Review:

Profane Death Exodus

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Ok, die Jungs aus Portland haben komplett einen an der Waffel. Was ist das bitte für ein Album? Das ist kein Album, das ist musikalischer Krieg. Die drei Bandmitglieder Chthonian Incursor, The Temple und Ominous Void haben eine teuflische Wut in sich, und dies manifestiert sich auf „Profane Death Exodus“ auf eine ganz gemeine Art und Weise.

Die Platte bietet eine tödliche Mischung aus brutalem Death Metal, leichtem Grind und massiven Black Metal-Einflüssen. Mit Spaß hat das alles nichts mehr zu tun. Hier geht es um die ultimative Zerstörung und das musikalische Chaos. Und dieses Ziel wird zu 100% erreicht. Als Einflüsse würde ich Bands wie TEITANBLOOD, BESTIAL WARLUST und DEMONCY benennen wollen. Keine schlechte Mischung, wenn es um destruktive und absolut negative Musik geht.

Interessant sind auch die musikalischen Hintergründe. Die Gitarren und der Bass wurden beide fretless eingespielt und mit einem Sound, welcher an ENTOMBED erinnert, bestens veredelt. Sehr ungewöhnliche Mischung für eine solche Kapelle. Natürlich wurde die Scheibe noch mit einem erstklassigen Cover veredelt, welches die Boshaftigkeit dieser Truppe noch weiter unterstreicht.

Man findet wenig Abwechslung auf der Veröffentlichung, aber das ist nicht nötig, da alleine das wirklich fiese Gegrunze von diesen Wahnsinnigen keinen Platz für irgendwelche Feinheiten lässt. Ich habe selten eine so brutale Band gehört, und ich habe schon einige genießen dürfen.

Also, wer wirklich schlechte Laune hat, über klinischen Death nur lachen kann, und für den Black Metal nur Kindergartenmusik ist, der kommt an DIABOLIC OATH nicht vorbei. Eine Glanzleistung, und jetzt habe ich wirklich schlechte Laune.

 

Profane Death Exodus


Cover - Profane Death Exodus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 38:44 ()
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Harmagedon

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Die Süddeutschen ASPIDIUM lärmen seit 2017 im deutschen Underground und frönen dem Black´n´Death Metal. Ursprünglich entstanden aus einem Soloprojekt von Kurt Jason Kelderer, der seine musikalischen Visionen verwirklichen wollte, wurde aus der Band nach Einstieg des Südtirolers Benni Leiter schnell eine deutsch-italienische Zusammenarbeit, die als Früchte der Arbeit das Album „Manifest“ in 2018 auf den Markt brachte. Jetzt erwartet uns mit „Harmagedon“ das zweite Album der Band, das mit seinen deutschsprachigen Texten, welche gerne auch gesellschaftskritisch sein können, das Tor zur großen Metal-Welt noch einen Spalt weiter öffnen möchte.

Ob dies gelingen wird, dies halte ich leider für sehr fraglich. Ich bin immer ein Freund von Underground-Bands und freue mich für jede Kombo, die den etablierten Bands ein Bein stellen kann und frischen Wind in die Szene bringt. Leider können ASPIDIUM hier kein Bein auf den Boden bekommen. Zu belanglos und austauschbar werden die acht Tracks, welche meistens im Midtempo gehalten sind, auf „Harmagedon“ präsentiert. Klar, es ist alles recht sauber gespielt, und der Gesang klingt auch schön räudig, aber es stellt sich bei mir einfach kein Aha-Effekt ein. Das, was ASPIDIUM hier kredenzen, wurde schon tausendfach besser und origineller gespielt, und auch die eingestreuten Keyboard-Effekte bekommen hier leider die Kuh nicht vom Eis. Natürlich ist dies alles lieb gemeint und mag auch im Freundeskreis oder in der Region beliebt sein, aber mit diesem Werk ernsthaft mit den großen Acts dieses Genres konkurrieren zu wollen, das ist einfach eine Hausnummer zu groß für ASPIDIUM. Mir persönlich gefällt hier gar nicht, was ich schreibe, da man alleine an den Texten merkt, dass hinter dem Bandprojekt schon jede Menge Herzblut fließt, aber es ist nun mal „Jugendzentrum-Black/Death“ (nichts gegen Jugendzentren und ihre Auftrittsmöglichkeiten – Ganz wichtige Sache!), und ich wüsste auch nicht, wie man aus dieser Einbahnstraße ausbrechen könnte. Irgendwie hat sich die Band mit ihrem Sound ein wenig selber limitiert, und es liegt auch nicht an den handwerklichen Leistungen, dass „Harmagedon“ den Hörer einfach nur zum Gähnen bringt. Für die Band hoffe ich, dass ich mit diesem Review völlig daneben liege, und sich doch eine Vielzahl von Abnehmern der Scheibe und deren Musik finden lassen wird. Ich gehöre leider nicht dazu. Sorry, Jungs und Mädels.

