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New Era Pt. 3 - The Apocalypse

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Ganz ehrlich beim Anhören dieses Machwerkes von DERDIAN und der Firmierung „New Era Pt. 3 - The Apocalypse“ frag’ ich mich wirklich wer heutzutage so was noch wirklich braucht. Hier wird nämlich "feinster" Hollywood Bombast Metal (für mich eher ein Schimpfwort) geboten, diese Art Mucke nenne ich auch gerne mal Mozart Pop Metal mit RONDO VENZIANO Ambiente (aufgrund der penetranten Eingängigkeit) und dass obwohl ich den genialen Österreicher wirklich ganz gerne höre. Die Rede ist aber leider ein zum x’ten Male aufgewärmter Tralala Kitsch Metal mit zugekleisterten Keyboardpassagen in Serie und immer der gleichen Speed Temposchiene mit zuckersüßen Kinderleidrefrains, die meist so was von abgedroschen sind, dass selbst dem tolerantesten Rezensenten nach nur einem Durchlauf tierisch auf den Keks geht.

Vor ca. 10 Jahre erreichte und eine wahre Invasion vornehmlich aus Italien stammenden Power-Metal Kapellen s angeführt von LABYRINTH und vor allem RHAPSODY (OF FIRE) die diesen Stil quasi zu Tode geritten haben. Aufgemotzter, symphonischer Power Metal, der natürlich nie progressiv war (aber gerne damit beworben wurde auch bei diesem Album) der vielfach einfach nur aus viel Speed, fetten Chorpassagen und noch mehr neoklassischen Gedudel bestand. Wer diesen typische Sound auch tatsächlich heute noch so mögen sollte, ist mit diesem Album bestens bedient. Hier werden alle Klischees aufs neue bedient und bestätigt.

Von Beginn an wird gleich nach einem (natürlich) instrumentellen Intro „Preludio“ losgeledert, und dann fast immer nach Schema F die Doublebassschiene rauf und runter kein Kitsch oder Pathos, der hier nicht ausgereizt wird, klar äußerst fett produziert aber das Keyboard geht selbst mir als Tastenfreak gehörig auf den Senkel. Egal ob Streicher oder Spinettklänge gesampelt werden, es klingelt zuviel davon durch und die Gitarren sind vielfach allenfalls noch schmückendes Beiwerk.

Ganz selten gehe die Italiener mal runter vom permannten Gaspedal udn siehe da dass recht solide Midtempostück „Black Rose“ kann sogar überzeugen ohne die permante Hektik. Auch die schnalzige Quotenballade „Forevermore“ hier im Duett mit einer recht passablen Sängerin Namens Elisa Lisy ist so verkehrt nicht, aber dan dieses nie verstummen wollende Keyboard im Hintergrund macht den Track ziemlich kaputt. Die Lady darf auch ihren Sopran bei anderen Songs mehrfach mit einbringen, aber das klingt dann zu sehr nach den üblichen Elfenfräuleins in weiten Klamotten. Aber es gibt tatsächlich mal gelungene Gitarrenparts die zeigen, dass die Band kann doch mehr als Tonleitern rauf und runter nölen. Der Sänger ist auch nicht wirklich übel aber klingt einfach viel zu beliebig und schöne Chöre gibt es auch in Serie ist halt alles irgendwie lieblos präsentiert.

Warum ein eigentlich bisher eher für solide progressive Sachen bekanntes Label wie MAGNA CARTA sich für so eine schwachbrünstige Geschichte hergibt, ist mir ebenfalls ein Rätsel. Da möchte man doch tatsächlich irgendwelche Thrash-Riffs bei DERDIAN hineininterpretieren, die tatsächlich aber nirgendwo zu hören sind. Der Gitarrensound ist hier so klar poliert aber kein bisschen dreckig und die epischen Trademarks sind so ausgelutscht wie MANOWARS „Ich sterbe für den Metal“- Phrasen: Nee da hilft auch keine noch so wohlwollende ausgearbeitete Konzeptstory (die ich mir hier erspare), dieses Album kann man sich echt schenken. Hatten wir alles schon besser und vor allem viel origineller - so klangen RHAPSODY (OF FIRE) schon in ihren Anfangstagen wozu also dass Ganze nochmals aufwärmen?!

