Konzert:

OPHIS,MARCHE FUNÈBRE, COLLAPSE INSTINCT - Hamburg, Bambi Galore

Konzert vom 14.10.2017

OPHIS laden - und Hamburg kommt in seinen Osten. Im Bambi Galore feiern die Hamburger Death-Doomer die Release-Party zu ihrer neuen Scheibe „The Dismal Circle“, die inzwischen via FDA erhältlich ist und zum Event zum günstigeren Preis zu bekommen war. Als Gäste kommen neben kapp 100 Leuten auch die belgischen Doom-Dackel MARCHE FUNÈBRE und die Göttinger Newcomer COLLAPSE INSTINCT.

Keine Ahnung, ob es daran lag, dass COLLAPSE-INSTINCT-Fronter aussieht wie der kleine Bruder von Ofu Khan - dabei wirkt Harti doch ganz lieb – aber die Hamburger Doom-Freunde belassen es bei tüchtigem Sicherheitsabstand vor der Bühne. Vielleicht kommt es auch deswegen, weil die Göttinger ihren „Death-Doom“ offener interpretieren als die folgenden Bands und eben auch meist nicht langsam „genug“ vorgehen. Jedenfalls spielen sie unter anderem ihre komplette 2016-Demo CD „Wreck“ („Icons in Stone“, „Global Madness“, „Impact Winter“, „Wreck“), packen drei neue (?) Songs dazu („Fugacity Remains“, „Peratis“ und „Proliterary Chaos“) dazu. Gut, die Welt collapst nicht, der Gig bringt die Zuschauer auch nicht ins Wanken. Aber: Schön, wenn bei einem Billing alle Bands genügend (Zeit)-Raum haben, um ein echten Auftritt zu absolvieren. Da die CD ziemlich rockt, sollte auch live noch einiges bevor stehen bei den Südniedersachsen.

Ein paar Kategorien weiter oben doominieren MARCHE FUNÈBRE aus dem kleinen Belgien. Die OPHIS-Kumpels starten in Hamburg eine längere Europatour, haben auch schon öfter mit den Hamburgern gespielt und sind voller Liebe (unter anderem zu OPHIS-Sänger Phil, bei dem sich Kollege Arne Vandenhoeck sehr nett via Ansage für die Einladung bedankt). Und voller Qualität natürlich auch. Die Sympathen aus dem Land von Pommes und beleuchteten Autobahnen begeistern mit einem tighten Set, das mehr als einmal wohlige Erinnerungen an PRIMORDIAL weckt, aber letztlich genügend Eigenständigkeit beweist. Tolle Auftritt – mit einem einmaligen „The Dark Corner“ vom 2011-Scheibchen „To Drown“.

Mit „sympathisch“ ist dann vorerst Sabbat. Jedenfalls vordergründig. Phil, der eigentlich ständig angepisste Fronter von OPHIS ist wieder mal genervt - vom Easy-Listening der Zuschauer klauenden Parallelverstaltung mit Dying Fetus, von den zu vielen Menschen, die zu wenig CDs kaufen, von diesen von jenem. Nur gut, dass der Mann ein Ventil findet – und das ist nun mal OPHIS. In neuer Besetzung an Drums und Gitarre präsentieren die Hamburger ihre neue Scheibe, starten mit dem CD-Opener „Carne Noir“, setzen aber mit „Convert to Nihilsm“ einen Song von 2004 („Nostrae Mortis Signaculum“). Live verschwimmen die Unterschiede zwischen alten und neuen Songs zu einem dystopischen Ganzen, Phils gebeutelte Stimme hält sehr gut, die neuen Doomster setzen Akzente und heben OPHIS womöglich wirklich auf ein neues Niveau. „Engulfed in White Noise“, „Vermin Age“, „Earth Expired“ und „Dysmelian“ bilden weitere düstere Höhepunkte und beenden vorerst ein selten langes, aber dafür wie so oft überzeugendes Konzert der wirklich einzigartigen, ehrlichen, schwarzen Schlange. Und als sich Phil zum zugegebenen Klassiker „Godforsaken“ bei Ex-Gitarrist Jan und allen Zuschauern herzlich bedankt, da wird allen auch klar, dass der Fronter doch ein ganz netter Kerl ist. Zum Nachgucken gibt’s noch ein paar Handy-Schnappschüsse!

 



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