Review:

Ready For Boarding (Re-Release)

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Nach den alten Klassikern „Gates To Purgatory“, „Branded And Exiled“, „Under Jolly Roger“, „Port Royal“ und „Death Or Glory“, sowie den späteren Werken „Blazon Stone“, „Pile Of Skulls“, „Black Hand Inn“ und „Masquerade“, erscheint dieser Tage, mit rund fünfjähriger Verspätung, auch der saustarke Live-Mitschnitt „Ready For Boarding“ aus dem Jahr 1988, der eine Show vom November 1987 in München enthält und auf der „Under Jolly Roger“-Tour mitgeschnitten wurde. Neben frühen Großartigkeiten wie „Ghengis Khan“, „Raise Your Fist“, „Diabolic Force“, „Adrian (S.O.S.)“ oder „Prisoner Of Our Time“ wird auf einen der größten Bandhits überhaupt, „Chains And Leather“, verzichtet, dafür finden sich mit dem Intro „Hymn Of Long John Silver“ und dem bereits 1980 entstandenen und bis heute auf keiner offiziellen RUNNING WILD-Studioveröffentlichung vertretenen „Purgatory“ zwei bis dato unveröffentlichte Stücke, die „Ready For Boarding“ nicht nur damals zur adäquaten Ergänzung der Diskografie machen. Egal, wie man generell zu Live-Alben stehen mag; hier ist eine - auch soundtechnisch - fantastisch aufspielende Band (neben Rock ´n´ Rolf sind Jens Becker am Bass, Stefan Schwarzmann am Schlagzeug und Michael Kupper alias Majk Moti an der zweiten Axt zu hören) mit aus heutiger Sicht ausschließlich Klassikern zu hören!  

Der vorliegende Re-Release von Noise Records im Digipak kommt leider ohne Bonustracks daher, dafür gibt es ein achtseitiges Booklet mit Linernotes zu jedem Song sowie zahlreichen alten Fotos. Außerdem beinhaltet das Package eine Bonus-DVD mit einer Show von der „Death Or Glory“-Tour vom Oktober 1989, aufgezeichnet in Düsseldorf. Die ebenfalls zehn Songs umfassende Show bietet bis auf „Raw Ride“ und „Prisonder Of Our Time“ eine gänzlich andere Setlist („Riding The Storm“ ist immer noch einer der besten Opener aller Zeiten!) und liegt qualitativ auf gutem Bootleg-Niveau. Als separates Produkt wäre diese DVD indiskutabel, aber als Ergänzung zu „Ready For Boarding“ ist sie wirklich top. So ist diese Wiederveröffentlichung auch für Fans geeignet, die das Originalwerk bereits im Regal stehen haben.  

 

Ready For Boarding (Re-Release)


Cover - Ready For Boarding (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:59 ()
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The First Years Of Piracy (Re-Release)

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Nach den alten Klassikern „Gates To Purgatory“, „Branded And Exiled“, „Under Jolly Roger“, „Port Royal“ und „Death Or Glory“, sowie den späteren Werken „Blazon Stone“, „Pile Of Skulls“, „Black Hand Inn“ und „Masquerade“, erscheint dieser Tage, mit rund fünfjähriger Verspätung, auch die ursprünglich im Jahr 1991 erschienene „Best-Of“ der oben genannten ersten drei Alben plus der vorausgegangenen EP „Victim Of States Power“. Nun war diese Compilation keine simple Zusammenstellung der Plattenfirma, wie man sie von jeder größeren Band findet, sondern eine Neueinspielung alter Songs im damals aktuellen „Blazon Stone“-Line-Up mit Rock´n´Rolf, Jens Becker, Rüdiger Dreffein alias AC und Axel Kohlmorgen alias Axel Morgan. Ob es diese Zusammenstellung – damals wie heute - wirklich gebraucht hat, muss natürlich jeder Fan für sich selbst entscheiden, aber ähnlich wie anno 2000 der großartige „Blast From The Past“-Ausflug der Hanseaten GAMMA RAY, bietet „The First Years Of Piracy“ einen guten Eindruck, wie betagte, relativ rohe Songs in neuem, zeitgemäßem Gewand klingen können. Und RUNNING WILD-Neueinsteiger machen hier gar nix falsch, denn was Herr Kasparek und seine Crew in Form von „Under Jolly Roger“, „Soldiers Of Hell“, „Walpurgis Night“, „Marching To Die“ oder „Prisoner Of Our Time“ abliefern, thront, egal, ob neu eingespielt, in Urform oder auf dem Waschbrett geblasen, Universen über späteren Rolf-Solo-Eskapaden mit „Studiogehilfe“ Angelo Sasso….

