News:

DEVIN TOWNSEND ist Sesamstraßenfan

Ziltoid the Omniscient ("Ziltoid der Allwissende") nennt sich die neue Hauptfigur des aktuellen Projektes von DEVIN TOWNSEND. Es wird in diesem Kontext mindestens ein
gleichnamiges Rockalbum sowie in eine Videoclip-Reihe erscheinen. Ziltoid, ein Alien mit der Macht und dem festen Willen die Erde zu zerstören, wird durch eine von Townsend gestaltete Puppe verkörpert, die wie eine Mischung aus einem "Skeks" ("Der dunkle Kristall") von Muppets-Macher Jim Henson, Grobi ("Sesamstraße") und Townsend selbst anmutet. Devin Townsend hat diesese Album komplett im
Alleingang eingespielt. Es soll Elemente der Devin Townsend Band, von STRAPPING YOUNG LAD sowie auch Hörspielteile enthalten - Devin selbst bezeichnet die CD als Metalsinfonie.


News:

Neal MORSE und SPOCK´S BEARD wiedervereint

...aber letztlich nur auf einem Festival, denn jetzt wurden die Band und ihr Ex-Sänger für das "IO
Pages"-Festival am 25. und 26. Mai im niederländischen Zoetermeer bestätigt. SPOCK´S BEARD werden den ersten Festivaltag headlinen und Morse den zweiten. In
einschlägigen Fanforen wird deswegen schon heftig spekuliert. Werden Morse und seine ehemaligen Kollegen für eine Überraschung sorgen und den ein oder anderen Song wiedervereint auf der Bühne spielen? Dagegen
spricht, dass SPOCK´S BEARD am Tag des Morse-Auftrittes eine anderweitige Konzertverpflichtung haben - doch wer weiß?!

Beim Festival ansonten mit von der Partie sind Steve THORNE (25. Mai) sowie MANGROVE und DIAL (26. Mai). Bei den neuformierten DIAL ist der unlängst bei PAIN OF SALVATION ausgesteigene Bassist Kristoffer Gildenlöw mit dabei.

Interview:

Twisted Tower Dire

Band anzeigen
InterviewHi, Scott! Euer letztes Album "Crest Of The Martyrs" hat bereits dreieinhalb Jahre auf dem Buckel. Was ist denn in dieser Zeit alles passiert?



Gleich nach dem Release von "Crest Of The Martyrs" setzten wir und daran, "Netherworlds" zu schreiben und hatten es etwa ein Jahr danach fertig. Aber wir hatten große Probleme mit unserem Sänger Tony Taylor. Ich weiß nicht, ob Du es gelesen hast, es stand auch auf unserer Website, aber er hatte Depressionen und auch ein Drogenproblem. Das hat an die zwei Jahre gedauert, und wir standen zu ihm und versuchten, die Sache mit ihm gemeinsam zu regeln, doch am Ende war es so, dass er die Band verließ.



Ich habe auf Eurer Seite gelesen, dass er jetzt bei CUSTARD singt. Warum ist er jetzt dort und nicht gleich bei Euch geblieben?



Er verließ uns, weil wir ihm vorgeschlagen hatten, eine Pause einzulegen, damit er sein Leben wieder auf die Reihe kriegt. Aber er meinte, er kann nicht einfach eine Pause machen und mit ansehen, wie jemand anders bei TWISTED TOWER DIRE singt und hat die Band darum am Ende verlassen. Wir mussten ihn also ersetzen, und er ging dann zu CUSTARD und spielte auch ein paar Shows mit ihnen in Deutschland. Ich denke aber nicht, dass die Zusammenarbeit zwischen ihm und der Band so gut funktioniert hat. Das war wohl nichts Persönliches, sondern die Musik scheint nicht so recht zu ihm gepasst haben. Wir sind immer noch befreundet, reden aber nicht mehr regelmäßig miteinander, doch er meinte, dass die Sache mit CUSTARD nicht so gut laufen würde.



Wie lange hat es denn gedauert, Euren neuen Sänger Johnny Aune zu finden? Wie spricht sich der Name eigentlich aus... "Orni"?