New Era Pt. 3 - The Apocalypse


Cover - New Era Pt. 3 - The Apocalypse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 64:15 ()
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Prog Around The World

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Das MAGNA CARTA Label steht als Spezialist für anspruchsvollen Progressive Rock bei Genrefreunden durchaus hoch im Kurs. Ähnlich wie die Konkurrenz von Inside Out Music versucht man sich gegen die großen des Geschäfts einen Platz zu erkämpfen. "Prog Around The World" nennt sich nun der aktuelle Sampler und bietet einen breiten Querschnitt mit 12 Tracks von Bands u.a. aus Israel, Ungarn, Frankreich, Amerika und Schweden die allesamt bei Magna Carta unter Vertrag sind und sich hier mit Ausschnitten aus ihren (noch) aktuellen oder älteren Scheiben präsentieren dürfen.

Die meisten Formationen sind dabei schon eher noch Underground aber insbesondere DERDIAN mit ihrem Symphonic Epic Metal mit leichten Progsprengseln und natürlich das LIQUID TRIO EXPERIMENT mit Tony Levin, Mike Portnoy sowie Jordan Rudess hier mit einem groovig-verjazzten Instrumentalbeitrag sind mittlerweile schon einem etwas breiteren Publikum bekannt. Von den Bands ohne Gesang hat mich der abgefahrene Opener „Moron Face“ von MARTONE zwar mit den freakigen Leadgitarren schon etwas überzeugt aber diese Keyboardgepfeife wie in einem billigen Gruselfilm bekomme ich eher Nägelrollen. Da gefallen mir ETHAN BROSH schon deutlich besser mit ihrem polierten aber sehr riffigen Metal und einem ausgewogenen Instrument Mix. Die OZRIC TENTACLES mit „Armchair Journey“ sind schon sehr experimentell und bieten so ne Art Ambient meets New Age na ja ist halt recht gewöhnungsbedürftig. Den nervigsten Track liefern ganz klar STRIPSEARCH ab, dieser grumelig-untersteuerte Sound ist einfach nur grässlich. Auch die HIDEOUS SUN DEMONS mit ihren sehr frickeligen und improvisiert klingenden Sounds nur für alle Gitarrenhelden etwas essentielles bieten. Da sind Ola Frenning und Christofer Malmstrom mit ihrer „Hydra“ doch deutlich kompakter unterwegs und haben auch mal schöne gefühlvoll-akustische Parts zu bieten.

LEMUR VOICE aus den Niederlanden starten etwas verspielt sind aber mit ihrer starken Keyboardbetonung ganz klar in der Tradition zu "Images & Words" Phase von DREAM THEATER zu sehen, trotzdem nicht schlecht. KHALLICE aus Brasilien sind dann für mich das Highlight dieser Scheibe, der Sänger ist klasse und klingt wie ein junger James La-Brie, die Musik ist melodisch mit vielen Breaks, auch gefühlvolleren Parts und dann abrupten Wechseln und schon etwas abgefahrener als bei DT aber trotzdem nicht zu „nur“ technisch.
ANTHROPIA sind dagegen schon wieder relativ meanstreamig (will sagen eingängig) unterwegs aber überzeugen mich bei „Lion-Snake“ mit einem schönen Songverlauf, sehr episch üppig aufgebaut schönen Soli viel Tempo, abwechslungsreichem Gesang und auch gefühlvollen Parts.

