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Project X-Katon

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Als "sehr eigenwillig" ordnete Kollege Ferber den Vorgänger "Opus Dementiae" ein, was sich nahtlos auf das aktuelle Werk "Project X-Katon" übertragen haben muss. Fünf Musiker mit hochintelligenten Pseudonymen räubern sich durch elf Songs plus eine "Reprise" und drei "Radio Edits" bereits in normalen Versionen vertretener Stücke. Ob man die Musik von ENSOPH nun als Electro Rock, Gothic Rock oder Bombast Avantgarde Bla durchgehen lässt, ist nicht einfach zu bestimmen. "Von allem etwas", lauter die Devise, so dass recht harte Riffs neben ausladender Konserve, allerlei noisiger Spielereien und auch hin und wieder weiblichen Vocals stehen. Das klingt wirr, wobei es die Band stellenweise tatsächlich ganz gut auf die Reihe bekommt, all ihre Ideen in nette Songs umzusetzen, wie etwa bei "Condemned (In The Personal Colony)" oder "The Source Becomes Desert". Aber die in psychedelischen Kostümen (Darth Vader in schwul) verhüllten Italiener zaubern auch genug Ausschussware zustande, bei der sich die Lauschlappen unter heftigem Protest nach innen falten. "D - Generation" etwa klingt nach CRADLE OF FILTH mit Verstopfung und Kabelbrand im Keyboard. "Un Petalo Di Pieta" ist mit seinen verzerrten Travestie - Chören und den nur noch grausamen "Industrie" - Samples so dermaßen unfreiwillig komisch, dass man beschlossen hat, diesen Stil im nächsten Stück "Getsemani" in ähnlicher Form wieder aufzugreifen… Zugegeben: einige Passagen auf "Project X-Katon" sind ganz passabel, aber als Ganzes eignet sich das Album nicht, den gemeinen Electro / Gothic Rock - Freak aus dem Häuschen zu locken. Aber andererseits ist diese Zielgruppe ja generell sehr genügsam…

Project X-Katon


Cover - Project X-Katon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 65:28 ()
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Tides

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Dass aus Italien auch patente Gothic - Bands kommen können, zeigen die 2000 von den zwei Schwestern Francesca und Federica Badalini gegründeten SOUL TAKERS. Wer allerdings glaubt, dass sich beide Damen nun im vokalen Overkill gegenseitig mit Elfengesang und Sirenengeheul übertrumpfen, liegt völlig falsch, denn für den Gesang hat man mit Dino Brentali einen nicht untalentierten Herren am Start, der sehr klar und hell, teils sogar recht hoch agiert. Für feminine Vokalakrobatik greift die Band sogar auf eine Gastsängerin zurück (Ilaria "Banshee" Taroni, die unter Anderem im Titelsong zu hören ist), deren Parts allerdings auch kein Schmieröl erfordern; von dieser Seite zeigen sich SOUL TAKERS für gotische Verhältnisse äußerst zurückhaltend, trotzdem ist "Tides" eher für die "Rotwein - Fraktion" geeignet. Heftigen, straighten Metal gibt es bis auf wenige Ausnahmen kaum zu hören, obwohl die Truppe durchweg traditionell zur Sache geht (auf Elektronik wird komplett verzichtet); zur erweiternden Unterstützung stehen lediglich Piano und Violine, plus einem Gastcello (Laura Stella), parat, die sich allesamt sehr angenehm in den Bandsound integrieren. Kleine Abstriche gibt es jedoch beim Songwriting zu machen, da alle Stücke zwar als gutklassig durchgehen, echte Ohrwurmqualitäten aber vermissen lassen und zumeist unbeeindruckend vorbeiziehen. Schuld daran gebe ich auch der sehr dumpfen, drucklosen Produktion, die längst nicht den für diese Musik nötigen Bombast offenbart und nur sehr trocken herüberkommt. Trotzdem sollten sich Gothics nicht zieren, "Tides" anzuchecken, denn der Titelsong, "Bitter And Unsaid", "The Fakest Jest" oder die relativ harten und schnellen "Desert Dust", "Sacrifice" und "My Infinite" zeigen, dass SOUL TAKERS ein paar sehr gute Ansätze haben, die hoffentlich auf dem nächsten Album, inklusive einer transparenteren Produktion und etwas prägnanteren Kompositionen, besser zum Tragen kommen werden. Nicht schlecht, aber noch steigerungsfähig.