Der vorliegende Re-Release von Noise Records im Digipak kommt leider ohne Bonustracks daher, dafür gibt es immerhin ein zwölfseitiges Booklet mit allen Songtexten und zahlreichen alten Fotos.

 

The First Years Of Piracy (Re-Release)


Cover - The First Years Of Piracy (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:41 ()
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Deception Ignored (Re-Release)

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Und es geht weiter: dieser Tage gesellen sich zu den inzwischen zahlreichen Wiederveröffentlichungen aus dem Hause Noise Records drei der insgesamt nur vier Alben der Düsseldorfer Thrash Metaller DEATHROW, die 1984 unter dem Namen SAMHAIN begonnen hatten. Zwar gab es in der - mit einer kurzen Unterbrechung -zehnjährigen Bandgeschichte nur einen einzelnen Wechsel im Line-Up (Gitarrist und Bandgründer Thomas Priebe wurde durch Uwe Osterlehner ersetzt), dennoch konnte das Quartett trotz einiger Anfangserfolge nicht an die Popularität der heimischen Genre-Könige KREATOR, SODOM, DESTRUCTION und TANKARD anknüpfen.

Erwähnter Wechsel im Line-Up fand exakt im Jahr zwischen den beiden Alben "Raging Steel" und "Deception Ignored" statt, also irgendwann 1987/88, und mit ihm begannen DEATHROW, zumindest ein gutes Stückweit neues musikalisches Terrain zu beschreiten, das Fans der ersten Stunde und der beiden Vorgängeralben nicht unbedingt gefallen wollte. Das Quartett legte einen Teil seiner Rotzigkeit zugunsten von mehr technikorientiertem Songwriting ab, was "Deception Ignored" deutlich schwerer konsumierbar macht als die vorausgegangenen Werke. Vergleiche mit DEATH ANGEL, WATCHTOWER oder den ersten beiden Scheiben von FLOTSAM & JETSAM schießen beim Anhören von Stücken wie "Events In Concealment", "The Deathwish", dem mit einem Klavierintro aufgepeppten Instrumental "Triocton", "Watching The World" oder den beiden überlangen "Narcotic" und "Machinery" in die Rübe, und es fällt auf, dass Sänger Milo öfter in hohen Tonlagen agierte als jemals zuvor. Jedoch schafften es die Jungs dabei bewundernswerterweise, die Kurve vollständig zu nehmen, so dass das Album je nach Sichtweise und ohne Scheuklappen auch als das bisherige Diskografie-Highlight durchgehen konnte. In Sachen Musikalität (vor Allem noch einmal deutlich stärkere Twin-Gitarren), Produktion (etwas trockener als zuvor, jedoch auch mehr auf den Punkt) und schlichtweg Klasse war es das nämlich!

Vorliegender Re-Release in grau-schwarz-geflecktem Vinyl erscheint mit sämtlichen Texten des Albums, ein paar raren Bildern auf der zweiten Seite des Innencovers und ist optisch, wie auch die Vorgänger, sehr gelungen - selbst das bei den Noise-Re-Releases öfter mal verwaschen wirkende Frontcover befindet sich hier auf einem ansprechenden Niveau. Leider ist "Deception Ignored" der einzige DEATHROW-Re-Release, der ohne jegliche Bonustracks auskommen muss. Final erhält man einmal mehr eine starke Neuauflage einer alten Noise-Records-Scheibe, die zu "Lebzeiten" deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte.

