Crematory, Contaminant - Nürnberg, Underground
An kalten Novemberabenden trifft man sich am besten mit Gleichgesinnten in einem dunklen Club, kippt das eine oder andere Getränk und lauscht coolen Bands, oder? Wenn eine der Bands dann noch CREMATORY sind, ist der Abend schon gerettet. Deutschlands Aushängeschild unter den Gothic Metal-Bands quetschte sich mit den Special Guests von CONTAMINANT auf die kleine Bühne des Underground, dem unteren Teil der Nürnberger Rockfabrik. Es ist Freitagabend – und die Bude ist voll, wie es sich gehört.
Apropos voll: Schon zu Beginn des Auftritts von CONTAMINANT war das Underground voll mit Leuten – und Nebel. Wenigstens fiel das nach der Hälfte des Gigs auch der Band auf, die mit einem deutlichen Hinweis an den Mann am Lichtmischpult für bessere Sicht und mehr Licht sorgte. Die Tirschenreuther schafften es trotz der anfänglichen dicken Luft schnell, das Publikum zum gepflegten Kopfnicken und Applaudieren zu motivieren. Die Mischung aus Black Metal und Melodic Death kam gut an, da die blutbespritzten Musiker sich auch alle Mühe gaben und den wenigen Platz gut ausnutzten. Die Band sollte man sich merken.
CREMATORY muss man sich natürlich nicht mehr merken, die kennt man. Seit 1991 Jahren sind die Rheinhessen (mit Pause) aktiv und werden im Februar ihr neues Album „Antiserum“ veröffentlichen. Daraus stellten sie den Song „Shadowmaker“ vor, der zu den härteren Werken des Fünfers zählt und mir ausgesprochen gut gefiel. Auch sonst war die Songauswahl erste Sahne, von „Fly“ über „Höllenbrand“ oder „Tears of Time“, CREMATORY reihten Hit an Hit und packten sichtlich gut gelaunt jede Menge Witze, Anspielungen und Selbstironie in ihre Ansagen. Am Ende des Konzerts waren nicht nur CREMATORY schweißgebadet und ausgepowert, auch das Publikum konnte frische Luft und Getränkenachschub brauchen. Eben so, wie es nach einem gelungenen Konzert sein sollte.
Contaminant