALICE COOPER-Veröffentlichung ist da. Diesmal mitgeschnitten bei einer Show vergangenen Jahres im Londoner Hammersmith, werden dem geneigten Zuschauer satte 92 Minuten an Musik und -natürlich nicht zu vergessen- altbewährten Exekutionen (vier an der Zahl) geboten. Auffällig ist, dass dabei neueres Material fast völlig unter den Tisch fällt: nur wenige Songs datieren in die vergleichsweise jüngere Schaffensphase COOPERs, der Rest stammt praktisch ausschließlich aus den ersten 30 Jahren seiner mittlerweile stolzen 40-jährigen Karriere. Auch die Show vertraut auf Altbewährtes, was das Ganze etwas vorhersehbar macht- die guten alten Puppen schockieren mittlerweile eben doch nicht mehr gar zu sehr. Was nun nicht heißen soll, dass der gute ALICE es an Einsatz mangeln lassen würde: es wird engagiert gestorben und die Kostüme gewechselt, dass es eine Pracht ist und musikalisch passt auch alles- man ist ja schließlich nicht umsonst schon so lange im Geschäft. Selbstredend umfasst das Set zahllose Klassiker, darunter fast das komplette „Welcome To My Nightmare“-Album, ein wenig mehr neues Material jedoch wäre hübsch gewesen, um vielleicht für die eine oder andere Überraschung zu sorgen und dem Ganzen etwas weniger das Flair einer Nostalgieveranstaltung anhaften zu lassen.

Theatre Of Death - Live At Hammersmith 2009


Cover - Theatre Of Death - Live At Hammersmith 2009 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 92:0 ()
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Approaching Normal

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BLUE OCTOBER sind hier bei uns in Europa noch eine ganz kleine Nummer, doch jetzt soll mit „Approaching Normal“ und dem bereits fünften Studiowerk dieser US-Band endlich der große Durchbruch jenseits des großen Teiches gelingen. Vier satte Seiten Promotext sollen dies wohl auch noch weiter unterstützen – aber erreichen bei mir zunächst mal eher eine vorsichtige "Habacht"-Stimmung, da könnte ja schon wieder ein Hype weiter gepusht werden wollen.

In Amiland wurde die Scheibe bereits im März 2009 veröffentlicht, war dort auch mit Singles recht erfolgreich - jetzt also versucht die Band folgerichtig auch bei uns ihr Glück.

Für die insgesamt gelungene (da recht ausgewogen) Produktion war dabei der zigfache Grammy-Gewinner Steve Lillywhite (u.a. U2) verantwortlich. BLUE OCTOBER machen ganz grob so eine Art "Indie Rock meets Alternative" mit mehr oder weniger stark auftretenden Pop-Anleihen. Insbesondere gegen Schluss fehlt es etwas an Biss, da flacht die Scheibe doch etwas stark mit zwar schönen aber zu süßen Zuckermelodien in seichtere Gewässer ab. Der Sound, ja man kann wohl sagen auch das Gesicht der Band, ist hier ganz klar die markante Stimme von Mastermind Justin Furstenfeld (Künstlername). Und dieser Junge hat eine ganz eigenen expressionistischen Stil, er singt, spricht und leidet sich auch durch seine sehr persönlichen und detailreichen Texte. Der Mann kann viele Silben sehr schnell hintereinander artikulieren, mal gesprochen dann wieder gesungen aggressiv und schließlich wieder sehr einfühlend. Er klingt dabei wie eine recht coole Mischung aus heißerem PETER GABRIEL sowie dem ehemaligen FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Sänger Kai Wingenfelder. Er hat einfach das gewisse Etwas und diesen ganz eigenen Style bringt er mit seinem besonderen Flair in die Musik bestens mit ein. Die ganze Schose kommt unglaublich packend, gerade heraus, ehrlich und auch sehr emotional rüber, der mir leider unbekannte Vorgänger „Foiled“ (2006) der Texaner erreichte damals in nordamerika Platin-Status. Wenn die Mucke damals schon ähnlich dicht und pulsierend war wie bei „Approaching Nomal“ ist dies schon ein Überraschung, denn ansonsten sind dort eher andere Töne in den Hitparaden angesagt. Den klassischen Mainstream bedient BLUE OCTOBER nämlich eher nicht, trotzdem könnten solche Hammertracks wie der etwas meldodramatische Opener "Weight of the World" und das schmissige "Say It" eine bereitwillige folgende größere Zuhörerschaft finden. Wie gesagt: Diese Stimme mit den tollen Texten, er hat auch irgendwie etwas von Onkel FISH wie er seine vertonten Gefühlswelten vorträgt. Auch das etwas riffig-lärmende
"Dirt Room" ist sehr dynamisch, mitreißend und auch mal recht düster. Aber auch sanftere Klänge, untermalt mit Geige, Mandoline und Keyboardklänge werden gekonnt bei etwas verträumteren Nummern wie z.B. "Been Down" oder auch "My Never" eingebaut, mit wunderbarem Fluss und wohligen Refrains. „Should be Loved" klingt wie 80’er Jahre, THE SMITHS Wavegitarren mit den KILLERS von heute kombiniert, klasse gemacht. Das hymnische "Kangaroo Cry" klingt tatsächlich nach den oben schon erwähnten FURY’s. "Picking Up Pieces" ist ein typisch-luftiger Ohrwurm zwar sehr fröhlich aber gut. "Jump Rope" ist dann schon sehr fröhlich, unbeschwert und lässt einen aber einfach nicht mehr, die gute Laune steckt an. "Blue Skies" ist ein treibender Gitarrensong, den hat Justin für seine kleine Tochter geschrieben - nicht schlecht, er hat was von R.E.M. mit viel Tempo. Die letzen beiden Songs von „Approaching Normal" fallen dann wie bereits geschrieben doch etwas ab. Mit hätten da ein paar mehr riffelastigere sowie fettere Sachen besser gefallen aber was soll’s, dieses Album ist trotzdem außergewöhnlich gut gelungen, nur musikalisch nicht ganz perfekt, es fehlt aber nicht viel zum Tipp.