Ja, das ist aber sein echter Nachname, er klingt recht catchy, haha! Es gibt hier bei uns in North Carolina eine junge Band namens VIPER, bei der er singt und auch Gitarre spielt; es ist seine Band. Wir sind schon länger befreundet, und als dann die Probleme mit Tony kamen, fragten wir ihn, ob er nicht übergangsweise ein paar Shows mit uns spielen könne, falls das mit Tony nicht in Ordnung kommt. Er war einverstanden, und es hat hervorragend funktioniert! Als Tony dann aber endgültig die Segel strich, boten wir ihm den festen Posten als Sänger an, und er war sofort bereit. Er hat nun VIPER und TWISTED TOWER DIRE gleichzeitig, aber das funktioniert gut, und ich hoffe, unsere Fans werden ihn mögen.



Euer letztes Album, "Crest Of The Martyrs", wurde von Piet Sielck produziert. Dachtet Ihr nicht daran, "Netherworlds" auch von ihm bearbeiten zu lassen?



Wir fanden die Zusammenarbeit mit Piet klasse, er hat dem Album einen tollen Sound verpasst. Er hat aber auch viel verändert und dafür gesorgt, dass wir nicht mehr so sehr nach uns selbst klangen. Ich denke nicht, dass wir noch mal mit ihm arbeiten werden, denn wir wollen sowieso immer wieder neue Sachen ausprobieren. Jedes Album hat so seine eigene Identität. Ich bereue die Zusammenarbeit mit Piet nicht, weil ich "Crest..." immer noch liebe, aber es ist am Ende auch eine Geldfrage. Wir haben damals viel Geld in das Album gesteckt und mussten bei "Netherworlds" umso mehr sparen. Darum haben wir dort alles selbst in die Hand genommen, und es war unser erstes Mal, dass wir ein Album selbst produziert haben. Aber dafür ist es meiner Meinung nach wirklich gut geworden!



Aber die Produktion von "Crest..." war wirklich eine Ecke kraftvoller. Gerade die Chöre kommen auf "Netherworlds" nicht ganz so stark zum Vorschein wie zuvor.



Ja, aber Du musst bedenken, dass das Ergebnis von einer Band stammt, die keine Erfahrung mit Produktionen hat. Das war das Beste, das wir mit unserem eigenen Sound hinbekommen konnten! Ich glaube auch nicht, dass wir das noch einmal machen werden, und ich sehe "Netherworlds" als Experiment, haha! Dafür ist es echt gut geworden, aber wir werden wahrscheinlich kein Album mehr selber produzieren. Wir arbeiten sogar schon am fünften Album, und wir haben auch schon eine Arbeitsstätte in Aussicht. Wir wollen dort definitiv mindestens wieder die Qualität von "Crest..." erreichen und gleichzeitig nach uns selbst klingen.



Aber Eurem Label werdet Ihr vorerst treu bleiben?!



Ja, es wird auch bei Remedy erscheinen. Wir fühlen uns dort wohl, und es gibt keine Probleme!



Du meintest vorhin, dass Ihr bei "Netherworlds" viel Geld sparen musstet. Hattet Ihr Geld für beide Alben bekommen, oder wie meinst Du das?



Nein, ich meinte damit, dass wir, als wir "Crest..." aufnahmen, etwas über unser Budget hinaus schossen. Darum war es bei "Netherworlds" etwas niedriger, so dass wir uns entschlossen, es selbst zu produzieren. Das Album hat fast nichts gekostet, und ich habe auch das Artwork selbst übernommen. Das Album ist eine komplette "In-House-Production".



Ja, das Cover-Artwork wollte ich auch noch ansprechen. Für "Crest..." hattet Ihr MAIDEN-Ikone Derek Riggs als Zeichner, aber die Front von "Netherworlds" sieht doch recht preiswert aus...



Ja, ich kann nur wiederholen, dass das meine eigene Kreation ist und wir dadurch Geld sparen wollten. Es war die beste Arbeit, die ich abliefern konnte, aber dafür sieht sie auch... äh... sehr gut aus!



Ich meine, aus Deinen Äußerungen heraus zu hören, dass Du nicht völlig zufrieden mit dem Album bist?!