Insgesamt bietet diese Label-Compilation von Magna Carta sicher schon einen repräsentativen Eindruck von durchaus auch talentierten Bands. Gerade die manchmal sehr harschen musikalischen unterschiedlichen Ausrichtungen machen die Scheibe von ein paar leichten Aussetzern abgesehen auch recht hörenswert. Für den aufgeschlossenen Zuhörer könnte sich dabei dass ein oder andere „AH“-Erlebnis einstellen und dürfte so auch etwas lohnendes für den heimischen CD-Player entdecken.

Prog Around The World


Cover - Prog Around The World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:44 ()
Label:
Vertrieb:
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Prime Cuts Volume 2

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Über die Qualität bestimmter Künstler braucht man an sich kein Wort zu verlieren. Über die Notwendigkeit mancher Veröffentlichung dagegen schon. Ist Neues vom DEEP PURPLE und DIXIE DREGS Gitarristen STEVE MORSE im Anmarsch darf man sich ja an sich auch schon mal richtig freuen. Wenige verbinden Klassik, Hard Rock, Prog und Country an der Gitarre so gefühlvoll melodisch wie Mr. STEVE MORSE. Aber so richtig Neu ist auf „Prime Cuts Volume 2” eben nichts. Vorliegende Compilation vereint nämlich Songs von STEVE MORSE (und der STEVE MORSE BAND), Tributes (natürlich sind das YES- und das RUSH-Cover klasse – „Mood For A Day“ und „Red Barchetta”, letzteres gar mit Vocals von James LaBrie) sowie Jordan Rudess und der SCHOOL OF ARTS unter Mitarbeit diverser Co-Könner – hohes Niveau und instrumental selbstverständlich erste Sahne. Aber STEVE MORSE’ Vielseitigkeit ist bekannt und braucht nicht die X-te Beweihräucherung – Fans des Meistergitarristen und von instrumentalem Hard Rock haben dabei eh’ das Meiste schon gehört oder gar im Regal stehen. Ein trotz dem unbestrittenen Können eines STEVE MORSE und der anderen beteiligten Protagonisten eher verzichtbares Album.

Prime Cuts Volume 2


Cover - Prime Cuts Volume 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:32 ()
Label:
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Icons Of The Illogical

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Kris Norris, ehemaliger Teil des kongenialen DARKEST HOUR-Gitarrendoppels, hat nach seinem Weggang von den Washingtoner Dudes Zeit für eine Soloprojekt gefunden, das unter seinem Namen veröffentlicht wird. 14 Instrumentalsongs hat er dafür geschrieben und auf Platte gebracht. Instrumentalsongs eines Gitarristen, da kommt Panik auf, endlose Frickelorgien und Soloparts ohne Ende werden befürchtet. Weit gefehlt in diesem Fall, denn Mr. Norris ist kein selbstverliebter (und meist selbsternannter) Gitarrenvirtuose, sondern jemand der Bock auf knackige Metalsongs hat. Ergibt 14 Songs, die ohne viele Breaks auskommen und auf Soli weitgehend verzichten, dafür gut Druck machen und selbst Blastparts aufweisen können. Randy Blythe (LAMB OF GOD) hat zudem bei seinen Stücken seine Stimmbänder strapaziert und dafür gesorgt, dass diese beiden Songs zu den Besten des Albums gehören und den Wunsch nach einem kompletten Album in der Besetzung aufkommen lassen. Die zwölf Instrumentalsongs sind in Ordnung, auch wenn das Schlagzeug manchmal zu sehr im Vordergrund steht, aber wie bei den meisten Scheiben dieser Art geht auch hier irgendwann die Luft aus. Kris Norris nutzt die Gelegenheit und macht deutlich, dass ein begnadeter Gitarrist und guter Songschreiber ist (letzteres hat er bei DARKEST HOUR schon zur Genüge bewiesen) – bleibt zu hoffen, dass er sich ein paar Mitstreiter sucht und wieder eine richtige Band an den Start bringt.

