Review:

One

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Hinter der leicht zungenbrecherisch daherkommenden Bezeichnung CIRCULAR LOGIK verbirgt sich ein neues Projekt unter Multitalent Phil Vincent (Vocals, Taste , Gitarre). In den letzten Jahren hat dieser Songwriter mit eigenen Solowerken sowie seiner anderen Formation TRAGIK durchaus schon positive Resonanzen und Achtungserfolge, nicht nur in Fachkreisen, einheimsen können.

Das hier vorliegende Album „One“ hat er zusammen mit Billy Roux (u.a AIRBORNE, NIGHTRANGER) und Paul Colombo (Lead Gitarre), Steve Albanese (Gitarre), William Arnold (Bass) sowie Tane DeAngelis (Schlagzeug) eingespielt und die hier präsentierte Mucke ist enorm vielschichtig geraten. Eine exquisite Mischung aus Heavy Rock, AOR, Classic Hardrock - hier und da mit einem Schuss Epic Prog verfeinert. Insbesondere die Gitarrenarbeit mit vielen fetten Riffs sowie den schönen doppelläufigen Leads kommt bestens rüber. Bei sämtlichen 13 Tracks mit rund 60 Minuten Spielzeit ist auch der variantenreiche Gesang (hat stellenweise ein ähnliches Timbre wie der verstorbene Brad Delp/BOSTON) mit schönen mehrstimmigen Backings, die manchmal leicht an AYREON erinnern, allererste Sahne geworden. Der Opener "Welcome Home" beginnt schon mal ganz frech mit einem feurigen Gitarrensolo, dann folgen wummernde Hammonds. Eine absolut tighte Rhythmusfraktion sorgt für ordentlich Power und eine gute Hook (wie fast bei jedem Track) fehlt natürlich ebenfalls nicht. Danach gibt’s zwei absolute Anwärter für besten Modern Classic Rock: "Killing Me Inside" sowie "Hard To Find". Weiter Highlights sind dann der pumpende Groover "Led Wait", das packend-schnelle "Your Time Has Come" und das ebenfalls etwas, nicht nur gesanglich, an BOSTON erinnernde "Since You've Been Gone", eine Art Megaballade ohne jeglichen Kitschfaktor. Der Bluesrocker "You Make Me Weak" ist ebenfalls sehr gelungen, so einen Song hat GARY MOORE schon seit Jahren nicht mehr hinbekommen. Gute Hook, schöne heavy Riffs und kein blutleeres Gejaule. "What We're Looking For" ist auch so ein klasse Song in URIAH HEEP Tradition, nur mit fetteren Gitarren. Insbesondere die Refrains sind hier nicht einfach nur nach Schema F und auf cheesy getrimmt, es darf durchaus mal etwas schräger oder ungewöhnlich klingen z.B. bei „See Me Through“. Mit einem fast schon spacigen Keyboardintro, welches dann überraschend in ein akustischen Part mündet beginnt der Epic Proger "Won't Let You Go/Lost Without You". Dieser Song schaukelt sich dann weiter hoch zu einem hochkarätigen Rocker mit tollen opulenten Gitarrenlicks. Der Schlusssong "It's All Over" ist dann wieder etwas weniger fett, aber mit prägenden Refrain und ganz klarem BLUE ÖYSTER CULT Feeling.

„One“ von CIRCULAR LOGIK ist letztlich eine ganz starke Platte, mit meist weit abseits von gängigen Songmustern dieses Genres befindlichen Arrangements, geworden – meinen Respekt!

One


Cover - One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Duality

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Dieses saarländische Trio konnte mich bereits mit dem Vorgängerwerk "The Age of Rock" (2005) mit ihrem äußerst variablen und facettenreichen "Modern" Hardrock absolut überzeugt. Jetzt kommt mit "Duality" endlich wieder neues Hörfutter von den Herren und auch diesesmal wird klasse Mucke mit manchmal skurilen Einfällen jenseits der aktuellen Trends geboten. Auf den 12 Stücken setzen UNDER PRESSURE erneut ihren ganz eigenen Stil konsequent fort, die Produktion ist absolut profimäßig und die Songs strotzen nur vor Abwechslung, manchmal ganz einfach aufgebaut gibt es aber auch ungewöhnliche Wendungen, sehr differenzierte Arrangements und vor allem stilistische Narrenfreiheit. Tracks im typischen Hardrockformat folgen ultragroovige Sachen, breaklastige Progtitel, stampfenden heavy Nummern oder auch lässig-coole Funkthemen - hier wird alles passend zusammengerührt und absolut professionell rübergerbacht.

