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Ich habe keine Ahnung, was in diesen Gitarrenvirtuosen vorgeht. Auch Marco Ferrigno, der unter Anderem bereits mit Keyboard-Kollege Vitalij Kuprij zusammen gearbeitet hat, gehört zu den Künstlern, die sich, wie viele andere Gitarristen auch, unbedingt selbst in Szene setzen müssen. Zwar ist auf "Hanging Gardens" eine komplette Band am Start, in der außer dem Maestro noch Tony Franklin (Bass), Marco Minnemann (Drums), George Bellas (Gast-Gitarre bei "Night In Babylon") und Javier Leal (Gast-Gitarre bei "Tower Of Babel" und "Secret Garden") zu hören sind, dennoch steht Marco Ferrigno´s Instrument klar im Vordergrund und wird von den anderen Mitgliedern lediglich unterstützt. Und nicht selten übertreibt es der Chef mit den hohen Tönen (die mich stellenweise sogar an Carlos Santana erinnern), die oftmals in sehr schneller Abfolge gespielt werden, was auf die Dauer trotz aller Klasse eher nervt als gefällt. Auch "Hanging Gardens" leidet unter dem Phänomen, ein typisch neo-klassisches "Guckt mal, was ich kann!"-Instrumental-Album zu sein, auf dem ein grandioser Musiker zur Schau stellt, was er alles beherrscht. So ist das Album, wie leider die meisten seiner Artgenossen, wieder nur für die Fans interessant, die sich intensiv mit Musikkunst als Wissenschaft auseinandersetzen, und die man eigentlich eher in der Klassik als im Rock-Bereich findet. Obwohl hier wirklich jeder Musiker ein Meister seines Fachs ist, kann ich "Hanging Gardens" trotzdem kaum allgemein empfehlen.
Auf ein gutes Dutzend Werke kann der gebürtige Italiener und Klassikfan Alex Masi bereits zurückblicken, und niemand dürfte ernsthaft bestreiten, dass sein Name stets in Zusammenhang mit überragender Gitarrenarbeit fällt. Mit dem ehemaligen Malmsteen/ARK - Drummer John Macaluso hat er nun "Late Nights At Desert´s Rimrock" aufgenommen, auf dem man die beiden Ausnahmetalente in ihrer ganzen Pracht bewundern kann. Fans von instrumentaler Gitarrenmusik (gibt es da echt so viele?!) fühlen sich hier absolut angesprochen, aber mal ehrlich: einerseits kann man keinem Künstler seine Arbeit und seine zweifellos vorhandene, hohe Kunst absprechen, aber andererseits muss man auch nicht eine knappe Stunde lang hören, welch unglaubliche Tonfolgen der Maestro aus seinem Griffbrett herausholt. Auch dieses Album leidet, wie fast alle seiner Artgenossen, darunter, dass der "Aha-Effekt" irgendwann in pures "Jaja, wir haben ja gemerkt, dass Du das kannst!"-Abwinken übergeht. Normale Rockfans dürften hier also wieder mal eher genervt als zum Genuss angeregt sein. Wenn Alex Masi seine tolle Arbeit in allgemeinverträgliche Stücke eingebaut und sich (wie etwa Herr Malmsteen - selbst da scheiden sich schon die Geister) einen richtig guten Sänger geholt hätte, könnte man solch ein Album vielen anspruchsvollen Hard Rockern ans Herz legen, aber so bleibt wohl auch "Late Nights At Desert´s Rimrock" wohl nur einer kleinen, aber feinen Fanschar vorbehalten, die keine Angst vor komplexen Instrumental-Sessions hat. Perlen vor die Säue quasi?
Hier haben wir wieder so einen typischen Fall von Selbstherrlichkeit, denn was gibt es Schöneres für einen Gitarristen, als gleich mal ein reines Instrumentalalbum, mit dem eigenen Können im Mittelpunkt, als Debüt zu veröffentlichen?! Daniel Palmqvist aus Schweden spielt auf einer Wellenlänge mit Größen wie Yngwie Malmsteen, und daher bekommt man auf "A Landscape Made From Dreams" im wahrsten Sinne des Wortes eine Landschaft aus klassischem Gitarrenrock geboten, die außerdem noch von sechs anderen (Gast -) Musikern geformt wird. Die Herren Daniel Flores, Johann Niemann, Andreas Olsson, Johannes Stöle, Kaspar Dahlqvist und Andreas Lindahl sind wahlweise an den Drums, am Bass oder am Keyboard zu hören, wobei einige davon nur bei einzelnen Stücken oder sogar nur einzelnen Soli zu hören sind. Wer sehr gut gespielten, traditionellen Instrumental - Rock (der eher softeren Sorte) schätzt, dürfte mit Daniel Palmqvist echt gut bedient werden, aber über die gesamte Spielzeit ist mir diese Art der Selbstdarstellung wirklich zu langweilig. Da wäre das Können meiner Meinung nach in "echten" Songs besser aufgehoben!