Icons Of The Illogical


Cover - Icons Of The Illogical Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 55:20 ()
Label:
Vertrieb:
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Prime Cuts

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Mensch, schon der letzte Solostreich von JAMES LABRIE „Elements Of Persuasion“ (2005) war wirklich ein sehr gelungenes Progmetal Scheibchen im modernen Gewande. Jetzt bring uns hier sein altes Plattenlabel Magna Carta eine Art Best-Of mit zehn Tracks namens "Prime Cuts" daher, vorwiegend mit Sachen seiner beiden MULLMUZZLER (diese Bezeichnung musste er damals aus rechtlichen Gründen verwenden) - Werke von 1999 bzw. 2001. Auf der anderen Hälfte der CD sind u.a. zwei sehr hörenswerte Beiträge von Tribute Alben für ELP/RUSH, sowie die beiden All Star Projekte EXPLORERS CLUB bzw. „LEONARDO: The Absolue Man“ zu finden.

Der in Ontario (Kanada) geborene (Kevin) James LaBrie hat wohl selbst auf die Zusammenstellung dieser Scheibe keinen so großen Einfluss gehabt, dennoch zeigt dieses Album die vielfältigen Klangbilder einer einmaligen Stimme eines für mich nach wie vor einflußreichsten und besten Progmetalsänger aller Zeiten. Die immer mal wieder unberechtigerweise auftauchende Kritki an seinem Gesangsstil oder Ausdruck, teilweise sogar aus seiner eigenen Stammband DREAM THEATER, haben La Brie aber zum Glück nicht viel anhaben können.

Ganz im Gegenteil, auf den hier aufgeführten Beiträgen zeigt er sich äußerst selbstbewusst, seine maßgeblich selbst beigesteuerten Songwriting-Ideen zeigen einen Musiker, der genügend eigenes Charisma, Visionen und daher viel mehr als nur eine gute Stimme zu bieten hat. Dies geht bei seiner Hauptband doch immer ein wenig unter, dort darf er meistens nur die Texte schreiben. Neben seinen von vielen Kritkern beinahe zu unantastbaren Musik-Proggöttern hochstilisierten anderen DT-Mitstreiter, wird er oft völlig zu unrecht als nötiges "Übel" dargestellt.
Alles völliger Quatsch, dieser Junge kann was, so dass sein eigenes Material eben nicht aus seichten Balladen und schnödem Midtempozeug besteht. Auch hier wird das weite Feld des Prog Rock/Metal sehr gut abgedeckt, aber eben etwas anders und mit mehr Herzblut. Natürlich stehen James LaBrie auch eine ganzer Reihe fantastischer Musiker wie u.a. Matt Guillory (Keys), ex-EXTREME Drummer Mike Mangini, Bassist Bryan Beller sowie die beiden Saitenhexer Mike Keneally und Mike Borkosky sowie Trent Gardner (MAGELLAN) und Carl Cadden-James (SHADOW GALLERY) zur Seite, aber den Großteil der MULLMUZZLER Songs hat er überwiegend selbst geschrieben.

Je nach Beschaffenheit der stellenweise recht anspruchsvollen Musik (jedoch meist ohne dieses sehr technisch geprägte Spiel von DT) kämpft, singt und shoutet sich der Hauptprotagonist durch seine vielfältigen Gesangslinien und kann, egal ob einfühlsam, getragen oder mit geifbarer Düsternis sowie Aggressivität voll überzeugen. Er pendelt dabei locker zwischen Metal, Classic Rock und ja auch auf Musicalebene hin und her, ohne dass es angestrengt oder erzwungen wirkt. Er hat hier die Sicherheit auf das eigene Können verinnerlicht und dies kommt dem Sound optimal zu gute. Dies geht sogar soweit, dass für mich das hier megageil interpretierte RUSH Cover "Red Barchetta" (jetzt kommen bestimmt viele "Blasphemie"-Kommentare, aber ich steh dazu) sowohl stimmlich als auch instrumentell noch einen Tick fetter sowie packender rüberkommt, als bei den Prog Veteranen aus Ahornland selber.