Insgesamt bietet es viel Gefühlskino mit wunderbaren Schwankungen zwischen zu tiefst betrübt und wütend aber auch dann wieder positive Stimmungen verbreitend, es geht rauf und runter mit einem sehr ausdruckstarken Sänger. Wer mit solchen Bands wie aktuell KINGS OF LEON oder auch den guten alten MANIC STREET PREACHERS etwas anfangen kann, der darf sich BLUE OCTOBER gerne vormerken.

Approaching Normal


Cover - Approaching Normal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:14 ()
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Am Goldenen Rhein

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Gute Livebands brauchen gute Livealben - und üblicherweise auch eine ganze Reihe davon. Und so erblickt nur ein Studioalbum nach "Raue Spree" die nächste DVD das Licht der Welt. "Am Goldenen Rhein" hat das mit Abstand professioneller Bildmaterial und eine neu zusammengestellte Songauswahl - und übertrifft seinen Vorgänger locker. IN EXTREMO treten bei ihrem Auftrutt im Kölner Palladium Ende 2008 mit deutlich reduziertem Bühnen bild an - weniger Mittelalter sondern vielmehr klassiche Rockband, außer dem Bandlogo dominiert kein Klimbim sondern neben dem "Sängerkrieg"-Logo moderne DIsplay - was ihrer Musik eigentlich sehr gut tut und den rockigen Charakter über das Mittelalter stellt hat mich bei den ersten EInstellungen der DVD ziemlich überrascht: Die Bühne wirkt bei den Einstellkungen der Totale ziemlich leer, die Band braucht einige Songs um warm zu werden und die große Fläche zu füllen. Der Sound ist gelungen, die Balance aus Band und Publikum, das bei einigen Songs (und nicht nur bei "Spielmannsfluch") lautstark und textsicher mitgröhlt, ist gelungen. Trotz besserer Bildqualität ist die Halle manchmal etwas zu vernebelt und mit Pyroqualm durchsetzt um grade bei Aufnahmen aus dem hinteren Teil der Location noch gestochen scharfe Bilder zu erhalten. Weniger martialische Outfits, weniger Feuer, wohldosierte und meistens treffend platzierte Pyroeffekte - IN EXTREMO sind professioneller geworden und es scheint als liefere sich die Mittelalterszene des Landes grade ein Rennen um die besten Live-DVDs. Das Zusatzmaterial entspricht dem gehobenen Standard aus (allen) Videoclips und einer etwa halbstündigen Doku zur DVD. Das in schwarz weiß gehaltenen Booklet hat einen schicken Retrocharme und "Am Goldenen Rhein" ist sicherlich die erste Wahl der IN EXTREMO Livedokumente aber kein solcher Meilenstein dass er zum Pflichtkauf für Besitzer der letzten DVD wird.



Tracklisting

01 Des Sängers Einzug

02 Sieben Köche

03 Frei zu sein

04 Liam

05 Hiemali Tempore

06 Sängerkrieg

07 Nymphenzeit

08 Ave Maria

09 Spielmannsfluch

10 Poc Vecem

11 Vollmond

12 En Esta Noche

13 Ai Vis Lo Lop

14 In diesem Licht

15 Flaschenpost

16 Mein rasend Herz

17 Mein Sehnen

18 Omnia Sol Temperat

19 Auf's Leben

20 Küss mich

21 Krummavisur

22 Wind

23 Villeman Og Magnhild

Am Goldenen Rhein


Cover - Am Goldenen Rhein Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 0:0 ()
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Shion