Hmmm... ich würde nicht sagen, dass wir damit nicht zufrieden sind. Es ist schon das Album, das wir machen wollten. Zum allerersten Mal hatten wir die Möglichkeit, jedes Detail in das Album ein zu bringen, das wir einbringen wollten, denn wir hatten kein Zeitlimit. Es sind einige Bonbons für die Fans auf der Scheibe, aber es ist vielleicht nicht die allerprofessionellste Produktion, die wir hätten machen können. Das bedauere ich schon etwas, aber ich bin glücklich mit dem, was wir selbst auf die Beine gestellt haben! Das Layout, die Produktion und das Artwork stammen alle von TWISTED TOWER DIRE!



Du meintest vorhin, dass Eure nächste Scheibe schon im Gange sei. Wann plant Ihr denn, sie zu veröffentlichen?



Wir wollen auf keinen Fall wieder drei Jahre verstreichen lassen, weil wir bei "Netherworlds" schon einmal sehr viel Zeit verloren haben. Wenn alles glatt läuft, wollen wir mit den Aufnahmen dazu schon Ende des Sommers beginnen. Dann könnten wir es nächstes Jahr veröffentlichen, das käme uns sehr gelegen! Die Demos sind allesamt fast im Kasten, aber alle Songs und Texte sind schon geschrieben. Wir setzen uns daran, möglichst bald alle Demos zu Remedy zu geben. Auch in Sachen Produktion wollen wir "Crest..." ausstechen, denn das ist uns ja mit "Netherworlds" nicht gelungen.



"Netherworlds" wird in der limitierten Edition mit einer Bonus-CD ausgeliefert, die Einiges an Extra-Material enthält...



Ja, die Bonus-CD ist länger als das eigentliche Album, haha! Dort sind zum Beispiel Cover-Versionen von SLAYER´s "Crionics", DIO´s "Stand Up And Shout" und BLACK SABBATH´s "Trashed" enthalten, wie auch Demo-Versionen von "Crest..."-Songs, bevor sie von Piet produziert wurden. Es sind völlig andere Versionen und daher interessant für die Fans. Auch einige alte Demos von "The Isle Of Hydra" sind enthalten. Es ist eine dicke, fette Bonus-Disc!



Wenn man sich Eure Liste mit Line-Up-Wechseln auf Eurer Homepage anschaut, dann sieht man, dass Ihr ein paar Jahre lang eine Frau namens Janet Rubin in der Band hattet. Das kann ich mir fast gar nicht vorstellen.



Oh, mit der habe ich seit Jahren nicht mehr gesprochen! Das Letzte, das ich von ihr gehört habe, ist, dass sie in Deutschland leben und dort in einer Oper singen soll, haha! Ich weiß echt nicht, was sie mittlerweile macht, glaube aber nicht, dass sie wieder in einer Metal-Band singt. Ihre Mutter hatte damals in einem Online-Interview mit mir gelesen, dass ich mich über sie lustig gemacht habe. Sie rief dann an und nannte mich ein Arschloch und so... das ist das letzte Mal, dass ich von ihr gehört habe, hahaha!



Ach ja, wie schaut es denn dieses Jahr mit dem "Metal Bash" aus? Immerhin ist es das Heim-Festival Eures Labels.



Dieses Jahr wird das definitiv nicht mehr klappen, aber wir werden es auf jeden Fall im nächsten Jahr probieren. Es ist auch zu teuer, so oft herüber zu fliegen, und außerdem haben wir reguläre Jobs und Familie zu Hause.




Interview:

Celtic Frost

Band anzeigen
InterviewIhr spielt heute Abend seit ziemlich genau 20 Jahren zum ersten Mal wieder in Zürich. Hat das eine besondere Bedeutung für Euch?


CELTIC FROST, wie die Band jetzt ist, ist etwas ganz anderes als früher. Es ist ein viel bewussteres Spielen, ein viel tieferes Spielen, als wir das jemals gemacht haben. Das klingt wie eine Plattitüde, aber jeder Gig ist wirklich etwas ganz Eigenes. Ich hab ein bisschen Mühe mit Zürich, ich find die Leute hier nicht so gut. Aber der Rest der Band freut sich glaube ich ziemlich, hier zu spielen. Die Leute in Zürich haben mir jeden erdenklichen Stein in den Weg gelegt, als ich begonnen habe, und das kann ich auch nach 25 Jahren nicht vergessen.


