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Sign Of The Dragonhead

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Mit „Sign Of The Dragonhead“ liefern LEAVES´ EYES ihr erstes Album nach dem Weggang von Liv Kristine ab, jetzt mit Sängerin Elina Siirala am Mikrofon.  Thematisch segelt man auch diesmal wieder unter der Flagge der Drachenboote, was sowohl das Artwork, der Albumtitel und der gleichzeitig als Opener fungierende Titeltrack von Anfang an unmissverständlich klar machen. Das nachfolgende „Across The Sea“ kommt beschwingt-melodiös mit deutlichen Pagan – und Folkelementen versehen und ist damit bestens geeignet für die fröhliche Wikingerfeier in vorfreudiger Erwartung des nächsten Raubzugs. Bei „Like A Mountain“ tritt die Band etwas auf die Bremse – was mit getragenem Gesang beginnt wie eine Ballade, baut sich dann aber doch noch zum Midtempo-Rocker auf, bevor man an späterer Stelle mit „Fairer Than The Sun“ dann doch noch eine waschechte Ballade präsentiert. Die männlichen Gesangsparts von Alexander Krull sorgen auf „Jomsburg“ für Martialischere Effekte, die auch beim bombastisch-fett arrangierten „Fires In The North“ zum Tragen kommen (grüßt da der EM-Schlachtruf der Isländer oder ist das Zufall?), das Instrumentalstück „Rulers Of Wind And Waves“ trieft vor Wikingerflair. Elina Siirala tritt in den Fußstapfen Liv Kristines natürlich kein leichtes Erbe an, liefert aber einen guten Einstand ab. Fazit: gelungener Symphonic-Metal mit viel nordischem Flair.

 

Sign Of The Dragonhead


Cover - Sign Of The Dragonhead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:6 ()
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The Solace System

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Der Erscheinungstermin des letzten Albums "The Holographic Principle" liegt noch nicht gar zu  lange zurück, da kommt schon der nächste EPICA-Silberling in die Läden. Was den einen oder anderen aufgrund der Kürze der vergangenen Zeit vielleicht verwundern mag, liegt darin begründet, dass die Band bei den Albumaufnahmen so produktiv war, dass sie am Ende deutlich zu viel Material für "The Holographic Principle" hatte. Da man jedoch weder eine Doppel-CD herausbringen noch die überzähligen Songs unveröffentlicht lassen wollte, entschied man sich, stattdessen zusätzlich eine EP herauszubringen, welche die Lieder in ihrem thematischen Kontext belassen würde - und genau diese EP ist nun "The Solace System".  Der gleichnamige Titeltrack beginnt mit opulenter, bombastischer Inszenierung und zieht schon ganz gut das Tempo an, das nachfolgende "Fight Your Demons" legt diesbezüglich mit fettem Chor und treibenden Gitarren nochmal eine Schippe drauf. Damit wäre im Großen und Ganzen auch der Gesamtsound von "The Solace System" treffend beschrieben: bombastisch, wuchtig, opulent und ausgefeilt instrumentiert, geprägt vom Simone Simons klarem Gesang, der über allem schwebt und durch Growls ergänzt wird. Aber EPICA können auch anders, wie sie auf "Immortal Melancholy" klarstellen: hier wird eine hübsche Gitarrenballade präsentiert, wie sie die Band bisher noch nicht in ihrem Katalog hatte. Fazit: hochwertiger Futternachschub für Symphonic-Metal-Fans!

The Solace System


Cover - The Solace System Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 29:55 ()
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Endless Forms Most Beautiful

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Dass NIGHTWISH in der Regel lieber klotzen als kleckern, wenn sie etwas anpacken, ist hinlänglich bekannt. Und so erscheint es denn auch nur passend, dass die Finnen sich nun mit „Endless Forms Most Beautiful“ auf die Fahnen geschrieben haben, die gesamte Evolution in ein einziges Album zu kondensieren. Denn genau das ist die hinter dem jüngsten Silberling steckende Thematik – schon der Titel entstammt einem Zitat Charles Darwins und zu Beginn und Abschluss des Albums tritt der Evolutionsbiologe Richard Dawkins als Erzähler in Erscheinung. Das sind natürlich große Ambitionen, aber NIGHTWISH haben bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass sie auch ehrgeizige Projekte stemmen können, ohne dabei hinter den Erwartungen zurückzubleiben, und so verhält es sich auch mit „Endless Forms Most Beautiful“. 