Sehr gelungen ist hingegen das Bonus - Video des Titelsongs, das als Multimedia - Sektion auf der CD zu finden ist!

Tides


Cover - Tides Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:59 ()
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Trance Of Mine

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Normal krieg ich ja immer den Mordsfön, wenn sich wieder mal ‘ne Nachwuchs - Combo in den Windschatten solcher… äähhmm… "Größen” wie NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION wagt. Goth - Pop - Kitsch - Dudel meets Heulboje on Resonanzkörper… nicht zu ertragen! Zum Glück verstehen es die Kanadier TRANCE OF MINE, das Krisengebiet gekonnt zu umschiffen, haben sie mit Isabel Plant eine annehmbare Sängerin an Bord, die nicht versucht, die Scheiben klirren zu lassen. Musikalisch und gesanglich bewegt sich das Trio sogar (von einem Drummer wird nix erwähnt) eher in Richtung THE GATHERING, denn Bombast wird nur sparsam eingesetzt und diverse elektronische Einsprengsel aus der Pop - Schiene garantieren eher entspannte Mainstream - Atmosphäre als große Bangtauglichkeit. Unter den zehn Songs dieses gleichnamigen Debüts befinden sich auch einige echte kleine Hits, die absolut Lust auf mehr machen, wie etwa der satt rockende Opener "Distant Ground", das entspannte "Reality", das sehr geile, gänsehäutige "Awakening", das recht flotte "Asleep" oder das abschließende, überlange "Daedalus" (inklusive Chören). Im Ganzen eine sehr gute Platte, die jedoch über ihre gesamte Spielzeit hinweg etwas arm an Dynamik ist und, vermutlich auch bedingt durch die blutleere Produktion, reichlich monoton anmutet. Das ist zwar nicht der Weltuntergang, kostet das Werk jedoch leider kurz vor der Zieldurchfahrt den "Tipp". Wer aber etwa die unterkühlte Atmosphäre des letzten PARADISE LOST - Albums mochte oder auf die oben genannten Bands abfährt, MUSS "Trance Of Mine" einfach gehört haben. Eine sehr viel versprechende Scheibe!

Trance Of Mine


Cover - Trance Of Mine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:34 ()
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DiEversity

