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Tau

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Satte fünf Jahre liegen seit der letzten NEGURA BUNGET-Veröffentlichung zurück. Nun holen die Rumänen weit aus und liefern mit „Tau“ Teil I ihrer „Transivalian Trilogy“, welche sich mit der Landschaft ihrer Heimat befassen soll. (Teil II wird das Volk, Teil III die Sitten dieser beschreiben). Das klingt doch mal nach einem gewaltigen Stück Arbeit, andererseits bilden die rauhen Weiten Rumäniens wohl ein gutes Fundament für atmosphärischen Schwarzmetall.

Tatsächlich treibt „Tau“ einen mit vielen schönen Melodien, einem Hauch Folklore und Pathos – aber auch eisigen Riffs und brachialer Geschwindigkeit an eisige Seen und in tiefschwarze Wälder. Ein wenig verschachtelt und verträumt, dann wieder gradlinig rasend – dass sind NEGURA BUNGET 2015. Flöten, Pan-Flöte und traditionelle Männerchöre tauchen hier ebenso auf wie scheppernde Becken und druckvolle Riffs. „Tau“ ist ein sehr kontrastreiches Werk: Während Songs wie der Opener, „Tarim Vilhovnicesc“ oder „Picu Vio Foc“ teils ziemlich flott werden, sinkt das Tempo in Liedern wie „La Hotaru Cu Cinci Culmi“ oder „Curgerea Muntelui“ und eine urtümliche folkige Veträumtheit macht sich breit. In „Impodobeala Timpului“ wird es dann auf einmal überraschend kulturell heiter. Traditionelle Klänge und rumänischer Frauengesang machen sich breit. Tatsächlich passt das nicht so ganz ins Bild und hätte wohl auch auf Teil II der Triologie sicher Platz gefunden – liefert aber Aufhellung, bevor es mit „Picu Vio Foc“ wieder düster wird. „Schiminiceste“ liefert dann einen stimmungsvollen Ausklang.

Mit all seinen Facetten und Anspruch ist "Tau" sicher nichts für nebenbei. Hier treffen Welten auf einander, die erhabene Landschaft Rumäniens auf (in unserem Falle) europäisches Gehör. Das ist teils wunderschön und hat einige Höhepunkte („Tarim Vilhovnicesc“, „La Hotaru Cu Cinci Culmi“, „Picu Vio Foc“, „Schiminiceste“), kann aber auch leicht übertrieben wirken wie es in „Impodobeala Timpului“ der Fall ist. Kulturelle Offenheit und ein Faible für eine gewisse Bandbreite zwischen Tempo und Ruhe sind hier feste Grundvoraussetzung für den Hörgenuss. Bringt man diese mit, kann man sich hier an einem sehr vielschichtigen Werk von dichter Atmosphäre mit vielen schönen Melodien erfreuen. Für Fans von (neuer) ENSLAVED, DORDEDUH, der neusten ARKONA und FINNTROLL.

Für Fans und Sammler ist der Erwerb der Digi-CD zu empfehlen. Hier gibt es ein 72-Seitiges Hardcoverbuch mit etlichen Landschaftsaufnahmen, englische Übersetzungen der Lyrics und ein alternatives Artwork, sowie eine Bonus-CD und Bonus-DVD.

Tau


Cover - Tau Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 08
Länge: 50:32 ()
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Einkehr

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VIVUS HUMARE heißt "lebendig begraben". Und für begraben hielt man VIVUS HUMARE tatsächlich, die ihre erste und letzte Demo ("Prolog") vor knapp sieben Jahren aufnahmen. Trotz allem haben die Thüringer es irgendwie trotzdem geschafft lebendig zu bleiben, so spielten sie 2012 sogar auf dem Party.San Open Air. Nun endlich geben sie mit "Einkehr" ihre Rückehr bekannt. Schon das Art-Work mit dem recht traditionellen Art-Work lässt vermuten, das hier an den Stil der Demo angeknüpft wird. Tatsächlich geht es bei VIVUS HUMARE eher rauh zu. Die Band schreitet auf traditionellen Wegen des Black Metal, zieht die Songs durch depressive, instrumentale Zwischenstücke etwas in die Länge und fügt hier und da neuere Komponenten ein. Leider spürt man hier und da die Länge der Lieder und das Ganze wirkt etwas zäh wie Kaugummi - macht aber auf jeden Fall depressiv. Darann ändert auch ein vergleichweise fröhliches Akkustik-Interlude wie "In Eos Antlitz" nichts. Zu einem wirklichen Höhepunkt kommen VIVUS HUMARE gegen Ende der Scheibe. Ein "Traum" ist "Traum" - und der wartet erst einmal mit ordentlich Geschwindigkeit auf, wo die rauhen Vocals und melancholischen Hintergrund-Melodien wirklich sehr gut zu passen. Als das Tempo zurückgeht entstehen hier dichte Atmosphäre und wohlige Gänsehaut breitet sich aus. "Der Schmerz Weckt" und "Auf Morgendlichen Pfaden" sind zwar auch keine schlechten Lieder, aber irgendetwas fehlt hier. Somit lassen VIVUS HUMARE mit "Einkehr" sicherlich noch Platz nach oben, ohne allzu sehr zu enttäuschen. Für Liebhaber, Live-Fans und Fans von Bands wie CTULU und RAUHNACHT.