Weitere Höhepunkte sind das wunderbar fernöstlich angehauchte “Shores Of Avalon“ und das hammergeile „This Time This Way” mit schönen Bläsersetzen a la CHICAGO, der Song bietet ein AOR-mäßiges Musicalduett mit Sängerin Lisa BOUCHELLE (u.a. BRUCE SPRINGSTEEN, BON JOVI. MATCHBOX 20), die mit ihrem coolen CHER-Vibrato einen klasse Job macht. Etwas sperriger sowie gewöhnungsbedürftiger sind natürlich die Explorers Club Geschichten wie z.B. „No Returning“ mit diesen kreisenden Gitarrenriffs und hymnischen Hooklines, stilistisch trifft hier „Alternative“ auf Classic Rock. Sehr modern gemacht ist „As A Man Thinks“ mit tollen Gesangsteilen, in einer Art Sprechgesang im Wechsel mit normalen Melodielinien kommt es sehr dynamisch und packend rüber. Die Melodien sind meist im Mittelpunkt, fließen entspannt, balladesk-gefühlvolle Momente gibts natürlich auch und dann ebenfalls recht harte Gitarren – vieles wirkt etwas entspannter („Vertebrates“) und bodenständiger als bei DT. Beste Beispiele dafür sind das etwas 80er-like klingende „Afterlife“ sowie das druckvolle sowie sich langsam steigernde "His Voice".

Ingesamt ist dies eine starke und nicht uninteressante Zusammenstellung für alle LaBrie Sympathisanten, die bisher noch nichts von seinen Solowerken kannten, aber auch für alle anderen Progfreunde mit Vorliebe für Melodie/Dramatik statt "nur" Technik und Anspruch. Nur hätten es vielleicht noch 2-3 Songs mehr sein können, rein platztechnisch. Werde mir auf jeden Fall erst mal die beiden MULLMUZZLER Scheiben besorgen.

Prime Cuts


Cover - Prime Cuts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:39 ()
Label:
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New Era Pt. 2: War Of The Gods

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Die Italiener DERDIAN überraschen gleich mehrmals. Von einem Magna Carta Release erwartet man eigentlich kopf- und breaklastige Progmucke und nicht typisch italienischen, keyboardlastigen Symphonic Speed Metal. Nun gut, es kann ja nicht jeder Genrevertreter auf Underground Symphony veröffentlichen.
Das Nächste was überrascht ist die Tatsache, dass zumindest Teile der Band kein herkömmliches Leben haben dürften, anders sind mir die 125.365 Freunde (stand 19.3.08) auf ihrer myspace Seite nicht zu erklären. Da added jemand sehr fleissig. Damit dürften DERDIAN die bekannteste unbekannte Band dieses Planeten sein. Ist ja auch was.
Denn nur durch die Musik wird sich leider kein Superstarstatus einstellen. Natürlich können die Jungs spielen und die Produktion ist auch fein, nur gibt es schon ca. einen Million Platten, welche sich kaum von dieser unterscheiden. Als Vergleich könnte ich das Bandrooster von Underground Symphony, Scarlett oder Dragonheart angeben (natürlich gibt es auch dort die rühmlichen Ausnahmen die die Regel bestätigenden). Alle Fans von SKYLARK, alten LABYRINTH, SHADOWS OF STEEL, KALEDON, DESDEMONA etc, die immer noch nicht genug haben, dürften auch hier ein weiteres dankbares Opfer gefunden haben.
Wollen DERDIAN auch außerhalb von myspace die Welt erobern, müssen sie noch sehr an einem eigenen Gesicht feilen. Zumindest eine Grundvoraussetzung erfüllen sie: Nämlich gute Musiker zu sein.

