Review:

Argia

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Mit „Argia“ kommen DIABULUS IN MUSICA zurück auf der Bildfläche des symphonischen Metals und das besser denn je! Nach „The Wanderer“ im Jahr 2012 galten sie bereits als ein wahrer Geheimtipp, doch nun tragen sie einen Namen, den man einfach nicht mehr an sich vorbei gehen lassen sollte.

Das Intro „Et Resurrexit (Libera Me)“ beginnt erst langsam und sanft und dreht gegen ende richtig auf und bietet eine gute Überleitung zu „From the Embers“ in dem klar wird, wo der Metal steckt. Bereits hier kommt die sehr hörenswerte Stimme von Sängerin Zuberoa Aznárez zur Geltung, was nicht zu Letzt auf die wahnsinnig gute Abmischung der Produktion zurückzuführen ist. So sollte eine wirklich gute Produktion im Symphonic-Metal-Bereich klingen und erst diese Atmosphäre. Wow. Brutale Riffs, vielseitige und sehr schöne Vocals, Growls und Screams die viele der Tracks gut abrunden, sowie epische Chorgesänge werden einen von Anfang an geboten.Der Song „Inner Force“ baut sich erst langsam auf, steigt aber immer stärker an und dann hört man auch die deutliche Unterstützung von Ailyn Giménez (SIRENIA), was das ganze fast schon königlich macht.

Neben solchen eindrucksvollen und verhältnismäßig harten Songs, sollte man das tolle Duett mit Thomas Vikström(THERION) nicht außer Acht lassen. "Encounter At Chronos' Maze" wirkt wie extra für ihn geschrieben und dabei geht er zur Gänze auf seine Gesangspartnerin ein. Zeitweise erinnert es dabei an das PHANTOM DER OPER und lässt am ganzen Körper Gänsehaut entstehen.

Weitere ruhige Songs wie "Eternal Breeze", einer emotionalen Ballade, oder das akustisch gehaltene "Indigo" überzeugen eben so auf ganzer Linie. Das Outro „Horizons“ ist ein sehr sanfter und kurzer Titel, der das Werk sehr gut abrundet und den Hörer entspannt mit einem wohligen Gefühl zurück lässt. Abschließend ist nur zu sagen, dass ich es bis jetzt selten erlebt habe das eine Band ihren Vorgänger(„The Wanderer“) mit solch einer Leichtigkeit so heftig zu Boden geschmettert hat. Selbst nach dem gefühlten hundertsten hören, ist die Platte immer noch nicht langweilig. Für alle Freunde des symphonischen Metals ist „Argia“ somit eine ganz klare Kaufempfehlung!

Argia


Cover - Argia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:34 ()
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Two Warriors

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Spätestens seit „Borat“ weiß selbst der dümmste Dorfbauer, dass Kasachstan keine tropische Grippe ist, sondern eine Präsidialrepublik irgendwo inmitten der ehemaligen Ostzone. Aus diesem Land stammen auch ULYTAU, die auf ihrem neuesten Streich „Two Warriors“ diverse Coverversionen von mehr oder weniger bekannten Altrockern wie Vivaldi, Mozart oder Bach zocken, die hier nebst einiger traditioneller Volksstücke in ein folkloristisches Gewand gesteckt wurden. Was sich an dieser Stelle mal wieder wie ein Happen für die intellektuelle Hornbrillenelite liest, entpuppt sich schon beim ersten Hördurchgang als sehr flüssige, leicht zu verdauende Angelegenheit, denn das Sextett macht in seinem Umgang mit sowohl rockiger (Gitarre, Bass und Drums), bombastischer (Keyboard) als auch klassischer Instrumentierung (Violine und Dombra – Zupfinstrument aus Zentralasien) nicht viel falsch und schafft es, die anspruchsvollen Kompositionen sehr eingängig und für Jedermann nachvollziehbar darzubieten. Lediglich auf Gesang muss bis auf ein paar wenige Hintergrund-Chöre von Violinisten Nurgaisha Sadvakasova verzichtet werden. Wer einer sehr exotischen, aber leicht zugänglichen Mischung aus östlicher Folklore, klassischen Wurzeln und Rock nicht abgeneigt ist, sollte sich „Two Warriors“ ruhig mal als Geheimtipp notieren, denn das Album macht auf seine Weise wirklich Spaß.