Einkehr


Cover - Einkehr Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 05
Länge: 36:49 ()
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L'aorasie des spectres rêveurs

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GRIMOIRE, das ist das Solo-Projekt von dem FORTERESSE- und CSEJTHE-Schlagzeuger Fiel. Wenig überrascht es da, dass GRIMOIRE stilistisch in eine ganz ähnliche Sparte schlägt: Melanchonischer Black Metal wid hier geboten, ohne Kitsch und mit jeder Menge Atmosphäre. Wohinn die Reise gehen soll, zeigt schon der fabelhafte Opener "Tragédie des ombres", der in einem sehr gelungenen und vielfältigen Soundgewand zu Tage tritt. Ein Song, dessen schwertönende Keyboard-Melodien schön nach kürzester Zeit einbrennen. Tatsächlich erinnern die wahnsinnig schönen Keyboard-Melodien und der teils dezent gehalte Gesang etwas an CSEJTHE, was natürlich alles andere als schlimm ist. Jedoch gibt sich Fiel in seinem Solo-Projekt um einiges abwechslungsreicher. So gibt es hier jede Menge Breaks und Taktwechsel, Interludes und Überraschungen. Der Wechsel von klassischen (französisch-sprachigen) BM-Vocals und wehleidigen, choralen Echos tragen einiges zur Atmosphäre bei. Mal verträumt im Stile von ALCEST, mal düster-depressiv wie WOODS OF DESOLATION treffen GRIMOIRE mit "L'aorasie des spectres rêveurs" jeglichen Nerv. Mit nur drei Liedern (plus einem ambientalen Outro) kommt die EP abschließend immerhinn auf eine länge von knapp 25 Minuten, was leider immernoch viel zu kurz ist. Hoffentlich folgt da ein Album! Für Fans der oben genannten Bands und CALADAN BROOD, APPALACHIAN WINTER, GERM und ELDERWIND. Erhältlich ist das Werk bei der Eisenwald-Tonschmiede!

L'aorasie des spectres rêveurs


Cover - L'aorasie des spectres rêveurs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 04
Länge: 24:45 ()
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The Devouring Descent

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"The Devouring Descent" ist die dritte Full-Length-Scheibe der australischen Black Metal Formation ETERNUM. In Anlehnung an den direkten Vorgänger aus 2013 "Summoning the Wolven Spirit" zeugt auch dieses Werk mit einem ansehlichen Wolf-Gemälde von einer gewissen Schönheit. Die Spielzeit wurde dieses Mal mit einer epischen Länge von knapp einer Stunde sogar noch einmal übertroffen und auch musikalisch setzen "Azgorh" (Vocals) und "Nightwolf" (Keyboard, Drums, Gitarren und Bass)da an, wo sie 2013 aufgehört haben. "The Devouring Descent" ist ein dichtes Album voller Athmosphäre und schwarz-metallischer Reinheit. Die Athmosphäre wird hier durch episches Keyboardspiel erzeugt, mit Gesang wird sparsamer und sachter als auf dem Vorgänger umgegangen. Wurde auf "Summoning The Wolven Spirit" noch ordendlich geknüppelt und gekeift, fällt "The Devouring Descent" deutlich ruhiger aus. Gerade die Klavier-Intros und -Interludes "When Shadows End" und "The Falling Of Silent Ashes" machen das deutlich. Aber auch bei den Songs mit Gesang wird deutlich das a) die Instrumentierung hier viel matmosphärischer gehalten wurde und b) der Gesang oftmals erst nach einem Drittel der Spielzeit einsetzt. Stattdessen wird hier vermehrt mit Donnergrollen und Wind, sowie dezentem Frauengesang ("Heretics Of Might") gearbeitet. Da waren ETERNUM letztes Jahr deutlich ungestümer. Hier gibt es Entwicklung! Eine Überraschung ist ebenfalls der 24-Minütige Epos "Arisen From Ruin" der ohne zu langweilen stark beeindruckt. Da ist man gespannt, wie die Reise weitergeht. Für Fans von SAOR, APPALACHIAN WINTER, RAUHNACHT und SUMMONING.

The Devouring Descent


Cover - The Devouring Descent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 07
Länge: 59:11 ()
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