New Era Pt. 2: War Of The Gods


Cover - New Era Pt. 2: War Of The Gods Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 64:14 ()
Label:
Vertrieb:
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Prime Cuts

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Eine der künstlerisch unterbewertetsten und folglich leider auch kommerziell relativ erfolgsneutralen Bands des Progmetal Genres sind zweifellos SHADOW GALLERY. Obwohl diese amerikanische Formation seit 1991 insgesamt fünf Alben, davon vier uneingeschränkte Hammerwerke, abgeliefert hat, ist der ganz große Durchbruch bisher (noch) nicht gelungen. Parallelen zu den britischen Progies THRESHOLD vor ihrem Wechsel zum großen Nuclear Blast Label sind hier nicht von der Hand zu weisen. Bei SHADOW GALLERY liegt dieses Missverhältnis ebenfalls ganz sicher nicht an der genialen Musik, einer Mischung aus episch geprägtem Progmetal mit symphonischen Elementen, sondern auch am bisher relativ dünnen Bekanntheitsgrad - sprich an der bisherigen zu geringen Promo oder auch an der spärlichen eigenen Präsenz. Livemäßig waren die Jungs aber auch eher zurückhaltend, denn in Europa hat man so gut wie noch nie gespielt.

Diese „Best Of“ mit zwölf Tracks der Herren um die Masterminds Carl-Cadden-James (Bass, Flute) und Gary Wehrkamp (Guitar. Keys) wurde jetzt im Rahmen der "Prime Cuts"-Serie von Seiten ihres alten Labels MAGNA CARTA initiiert, durfte aber freundlicherweise von der Band selbst zusammengestellt werden. Die Auswahl ist dabei ganz gut gelungen, die Aufmachung im optisch soliden Digipack ist ebenfalls zu loben. Einzig die Frage warum man nicht gleich ein sattes Doppelalbum herausgebracht stellt sich schon, denn SHADOW GALLERY stehen eher für opulente Longtracks und hier hätte man noch einiges mehr zu den knappen 70 Minuten draufpacken können. Aber sie’s drum - mittlerweile hatte man bei den Progspezialisten des InsideOut Label angeheuert und zuletzt 2005 die Scheibe „Room V“ veröffentlicht, da wollten die alten Geschäftspartner wohl nicht mehr zu dick auftragen. Die meisten Songs (4) stammen vom bisherigen Überwerk der Band „Tyranny“ (1998), von vielen Kritikern wird diese CD sogar ähnlich stark eingeschätzt wie DREAM THEATER’s Genreklassiker „Images And Words“. So weit würde ich jetzt zwar nicht ganz gehen wollen aber „Tyranny“ ist sicher nur ganz knapp hinter dem Traumtheater anzusiedeln. Weiterhin sind Nummern vom Debüt (1992), dem 95er Nachfolger „Carved In Stone“ sowie „Legacy“ aus 2001 enthalten. Zwei “Legacy“-Songs wurden etwas überarbeitet und zum Ende gibt es das wirklich klasse leicht heavy geprägte „Rule The World“. Diese schnelle Nummer war bislang unveröffentlicht und stammt als Demoversion aus den „Carved In Stone“ Sessions, aber der Song ist aber wirklich absolut vollwertig und klingt qualitätsmäßig nicht wie ein unvollendetes Demo.
Für Einsteiger und Liebhaber von melodiebetontem Progmetal und geilen Chorgesängen ist diese Compilation ein absoluter Tipp. Übermäßiges Gefrickel oder endlose Soloorgien sind ihre Sache trotz der vielen langen Titel nicht, aber man schafft mit packenden Songaufbauten, schönen Wechseln und wunderbar getragenen Parts sehr viel Atmosphäre. Gefahr die Bodenhaftung, d.h. den Bezug zu den Songs, zu verlieren besteht nicht. Hier kommen sowohl (anspruchsvolle) Musiker als auch „normale“ Fans auf ihre Kosten, trotz aller Komplexität. Die hohen technischen Fertigkeiten sind dabei nicht vordergründig im Mittelpunkt sondern die Songs selber und die ebenfalls herausragenden Vocals von Sänger Mike Baker. Dies alles schafft wunderbare Stimmungen wie zum Beispiel bei der genialen Bombast Ballade „Don’t Ever Cry, Just Remeber“. Insbesondere die stets leicht und fließend daherkommenden kanonartigen versetzten Choruspassagen und hymnischen Gesänge mit betont warmklingenden, perligen Keyboardsounds sorgen für Hörvergnügen pur und verleihen der Band einfach das gewisse Etwas. Trotzdem kommen auch kraftvolle Passagen mit echtem Progressive Metal nie zu kurz. SHADOW GALLERY schaffen es locker QUEEN’schem Bombast („New World Order“) mit folkiger Leichtigkeit und Querflöteeinsatz a la JETHRO TULL (Say Goodbye To the Morning“) sowie kongeniale Melodien im BEATLES Flair („Ghost Of A Chance“) melodramatisch miteinander zu kombinieren und das alles zusammen hat einfach Klasse. SHADOW GALLERY verdienen viel, viel mehr Beachtung und sollten beim nächsten Gang zum Plattendealer eures Vertrauens unbedingt auf dem Einkaufszettel stehen.