Two Warriors


Cover - Two Warriors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:1 ()
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Metamorphine

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Die Frau und ihr Klavier. Eine oft sinnliche Kombination, oft zerbrechlich und sehr oft schlicht überhört weil zu unauffällig. LEANDRA macht dort keine große Ausnahme. Bei JESUS ON EXTASY (dort als OPHELIA DAX) lebt Protagonistin und Namensgeberin Leandra definitiv ihre wildere Seite aus. Songs wie der Opener „Noisy Awareness“ weben auf "Metamorphine" ein beinahe hypnotisches Netz aus Klavier und zerbrechlich-verträumten Vocals, bei denen einem erst nach mehrmaligem Anhören auffällt, dass dem Song ein echter Höhepunkt fehlt. Musikalisch dichter geht da etwa „Lie To Me“ ans Werk, dessen sanfte Trip Hop Beats eine loungige Atmosphäre heraufbeschwören. Ruhige Gitarren und Sven Friedrichs (ZERAPHINE) wohlklingend warmer Gesang machen „The Art Of Dreaming“ sicher zum Single-tauglichsten Song des Albums. Bei allen Songs wirken die Emotionen sehr kontrolliert, nicht kalt aber durchdacht, bis auf eine Ausnahme nicht übertrieben mystisch und durch dezente Elektronik stets zeitgemäß. Denn gewöhnungsbedüftig bleibt das in einer Phantasiesprache gesungene „Tyberi Folla“, dem zusätzlich ein wabernder Effekt auf den Vocals das Gefühl gibt, nicht von dieser Welt zu Welt zu sein. Nur die tiefen Vocals bei „Lullaby“ wirken auf mich nicht so souverän wie die bei den anderen Songs – dennoch überwiegen die positiven Eindrücke auf diesem Album. LEANDRA reiht sich nicht nur musikalisch in die Reihe von Bands wie MILA MAR ein, die von der schwarzen Szene beeinflusst zerbrechliche Musik mit Klassik-Background machen – für die ruhigen und nachdenklichen Stunden.

Metamorphine


Cover - Metamorphine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:20 ()
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Vertrieb:
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Chamber Works

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Terry Bozzio gilt in Rockkreisen als absolutes Ausnahmetalent am Drumkit und hat schon mit unzähligen Größen der Szene zusammen gearbeitet (siehe "Discography" auf seiner Homepage). Mit "Chamber Works" hat er ein komplettes Album komponiert und zusammen mit dem "Metropole Orkest" aus Holland aufgenommen. Soviel zu den Fakten, aber mit Rock, geschweige denn Metal, hat "Chamber Works" rein gar nichts zu tun, sondern ist eher ein vollständiger Genuss für Klassikliebhaber und hat sogar Soundtrack - Qualitäten. Gelegentlich erinnern die Kompositionen an die Untermalungen von US - TV - Serien der 80er Jahre und nicht nur deswegen ist das Album ein Werk, das man entweder dem bewussten Hörgenuss unterziehen oder als Beschallung im Hintergrund laufen lassen kann. Selbstverständlich gibt es hier sehr viele Feinheiten zu entdecken und sehr anspruchsvolle Hörer von Instrumentalmusik könnten hieran ohne Frage ihre Freude haben, aber eine allgemeine Empfehlung wäre absolut Fehl am Platz. "Chamber Works" ist mit Sicherheit kein schlechtes oder schwaches Album, aber unsere für gewöhnlich hart und härter rockenden Leser fühlen sich dabei garantiert nicht angesprochen!

Chamber Works


Cover - Chamber Works Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 52:34 ()
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In The Name Of Beethoven

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Der momentan sicher bekannteste italienische Gitarrist der Rock/Metal Szene dürfte wohl Alex Masi heißen und wenn sich auch über die Qualität seiner eigenen zuletzt zahlreichen Veröffentlichungen der letzten Jahre sowie der Mitwirkung an diversen Projekten (u.a. MISTHERIA, CONDITION RED) streiten läßt - der Junge hat musikalisch schon echt was drauf. Mit seiner aktuellen Platte "In The Name Of Beethoven” beendet er quasi seine eigene Trilogie, denn zuvor hatte bereits MOZART und BACH auf seine ganz eigene Weise in der kur. Auch auf diesem Werk zeigt sich MASI als ein sehr gefühlvoller Protagonist der mit stets filigranem Spiel überzeugt bzw. neu interpretiert ohne den Klassikern von Beethoven gebürenden Respekt zu versagen. Anders wie bei vielen oberflächlichen Flitzefingern mit ähnlichen Grundideen, nämlich klassische Musik auch für Normalo Rockfans interessant zu machen, verzichtet er komplett auf effekthascherisches Gehabe bzw. hyperaktive Selbstbeweihräucherung. Eventuell zunächst befürchtete neoklassische Tempoorgien in der Art MALMSTEENS bleiben ebenfalls völlig außen vor. Alex Masi ist vornehmlich auf seiner Akustikgitarre unterwegs und verzichtet, im Gegensatz zum jüngsten übrigens hervorragende aktuelle Werk von Steve HACKETT "Metamorpheus", auf jegliche opulente Orchesteruntermalung. Er agiert hierbei viel zurückhaltender beinahe schon spartanisch, die Kompositionen werden nur hier und da mal von einer E-Gitarre ergänzt, auch andere Begleitinstrumente sind eher im Hintergrund. Es geht dem Italiener eher um die nackte Essenz der Songs, wer also auf puristischere Geschichten abfährt dürfte hier absolut richtig liegen. Ohne Schnickschnack aber auch teilweise ohne größere Spannungsbögen in sehr ruhig-relaxter Atmosphäre werden die Noten abgearbeitet. Ehrlich gesagt, mir gefällt der etwas bombastisch-pompöse Ansatz Hackets schon etwas besser, das hat für meinen Geschmack mehr Tiefe und bietet ab und zu einfach mehr Wucht und Emotionalität. Egal auch für diese Art des etwas sensibleren Gitarrenspiels dürften sich viele Fans und Führsprecher finden. Alex Masis Leistung steht ohnehin außer Zweifel, die meisten Kompositionen dürften hinlänglich bekannt sein daher macht das Zuhören auf jeden Fall Spaß. Wie gesagt, allein der hier interpretierte Blickwinkel der Musik wird zu unterschiedlichen Prioritäten führen.