Deception Ignored (Re-Release)


Cover - Deception Ignored (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 46:57 ()
Label:
Vertrieb:
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Raging Steel (Re-Release)

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Und es geht weiter: dieser Tage gesellen sich zu den inzwischen zahlreichen Wiederveröffentlichungen aus dem Hause Noise Records drei der insgesamt nur vier Alben der Düsseldorfer Thrash Metaller DEATHROW, die 1984 unter dem Namen SAMHAIN begonnen hatten. Zwar gab es in der - mit einer kurzen Unterbrechung -zehnjährigen Bandgeschichte nur einen einzelnen Wechsel im Line-Up (Gitarrist und Bandgründer Thomas Priebe wurde durch Uwe Osterlehner ersetzt), dennoch konnte das Quartett trotz einiger Anfangserfolge nicht an die Popularität der heimischen Genre-Könige KREATOR, SODOM, DESTRUCTION und TANKARD anknüpfen.

Klang das Debütalbum "Riders Of Doom" von 1986 noch über weite Strecken sehr roh und ungestüm, kommt der Nachfolger "Raging Steel" von 1987 keineswegs musikalisch zahmer daher, jedoch zeigte sich die Band innerhalb dieses einen Jahres deutlich als Songwriter gereift. Bereits der eröffnende, erstklassige Titelsong föhnt die Frisur (sofern noch vorhanden...) komplett in die Horizontale, bevor die zweiteilige Anti-Nazi-Granate (!) "Scattered By The Wind", der hymnische Stampfer "Dragon´s Blood", die brachiale und Seite B eröffnende Uptempo-Nummer "Pledge To Die", das grandiose "Mortal Dread" oder das coole Instrumental "The Undead Cry" ihre volle Pracht entfalten. Die herausragenden Merkmale der Band - die flotte, sowohl Riff-lastig-rabiate, aber auch oftmals sehr melodische Gitarrenarbeit sowie der fast schon punkige Rotzgesang von Bassist Milo van Jaksic - blieben nach dem Erstling auch hier erhalten und machen "Raging Steel" zu einem sehr guten Zeitzeugnis, das es nicht nur aus Nostalgiegründen wert ist, nach über 30 Jahren wiederentdeckt zu werden.

Vorliegender Re-Release in rotem Doppel-Vinyl erscheint mit sämtlichen Texten des Albums, vielen raren Bildern im Klappcover und ist optisch, wie auch der Vorgänger, sehr gelungen - selbst das bei den Noise-Re-Releases öfter mal verwaschen wirkende Frontcover befindet sich hier auf einem ansprechenden Niveau. Akustisch bekommt man auf der dritten und vierten Seite das 1986er Demo "Eternal Death" der damals noch als SAMHAIN aktiven Band sowie auf der vierten Seite zusätzlich mit "Yigael´s Wall" eine Live-Aufnahme von 1986 geboten, die klangtechnisch gegenüber dem Album natürlich abfallen, jedoch trotz des Demo-Sounds immer noch ordentlich tönen. Final erhält man auch hier eine sehr feine, hochwertige Neuauflage einer alten Noise-Records-Scheibe, die sicher nicht zu den ganz großen Genre-Klassikern zählt, aber jedem Fan von 80er-Jahre-Thrash Metal made in Germany problemlos gefallen dürfte!

Raging Steel (Re-Release)


Cover - Raging Steel (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 69:27 ()
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Jonah's Ark (Re-Release)

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Und wieder ein Schwung Wiederveröffentlichungen aus dem Hause Noise Records: die frühen, remasterten Klassiker der britischen Folk Metal-Pioniere SKYCLAD aus Newcastle upon Tyne. Aus heutiger Sicht sind diese Werke sogar noch um Einiges gewichtiger als zu Zeiten ihrer Ersterscheinung, denn speziell Folk Metal ist in den letzten 15 Jahren dank unzähliger, unsäglicher Musikantenstadl-Kapellen bis zum Erbrechen degeneriert worden. Gegründet 1990 als "Ersatzdroge" der beiden SATAN/PARIAH-Virtuosen Steve Ramsey (Gitarre) und Graeme "Bean" English (Bass) aufgrund ihrer kurz zuvor aufgelösten Hauptband, erschufen SKYCLAD bereits zu Anfang waschechte Meisterwerke, sind jedoch bis heute - und zahlreiche erstklassige Alben später - immer noch eine Band, die leider eher dem Underground zuzuordnen ist.