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In Japan haben MUCC längst Kultstatus und auch im Rest der Welt sind sie seit 2005 keine Unbekannten mehr. Mit "Shion" kommt nun das mittlerweile achte Studiowerk der japanischen Kombo in die Läden., das durchaus abwechslungsreich geworden. "Nuritsubusunara enji" (die Verfasserin dieser Zeilen ist des Japanischen leider nicht im Mindesten mächtig und bittet somit schon quasi präventiv um Vergebung bezüglich sich eventuell einschleichender, entstellender Tippfehler) kommt sowohl von Gesang als auch vom Instrumental-Background teilweise mit stilistischen Punk- und Heavy-Anleihen recht hart daher, das melodiösere "Fuzz" befand sich auch auf dem Soundtrack von "Cloverfield". "Anjelier" ist mit einer Melodie ausgestattet, die sofort ins Ohr geht , was durch den sich in ungewohnte Höhen aufschwingenden Gesang noch unterstützt wird und mit dem ruhigen, eher traurig-nachdenklichen "Chiisana mado" zeigen MUCC, dass ihr Spektrum auch Balladen umfasst. "Semishigure" ist ein hübscher, melodiöser Rocksong, der Titeltrack "Shion" dagegen wirkt etwas psychedelisch. Alles in allem japanischer Vorzeige-Rock.

Shion


Cover - Shion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:59 ()
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Good Times, Bad Times

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Ein neues GODSMACK Album? Nein, doch nur die Best Of zu Weihnachten. Die Amerikaner um Fronter Sully Erna feiern nach zehn Jahren zunehmenden Erfolgs und sage und schreibe bereits drei DVDs in erster Linie sich selbst. Die dezenten Überraschungen sind schnell abgehandelt: Denn nur Opener "Good Times Bad Times", ein Cover von LED ZEPPELIN ist ein "neuer" Song. Eine kurze Huldigung an die Genre-Mitbegründer, dazu ein Biker-Cover als Rock-Sinnbild. Dann folgen fünfzehn, und damit fast alle, ihrer veröffentlichen Maxis in chronologischer Reihenfolge von Post-Grunge bis modernem Radiorock. Dass die Chartpeakpositionen und Verweildauer eben dort schon bei der Tracklist mit angegeben wird gibt einen etwas bitteren Nachgeschmack - die gesamte Compilation wirkt ein wenig so, als schiele man primär auf den kommerziellen Erfolg GODSMACKs. Ich selber höre mir "Voodoo", "Awake" oder "Greed" auch heute noch gerne an, die ganzen Alben dazu bringen aber mehr Feeling als die aneinandergereihten Singles auf "Good Times, Bad Times (Ten Years Of Godsmack)". Und wer noch ein Weihnachtsgeschenk sucht: Die GODSMACK DVD "Changes" ist zwar schon zwei Jahre draußen, aber macht mehr Laune.

Good Times, Bad Times


Cover - Good Times, Bad Times Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 65:32 ()
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My Winter Storm

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NIGHTWISH hat alles erreicht und ein ganzes Genre salonfähig gemacht. Dem metallisch harten Kerl brachte der opernhafte Gesang den Hormonhaushalt durcheinander, deshalb stand und steht der hartmetallische Kerl auch nicht auf NIGHTWISH. Die Welt ist so einfach. Unzertrennlich verbunden mit dieser Band war ihre Sängerin Tarja Turunen - rausgeflogen ist sie dort vor etwa zwei Jahren. "My Winter Storm" ist ihr Solo-Erstling, die Erwartungshaltung unter Fans entsprechend hoch, grade nach ihrer sehr poppigen Weihnachts-Maxi "One Angels Dream" vor einigen jahren. Und wenig überraschend ist auch "My Winter Storm" nichts für echte Kerle, zumindest über weite Strecken. Ganz alleine unterwegs ist Turunen ruhiger geworden, Balladen dominieren das Bild auf dem Album. Ihre Stimme, ihr Kapital, steht weit deutlicher im Zentrum als sie dies selbst bei NIGHTWISH tat. Insbesondere da ihr ein kompositorischer und musikalischer Reibungspunkt fehlt, wirken etliche Songs zahnlos: "The Reign" könnte der Soundtrack zu einem Titanic-Nachfolger werden, kitschige Streicher holen cineastische Momente ins Wohnzimmer, die einsetzenden dumpfen Percussions kann ich nicht nachvollziehen. "Calling Grace" oder "Our Great Divide" sind gefühlvoll aber harmlos. Turunen steht auf bombastische Instrumentierung und Chöre im Hintergrund - bei "Sing For Me" fährt sie Material auf um eine epische Schlacht zu intonieren. Mit vielen Interludes und passenden Out- und Intros präsentiert sich "My Winter Storm" als Gesamtkonzept mit fast opernhaftem Stil, in dessen Rahmen das sehr schwache ALICE COOPER Cover "Poison" vollkommen deplatziert wirkt. Nicht ohne Augenzwinkern (herrlich: der Schrei zu Beginn) punktet sie bei "Ciaran's Well" - dem mit Abstand härtesten und am wenigsten kitschig aufgesetzten Song des Albums. Die wenigen rockigeren Nummern wie "Lost Northern Star" oder "My Little Phoenix" fordern dagegen einem Vergleich mit NIGHTWISH dem sie nicht Stand halten, denn TARJA TURUNENs Songs sind zu einfach, allesamt. Nette Musik eben, dass sie singen kann musste sie mir ohnehin nicht mehr beweisen.

My Winter Storm


Cover - My Winter Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 60:57 ()
Label:
Vertrieb:

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