Review:

Alles anders

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Es ist ja einfach: Neue Deutsche Härte klingt öde, da passiert nix mehr, alle rühren ständig im gleichen Sud, eifern eh nur RAMMSTEIN nach, überhaupt ist NDH doof und die Fans sind noch schlimmer als Kegelklubs auf Wacken. Und dann ist da noch der latente Konservatismus-Vorwurf. Nun können weder MAERZFELD die wenigsten anderen Bands was für den Rechtsruck in der Gesellschaft oder die zu vielen erhobenen Zeigefinger. Fakt ist: „Alles anders“ ist richtig gut und professionell aufgenommen und eingespielt – fetter Sound und gute Songs für die reichlich vorhandene Zielgruppe.

Der Opener und Titeltrack beginnt rammsteinig mit den typischen Stakkato-Riffs und ebensolchen Vocals von Helfried (JAAAA!) Weißenweber. Ja, das ist der Heli, der mit einigen MAERZFELD-Mitgliedern im fetten Stahlzeit-Nightliner durch die Republik fährt und gekonnt eben jene große Blaupause covert – und vielleicht damit einer der besten Coverbands der Berliner stellt. Aber schon in der zweiten Hälfte des Songs und an dessen gefälligen Refrain ist eine Verpoppisierung des Sounds zu spüren. „Wach auf“ hingegen schielt wieder in Richtung Rammstein, wenngleich die Sätze des Kulmbacher Kneipenwirts nicht so verquer daherkommen wie die des Berliner Eulenspiegels. Insgesamt sind die zum Teil gesellschaftskritischen Texte weitestgehend unpeinlich. Ein paar sexistische Pseudo-Provokationen wie in „Bakkushan“ funzen nicht. Hier sei Kritikern Resilienz enmpfohlen.

2004 gestartet, schwankten die Musiker stets zwischen Stahlzeit und MAERZFELD, 2009 „gründeten“ die Franken ihre eigene Band quasi neu. Mit „Alles anders“ kommt das fünfte volle Album der Band, die ihren Namen als Metapher für das Leben deutet. Apropos: Name! Sie leiten ihn von den Merowingern ab, die dort ihr Heer versammelten und von einem Feld, dass alljährlich im März bestellt wird und sehen ihn laut Wikipedia als Protest gegen das Dritte Reich. Vielleicht wichtig zu bemerken auch in diesen Zeiten, nicht nur in der Weimarer Republik.

Zurück zur Musik: Das kommerzielle „Von 100 auf 0“ hätte wohl auch beim Songwettbewerb Chancen, ebenso wie das sehr cheesige „Plötzlich tut es weh“. Überhaupt kommen MAERZFELD in den sanfteren Parts rüber wie ein Bastard aus dem Grafen, Rammstein und vielen deutschen Jammer-Pop-Musikern, die gerade so in sind – und unhörbar. Die „Hübschler:in“, ein Song über ein Freudenmädchen, ist der vielleicht härteste und eine Neuaufnahme des 2012er-Stücks. Und zeigt am besten die Wandlung: Die sind gefälliger geworden, die Jungs. „… Eine Mischung auf Depression, Hoffnung, Mut, Verzweiflung, Freude und Mut…“ verspricht das Info – von allem etwas also. So verhält es sich auch mit der Musik. MAERZFELD haben eine deutlich breitere Spannweite bekommen – genau wie Helis Stimme, die viel mehr kann als nur Till nacheifern. Und das Ergebnis beim Hörer könnte somit das gleiche sein wie die Versprechungen des Infos. Fazit: Das Album ist super-professionell, abwechslungsreich, hat furchtbar kommerzielle, schlimme Momente, aber auch echt gute und taugt dank eingängiger Songs und klebriger Melodien als Unterhaltung nicht nur für die Zielgruppe richtig gut. Vielleicht darf es sogar ein bisschen mehr sein?