Oftmals hat ja das dritte Album einer Band einen ganz besonderen Stellenwert, denn es entscheidet über den zukünftigen Kurs und Erfolg. Bei SKYCLAD mag das zwar im Hinblick auf Letzteres so sein, doch "Jonah´s Ark", das im Sommer 1993 veröffentlicht wurde, gehört nicht wirklich zu den Sternstunden dieser wegweisenden Truppe. Strotzten die beiden Vorgänger "The Wayward Sons Of Mother Earth" und "A Burnt Offering For The Bone Idol" noch vor Energie und erstklassigem Songwriting, wirkt das Drittwerk seltsam farblos und unentschlossen, zudem enthält es keine für das Sextett typischen Gassenhauer. Mit dem Opener "Thinking Allowed", dem treibenden "Cry Of The Land", dem flotten "Earth Mother, The Sun And The Furious Host", dem stellenweise verträumten "The Ilk Of Human Blindness", dem von der Spoken-Word-Nummer "Tunnel Visionaries" eingeleiteten Stampfer "A Word To The Wise" oder dem akustischen Abschluss "It Wasn´t Meant To End This Way" finden sich zwar einige hörenswerte Stücke auf "Jonah´s Ark", doch bleibt das Album auch nach knapp zweieinhalb Jahrzehnten und ein paar erneuten Durchläufen lediglich eine Fußnote und das insgesamt schwächste Werk in der auch später noch mehr als beeindruckenden Diskografie der Band.

Als kleines "Trostpflaster" kommt hier als Bonus-Zugabe auf einer zweiten CD immerhin die EP "Tracks From The Wilderness" von 1992 zum Einsatz, die direkt nach dem Debütalbum erschien. So wird die Angelegenheit doch noch aufgewertet (da muss sich jemand was bei gedacht haben...), denn die famose THIN LIZZY-Coverversion "Emerald", die Ballade "A Room Next Door" sowie das aggressive "When All Else Fails" nebst drei Live-Stücken sind amtlich! Leider enthält vorliegender Re-Release, abermals im schmucken Digipak mit rar bebildertem Booklet, wieder keine Texte, dafür jedoch einmal mehr ein interessantes Interview mit Malcolm Dome aus dem Jahr 2016.

Jonah's Ark (Re-Release)


Cover - Jonah's Ark (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 65:14 ()
Label:
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The Silent Whales Of Lunar Sea (Re-Release)

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Und wieder ein Schwung Wiederveröffentlichungen aus dem Hause Noise Records: die frühen, remasterten Klassiker der britischen Folk Metal-Pioniere SKYCLAD aus Newcastle upon Tyne. Aus heutiger Sicht sind diese Werke sogar noch um Einiges gewichtiger als zu Zeiten ihrer Ersterscheinung, denn speziell Folk Metal ist in den letzten 15 Jahren dank unzähliger, unsäglicher Musikantenstadl-Kapellen bis zum Erbrechen degeneriert worden. Gegründet 1990 als "Ersatzdroge" der beiden SATAN/PARIAH-Virtuosen Steve Ramsey (Gitarre) und Graeme "Bean" English (Bass) aufgrund ihrer kurz zuvor aufgelösten Hauptband, erschufen SKYCLAD bereits zu Anfang waschechte Meisterwerke, sind jedoch bis heute - und zahlreiche erstklassige Werke später - immer noch eine Band, die leider eher dem Underground zuzuordnen ist.