Prime Cuts


Cover - Prime Cuts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 68:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Spontaneous Combustion

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Liest man den Begleitzettel zum Album "Spontaneous Combustion" von LIQUID TRIO EXPERIMENT aufmerksam durch, darf einem schon irgendwie der Begriff "Resteverwertung" in den Sinn kommen und dies zunächst völlig ohne negative Wertung. Das Gros der hier vorliegenden Aufnahmen stammt nämlich aus dem Jahre 1999 als das damalige LIQUID TENSION EXPERIMENT, ursprünglich innitiert von Drummer Mike Portnoy (DREAM THEATER),zusammen mit Bassist Tony Levin (u.a KING CRIMSON, PETER GABRIEL), Gitarrist John Petrucci (DREAM THEATER) sowie Keyboarder Jordan Rudess (seit 1999 dann ebenfalls bei DT) zwei Alben produzierte. Damals wurde während der Aufnahmesessions des Zweitwerks Petruccis Tochter Kiara geboren und er stand somit eine zeitlang nicht zur Verfügung. Die restlichen drei Protagonisten beschlossen aber trotzdem das bereits gebuchte Studio für eine Reihe längerer Jams zu nutzen. Einige der Sachen davon landeten in etwas veränderter Form später dann auch auf LTE2. Die restlichen "Songs" gingen dann zunächst verloren, aber da Portnoy irgendwie noch ein Band mitgeschnitten hatte, tauchten in seiner Garage bzw. weitläufigen Archiven die Aufnahmen nach vielen Jahren wieder auf. Jetzt hat er dieses wieder herausgekramt und somit kommen wir in den Genuss dieser zehn Jahre alten Takes. Ehrlich gesagt, trotz einem großen Faible für Instrumentalmucke kann mich auch nach dem x-ten Durchlauf diese rein instrumentelle Notenorgie nur wenig begeistern und schon gar nicht irgendwie fesseln. Zum einen fehlt doch stark die Gitarre, die Schlagzeugspuren hat sich der Meister himself viel zu stark nach vorne gemischt. Außerdem nerven seine Sounds mitunter sehr. Insbesondere die schepprige Snare und die zu hallige Tom gehen mir mitunter etwas auf den Zeiger. Die Drums sind daher viel zu dominant, die Keyboards dürfen sich nur wenig einbringen und eingängige Melodien sucht man ebenfalls mit der Lupe. Die meist recht coolen Basslines von Levin sind zwar nicht schlecht, der Mann hat einfach den vollen Groove drauf - aber sein eher laues Solostück ist nicht so dolle und außerdem leidet er genauso unter dem Gesamtsyndrom dieser Platte: Kaum nachvollziehbare Strukturen, wenig eingehende Melodielinien. Klar, Ideen sind schon genügend vorhanden aber die Ausführung ist nur wenig prickelnd und es klingt auch irgendwie nicht ausgereift bzw. unvollständig. Trotz des wohl relativ freien Zustandekommens dieser Musik mit sehr vielen improvisierten Parts geht einem die Musik nicht gleich auf die Nerven, da Frickelparts komplett außen vor sind (wahrscheinlich aber nur weil die Gitarre fehlt) und daher sind auch ein paar jazzige Einlagen wie bei "Jazz Odyssey" oder den recht elektronischen aber coolen "Return of the Rubberband Man"
ganz gut gelungen. Ansonsten hätte man die einzelnen Titel eigentlich nicht benamen müssen, sondern auch als ein Stück mit den Parts 1 bis 12 benennen können. Bis auf den letzten Track "Disneyland Symphony", denn hier ist mit dem einzig nach klassischen Songwriting aaufgebauten Track noch der beste Song gelungen. Wie gesagt, der Titel "Spontaneous Combustion" sagt eigentlich schon alles - es klingt alles sehr nach Jam und eher wenig nach ausgefeilten Songs. Es fehlt einfach der letzte Tick um zu überzeugen, trotzdem ist die Mucke nicht ganz seelenlos. Die Reihenweise mal jazzig dann wieder bluesig angehauchten Geschichten dürften, wenn überhaupt, nur die ganz großen Technikfreaks ansprechen. Wie gesagt: Das eigentlich wichtigste bei Musik, die Melodiebögen, fehlen fast völlig. Hier haben wirklich Musiker eine allenfalls durchschnittliche Platte für andere Musiker gemacht, der Rest hört lieber wo anders rein.