Die solistischen Fähigkeiten der einzelnen Musiker sind ebenfalls eine große Stärke dieser Band dabei übertreiben es die Protagonisten meistens nicht mit egozentrischer Selbstbeweihräucherung mal abgesehen von dem zunächst ganz gelungen basslastigen Instrumental "Solar Plais", das hinten raus einfach zu eintönig daherkommt. Macht aber nix dafür entschädigt dann voll "Rain-Bow" hier hat der studierte Gitarrist Dirk Hofacker einen seiner starken Auftritte mit einem geilen Solosong bei dem er zunächst gefühlvoll den Geigenbogen auf der Gitarre tanzen läßt und gegen Ende den Jimmy Hendrix rausholt - geil gemacht. Auch Bassist Ralf Zimmer sorgt mit dynamisch-versierten Bassspiel für weitere musikalische Reizpunkte seine kritischen, spirituellen und dann leicht ironischen Lyrics (Titel) sind ebenfalls sehr gelungen. Als Sänger überzeugt er weiterhin mit sehr vielen Stimmungs bzw. Klangfacetten, bei fast jedem Track klingt die Stimme etwas anderst. Der dritte im Bunde ist Michael Cole an den Drums. Seit Juni 2006 ist er der neue Felldrescher, wobei auch er mit großem technischen Können sowie Detailverliebtheit sich perfekt in den Bandsound integriert. Die Musik von UP ist nach wie vor sehr Rhythmusorientiert mal ehr straight dann folgen wieder heftigere Riffs. Bereits der rockige Opener "Trust Your Heart" mit den gekonnten Wechseln zwischen klassischen Riffs, dann wieder das Tempo rausnehmend sowie akzentuiert variierend - ist typisch für diese Band. Dann wird dem Hörer ein Heavy Stampfer ganz in der Tradition der 80er Jahre um die Ohren gehauen "Hells Balls", der Titel sagt schon alles aus auf wen hier u.a. angespielt wird, klasse. "Only The Packing" ist dann wieder so eine Art Hardrock Prog mit viel getragnen Parts und ausdrucksvollem Gesang. Und dann zeigen uns UP wie es sich anhören würde, wenn AC/DC einen Fußballhymne aufgenommen hätten, denn "Football" ist endlich male ne richtige Abgehnummer ohne schmalzige Refrains und platte Chöre wie sonst bei solcher Art von Song - ja diese Nummer ist für’s Rockstadion wie gemacht! Eine der Höhepunkte der Platte ist dann noch das fast siebenminütige "The Opponent" zunächst relativ gediegen beginnend, dann folgt ein elegischer Mittelteil der in einen wunderbar virtuosen Gitarrenpart a la VAN HALEN meets Steve Vai übergeht und dann irgendwie überraschend schnell endet, man könnte meinen der Song hätte durchaus noch etwas länger gehen. Bei RUSH wären es wohl 12 Minuten geworden. Nach dem etwas breaklastigen aber trotzdem recht melodischen "Nearly Always" beenden UNDER PRESSURE mit dem geradezu fröhlichen Funksong "The World Is Not Enough" ein gelungenes Werk, das aufgrund seiner rockigen Vielfalt sowie musikalischen Dichte zugleich, viele Käufer verdient hätte.

Duality


Cover - Duality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Open Minds

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Manche Labels haben anscheinend noch nicht so viel von Rohstoffverschwendung oder die Nutzung moderner Techniken gehört, denn gleich vier satte Seiten Papier haben uns Majestic zur aktuellen Scheibe "Open Minds" von EDEN dazu gelegt. Neben diesen vornehmlich aus natürlich nur positiven Referenzreviews bestehenden Info’s ist ansonsten leider nur ein liebloser handschriftlich mit "Promotion only!" gemarkter CD-Rohling dabei - zumindest klangtechnisch hat diese "einfache" Kopie (im Gegensatz zu vielen anderen schon erhaltenen Promo CD´s) keinerlei negative Auswirkungen - der Sound dieser britischen Produktion kommt sauber und druckvoll aus dem Player.

EDEN als Band bestehen vornehmlich aus Sänger Nick Workman (KICK) und Vince O´ Regan (u.a. PULSE, BOB CATLEY) der eine wirklich gelungene Gitarrenperformance (viel erdiger als bei seinen anderen Bands) und sich auch für die Produktion verantwortlich zeigt. "Open Minds" ist ansonsten sicher kein klassischer "nur" dahindampfender Hardrock mit schlichtem Groovefaktor geworden, sondern die beiden Protagonisten gehen viel eher etwas verschlungenere Wege, was Melodien oder catchige "schlag mich tod" Refrains angeht, man versucht sich mit betont heavy gehaltenen Riffs sowie experimentell gestaltetem Songwriting (man könnte auch sagen mit einer leichten Progschlagseite) schon von "normalen" Hardrockcombos wie etwas die Kollegen von THUNDER deutlich abzuheben. Die Vocals von Workman bieten eine solide Bandbreite mit kraftvollen Ansätzen, sein Timbre bewegt sich irgendwo zwischen wie James LaBrie (DREAM THEATER) und Andy Deris (HELLOWEEN), einzig die etwas unstimmigen sowie schrägen Backings ("Chase the Sun") lassen einem manchmal die Fußnägel hoch rollen. Musikalisch sowie technisch haben EDEN einiges zu bieten, hier gibt es sicher kein 0815 Songwriting von der Stange, allein die Refrains funktionieren leider nicht immer so prägnant, um den Songs auch einen gewissen Wiedererkennungsfaktor zu geben. Es paßt oft alles beim Songaufbau, Zwischenteilen, Solis aber dann wartet man auf eine griffige Hookline und die kommt entweder nicht oder eine abgedroschen wirkende Zeile wie bei "Love/Hate" manchmal verliert man sich im Nichts oder läuft einfach ins Leere. Die immer mal wieder an LED ZEPPELIN erinnernden Läufe sowie Breaks passen ansonsten gut zum nicht überladenen Gesamtklang der CD. Neben dem soliden Opener "Close Your Eyes" gefallen mir die gelungene und einzige richtige Ballade "Back for more" sowie "Erase And Rewind" noch am besten. Trotz einiger Durchläufe bleibt inhaltlich von "Open Minds" (das Cover ist aber wirklich äußerst gelungen) nur recht wenig hängen, daher muß man diese eher durchschnittliche CD nicht zwingend als absolut "habenswert" einstufen. Wer aber mal etwas ganz leicht metallisch geprägten (Prog) Hardrock ausprobieren möchte, könnte hier eventuell durchaus Gefallen daran finden.

Open Minds


Cover - Open Minds Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:21 ()
Label:
Vertrieb:
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