Das erste, was einem beim Hören auffällt, ist die Tatsache, dass sich das neue Werk vom Hörgefühl deutlich vom sehr episch-folkigen, Soundtrack-haften Klang seines Vorgängers unterscheidet, gleichzeitig aber dennoch schon vom ersten Ton an absolut unverkennbar nach NIGHTWISH klingt. Unter einer Spielzeit von viereinhalt Minuten fängt man diesmal gar nicht erst an. „Shudder Before The Beautiful“ kommt wuchtig und energiegeladen daher, „Weak Fantasy“ legt in Punkto Bombast noch mal eine Schippe drauf. Die Singleauskopplung „Élan“ ist ruhiger gehalten und mit Abstand der radiotauglichste Song, den das Album zu bieten hat, der Gesang von Sängerin Floor Jansen steht hier deutlich im Vordergrund.  Anders dagegen das sich anschließende „Yours Is An Empty Hope“, das den härtesten und aggressivsten Track darstellt. Das ruhige, klavierbetonte „Our Decades In The Sun“ bietet Gelegenheit zum Durchatmen, „My Walden“ erinnert mit seinem sehr melodiösen und folkig-angehauchten Klang noch am ehesten an den einen oder anderen Song von „Imaginaerum“. Auch das ergreifende, eingängige „Alpenglow“ geht schnell ins Ohr. Der ruhige Instrumentaltrack „The Eyes Of Sharbat Gula“ dient als Wegbereiter für das nachfolgende Albumfinale, hätte jedoch etwas kürzer ausfallen können. Und schließlich beginnt mit „The Greatest Show On Earth“ der Höhepunkt des Albums – sowohl Titel als auch Länge des Songs (schlappe vierundzwanzig Minuten) sind bereits im Vorfeld ein dezenter Hinweis darauf, dass hier keine halben Sachen gemacht werden. „The Greatest Show On Earth“ ist das Konzept des ganzen Albums, gegossen in ein einziges, monumentales Lied, und entsprechend gestaltet sich die musikalische Bandbreite. Von ruhigen, meditativ-verträumten Momenten bis zur vollen Breitseite an Bombast ist alles vertreten, trotzdem wirkt alles wie aus einem Guss. In harmonischer Entsprechung zum Albumauftakt meldet sich auch bei „The Greatest Show On Earth“ Richard Dawkins erneut zu Wort und schließt somit den zuvor bei „Shudder  Before The Beautiful“ geöffneten Rahmen. NIGHTWISH schaffen es mit diesem Song tatsächlich, die ganze Bandbreite und Erhabenheit der Schöpfung in Musik zu fassen, was weiß Gott kein kleines Kunststück ist. Fazit: Wenn eine Band im Stande ist, die Evolution musikalisch darzustellen, dann ist es diese. Mit „Endless Forms Most Beautiful“ liefern NIGHTWISH ein kompositorisch durchweg rundes Album ab  und setzen einen weiteren Meilenstein in ihrer Geschichte.

Endless Forms Most Beautiful


Cover - Endless Forms Most Beautiful Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 78:0 ()
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Élan

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Mit "Èlan" sind NIGHTWISH zurückgekehrt! Die mit TARJA TURUNEN zu einer der erfolgreichsten Symphonic Metal Bands gewordene Legende stürzt sich über Kopf und mit viel Schwung ("èlan") in Kapitel Nr.III, nachdem Kapitel Nr. II mit Anette Olzon tragisch endete. Dieses Kapitel Nr. II, in dem sich NIGHTWISH mit "Dark Passion Play" und (abschließend) "Imaginearum" immer mehr in Richtung Filmmusik entwickelte. Zunehmender Bombast und Orchester schien hier das, was NIGHTWISH mit Tarja einst ausmachte - nämlich die Härte des Metal mit grandioser Gesangsleistung - zu ersetzen. Das hat auch teils und vor allem durch die stimmliche Unterstützung von Marco Hietala hervorragend funktioniert - war nur eben nicht mehr mit dem NIGHTWISH zu vergleichen, das man kennen lernte. Fakt ist und war: Thoumas Holopainen schneidert seine Musik stets passend zur Sängerin, wesshalb Anette bei alten NIGHTWISH-Titeln live stets und leider versagte und wesshalb NIGHTWISH sich sehr änderte.