Ihr geltet weltweit als wegweisend für den extremen Metal und werdet von vielen großen Bands als Einfluss genannt. Nur in der Schweiz scheint Euch diese Anerkennung bislang versagt geblieben zu sein. Hat sich das mittlerweile geändert?


Das hat sich mit "Monotheist" geändert. Aber es gibt immer noch eine kleine Gruppe von Ewig-Negativen, die es darauf abgesehen haben, uns nach Möglichkeit öffentlich runterzumachen. Das ist offenbar ihr Lebensinhalt. Na ja, jeder muss ja was haben... Es kann halt nicht jeder eine Band gründen, und deshalb macht man dann eben so was.


Wie kam es überhaupt dazu? Hat die Schweiz ein Problem mit Metal oder nur mit Euch?


Erstens gab´s ja noch gar keine extreme Metal-Szene, als wir begonnen haben. AC/DC waren damals die größte Metal-Band der Erde. Der extreme Metal, das waren MOTÖRHEAD und vielleicht noch VENOM und wir. Die ganzen anderen Leute, auch die Metal-Musiker, haben nur gelacht und gesagt: Das ist nur Lärm, das wird niemals irgendwo hingehen. Das ist keine Musik, das klingt ja nicht, die können nicht spielen und so weiter. Das ist heute vielleicht gar nicht mehr nachzuvollziehen, jetzt wo Bands wie METALLICA und SLAYER diese Musik geprägt haben. Und zweitens ist das schon auch ein Schweizer Ding. Die Schweiz ist halt sehr gut im Neidisch-Sein, denn es geht hier allen gut, und das fördert nicht unbedingt das Zusammenarbeiten, sondern mehr den Neid. Jeder will´s noch besser haben, das sind alles verwöhnte Leute. Ich weiß jetzt nicht, ob das nur Schweiz-spezifisch ist, aber das wird hier sicherlich gefördert.


Ihr habt ja schon eine Festival-Tour und eine komplette Nordamerika-Tour hinter Euch. Wie ist es für Euch, wieder auf der Bühne zu stehen und alte CELTIC FROST-Songs zu spielen?


Das ist genial, es ist besser als früher! Ich habe das Gefühl, ich bin heute viel bewusster an der Gitarre. Sicherlich auch, weil ich älter bin und mehr Lebenserfahrung habe. Ich spiele heute ganz anders als früher. Ich nehme jeden Moment war. Ich bin auch viel authentischer auf der Bühne. Es macht unheimlich viel Spaß mit der Band auf der Bühne. Die Band ist viel stärker und hat viel mehr Power.


Was für Leute kommen zu Euren Konzerten? Sind das vor allem die alten Fans, oder habt Ihr auch junge Fans dazu gewonnen?


Das Publikum ist eigentlich erstaunlich gemischt. Es gibt unzählige sehr junge Fans, die uns unmöglich schon in den 80er Jahren gesehen haben können. Es kommen natürlich auch die ganzen Fans von früher, es ist ungefähr in der Mitte.


Vor den Aufnahmen zu "Monotheist" wart Ihr lange Zeit nicht im Studio. War die Arbeit an dem Album schwierig?