THÖRBJORN ENGLUND, seines Zeichens Gitarrist der schwedischen Metalheads von WINTERLONG gönnt sich mit dem Album "Influences" einen instrumentalen Soloausflug, den er bis auf die Drums (Leif Erikson) auch noch komplett selbst eintütete - soviel zum Thema Selbstbewusstsein des Mr. Englund. Das der Herr dabei musikalisch nichts anbrennen lässt, versteht sich von selbst - bereits auf den guten Winterlongalben wusste die Gitarreseite zu gefallen. Schon der sehr melodische Satriani-lastige Opener mit dem coolen Titel "Jesus Stole My Harley" kann demzufolge nicht nur instrumental sondern auch vom Songwriting her überzeugen. Im weiteren Verlauf wird desöfteren dann auch gekonnt Malmsteen ("Heart Of Fire", "Demonica") zitiert oder gar eine spanisch angelegte akustische Nummer ("A Flame Of Flamenco") geboten um die Fertigkeiten zu präsentieren. Mit dem kurzen "W.A.M. Goes Electric" huldigt THÖRBJORN ENGLUND Wolfgang Amadeus Mozarts 40 Symphony auf E-Gitarre. Das nachfolgende dramatische und ebenfalls gitarrenorientierte "The Abyss" könnte genauso wie die reine Piano und Orchester Nummer "Beautiful Beyond" so auch vom Savatage Side-Project Trans-Sibirian-Orchestra stammen. Das THÖRBJORN ENGLUND auf "Influences" nichts Neues auffährt überrascht dabei nicht, ist aber auch nicht weiter schlimm, da er bei den Songs doch großen Wert auf Abwechslung gelegt hat. Schönes Album zum Nebenbeihören - ohne Ausfälle, aber auch ohne den großen Ausreißer nach oben.
"Rites Of Passage" ist das neue Soloalbum des schwedischen Multiinstrumentalisten Coste Apetrea, der zuvor seit 1972 mit der Band SAMLA MAMMAS MANNA unterwegs gewesen war. Was man auf dem Album zu hören bekommt, ist typische "Mucker - Mucke", die zwar auf der einen Seite im technischen Bereich für deftige Maulsperre sorgt, aber definitiv nur für Instrumental - Freaks mit Hang zum Analysieren von Notenfolgen geeignet ist. Außer Coste Apetrea, der als Gitarrist, Sänger, Drummer und Keyboarder in Erscheinung tritt, sind noch weitere sechs Gastmusiker (Ake Eriksson, Santiago Jimenez, Bobbie, Robert A, Peter Eyre und Anders Paulsson) zu hören, die unter Anderem zusätzliche Drums, Violine, Bass oder Saxophon beisteuern. Die Stücke erwecken den Eindruck, als entspringen sie der Zigeuner - Folklore, gemischt mit südeuropäischem Flamenco - Flair, alles rockig und wirklich ansprechend aufbereitet. Leichte Kost ist "Rites of Passage" nicht, und Anspieltipps kann man auch nicht wirklich nennen, da das Album wie aus einem Guss klingt, alle Stücke als gleichwertig anzusehen sind und man nicht von echten "Songs" reden kann. Instrumental Rock - Fans können hier eine echte Entdeckung machen, aber Ottonormalmetaller aller Art dürften hiermit nichts anfangen können. Objektiv betrachtet echt gelungen!