 

Harmagedon


Cover - Harmagedon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 35:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Into The Abyss

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Der Name lässt an einen kroatischen Fußballer denken, aber HUDIČ  sind eine belgische Metal-Band. Der Name kam zustande, weil die Kumpels 2018 auf den Metaldays in Slowenien auf die Idee kamen, eine Band zu gründen. Und den Geist der ehemaligen Teilrepublik mit "Hudič" – dem "Teufel“ in deren Landessprache – ehren wollten. Wie passend, denn die Belgier schreiben sich "klangliche Dunkelheit" auf die Fahne! 2019 folgte die erste EP „Ne Ergo Dimittas“, 2024 das erste Album „Into the Abyss“. Düster ist es in der Tat, was die Flamen da anliefern. Black, Death und Thrash Metal  vermischen die Jungs zu einer Mischung, die zündet, gekonnt rasante Melodien rüberbringt (Opener „Temporal Purgatory“), terrormäßig thrasht wie das riffige „When The Stars Align“, und deatht und groovt und alles. Nun könnte der geneigte Kritikaster meinen, die Bande aus dem Land der Kartoffel-Stab-Experten setzt sich zwischen alle Stühle, aber es ist ja wie es ist. Oder eben nicht! Denn wenn es dort derart viele Pommes-Saucen gibt, warum soll eine Metal-Band nicht auch vielen verschiedenen Stil-Ausprägungen frönen? Zumal sie sich in den verschiedenen Gebieten wohlzufühlen scheint. Nicht ganz so gut geht es dem Sänger David Ludwig, der oft heiser, aggressiv und schlecht gelaunt schimpft – aber in manchen Abschnitten auch Variabilität beweist und insofern gut passt ns Band-Geflecht. HUDIČ beweisen schließlich sogar  Mut zu ruhigen Phasen wie im Titelstück „Into The Abyss“. Ob der Name dieses Titels wirklich Zufall ist?  Hypocrisy könnten ein Vorbild sein, deren Güte die belgische Band noch nicht erreicht – aber Hoffnung macht das erste Album allemal. Denn es ist gut! Mehr Info zum Album-Release am 17. Mai bekommt ihr hier: https://www.facebook.com/HudicBE/.

 

Into The Abyss


Cover - Into The Abyss Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Death Obsessed

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Manch Review schreibt sich einfach, mancher nicht. Einige Infoblätter, die der Veröffentlichung beiliegen, sind voller Selbstbeweihräucherung und laufen über mit Metal-Phrasen, andere liefern nötige Infos. Und dann gibt das zum neuen HUMAN ABYSS-Werk „Death Obsessed“. Denn das berichtet von Sänger Lynn, seiner Intergeschlechtlichkeit und den dramatischen Folgen. Unkenntnis der Thematik verhindert keine Betroffenheit, im Gegenteil. Deswegen folgt der originale Info-Text am Ende des Reviews. Zur Musik: Die Berliner machen richtig geilen Death Metal, schwarz angetüncht. Sie tun dies nur noch mit Lynn und Leadgitarrist Chris in Originalbesetzung, aber durchaus prominent dazu gekommen sind zwei Mucker der großartigen Spawn und es gibt Unterstützung von mighty Britta Görtz von Hiraes, vorher Cripper. Sie ist inzwischen auch als Vocalcoach tätig und hat den Gesang auf „Death Obsessed“ produzierte, dem Nachfolger von „Anatomy of Anxiety“ produziert. Und das hat genauso gut geklappt, wie die restliche Werkelei im Kohlenkeller. Und die Musiker sind eh über alle Zweifel erhaben. Professionell wie hulle das alles!!! Und die Songs? Mehr Death als Black, die oft schrill schreiende, seltener grunzende Stimme ist mehr Black als Death, was aber in Gänze eine sehr dunkle Stimmung erzeugt und sehr aggressiv wirkt. Meistens im höheren Tempo verhaftet, schaffen es die Berliner aber auch zu tollen catchy Melodien wie im wunderbaren „Temple“. Und auf „Cut“ wirkt Frau Görtz selber mit und verkauft geiles Metal-Shouting wie andere Leute gekonnt Schuhe – nur viel wütender und sehr brutal. Insgesamt ist „Death Obsessed“ eine tolle Veröffentlichung, die durch den Hintergrund wohl noch mehr berührt als sie es sowieso schon täte. Kaufen und Hören! Streaming: https://humanabyss.bandcamp.com/