 

 

 

Alles anders


Cover - Alles anders Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:11 ()
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Berlin (Ein Akustischer Tanz Auf Dem Vulkan)

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„Babylon Berlin“ ist eine tolle Serie und trat eine Welle los: Plötzlich tanzten Hunderte Hipster in anderen deutschen Großstädten auf Mega-Partys zu ungewohnten Klängen mit merkwürdigen Verrenkungen. Sie dachten dann vermutlich, sie seien mittendrin im Sündenpfuhl der 20er. Aber es ist ja wie mit dem Mittelalter: heute romantisiert, früher schwamm die Scheiße durch unbefestigte Straßen. Und auch im damaligen Berlin war nicht alles so geil, wie es gemacht wird. Was aber stimmt, und deswegen ist die HÄMATOM-Adaption doch über alle Maße lohnend: Es gibt viele Parallelen zur heutigen Situation, politisch, gesellschaftlich – und jetzt eben auch musikalisch. Niemand muss HÄMATOM und ihre Neue Deutsche Härte vergöttern, aber was die Band macht, das tut sie mit viel Energie und Professionalität. Und das trifft auch auf das babylonische Treiben von Nord, Süd, West und Ost zu. Die Süddeutschen transportieren Swing („Tanz Auf Dem Vulkan“), Tango („Au Revoir“), folkloristische Sauflieder („Werft Die Gläser An Die Wand“, mit Russenverve), Akustik-Balladen („Du Bringst Mich Um“), Frank Sinatras Bigband-Sound („Die Welt Ist High“), zeitgenössische „Liedermacher“ („Ein Herz Und Eine Kehle“) und Walzer („Nichts Bleibt Für Immer“) von „annodunnemal“ in die Moderne. Gelungenes Highlight ist sicherlich die Version von Dolly Partons Americana-Country-Pop-Song „Jolene“ namens „Berlin“. Die Texte zur Scheibe sind bunt: Liebe, Sex, Killer, Feiern, Abschied – was es damals eben so gab. Also: HÄMATOM tanzen wirklich sehr gekonnt auf dem Vulkan – ob sie dabei auf den zuverlässig fahrenden „Babylon Berlin“-Zug aufspringen, sich selbst verwirklichen oder einfach nur ganz viel Bock dazu hatten, sei mal dahingestellt. Sicherlich wird auch nicht jeder etwas mit den vielen verschiedenen Sujets und Umsetzungen anfangen können. Was aber auf jeden Fall fehlt, ist der authentische Dreck: Rauchschwaden-durchflutete Hinterhofkneipen mutieren hier zu höherglänzenden Clubs, sauberer zwar, aber eben auch steriler. Schwächer sind die Songs, wenn es konventioneller wird, wie „Zwischen Gangstern Und Ganoven“, wo vorsichtig SUBWAY TO SALLY grüßen lassen. Seit Release noch bis zum 04. April 2021 können sich Fans die Release-Show „Das Leise Abendmahl“ zum neuen Album reinziehen. Aber Achtung: Vergesst Federboa und Strumpfhalter oder Wollflanell-Dreiteiler und Ballonmütze nicht, damit ihr den Lindy Hop standesgemäß tanzen könnt. Vielleicht macht Euch das genauso viel Spaß wie den Hipstern. HÄMATOM scheint das alles jedenfalls viel Freude zu bereiten.

 

Berlin (Ein Akustischer Tanz Auf Dem Vulkan)


Cover - Berlin (Ein Akustischer Tanz Auf Dem Vulkan) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:56 ()
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Kerker

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Bei KERKER handelt es sich um das Ein-Mann-Projekt von Danny Starke, der hier sowohl für Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang verantwortlich zeichnet, das Projekt jedoch gern als Band aufziehen möchte, inklusive Live-Auftritten. Stilistisch ist diese Vier-Song-EP aus heutiger Sicht recht gewagt, denn das Genre "Neue Deutsche Härte" ist mit "tot" noch sehr diplomatisch umschrieben. Aber vielleicht gerade deswegen klingt "Kerker" auf eine gewisse Weise schon wieder originell, wobei es sich hier lediglich um ein Demo handelt, dem man die Do-It-Yourself-Produktion zu jeder Sekunde anhört. Mit "Krank" oder dem groovigem "Herabsehen" zeigt der Protagonist, dass er durchaus in der Lage ist, knackige, eingängige Songs zu schreiben, die allerdings - und damit zum größten Kritikpunkt - definitiv einen ausdruckstärkeren Sänger verdienen. Falls aus KERKER in absehbarer Zeit doch eine komplette Band werden sollte, könnte dieses Problem schon bald und bei der nächsten Veröffentlichung behoben sein. Bis dahin sollten sich Fans von SCHWEISSER oder späteren OOMPH! diese EP ruhig mal zu Gemüte führen!