Spontaneous Combustion


Cover - Spontaneous Combustion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 77:56 ()
Label:
Vertrieb:
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The Road Home

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Mit seinem neuen Solo-Album hat der umtriebige DREAM THEATER-Keyboarder nicht nur allen Progrock-Fans, sondern wohl auch sich selbst ein Geschenk gemacht. Ein Geschenk für die Progrock-Fans ist das Album, weil er hier mit Ausnahme einer kurzen Eigenkomposition Songs von Größen des Genres neu interpretiert und mit eigenen Passagen kombiniert, als da wären GENESIS, YES, GENTLE GIANT, EMERSON, LAKE AND PALMER, KING CRIMSON und Jon Anderson. Sich selbst hat er damit ein Geschenk gemacht, weil er hier mal richtig viel spielen und sich austoben kann. Ein gewisser Grad an Selbstinszenierung ist dabei nicht von der Hand zu weisen, aber Rudess' Spielfreude und sein schier unendlicher Ideenreichtum lassen einen ihm das verzeihen. Dass das musikalisch alles erste Sahne ist, steht außer Frage, zumal alte Bekannte wie Neal Morse, Nick D'Virgilio und Steven Wilson die Gesangsparts übernommen haben und natürlich auch weitere exzellente Musiker am Start sind, wie Rod Morgenstein an den Drums und Ed Wynne und Ron Thal, die einige Gitarren-Soli beigesteuert haben. Es könnte alles so schön sein, wenn nur... ja, wenn nur irgendjemand auf dieser Scheibe Bass spielen würde! Der fehlt nämlich komplett, und das ist auch zu hören. Teilweise versucht Rudess, dies durch Keyboard-Basslinien auszugleichen, aber das täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass man hier echte tiefe Töne und die im Progressive Rock so wichtigen durch den Bass gesetzten Akzente vermisst. Trotzdem: Man hört diesem Mann und seiner Crew einfach gerne bei der Arbeit zu. Wenn man das Bass-Manko ausblenden und sich darauf einlassen kann, Rudess in sein musikalisches Universum zu folgen, hat man daher viel Spaß mit der Scheibe.

The Road Home


Cover - The Road Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 64:14 ()
Label:
Vertrieb:
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