In The Name Of Beethoven


Cover - In The Name Of Beethoven Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 32:24 ()
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Metamorpheus

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Ex-GENESIS Gitarrist der 70er Jahre Frühphase Steve HACKETT, scheint ein wahrer Workaholic zu sein, benötigt er doch augenscheinlich musikalisch keinerlei größere kreativen Pausen. Diese Vermutung ist allein dadurch belegt, dass er nach dem gelungen und noch nicht so lange zurückliegenden regulären Album, diverse Live-DVD Konzertmitschnitten sowie Best Of's, Clubtouren usw. jetzt schon wieder eine neue Produktion aus dem Ärmel schüttelt: Steve Hackett & The Underworld Orchestra spielen zusammen "Metamorpheus".

Hört sich nach klassischem Material an? Stimmt auch absolut wobei der Meister mit diesem Songzyklus bei weitem kein Neuland betritt sondern dies bereits sein fünftes akustisches Album in Verbindung mit orchestraler Instrumentierung während seiner 30-jährigen Karriere darstellt. Die hier zelebrierte größtenteils neoklassisch geprägte Musik zeigt einmal mehr einen brilliant aufgelegten Hackett, natürlich an seiner geleibten Konzertgitarre, begleitet von einem wunderbar harmonierenden achtköpfigen, extra für dieses Projekt zusammengestelltes, Kammerensemble inklusive seinem Bruder John an der Flöte. Mit Rockmusik hat dies auch im weitesten Sinne natürlich überhaupt nichts zu tun, dennoch könnten etwas aufgeschlossenere sowie neugierigere Rockfans durchaus gefallen, an dieser äußerst erfrischenden Art klassischer Musik zu interpretieren, finden. Die 15 Songs sind beseelt vom perlig-klaren und äußerst packenden Spiel Hacketts sowie den abwechslungsreich mit viel Kreativität und Begeisterung vorgetragenen Orchesterarrangements. Die beteiligten Mitmusiker überzeugen sowohl bei monumental opulenten als auch in den ruhigeren eher etwas melancholischeren Passagen und schaffen so wunderbare Stimmungen zu vermitteln. Es gelingt bei tieferem Eintauchen in die Songs den Zuhörer in eine ganz andere Welt voller lohnenswerter Klangerlebnisse zu entführen.

"Metamorpheus" ist daher auch nur auf den ersten Blick der oft gerne etwas angestaubt eingeordnete Kategorie E-Musik zuzuordnen ansonsten dürften auch Liebhaber dezenter Saitenakrobatik genauso wie Soundtrackfans, bei den äußerst detailreichen sowie melodieverliebten Klangbildern, ihre wahre Freude haben. Die zu großen Teilen perfekt umgesetzte sowie leichtfüßige Verschmelzung der Gitarre mit den orchestralen Passagen ohne jegliche aufkeimende Schwülstigkeit oder gar effekthascherischen Klassikbombast machen diese CD zu einer sehr gelungenen Angelegenheit. Herausragende Kompositionen wie u.a. "To Earth Like Rain", das barockhafte "The Dancing Ground", das fast schon düster mit ORF-haften Breitseiten "Under The World- Orpheus Lokks Back" oder auch das fließende "Lyra" bestechen durch einen ganz eigenen Charme und hinterelassen als bleibender Eindruck eine unaufdringliche romantische Eleganz.

Wer also mal was ganz anderes weit jenseits sämtlicher Rock Genres hören möchte, sollte sich einfach mal "Metamorpheus" reinziehen - ein schönes Stück klassische Musik.

Metamorpheus


Cover - Metamorpheus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:55 ()
Label:
Vertrieb:
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