Kerker


Cover - Kerker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 12:48 ()
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Rot, so rot

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HEMESATH liefern mit „Rot, so rot“ eine zwiespältige EP ab – fünf Tracks zwischen RAMMSTEIN, OOMPH! und STAHLMANN bietet uns die Band aus dem Münsterland auf ihrem eigenverantwortlich (sprich ohne Label) entstandenen Debüt an. Unter Mithilfe von Victor Smolski (RAGE) schallt es in Neuer Deutscher Härte richtig fett aus den Boxen (was bei drei Gitarren durchaus zu erwarten war). Das hat Power und dürfte Genrefreunden auch munden. Musikalisch tendiert man im Gitarrenbereich sogar als mal Richtung Hard Rock (gute Soli) und im stärksten Stück („Keine Angst“ – kommt auch etwas bedächtiger her, als der Rest) getraut man sich sogar gen Funk. Dies auf der Habenseite. Im Soll dagegen die leider größtenteils unterirdischen Texte und die meine Erachtens unnötige Anbiederung an den gesanglichen Lindemann-Stil. Von den Songtiteln ganz abgesehen – „Schwarzer Engel“ oder das zu plakative „Feuer frei“. Da fehlt noch ein ganzes Stückchen Eigenständigkeit um auf Distanz und über NDH-Nerds hinaus zu punkten.

Rot, so rot


Cover - Rot, so rot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 24:31 ()
Label:
Vertrieb:
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Sündenbock

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HÄRTEFALL aus Grevenbroich spielen nach eigenen Angaben "Industrial Dark Metal". Den Industrialeinschlag kann ich trotz mancher elektronischer Spielereien so recht nicht nachempfinden. Musikalisch mag ich die sechsköpfige Band eher zum Kreis der Bands zählen, die an vielen Stellen RAMMSTEIN nacheifern. Zwar ist man keine billige Kopie, da der Einsatz des Keyboards facettenreicher ist und man gesanglich phasenweise eine eigene, wenn auch fragwürdige, Note gefunden hat. Das nun vorliegende erste Album namens "Sündenbock" bietet zehn Songs, die man auch zur "Neuen deutschen Härte" mit gesanglich vereinzelt schon an seichten Black Metal erinnernden Gesangseinlagen zählen mag. Die Produktion könnte insgesamt bzgl. der Gitarrenfront aggressiver sein. Die große Schwäche sind aber nicht die doch für den Musikstil oft einfachen Riffs, sondern der für meinen Geschmack schwächelnde Gesang. Hier bewegt man sich für meinen Geschmack auf Durchschnittniveau. So empfinde ich den Gesang auf den Tracks "Ohne Dich" oder die harmonische Melodiepassage auf "Zeig mir den Weg" als grenzwertig. "Es war einmal" ist für mich ein typischer RAMMSTEIN Song, trotzdem keine schlechte Nummer. Herausgreifen will ich "21", der durch treibende Riffs und einen gelungenen Refrain, aber mit gesanglichen Abstrichen, überzeugt. Insgesamt ein durchschnittliches Werk, das meines Erachtens gerade gesanglich mit vergleichbare Genregrößen nicht mithalten kann und sich den Vorwurf mangelnder Originalität gefallen lassen muss.