"The Silent Whales Of Lunar Sea", das fünfte Werk der inzwischen zum Sextett vergrößerten Band, stellte 1995 das letzte Album dar, das über Noise Records veröffentlicht wurde, bevor es nur ein Jahr später mit dem abermals grandiosen "Irrational Anthems" zu Massacre Records ging. Wie schon ihre Vorgänger geht die Scheibe als superbe Mélange aus leicht thrashigem Heavy Metal und Folk durch, woran erstmalig auch Georgina "George" Biddle ihren Anteil hat, die Catherine Howell als Streicherin ersetzt hatte und der Truppe bis heute die Treue hält. Vergleicht man das Album etwa mit dem Erstling "The Wayward Sons Of Mother Earth", merkt man deutlich, dass das Ungestüme, Rohe der Anfangstage (das ja noch aus glorreichen SATAN/PARIAH-Zeiten herübergerettet worden war) mehr und mehr einer songdienlicheren, verstärkt Folk-lastigen Eingängigkeit gewichen ist, von der die Band noch heute zehrt. Oder anders: für die Einen war es ein Schritt in Richtung Kommerz, für die Anderen einfach gereiftes Songwriting. Egal, wie man es dreht und wendet; Songs wie der überragende Opener "Still Spinning Shrapnel" (das live nur noch Arsch tritt - hört Euch mal die Version von der 2002er Scheibe "Live At The Dynamo" an!), der Stampfer "Just What Nobody Wanted", die Hymne "Art-Nazi", die zugegebenermaßen nicht ganz so spektakulären "Jeopardy" und "Brimstone Ballet" (auf diversen Viking/Pagan-Schrottplatten der Nuller Jahre sicher absolute Highlights...), das getragene "A Stranger In The Garden", das sich von einer Ballade zu einem hymnischen Stampfer steigernde "Another Fine Mess" (Hammer!), die treibenden "Turncoat Rebellion" und "Halo Of Flies" (nein, nix Alice Cooper, aber trotzdem geil!), das stark ans Debüt erinnernde "Desperanto (A Song For Europe?)", das atmosphärische "The Present Imperfect" sowie der verspielte Folk-Abschluss "Dance Of The Dandy Hound" sind Genre-Klassiker. Ob man "The Silent Whales Of Lunar Sea" mit seinem fast schon inflationären Ideen- und Abwechselungsreichtum nun zu den besten SKYCLAD-Werken zählen möchte, ich am Ende Geschmacksache, aber abgekoppelt vom Rest der Band-Diskografie ist das Ding auch nach über 20 Jahren noch eine Wucht in Tüten!

Vorliegender Re-Release, abermals im schmucken Digipak mit rar bebildertem Booklet, kommt leider wieder ohne die große "Post-Noise-Records-Aufbereitung" aus und enthält keine Texte, keine Bonustracks, dafür jedoch einmal mehr ein interessantes Interview mit Malcolm Dome aus dem Jahr 2017.

The Silent Whales Of Lunar Sea (Re-Release)


Cover - The Silent Whales Of Lunar Sea (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:2 ()
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Prince Of The Poverty Line (Re-Release)

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Und fröhlich geht es weiter im Noise Re-Release Wahn. Nachdem SKYCLAD 1993 mit ihrem bis dato melodischsten Werk „Jonah’s Ark“ aufhorchen ließen, wurden ein Jahr später die Daumenschrauben wieder etwas angezogen und „Prince Of The Poverty Line“ präsentierte sich um einiges härter, düsterer und garstiger als der luftigere Vorgänger.

Auch wurden SKYCLAD auf „Prince Of The Poverty Line“ noch einmal vielschichtiger: SKYCLAD boten mit dem Speed-lastigen Opener „Civil War Dance“, dem treibenden „Sins Of Emission“, dem Ethno-Rocker „Land Of The Rising Slum“, dem schwelgerischen „One Piece Puzzle“, dem doomig schleppenden „Womb Of The Worm“ und dem mächtigen Folk Metal Manifest „Brother Beneath The Skin“ eine riesige Bandbreite und schafften dennoch das Kunststück zu jeder Sekunde nach SKYCLAD zu klingen.