Musiker aus Italien kämpfen im Metal- und Rockbiz schon mal mit einschlägigen Vorurteilen - das sie frickeln trifft aber zumindest auf SIMONE FIORLETTA (auch bei der Prog-Metal-Band Moonlight Comedy) schon zu. Der 23-jährige begann frühzeitig mit Klavierunterricht und den üblichen Verdächtigen: Beethoven, Mozart und Chopin. Als er seine wahre Passion begriff - die Gitarre - suchte er sich andere Vorbilder: Steve Vai, Joe Satriani, und Neil Zaza. Vor allem beide letztere haben es SIMONE FIORLETTA angetan. So wundert es nicht, dass sein Instrumental Album "Parallel Worlds" genügend Affinitäten zu jenen beiden Gitarrenvirtuosen aufweist. Dabei hat FIORLETTA seine stärkeren Momente wenn er es betont ruhig und melodiös angehen lässt. Dass die Songs meist angenehm kurz ausgefallen sind, wird den einen oder anderen stören, dient aber der Hörbarkeit. Anspieltipp: das als Song Nummer drei auflaufende, mit semiakustische Anfang versehene, sehr abwechslungsreiche und zunehmend an Fahrt gewinnende "The First Day Of Life" sowie das direkt darauf folgende, absolut entspannte "Blue Eyes". Wird auf "Parallel Worlds" mal ein Zahn zugelegt, bewundert man zwar die Spielkunst - an den Details dieser Songs lässt sich aber noch feilen. Gegen Ende des Albums geht der eine oder andere Track dann doch schon zu schnell wieder aus dem Ohr heraus. Selbst das nicht zu verleugnende Können kann die einsetzende Wiederholeffekte der einen oder anderen Parts nicht aufbrechen. Instrumentalfreaks mit einem Hang zu genannten Genregrößen dürfen das Teil trotzdem mal anchecken.
Eines gleich mal vorweg - "Nu Instrumental" von DOPPLER INC. hat als Zielgruppe wohl fast ausschließlich Freunde rein instrumentaler Musik im Visier - zu speziell gestalten sich die meisten der Kompositionen. Am ehesten liegt man wohl nicht ganz falsch, wenn man sich eine abgefahrene Version von Joe Satriani oder Steve Vai vorstellt. Bandleader, Gitarrist, Songschreiber und Produzent Doug Doppler selbst möchte mich DOPPLER INC. nach eigener Aussage eine instrumentale Verbindung zwischen Acts wie Korn, Limp Bizkit und Saliva auf der einen, Metallica und Exodus auf der anderen Seite herstellen. So hart und abgefahren ist das Album dann aber leider doch nicht - Thrashige Riffs und echte Härte vermisse ich ein wenig. Meist bleibt das Album doch recht konservativ - schnelle und filigrane Soli, ein bluesiges Händchen. Das alles aber auf unbestreitbar hohem Niveau. Viele Neues ist es also nicht, was da aus den Lautsprechern kommt - klare Favoriten: das Satriani-funkige "Funky Armadillo" (macht Spaß das Teil), das nachfolgende melodische und entspannend wirkende "Like Father, Like Son" und der dann doch etwas härtere Abschluß "Five Hi". Ach ja, bei "Bring It On" und "Five Hi" erhielt Mr. Doppler noch prominente Unterstützung durch Bassist Billy Sheehan, Nightranger/Ozzy-Gitarrist Brad Gillis bzw. Basser Stu Hamm. Wie anfangs erwähnt - das Teil birgt Stoff für Fans und Kenner instrumentaler Ausflüge, jene werden hier auch fündig. Doug Dopplers Anspruch bezüglich Verbindung zu harten Metal wird aber nur teilweise erfüllt.