Sündenbock


Cover - Sündenbock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:12 ()
Label:
Vertrieb:
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Quecksilber

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Auf der Website von STAHLMANN liest man in der "Über uns"-Sektion Folgendes: "Schon klar, Rammstein Fans werden sie mögen - aber so langsam wird der Vergleich langweilig..." Viel treffender kann man die Situation von STAHLMANN nicht beschreiben. Schon direkt beim ersten Song wird man an RAMMSTEIN erinnert. Zu ähnlich sind die simplen Gitarrenläufe, die auf den Refrain ausgerichteten Songstrukturen und insbesondere der Gesang von Frontmann Mart. Lässt man sich aber erst einmal darauf ein, dass viele Bands der sog. Neuen Deutschen Härte-Fraktion an RAMMSTEIN erinnern, so muss man zugestehen, dass die Band zu einer der besseren RAMMSTEIN-Klone gehört. Nach der EP "Herzschlag" und dem Album "Stahlmann" im Jahre 2011 steht nun im Januar 2012 die neue Scheibe "Quecksilber" an. STAHLMANN bleiben hier ihrem Stil treu und eröffnen den neuen Silberling mit "Engel Der Dunkelheit", einem ruhigeren Song, der am Anfang etwas an "Du Hast" von RAMMSTEIN erinnert, aber sich schnell in eine episch schöne und traurige Nummer entwickelt, bei der etwas Frauengesang auch nicht fehlt. Sehr gelungen und textlich ausgereift. Ein weiterer Höhepunkt des Albums folgt hiernach mit "Spring nicht", einer schnelleren Nummer mit einem treibenden Refrain, der allerdings schon recht oft wiederholt wird. "Tanzmaschine" ist die bereits zuvor veröffentlichte Singleauskopplung, die Chartpotential hat und live sicherlich ein klasse Opener wäre. Mit "Asche" folgt eine langsamere Nummer, die allerdings nicht das Niveau der ersten Nummern halten kann. "Mein Leib" und "Am Grunde" plätschern etwas an mir vorbei, bevor mit "Götter" wieder eine herausragendere Nummer folgt, die ich von den übrigen Songs noch herausgreifen muss. STAHLMANN haben definitiv ein Gefühl für groovige Rhythmen und livetaugliche Refrains, mit denen sie das Publikum sicherlich begeistern werden. Wer Originalität und Eigenständigkeit erwartet, wird wohl in Bezug auf die Verwandtheit zu RAMMSTEIN enttäuscht. Freunde von RAMMSTEIN hingegen können fast bedenkenlos zugreifen. Einige Nummern haben das Niveau aktueller RAMMSTEIN Songs und rechtfertigen damit auch die Existenz der Band, wenn man denn vom Vorbild nicht genug bekommt. Bedenken habe ich, ob durch die bei einigen Songs oft wiederholenden Refrains selbige sich nicht nach mehrmaligem Hören stark abnutzen könnten. Sei´s drum. Es verbleibt ein überdurchschnittliches Album mit wenig Originalität, aber doch einigen Krachern.

Quecksilber


Cover - Quecksilber Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Stahlmann

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Wirklich selten hat es mir eine Band reviewtechnisch so einfach gemacht, wie diese Göttinger Formation mit dem wegweisenden aber auch irgendwie platten Namen STAHLMANN. Warum? Nun die Musik, die sich so eindeutig im Bereich „Neue Deutsche Härte“ bewegt, ist wirklich so was von abgekupfert und berechnend, dass es schon beinahe weh tut. Nie war wohl eine Nähe zu RAMMSTEIN bei einer Band so offensichtlich zu erkennen, wie bei dieser jungen Band mit ihrem selbstbetitelten Debüt.

Wären STAHLMANN eine Coverband, sie hätten die absolute Höchstnote verdient, denn sie spielen den Stil von RAMMSTEIN wirklich sehr gut nach, nur mit eigenen Texten halt, aber ansonsten ist dieser aufgemotzt martialische Industrial-Sound absolut Deckungsgleich. Einzig die Keys sind vielleicht an manchen Stellen noch einen Tick mehr auf Technosounds (z.B. bei „Stahlmann“) getrimmt und der Sänger schenkt sich das nervige rollen des „R“, ansonsten gibt es hier nicht viel kreatives und schon gar nichts Neues zu hören.