Neu-Violinistin Cath Howell fügte sich zugleich perfekt in das britische Sextett ein, nur um die Bande ein Jahr später wieder zu verlassen und von der bis heute in den Diensten SKYCLADs stehenden Georgina Biddle ersetzt zu werden. Es ist aber immer noch einzigartig wie scheinbar mühelos es SKYCLAD verstehen die Geige in ihren harschen, Riff-lastigen Metal Sound einzubinden und nicht wie einen Fremdkörper wirken zu lassen. Im Gegenteil: Die Fidel ist ein elementarer Baustein im Gesamtkunstwerk von SKYCLAD.

Ein weiterer dieser Bausteine (neben der fulminanten Gitarren- und der abwechslungsreichen Rhythmusarbeit) ist die an Spitzzüngigkeit immer mehr zunehmende Lyrik des Martin Walkyier. Mit seinen intelligenten Wortspielen entlarvt er politische Missstände, prangert falsche Systeme an und liefert aber auch (mitunter radikale) Lösungsansätze. Nichts ist hier stumpf und platt, sondern immer durchdacht. Auch wenn man vielleicht anderer Meinung ist, so muss man Walkyier attestieren, dass er immer zum Nachdenken anzuregen vermag und er den Hörer und Leser immer mitreißen konnte. Er ist zu gleichen Teilen ein idealistischer Träumer und scharfzüngiger Politanalyst, der in der heutigen Musiklandschaft schmerzlich vermisst wird.

Auch mit Album Nummer 4 waren SKYCLAD 1994 absolut on Top und musikalisch wie textlich auf der Höhe der Zeit und sind es 2017 noch immer. Die Werke der Briten haben sehr wohl den „Test of Time“ bestanden und klingen zu keiner Sekunde angestaubt.

Auch hier haben wir wieder ein schmuckes Digi-Book und als Bonus gibt es drei Songs (welche allerdings schon der limitierten 94er Erstauflage als Bonus Single-CD beilagen): Das oben bereits benannte „Brother Beneath The Skin“ und Liveversionen der Debut-Kracher „The Widdershin Jig“ und „The Cradle Will Fall“.

Ich gebe die Hoffnung auf eine Reunion mit dem exzentrischen Frontzwerg jedenfalls immer noch nicht auf.   

 

 

Prince Of The Poverty Line (Re-Release)


Cover - Prince Of The Poverty Line (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 66:11 ()
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The Wayward Sons Of Mother Earth (Re-Release)

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Und wieder ein Schwung Wiederveröffentlichungen aus dem Hause Noise Records: die frühen, remasterten Klassiker der britischen Folk Metal-Pioniere SKYCLAD aus Newcastle upon Tyne. Aus heutiger Sicht sind diese Werke sogar noch um Einiges gewichtiger als zu Zeiten ihrer Ersterscheinung, denn speziell Folk Metal ist in den letzten 15 Jahren dank unzähliger, unsäglicher Musikantenstadl-Kapellen bis zum Erbrechen degeneriert worden. Gegründet 1990 als "Ersatzdroge" der beiden SATAN/PARIAH-Virtuosen Steve Ramsey (Gitarre) und Graeme "Bean" English (Bass) aufgrund ihrer kurz zuvor aufgelösten Hauptband, erschufen SKYCLAD bereits zu Anfang waschechte Meisterwerke, sind jedoch bis heute - und zahlreiche erstklassige Werke später - immer noch eine Band, die leider eher dem Underground zuzuordnen ist.

