Ritterlicheit, Wärme? Galant ist hier nix, außer dem EP-Titel „Human Gallantry“ vielleicht. In Verbindung mit dem am Seil hängendern Pferd bleibt einem aber die vermeintliche Schönheit im Halse stecken. So angepisst wie der Sänger rumschreit, wie wütend der Rest auf seine Instrumente holzt und sich echt auskotzt, das ist schon aller Discharges (von „Fuckening“ bis „Fleshwound Mosaic“), Totenmönde („Scum Nation BRD 23“) oder gar Slimes („Wir marschieren“) Ehren wert. Die ersten beiden dieser genannten Vorzeigekapellen aus Punk und Crust geben ROYAL SCUM unter anderem als Enflüsse an – und das hört auch der CSU-Metalpunk konsumierende Mainstreamer, so dass er sich vermutlich ob dieses linksgrün versifften Schmonzes anderen Alternativen zuwendet. ROYAL SCUM ist weniger eine echte Band und bezeichnet sich deswegen als Hamburger Crustpunk-Kollektiv, als königlichen Abschaum. Dass die Kings mächtig sauer sind, ist der Musik deutlich anzuhören, aber das löst bei den Scummern selbst eine ungeheure Spielfreude aus. Dass ein Großteil in einem anderen Musikerleben Doom macht, ist quasi unvereinbar mit diesem flotten Krach. Die abschäumige Liste sieht so aus: Steffen – Gesang (CRYPTIC BROOD, REPULSIVE FEAST), Phil – Gitarre (OPHIS, FVNERAL FVKK), Simon – Bass (FVNERAL FVKK, VOIDHAVEN), Ole – Schlagzeug (OPHIS, GOREZONE, SUFFERAGE). Umso mehr Spaß macht das kurze Fünf-Song-Vergnügen – man möge der Band die Daumen drücken, damit ein Label die Sorgen der Jungs teilt. Denn sie brauchen ein Ventil, sonst passiert bestimmt ein Malheur.