Genrekollegen wie OOMPH!, EISBRECHER oder auch MEGAHERZ wirken gegen STAHLMANN geradezu innovativ. Die fünf Musiker bedienen mit Bandlogo, Cover und dem ganzen Habitus im Auftreten sämtliche Klischees der Szene und vielleicht braucht auch so mancher Fan dieser stoischen Metalrhythmen, die fetten kraftvollen Riffwänden als eine „Alternative“ zu Till Lindemann & Co.

Nur dann hätten sich STAHLMANN mit ihren 11 Tracks und knappen 35 Minuten wirklich etwas mehr Mühe beim vielen Programming sowie mit eigenen Ideen geben müssen und nicht bereits Bekanntes nochmals so dreist aufzuwärmen.

Klar das Material ist stets eingängig, Tanzmetal pur Sachen wie "Willkommen" gehen ganz gut ab, dann die plakative Single "Hass Mich... Lieb Mich" ja klar das hatten wir doch schon mal. „Teufel“ fängt zunächst klanglich wohltuend anders aus beinahe New Metal meets Alternative gefällt mir fast noch am besten auf der Platte. „Marschieren“ ist musikalisch wieder auf Genrekurs und dann textlich wieder so platt und geklaut. Die Songtitel alleine sagen manchmal schon alles, selbst da war man eher wenig einfallsreich, hatten wir alles schon so abgehandelt der Sänger gibt konstant den Bösewicht mit tief grollender Stimme „… ich schlage mein steife Haut tief in denen Leib“ („Kaltes Herz“) ja klar und dann weiter mit knackigen Stakkatoriffs und Tanzbeats. Der literarische Durchfall schlechthin ist dann „Stahlflittchen“ yeah „steck mir deine Zunge .. und bück dich ..“ hupp da war es wieder. Nee ehrlich Jungs da war mir sogar FRANK ZANDER unlängst mit seinen beiden Schwarzen Alben zehnmal lieber, der hatte noch eine gewisse Ironie dabei, aber ihr scheint es ja tatsächlich ernst zu meinen.

Auch ein rührseelige Ballade darf natürlich nicht fehlen „Mein Flehen“ - aber auch hier trotz allen Bemühens mit viel Streichern und Gefühl ist mir Der Graf mit UNHEILIG immer noch lieber und wirkt mit seinen Stücken einfach authentischer.

Wie gesagt als Coverband sind Stahlmann sicher ganz gut geeignet, aber eine eigene musikalische Identität haben die Herren absolut (noch) nicht gefunden und daher ist die Scheibe absolut verzichtbar!

Stahlmann


Cover - Stahlmann Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:50 ()
Label:
Vertrieb:
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Tunnel

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Heiliger Bimbam! Was soll das denn sein?! Laut eigener Biografie wildern TOXON seit vielen Jahren irgendwo in der gemeinsamen Schnittmenge aus Jazz, Metal, Industrial, Punk und Hardcore. Fehlen nur noch Schlager, Folklore und usbekische Neopolka, und fertig wäre die erste Eier legende Wollmilchsau der Musikgeschichte. Was die Berliner, die früher unter dem Namen THORSHAMMER unterwegs waren, auf „Tunnel“ abziehen, mag vielleicht für den pseudointellektuellen Hörer das Nirwana der klanglichen Fusion sein, für den Normalhörer bzw. Durchschnittsmetaller ist das hier absoluter Schrott! Langweilige Einheitsriffs, hier und da abstruse Geräuschkulisse, Elektronik, Bläser und dazu der heisere, monotone und grottenüble „Gesang“ von S. „Merchman“ L.. Die deutschsprachigen Texte schwanken zwischen Fragezeichen und dem Anspruch, möglichst abgefahrene Sinnzusammenhänge zu konstruieren, was aber gründlich in die Buxe geht. Angeblich sollen hier unter Anderem MOTÖRHEAD, MESHUGGAH, VOIVOD und Steve Vai Pate gestanden haben, aber das grenzt alles schon an Majestätsbeleidigung. Nicht, dass ich grundsätzlich etwas gegen ausgefallene Stile habe, aber „Tunnel“ ist einfach ein langweiliges, lahmarschiges und schlichtweg besch… eiden klingendes Machwerk, bei dem auch die originelle Aufmachung als endlos aufklappbares Digipak den Bock nicht mehr fett macht. Selbst zu Zeiten der „Neuen Deutschen Härte“ (die die Band stilistisch noch am Ehesten verkörpert) wären TOXON mit diesem Schmonz gnadenlos baden gegangen!