Der sensationelle Erstling "The Wayward Sons Of Mother Earth" von 1991 geht bis heute als der wohl härteste und vielleicht sogar beste Release des (damals noch) Quartetts durch, denn hier dominiert traditioneller Heavy Metal, der bisweilen sogar in thrashige Gefilde abdriftet, wogegen die folkigen Einschübe noch von diversen Gastmusikern übernommen werden (Rog Patterson am Keyboard und der Piccoloflöte, Mike Evans an der Geige sowie mit Joe "Guido" Caprani, "The Actor" und Dominic Miller weitere Externe) - Rotschopf Georgina "George" Biddle stieß erst 1994 zur Band. Charakteristisch sind bereits hier der leicht lispelnde, kraftvolle und  mitunter noch aggressive Gesang von Martin Walkyier, der SKYCLAD ja bekanntlich 2001 verlassen hat, die brillanten, intelligenten Texte sowie die Arbeit der beiden eingangs erwähnten Protagonisten, die wie bei ihren Vorgängerbands funktionieren wie ein Uhrwerk und großartigen, relativ harten und weniger eingängigen, dafür leicht progressiven Granaten wie dem überragenden Opener "The Sky Beneath My Feet", dem flotten "Trance Dance (A Dreamtime Walkabout)", dem Midtempo-Stampfer "A Widdershins Jig", dem gnadenlos nach vorne peitschenden "Our Dying Island", dem vertrackten "The Cradle Will Fall", der Bandhymne "Skyclad", dem verträumten, teilakustischen "Moongleam And Meadowsweet" und dem zuerst psychedelischen, später brachialen Abschluss "Terminus" ihren ureigenen Stempel aufdrücken. "The Wayward Sons Of Mother Earth" ist summa summarum eines der besten Debütalben der gerade beginnenden 1990er Jahre und genießt bis heute viel zu wenig Aufmerksamkeit!

Vorliegender Re-Release im schmucken Digipak kommt dieses Mal leider ohne die große "Post-Noise-Records-Aufbereitung" aus und enthält keine Texte, dafür jedoch ein interessantes Interview mit Malcolm Dome aus dem Jahr 2016, an dem nicht nur hauptsächlich Steve Ramsey beteiligt war, sondern auch der Produzent des Albums, ein gewisser Kevin Ridley...

The Wayward Sons Of Mother Earth (Re-Release)


Cover - The Wayward Sons Of Mother Earth (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:47 ()
Label:
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Masquerade (Re-Release)

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Es geht munter weiter mit den Re-Releases aus dem Hause Noise Records: nachdem zuletzt die (Meister-) Werke von VOIVOD und CELTIC FROST erneut das Licht der Plattenläden erblicken durften, sind nun einige Alben der Hamburger Freibeuter RUNNING WILD an der Reihe. Und hört man sich im Zuge dieser (durchweg remasterten) Reinkarnationen durch den eindrucksvollen Backkatalog von Rock´n´Rolf und Co., wird einmal mehr klar, dass es - von MANOWAR abgesehen - wohl keine weitere traditionelle Metal-Band gibt, die einerseits geniale Musik in ihrer frühen und mittleren Phase veröffentlicht, andererseits jedoch im Herbst ihrer Karriere dermaßen viel Mumpitz verzapft hat... aber das ist eine andere Geschichte!

Nach dem überragenden Vorgänger "Black Hand Inn" war es für Rock´n´Rolf und Co. ein schwieriges Unterfangen, dort noch einen draufzusetzen - was sie über ein Jahr später mit "Masquerade" auch nicht schaffen sollten. Immerhin war das Line-Up seit dem Vorgänger stabil geblieben (und sollte es bis "The Rivalry" auch bleiben; auf "Victory" ersetze dann Angelo Sasso mehr schlecht als recht Jörg Michael... aber lassen wir das...), was bei RUNNING WILD seit jeher großen Seltenheitswert hat. Mit dieser Beständigkeit in der Hinterhand gelang mit "Masquerade" ein sehr guter und kraftvoll produzierter Nachfolger, der vielleicht als das insgesamt eingängigste Werk im Schaffen der Piraten durchgeht. Der Titelsong, "Demonized", die famose Hymne "Lions Of The Sea", "Rebel At Heart", "Wheel Of Doom", "Men In Black" oder "Underworld" sind durch die Bank exzellent in Szene gesetzte Ohrwürmer, die einerseits auf "Nummer Sicher" gehen, andererseits aber sämtliche Markenzeichen der Band vollends ausspielen. Allerdings ist dieser Umstand auch der größte Schwachpunkt des Albums, da sich die Songs stärker "abnutzen" als bei sämtlichen Vorgängern. Vergleicht man "Masquerade" mit "Blazon Stone", "Pile Of Skulls" oder erwähntem Nachfolger "The Rivalry", so wirkt die Scheibe nach wie vor sehr kalkuliert, wenn auch insgesamt erwartungsgemäß echt stark.

