Review:

How Blue Can You Get

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Vor zehn Jahren verstarb GARY MOORE, und spätestens ab da merkte man, welchen unersetzbaren Einfluss der irische Künstler auf Hard Rock, Blues Rock und die Gitarren-Kunst im Allgemeinen hatte. Die Familie des Bluesrockers öffnete die Archive und förderte unveröffentlichte Schätze ans Tageslicht, die nun als "How Blue Can You Get" veröffentlicht wurden. Aus welcher Schaffensperiode die acht Nummern kommen, bleibt unerwähnt. Das ist aber auch nicht wirklich relevant, denn Güte und Klasse hatten GARY MOORE-Songs immer, egal wann und egal, ob Blues oder Rock.
 
"How Blue Can You Get" ist ein Blues-Album, das schnittig beginnt ("I'm Tore Down", "Steppin' Out"), sich aber alsbald im entspannten, gelösten Tempo einpendelt. Das zum Niederknien schöne "In My Dreams" rechtfertigt nahezu allein die Veröffentlichung. Es zeigt Parallelen zu "Still Got The Blues", offenbart aber in der Gesangslinie, im Besonderen beim Refain, mehr Nähe zur Rock-Ballade als zur Blues-Klage. Der Longplayer strahlt eine gewisse Ruppigkeit im Sound aus, die ihm gut zu Gesicht steht. Indes gibt es kleine Brüche in der Homogenität; das brillant lässige "Looking At Your Picture" mit seinem reduzierten und unterkühlten Klang-Charakter fällt auf. Das ist ein Indiz dafür, dass die Songs aus verschiedenen Schaffensperioden stammen könnten. Dem Album schadet dieser erwartbare Umstand aber nicht.
 
Das Artwork und die Aufmachung des Longplayers gefallen. Es ist eine große Freude, "neues" Material von dem zu früh verstorbenen Künstler GARY MOORE zu hören. Es weckt Hoffnung, dass da noch mehr kommen könnte. In dieser Qualität und liebevollen Gestaltung ist das mehr als willkommen.
 
 

How Blue Can You Get


Cover - How Blue Can You Get Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 44:24 ()
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Ashes & Dust

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WARREN HAYNES - Grammygewinner, Sänger, Gitarrist und Kopf von GOV`T MULE bringt nach der diesjährigen Veröffentlichungsflut seiner Stammband mit "Ashes & Dust" ein weiteres Album auf den Markt. Diesmal ist es aber ein Soloalbum. Und das Ding ist mehr Solo als jemals zuvor. Noch nie zeigte sich der Künstler persönlicher, irgendwie stiller und auch uramerikanischer als hier.

Die Songs klingen reduziert, strahlen Ruhe und Nähe aus. Gleichwohl haben sie zuweilen etwas tief trauriges und nachdenkliches. WARREN HAYNES reist hier gedanklich und musikalisch zurück zu seinen Wurzeln, als er begann, die Musik für sich zu entdecken. So duften die Songs nach Singer-Songwriter, Country und Bluegrass-Musik. In North Carolina, wo der junge Haynes aufwuchs, ist eben dieser Sound aus afroamerikanischem Blues und traditioneller europäischer Tanzmusik, die mit Gitarre, Banjo, Fiedel und Zither gespielt wurde, Standard in den Clubs und Bars. Diese instrumentale Vielfalt - bei dem entspannt coolen "Stranded in Self-Pity" gar mit zusätzlichem Piano - und Verspieltheit bereichern das Werk und erhellen die allgegenwärtige Schwermut. Selten erlaubt sich das Album, wie bei "Beat Down the Dust" oder "Spots of Time" (hier überrascht leichtes lateinamerikanisches Temperament), etwas sonniger und beschwingter zu werden.

So ist dieses Teil sicher nicht für jeden Blues- oder Rockkonsument geeignet. In "Ashes and Dust" steckt ein echtes, vielleicht zu pures Stück Amerika. Man hört die ganze Weite und Einsamkeit der prägenden Landschaft und die Wurzeln der traditionellen amerikanischen Musik. Verpackt wurde das Ganze allerdings von einem der vielleicht besten Blues- und Jam-Musiker unserer Zeit.

Ashes & Dust


Cover - Ashes & Dust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 70:9 ()
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Better Than Home

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BETH HART gehört sicher zu den beeindruckensten Stimmen der Gegenwart. Ihre Performance kann von melodisch-sanft bis zu Ausbrüche á la JANIS JOPLIN reichen. Als „halbe“ Rocklady hat sie sich in den letzten Jahren, auch durch die Zusammenarbeit mit JOE BONAMASSA einen Namen gemacht. „Better Than Home“ ist da anders, es ist ein sehr persönliches, introvertiertes Album geworden, in dem BETH HART – ausgedrückt durch Text und Stimme – den Enttäuschungen und Schmerzen ihrer Vergangenheit freien Lauf läßt. Allerdings emotional auf sanftere Art – und mit Ausblick gen einer positiv bestimmten Zukunft. Dementsprechend herrschen die ruhigeren, langsameren Töne vor; Melancholie ist durchaus der Grundbaustein vieler Songs – wie man auch das gefühl hat, dass oft das Klavier als Instrument dominiert. Nur ein Song wie „Trouble“ ist deutlich merkbar als Rocktrack angelegt. Trotzdem wünscht man sich manches Mal mehr lautere, heftigere Passagen / Songs welche die Bedächtigkeit, die sich beim Hören um einen legt aufbricht. So hat BETH HART mit „Better Than Home“ vor allem Stoff für sich und ihre Fans geschaffen. Letztere greifen hier auch einfach zu. Der gemeine Blues Rock Fan darf gerne auch erst Mal mit einem der Vorgängeralben beginnen.

Better Than Home


Cover - Better Than Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:19 ()
Label:
Vertrieb:
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