Tunnel


Cover - Tunnel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:23 ()
Label:
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Review:

Instinkt

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Der Name ist und bleibt Scheiße, die Band aber hat vor allen Dingen live jede Menge Drive - und auch die neue, zweite Scheibe rockt durchaus - soweit das im Bereich der Neuen Deutschen Härte möglich ist. Natürlich grüßen die üblichen Verdächtigen von Rammstein bis Onkelz, natürlich haben auch die Niedersachsen zu kämpfen mit den deutschen Texten. Doch es gelingt der Schabe und seinen Kollegen, größere Peinlichkeiten zu vermeiden. Vielmehr präsentiert die Band einen Haufen Ohrwürmer in überaus professionellem Sound-Gewand: Dicke Riffs, einfache aber wirksame Soundstrukturen und einprägsame Textlinien laden ein zum Mitmachen - wenngleich für Partymucke die Stimmung an sich zu düster ist. Fazit: Die Band erreicht inzwischen mindestens den Standard von Bands wie Megaherz. Ob’s gefällt, das muss jeder selbst entscheiden. Auf jeden Fall gehört "Instinkt" zu den besseren NDH-Veröffentlichungen der vergangenen Jahre, trotz des Namens.

Instinkt


Cover - Instinkt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Manche bluten ewig

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Wenn es irgendwie möglich ist, legt diese CD von DIE! mit geschlossenen Augen in das Abspielgerät. Denn dann hört ihr vielleicht eine gelungene Mischung aus Rammstein, Megaherz und HIM - wobei zu bemerken bleibt, dass alle drei (und ich meine ALLE drei) Bands durchaus ihre Vorzüge haben. Und gemischt taugen sie allemal zu Hintergrundmusik beim geselligen Beisammensein, nerven in ihrer musikalisch einfachen Begrifflichkeit kein Stück und animieren zeitweise sogar zum rhythmischen Mitmachen. DIE! haben sicherlich keine schlechte Platte gemacht, vielleicht ist sie für ihre textliche Ambitioniertheit (die Bergisch-Gladbacher orientieren sich an Wolfgang Hohlbein, Bram Stoker und Brian Lumley) ein wenig zu platt - oder einfach zu gezielt gemischt. Schaut ihr aber vor dem Einlegen dieses Datenträgers auf die Promo-Bildchen, dann wird es mit einem halbwegs objektiven Bewertungsversuch noch schwerer als sowieso schon. Da stehen die vier Herrschaften in langen Ledermänteln auf einem Friedhof, gucken starr in eine Richtung und sehen aus Clint Ostholz ohne Pferd und Zigarrillo, nur dicker. Eigentlich egal, aber dennoch rocken die Fotos Null. Das Gesamtfazit bleibt zwiespältig wie die ganze Scheibe. Musikalische Kompetenz steht nuttiger Kopierei und merkwürdigem Outfit gegenüber. Nette Songs mit einigermaßen Wumms und guten reinlaufenden Gesangslinien wechseln ab mit langweiligen Kopien der Referenz-Bands, NDH-Hymnen gibt’s genauso wie echt misslungene deutsche Rock-Songs mit daneben liegenden Vocals. NDH-Fans sollten dennoch ihre Freude haben (Oder eben beim Saufen hören, wenn’s mit Rammstein und Co. nicht mehr geht).

Manche bluten ewig


Cover - Manche bluten ewig Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:40 ()
Label:
Vertrieb:
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