Ja, das war das schwierigste Album, das ich je gemacht habe. Wir wollten kein geschauspielertes Comback-Album machen, wie es viele andere Bands machen. Wir wollten nicht so eine goldene Jugendzeit wieder aufleben lassen, die gar nicht mehr existiert, so tun, als wären wir noch Dieselben und unsere Musik selber kopieren, die wir in den 80er Jahren gemacht haben. Wir wollten CELTIC FROST neu gründen und so gründen, dass wir das Gefühl haben, dass es heute ist. Wir wollten die Band modern neu erfinden. Wir wollten ein jetziges Album machen, wir wollten die Band so zeigen, wie sie jetzt ist. Das ist aber nicht ganz einfach. Wir hatten schon damals sehr eigene Gedanken, jeder von uns. Und wenn Du über 40 bist und viel erlebt hast, dann wird das noch viel stärker. Es ist nicht ganz einfach, sich dann als Gruppe zu finden und eine Einheit zu werden. Und dazu hatten wir sehr lange nicht miteinander gearbeitet. Und auch wenn die ersten Stücke, die wir zusammen geschrieben haben, sehr interessant waren, war´s einfach nicht CELTIC FROST. Wir haben unzählige Stücke aufgenommen, z. T. wirklich auf Album-Qualität, aber wir haben sie nicht verwendet, denn das war nicht CELTIC FROST, wie wir es im Kopf hatten, wie wir wussten, dass es klingen muss. Wir wollten keinen Schnellschuss, sondern ein richtiges Album machen. Jetzt hat´s halt viereinhalb Jahre gedauert, es hätte auch drei oder zehn dauern können.


Das Album wurde durchweg begeistert aufgenommen. Hattet Ihr an irgendeiner Stelle Angst, dass es nach hinten losgehen könnte? Gab es von außen Erfolgsdruck?


Nein, denn das Album haben wir wirklich nur für uns gemacht. Bei jeder CELTIC FROST-Platte haben wir unsere ganze Karriere aufs Spiel gesetzt, weil wir ja nie auf Nummer Sicher gemacht haben, weil jedes Album radikal anders war als das vorherige. Und deshalb war "Monotheist" eigentlich gar nicht anders als die anderen. Wir haben uns viereinhalb Jahre mit diesem Album befasst, um das Album so hinzukriegen, wie wir es wirklich wollten. Wir haben unsere eigene Plattenfirma und unseren eigenen Musikverlag gegründet, also waren wir nicht unter Druck, das Album rauszuwerfen, seitens einer Plattenfirma oder des Managements, und mussten keine Kompromisse eingehen. Als Martin (Martin Eric Ain, Bassist von CELTIC FROST - Anm. d. Verf.) und ich am allerersten Tag hier in Zürich im Restaurant zusammen gesessen und über dieses Projekt geredet haben, haben wir gesagt: Wir gehen erst aus dem Studio, wenn dieses Album für uns, im Bauch, nach einem CELTIC FROST-Album klingt. Und das war nach viereinhalb Jahren der Fall. Als wir aus dem Studio gingen, waren wir überzeugt, dass das Album das richtige für uns ist. Was nachher passiert, das können wir eh nicht beeinflussen. Das hat mich persönlich auch nicht so gekümmert. Das Album war vor allem wichtig für mich. Ich habe mit CELTIC FROST in der Vergangenheit unheimliche Fehler gemacht, und das wird mir nie mehr passieren. Deshalb war es sehr wichtig für mich, das Album so hinzukriegen, dass es wirklich ein CELTIC FROST-Album ist. Alles, was nachher geschieht, das ist mir eigentlich egal. Es war für mich ein sehr persönliches Ding.


Man könnte denken, mit dem Alter wird man ruhiger und gesetzter, doch Ihr klingt böser denn je...


Du wirst ruhiger und gesetzter, wenn Du mit Deiner Musik Millionär geworden bist. Aber unser Leben in den Jahren zwischen der Auflösung von CELTIC FROST und der neuen Platte war alles andere als ein Zuckerschlecken, beruflich wie auch persönlich. Mein Leben hat sich seit 1998 absolut und bis ins letzte Detail verändert, und zwar nicht durch meine Wahl. Ich fühlte mich manchmal wie ein Spielball des Schicksals. Ein radikales Ereignis hat das nächste gejagt, und ich bin nicht der Einzige in der Band, der durch solche Dinge durch ist. Ich habe in den letzten paar Jahren wirklich alles, was mir in meinem Leben etwas bedeutet hat, verloren. Das so etwas auf die Musik Einfluss hat, ist klar, denn die Musik kommt ja aus Deinen tiefsten Emotionen heraus. Und wenn Du ein ehrliches Album machst, ein emotionales Album, dann wirst Du das halt hören.


Wenn man liest, wer Euch alles als Vorbild nennt, von Kurt Cobain, über METALLICA und SEPULTURA, bis Marilyn Manson - steigt einem das nicht irgendwann zu Kopf?