Als Zugaben gibt es die beiden überarbeiteten Stücke "Lions Of The Sea" und "Black Soul" von 2003, die von der im selben Jahr erschienenen Compilation "20 Years In History" stammen und eher verzichtbar sind. Abgerundet wird das Digipak durch ein aufklappbares Mini-Poster des Album-Covers, das mit dem Booklet kombiniert wird sowie ein abermals recht informatives Interview mit Rock´n´Rolf  von Malcolm Dome aus dem Jahr 2016.

Masquerade (Re-Release)


Cover - Masquerade (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 64:28 ()
Label:
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Black Hand Inn (Re-Release)

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Es geht munter weiter mit den Re-Releases aus dem Hause Noise Records: nachdem zuletzt die (Meister-) Werke von VOIVOD und CELTIC FROST erneut das Licht der Plattenläden erblicken durften, sind nun einige Alben der Hamburger Freibeuter RUNNING WILD an der Reihe. Und hört man sich im Zuge dieser (durchweg remasterten) Reinkarnationen durch den eindrucksvollen Backkatalog von Rock´n´Rolf und Co., wird einmal mehr klar, dass es - von MANOWAR abgesehen - wohl keine weitere traditionelle Metal-Band gibt, die einerseits geniale Musik in ihrer frühen und mittleren Phase veröffentlicht, andererseits jedoch im Herbst ihrer Karriere dermaßen viel Mumpitz verzapft hat... aber das ist eine andere Geschichte!

Wer gedacht hatte, dass RUNNING WILD ihre sehr starken bis exzellenten Werke der Marke "Gates To Purgatory", "Death Or Glory", "Blazon Stone" oder "Pile Of Skulls" nicht mehr toppen können, wurde 1994 eines Besseren belehrt: mit Thilo Hermann an der Gitarre und Jörg Michael an den Drums (Thomas "Bodo" Smuszynski blieb am Bass nach "Pile Of Skulls" erhalten) haute Rolf das bis dato und bis heute endgeilste Album der gesamten Bandgeschichte raus. "Black Hand Inn" gehört, ähnlich wie "Breaker", "Restless And Wild", "Thundersteel" oder "Painkiller", zu den Jahrhundertscheiben, die keinen einzigen schwachen Ton enthalten - bei in diesem Fall über einer Stunde Spielzeit wohlgemerkt! Speziell der Gitarrensound (der bei den Hamburgern früher sowieso immer klasse war) wurde gegenüber den Vorgängern nochmals kraftvoller und brillanter und Szene gesetzt, und Hymnen wie der Titelsong, "Soulless", "Fight The Fire Of Hate", "Freewind Rider", "Dragonmen" (Killer-Refrain!) oder das viertelstündige, abschließende "Genesis (The Making And The Fall Of Man)" (bester RUNNING WILD-Song überhaupt!) sind Granaten für die Ewigkeit, die selbst im großartigen Backkatalog der Truppe wie ein riesiger Monolith in die Höhe ragen. Besser geht es nicht!   

Als Zugaben gibt es die beiden guten, wenn auch nicht herausragenden Stücke "Dancing On A Minefield" und "Poisoned Blood", die bereits auf dem Re-Release von 2003 zu finden waren. Abgerundet wird das Digipak erneut durch ein paar rare Bilder im Booklet sowie ein abermals recht informatives Interview mit Rock´n´Rolf  von Malcolm Dome aus dem Jahr 2016.

Black Hand Inn (Re-Release)


Cover - Black Hand Inn (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 74:35 ()
Label:
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