Zunächstmal klar, das Cover ist von den DIRE STRAITS geklaut aber Gitarrenfettischisten mit Schwerpunkt auf geradlinige Licks & Riffing aufgepaßt: Diese CD bietet ausreichend Futter für alle Liebhaber instrumenteller Mucke und solcher genialer Saitenhexer wie JASON BECKER, ULI JOHN ROTH oder auch JOE SATRIANI. Lion Music haben jetzt das 2000er Debüt eines hoffnungsvollen niederländischen (aber in Südafrika geborenen) Gitarristen Namens ANAND (hat übrigends irgendwas mit Tantra zu tun!) Mahangoe wiederveröffentlicht. Die Scheibe nennt sich "A Man’s Mind" ist wirklich mal zur Abwechslung keine egozentrische Soloshow wie zuletzt bei so vielen anderen Kollegen festellbar. Meister Anand legt nämlich sehr viel Wert auf schöne, packende Melodien schräge Töne oder gar nichtssagendes Gedudel gehen ihm dabei völlig ab. Das alles verpackt er dann noch in ein sattes Soundpaket mit solider Produktion - fertig ist eine realtiv leicht aber trotzdem hörenswertes zu konsumierendes Instrumentalalbum. Dieser Mann hat es wirklich drauf und bewegt sich wie selbstverständlich egal ob mal schnell oder wieder langsam, akzentuiert oder heavy durch alle möglichen Stilfacetten des Rocks bzw. Metals. Die Keyboards werden dabei songdienlich im Hintergrund gehalten, die Drums haben ordentlich Punch und die natürlich zahlreich vorhandene Solos wirken frisch und unverbraucht. Von verkrampften Egotripps so gut wie keine Spur, einzig ein Track "Get In" fällt dabei etwas negativ aus dem Rahmen. Besonder klasse geworden ist dafür aber das mitreißende "Midnight Chaser". Ansonsten überzeugt mich das musikalische Gesamtkonzept absolut, die Musik wird absolut proffesionell rübergebracht. Stellenweise begibt sich der gute ANAND sogar etwas in leicht progmetallische Gefilde und auch hier gibt er eine überzeugende Figur ab. Für die Technikerfraktion könnten die Songs auf "A Man’s Mind" eventuell etwas zu profan ausgefallen sein, aber damit kann ich gut leben, allen Fans von "singenden" Gitarren, knackigen Riffs mit viel fließenden Harmonien dürfte diese Scheibe jedenfalls einiges zu bieten haben. Der Re-Release wurde außerdem noch mit zwei zusätzlichen Bonustracks aufgewertet.
Soso, hat der Herr Smolski neben seiner Hauptband RAGE und seinen motorsportlichen Ambitionen noch Zeit für Soloalben… na gut! Auf seinem zweiten Werk konfrontiert der gebürtige Weißrusse den Hörer mit den Werken Johann Sebastian Bachs, die er mit Hilfe zahlreicher Gastmusiker in die Neuzeit befördert hat. Eines vorweg: dieses ist ein komplettes Instrumentalalbum und enthält außer ein paar Spoken - Word Parts (unter Anderem von RAGE - Kollege Mike Terrana) keinerlei stimmliche Aktivitäten. Wer derartige Werke als Auswüchse überambitionierter und egozentrischer Musiker abtut (die sie leider oft auch sind), darf dieses Review gleich wieder wegklicken. So, die, die jetzt noch übrig sind, dürfen sich über ein meisterhaftes Zusammenspiel vieler bekannter und weniger bekannter Größen des Rock, - und Metal - Genres freuen. Unterstützung erhielt Herr Smolski nämlich von unter Anderem Uli Jon Roth (ex - SCORPIONS), Steve Smyth (TESTAMENT, NEVERMORE), Stefan Leibing (PRIMAL FEAR), Bernd Aufermann (RUNNING WILD), Angelo Sasso (kleiner Scherz…), Alex Beyrodt (SILENT FORCE) und Sascha Gerstner (HELLOWEEN), die ihn auf dem Griffbrett nach Kräften begleiten. Für die Bässe zeichnen unter Anderem Peavy Wagner (na klar!) und Jürgen Knautz verantwortlich und an den Drums sind Dirk Zimmermann und natürlich Mike Terrana zu hören. Ferner haben die grandiosen Wuppertaler Progressive Metaller FORCES@WORK unseren Victor (bei einem Gig in seinem Club übrigens) so sehr beeindruckt, dass er bis auf Sänger Andreas Lohse gleich die gesamte Mannschaft für Track Nummer Zwölf ("Concert For 2 Violins With Orchestra - Chapter 3") ins Studio holte. Es mag vielleicht Musikfüchse geben, die all diese Künstler im Einzelnen heraushören, aber letztendlich ist hier das Gesamtwerk zu betrachten und das ist, alleine schon aufgrund der famosen Besetzung, über alle Zweifel erhaben. Als Bonus befinden sich noch vier Stücke auf der CD, die von Victor Smolski’s "Destiny" - EP stammen und vorher noch nie den Weg auf einen Tonträger gefunden haben, was die Angelegenheit für Fans zusätzlich aufwertet. Natürlich kann man über eine Scheibe wie diese und deren Sinn streiten, aber rein objektiv wird hier Musik in ihrer Urform Tribut gezollt und die alten Zeiten der Klassik werden geschickt in die Gegenwart transportiert. Ob Herr J.S. Bach das Album mögen würde, sei mir an dieser Stelle furzegal und ich vergebe einen "Tipp" für ein zurzeit konkurrenzloses, tolles Werk, das für Instrumentalfreaks eine absolute Pflichtveranstaltung darstellt!