Nein, ganz im Gegenteil. Ich komme aus einer komplett kaputten Familie, meine Jugend war die Hölle. Dazu waren wir noch arm. Es gab hunderttausend Dinge, die dagegen gesprochen haben, dass ich jemals Musiker werden würde. Dann hat noch jeder in der Schweiz versucht, uns zu stoppen oder uns lächerlich zu machen. Das Ganze hat so bescheiden und in so kleinem Ausmaß begonnen, dass wir eh nie gedacht hätten, dass wir berühmt würden. Wir haben gedacht, wir machen einfach unsere Musik und das ist es. Dass es jetzt heute so ist, dass ist für mich fast nicht zu glauben. Ich will mich eigentlich gar nicht so viel damit befassen. Das, was ich mache, ist etwas sehr Persönliches für mich, das ist mein Leben. Die Musik und die Texte der Band gehen mir sehr nahe. Es wäre ziemlich prätentiös, wenn ich zu hause rumsitzen und mich damit befassen würde, wer uns als Einfluss nennt. Manchmal, wenn wir einen Gig spielen, dann kommt jemand zu mir und sagt mir so was. Dann bin ich vielleicht ein paar Minuten stolz, aber es ist wirklich nicht etwas, das ich mit mir rumtrage.


Was haltet Ihr von neueren Strömungen im Metal? Die Schweizer CATARACT sind ja ganz groß, die habt Ihr ja auch irgendwie beerbt...


CATARACT finde ich persönlich nicht so stark. Aber aus der Schweiz finde ich zum Beispiel DARKSPACE absolut phänomenal. So eine Verbindung aus Black Metal-Elementen mit Ambient und modernem Metal, das begeistert mich unheimlich. Aber es gibt unzählige gute moderne Bands!


Ihr geht jetzt mit KREATOR auf Europa-Tournee, die ja ihrerseits wegweisend für den deutschen Thrash Metal waren. Kennt Ihr Euch?


Ja, natürlich. Wir waren ja früher auf demselben Label, auf Noise Records, und die wurden genauso von Noise Records gefickt wie wir. Und das hat uns natürlich schon damals verbunden. Und dann waren sie 1987 noch Special Guest von uns auf einer England-Tour. Und Mille hat auch in den 80er Jahren mal ausprobiert, ob er Gitarrist bei CELTIC FROST wird. Es gibt unzählige Verbindungen zwischen beiden Bands.


Wie geht´s mit CELTIC FROST nach der Tour weiter? Ist das Thema dann abgeschlossen....?


Nein, wir machen weiter! Nach dieser Europa-Tour gehen wir noch mal zurück in die USA, für etwa 25 Konzerte, dann nach Griechenland und dann sollen Australien und Sommer-Festivals folgen. Und im Laufe des Spätfrühlings und Sommers werden wir mit der Arbeit am nächsten Album beginnen. Inzwischen wird´s dann noch ein Mini-Album geben, mit sehr viel unveröffentlichtem Material von den "Montotheist"-Sessions, anderen Versionen, Demos und so weiter. Und es gibt ja auch noch die ganze HELLHAMMER-Geschichte, das HELLHAMMER-Buch wird erscheinen und so. Also, es läuft sehr viel, und wir arbeiten definitiv an einem neuen Album.

Review:

Who Knows The Unknown? (EP)

()

Gewollt, aber nicht gekonnt - so das Fazit nach dem Genuss der EP der britischen Combo PDHM. Metals meets Emo ist anno 2007 nichts Neues mehr, was Bands dazu veranlassen sollte, wenigstens hart an ihren Songs zu arbeiten und echte Kracher zu schreiben oder einfach im bedeutungslosen Mittelmaß der Release-Schwemme unterzugehen. Naja, hart gearbeitet haben die Inselheinis wahrscheinlich, aber das Ergebnis in Form der sechs Songs ist bei weitem nicht gut genug, um PDHM Metalcore-Fans ans Herz zu legen. Beim Gesang am Ehesten an ATREYU erinnernd (wobei der klare Gesang sehr jaulig klingt), ist die Instrumentalarbeit mit einer anständigen Metalkante ausgestattet, entwickelt aber trotzdem zu wenig Druck. Die Tracks zuckeln am Hörer vorbei, ohne nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen oder sich auch nur weit genug zu unterscheiden, um wiedererkannt zu werden. Nee, das ist einfach nix, allerhöchstens Durchschnitt. Da nützt es auch nichts, dass PDHM schon mit einem Haufen anderer Bands die Bühne geteilt haben, in der heimischen Anlage macht sich das nicht bemerkbar.