Kapitel Nr. III: Floor Jansen bei NIGHTWISH? Das passt ja super! Anders als Anette Olzon ist diese Floor Jansen nämlich keine Unbekannte im Metal-Geschäft, konnte sie sich doch mit AFTER FOREVER, sowie ihrem Nebenprojekt REVAMP schon einen Namen erspielen. Überdies unterstützte sie die bayrischen Black Metaller DARK FORTRESS 2010 bei der Live-Performance von "Wraith". Sehr cool. Und auch auf live wusste Floor Jansen sehr zu überzeugen, lieferte sie nicht nur optisch ein sehr gutes Bild ab, sondern schaffte es auch alte NIGHTWISH-Songs wie "Dark Chest Of Wonders", "She Is My Sin", "I Wish I Had An Angel" und "Bless The Child" wesentlich besser zu performen. Mit "Èlan" an ein neues Metal-Album alter Härte? Weniger Pop dank Metal-Front-Sängerin? Man kann es hoffen. Ich hoffe es. Immer noch!

Doch wie gewohnt (und seit '97 konsequent durchgezogen) kommt erst einmal die Single. Im Fall von "Èlan" eher eine Maxi, hat man es hier doch mit drei Versionen des Titels ("normal", "alternate" und "radio"), sowie dem nicht auf dem kommenden Album "Endless Forms Most Beautiful" erscheineden Lied "Sagan" zu tun. So bietet "Èlan" verständlicher Weise weniger Abwechslung als die "Single" "Bless The Child" oder auch die Single "Walking In The Air" mit immerhinn drei Songs. Nun, so erhalten NIGHTWISH die Spannung, die dem Album gebührt aufrecht. Handelt es sich bei "Èlan" um das ruhigste Stück des kommenden Albums? Ich gehe stark davon aus. "Eva", "Walking In The Air", "Nemo" und "Eva" sprechen jedenfalls dafür. Erwartet hätte ich trotzdem (aus welchem Grund auch immer) etwas rockigeres.Jedenfalls beginnt das orginale "Èlan" mit dem markanten Flötenspiel ("The Islander"??) des neuen Band-Mitglieds Troy Donokley. Trotzdem kommt "Èlan" überraschend altagstauglich, wenn nicht gar poppig daher. In der orginalen Version entfaltet sich Floors Stimme kaum, Schlagzeug, Gitarren und Orchester bleiben dezent. Ein Wenig austauschbar erscheint "Élan" auf den ersten Blick - wenig Orchester, wenig Soli, wenig metallische Härte (in Schlagzeug und Gitarre) und keinen Quick-Start-Ohrwurm ála "Over The Hills", "I Whish I Had An Angel", "She Is My Sin" hat man hier... Wahrlich dezentes Keyboard, dezentes Keyboard un der (leider nicht voll ausgekostete) Gesang stehen hier im Vordergrund. Auf den ersten Blick weder ein Griff ins Klo, noch erfüllte Erwartungen.

Auf den zweiten, dritten, ... xxx Blick wird die Single jedoch immer besser. Klar, das ist kein Metal was wir hier hören. Doch das, was bestenfalls als Rock durchgeht ist in sich wirklich stimmig. Keine Rock-Oper, keine hoch komplexen Melodien, kein Ausnahme-Gesang und kein NIGHTWISH wie zu Zeiten der Jahrtausendwende. Doch was wäre NIGHTWISH ohne Überraschungen? So ist  "Èlan" bewusst einfach gehalten, um mit primitivsten Mitteln im Kontrast zu den Lyrics zu überzeugen. Je öfter man "Èlan" hört, die Lyrics ließt und begreift was Holopainen uns hier sagen will, desto perfekter wird das Stück - auch wenn man da mit etwas Härte, Kraft und Metall noch einiges hätte rausholen können. Einiges davon zeigt uns die "alternate" Version des Songs mit variablerem Gesang und mehr  Dramatik. Die Radio-Version finde ich da eher überflüssig.

"Sagan" in sich fällt noch mehr als "Èlan" in alte NIGHTWISH-Wurzeln zurück, der Gesang wirkt hier variabler und kräftiger, das Schlagzeug hat mehr Druck, und die Flöte ist weniger präsent. Jedoch ist auch "Sagan" auch eher wenig Metal und dürfte die Single (mit dem schicken Absturz-Cover)  so auch für Nicht-Metal-Fans interessant machen. Wie gesagt, insbesondere das Schlagzeug und die episch ausschweifenden Melodien fehlen. Ich hoffe, das wird auf dem Album kompensiert werden. Ansonsten ist "Èlan" mit Sicherheit nicht die schlechteste Zutat um ein neues Kapitel zu beginnen.

Für Fans von neuer sowie alter NIGHTWISH.

 

Élan


Cover - Élan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 04
Länge: 18:0 ()
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