Zur Info aus dem Info: „Noch bis in die Mitte der 80er wurden Kinder in Deutschland innerhalb ihrer erste zwei Lebensjahre ohne Schmerzbehandlung, sprich Narkose, operiert. Kinder, die völlig gesund, aber eine Variante der Geschlechtsentwicklung (Intergeschlechtliche Menschen) aufwiesen, wurden damals wie heute mit enormen medizinischem Aufwand. Oft unaufgeklärt, operativ an die körperliche Geschlechter-Norm angeglichen. Ungehört und Ungeachtet sind die dramatisch physischen und psychischen Konsequenzen der Betroffenen. Mediziner hingegen positionieren sich als "Helfer" und "Retter", obwohl die meisten Behandelten schwer unter den Folgen leiden. Das Phänomen der körperlichen Realität und Existenz von Intergeschlechtlichkeit in unserer Gesellschaft wird auch durch diese Eingriffe weitgehend unsichtbar gemacht.“

 

 

Death Obsessed


Cover - Death Obsessed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:56 ()
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Vertrieb:
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Tales From The Grave

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Ich muss mich entschuldigen. Bei eurem Intellekt, liebe Leser, denn ich werde der Versuchung nicht wiederstehen können. Bei meinem Gehör, denn es musste sich "Tales From The Grave" ein paar Mal anhören. Und ansonsten bei niemandem. Was als erstes ins Ohr sticht: "Tales From The Grave", die Scheibe der fünf Spanier von MINDWEAVER hat eine der schlechtesten Produktionen einer Death-/Black Metal Scheibe seit mindestens 10 Jahren. Moment - schlechteste Produktion? Aufgenommen und gemischt wurde "Tales From The Grave" nicht in irgendeinem Wohnzimmer, sondern in Andy LaRocques neuem Sonic Train Studio. Dass die Band Andy in ihrem CD-Booklet dann auch noch falsch schreibt, läßt einen noch weiter aufhorchen, ist natürlich aber nur ein Treppenwitz. Gemastert wurde bei Mika Jussila im Finnvox - dem Typen, der schon den Sound von STRAOVARIUS, MASTERPLAN und vielen anderen veredelt hat. Auch das hinterläßt einen Haufen Fragezeichen, aber gehen wir darüber mit der alten Produzenten-Weisheit "Bei einer schlechten Aufnahme nützt das beste Mastering nichts" hinweg. Kommen wir zu den Songs, und da die ins eine Ohr rein und aus dem anderen wieder rausgehen, zu den Instrumenten: Hätte Mystis bei DIMMU BORGIR jemals solche Klischee-Melodielinien und Synthie-Teppiche wie Textilien von KIK abgeliefert, wäre er bereits vor 12 Jahren rausgeschmissen worden. Das einzig Überzeugende an "Tales From The Grave" sind die Gitarren von Raul Weaver und Eduardo Alonso. Technisch gesehen jedenfalls. Denn so langweilig geklautes Riffing habe ich auch lange nicht mehr gehört. Alles in allem also ein großer - Mist. Und für diese Alliteration entschuldige ich mich jetzt nicht mehr.

Tales From The Grave


Cover - Tales From The Grave Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 62:12 ()
Label:
Vertrieb:
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