Who Knows The Unknown? (EP)


Cover - Who Knows The Unknown? (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 24:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live Free Or Die

()

Mit ihrem Debüt "By The Cross" konnten ZUUL FX um ex-NO RETURN-Mann Stevee Kollege Memme voll überzeugen, der ihnen ein fette Debüt bescheinigte. "Live Free Or Die" setzt den eingeschlagenen Weg konsequent fort und vermischt Neo Thrash mit Industrial und dem Sound von FEAR FACTORY und SLIPKNOT. Besonders beim Gesang kann man den Franzosen Parallelen zu der Angstfabrik und den Maskenmännern nicht absprechen, Stevee hat eine enorme Weiterentwicklung hinter sich und überzeugt in jeder Stimmlage, besonders aber bei den cleanen Passagen. Songstrukturen wie beim hammerharten "Here Is Pure Hatred" (mit Stakkato-Riffing und einer Wucht, die einem die Schuhe auszieht) oder dem Übersong der Platte schlechthin, "French Kisses", könnten so von den Vorreitern des modernen Metals nicht besser geschrieben werden. Zeit für eine Wachablösung, wie es scheint, hätten ZUUL FX noch ein paar Knaller mehr im Programm und eine Hitdichte wie damals "Demanfacture". Aber was nicht ist, kann noch werden. Mit "Live Free Or Die" haben die Franzosen auf jeden Fall einen großen Schritt Richtung Thron gemacht und werden die Fanschar des modernen Sounds fraglos beeindrucken. Nach einem fetten Debüt ein noch fetterer Nachfolger - Album Nummer drei wir dann wohl der Durchburch werden, verdient wäre es!

Live Free Or Die


Cover - Live Free Or Die Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Madre, Protégenos

()

Insgesamt 14 Musiker schaffen ein ungeheuer miinimalistisches, ruhiges Album - viel hilft eben nicht immer viel, zum Glück. Der bekannteste Mitstreiter ist sicherlich Ex-Anathema und -Antimatter-Member Duncan Petterson, der dieses multikulturelle Projekt ins Leben gerufen hat. Allein sechs Sängerinnen sind beteiligt, Instrumente und Einflüsse aus Russland, Italien, Spanien, Mexiko, Griechenland, Israel, Irland, Australien, also aus aller Herren Länder. Ähnlich variabel zeigt sich ION in Sachen Instrumentierung, allerdings fast ausschließlich auf akustischem Geläuf: Zu allgegenwärtigen Percussions gesellen sich Klarinette, Piano, Flöte, Harfe und breite Keyboardteppiche. Gelegentlich klingen auch Gitarren und Bässe durch. Die viele weiblichen Stimmen (beziehungsweise der Sprechgesang) diktieren das ganze Geschehen in jedwede Richtung, ganz wie im richtigen Leben bestimmen die Damen, wo’s langgeht. Bei aller Wärme und Melancholie schafft es es ION sogar, eine manchmal beklemmende, Angst einflößende Atmosphäre zu kreieren. Herausgekommen ist insgesamt dennoch ein schönes, beruhigendes Werk, irgendwo zwischen Folk, NeoFolk und Ambient angesiedelt und mit viel Gefühl. Eben jenes braucht es auch beim Hören, grobschlächtige Metaller sollten schon ihre zweites Gesicht aufsetzen, bevor sie sich mit ION befassen. Fans von Anathema oder natürlich auch Antimatter sollten reinhören.

Madre, Protégenos


Cover - Madre, Protégenos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:51 ()
Label:
Vertrieb:
Band:

In Slumber

www
Band:

PDHM

www
Band:

Ion

www

Seiten

Subscribe to metalinside - Das Rock und Metal Online-Magazin RSS