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Yeah .. Ohrwümer und Melodien satt - dies war sofort mein aller erster Gedanke nach dem ich mir das dritte Werk der finnischen Band ENTWINE aus den heimischen Boxen entgegenknallte. Auf "DiEversity" hauen uns die Jungs mit ihrem kraftvoll röhrenden Sänger Mika sowie nicht nur optisch äußerst überzeugenden Tastenfrau Riitta (u.a bei "Stil Remains") 10 Knallersongs mit "Sofort-ins-Ohr-geh" Charakter um die Ohren, daß es eine wahre Freude ist. Da übersehen wir mal großzügig dass völlig unnötige, vier Sekunden lange Intro sowie den künstlich um 4 Minuten (!) verlängerten aber ansonsten klasse gemachten Schlußtrack "Lost Within". Einzig die Nummern 9 & 10 sind ein klein wenig durchschnittlicher als der Rest. Gothic Rock/Metal mit mainstream Appeal werden jetzt die ganz Kritischen sagen, als eine etwas härtere HIM Version könnten diejenigen ENTWINE abqualifizieren, die entweder nur die beiden ersten Alben kennen oder diese neue Scheibe nicht genau genug angehört haben, denn noch nie klang die Band nach ihrer weit vergangenen Deathmetalphase so eigenständig. Die satten Gitarrenriffs hauen ordentlich rein, die Melodien sind höchsteingängig, die Tasten kommen ebenfalls gut zur Geltung und die Drums liefern den richtigen Schmiss dazu - so werden heutzutage Hits gemacht?! Sollte man meinen, denn von ihrem Potential her haben ENTWINE mindestens soviel oder so wenig, natürlich je nach dem jeweiligen Blickwinkel, wie zum Beispiel die Chartbreaker von THE RASMUS zu bieten, bloß ob man auch das entsprechende Airplay bekommt, darf hier wahrscheinlich bezweifelt werden. Egal, die Jungs wissen jedenfalls wie man gute Songs schreibt z.B. der krachende Opener "Bitter Sweet" oder "Sixt Feet Down Below", mit dem großen Vorteil, daß sich trotz der fast popartigen Refrains selbst nach mehrmaligen Konsum kein (allzu schneller) Abnutzungseffekt einstellt. O.k. es ist sicher auch keine CD für die Ewigkeit trotzdem können die heftigen Düstergitarrenriffs genauso überzeugen wie herzergreifende Bombastbaladen u.a. "Bleeding For The Cure", die trotzdem nicht ganz so zuckersüß aufgesetzt wirken, wie die Jägermeisterliebhaber von ihren Landsleuten. Wenn schon passende Vergleiche nötig sind, dann würde ich hier auf eine rockigere Version von SENTENCED plädieren außerdem sorgt das durchgehend kräftige Organ des Sängers für weitere positive Eindrücke. Nach ihren ebenfalls gelungenen Vorgängeralben haben ENTWINE für mich einen weiteren Schritt in die richtige Richtung vollzogen, es groovt und rockt einfach noch packender, jegwelcher überflüssiger Pathos (falls dies überhaupt jemals so stark vorhanden war!) sowie Weltschmerzattitüde wurden über Bord geschmissen und den Songs eine absolut amtliche Rockkluft verpaßt, da macht Zuhören einfach nur Spaß! Oh je, für manche der anspruchsvollen Abteilung hab’ ich mich jetzt wahrscheinlich als "oberflächlicher Bagatellhörer" geoutet - is mir ziemlich schnuppe, steh’ dazu und find "DiEversity" einfach nur gut.

DiEversity


Cover - DiEversity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:38 ()
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At A Late Hour

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Was haben Running Wild und DEEP INSIDE MYSELF gemeinsam? Rätselt mal ein bisschen, der Musikstil ist ein jedenfalls nicht. Die Oberpfälzer bewegen sich auf ihrem Debut stilmäßig irgendwo zwischen melodischem Death Metal und gotischen Düster-Rock-Elementen. Nach dem Intro jedoch erschrecke ich mich erstmal mächtig. Denn dünne Gitarren und ein ebensolches Stimmchen legen los bei "Endless Winter". Der Schreck legt sich: Denn die Jungs klingen zwar wie eine Light-Version von In Flames, aber der Song bleibt einfach im Ohr. Ein Eindruck übrigens, den ich während der gesamten CD nicht mehr los werde. Der dritte Streich folgt sogleich - mit Schrecken, denn ein paar originale Helloween-Riffs leiten "Helpless Victim" ein. Doch auch hier gilt: Nur keine Angst! Denn wir haben es erneut mit einem richtig geilen Song zu tun, wieder mit extrem klebrigen Melodien. "The Proof" erinnert dann auffällig an Paradise Lost. Was wird noch verwurstet? Machine-Head-Teilchen verschmelzen mit balladesken Parts auf "A Part Of Me" zu einem interessanten Stückchen. Und "Wishes And Hopes" ist ein potentiellen Club-Hit geworden, der das symbolisiert, was D.I.M. ausmacht: Hohen Wiedererkennungswert und einfach nicht aus dem Kopf zu kriegende Melodiebögen. Wirklich ein heißer Tip, wäre da nicht das Stimmchen von Chief Marco Bauer, das vor allem in den cleanen Teilen wenig überzeugend daherkommt. Schade drum, aber es ist ja auch "nur" ein Debut. Insgesamt handelt es sich um ehrliche, mit Herz und Kopf gespielte, Musik. Ehrlichkeit zeichnet sie im Gegensatz zu den Piraten aus dem Norden auch in einem anderen Punkt aus: Denn sie geben zu, einen Drumcomputer zu verwenden. Wegen ständiger Besetzungsprobleme. Womit auch dieses Rätsel gelöst wäre.

At A Late Hour


Cover - At A Late Hour Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:4 ()
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Epilogue

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Na wenn das nichts ist. Der Nachfolger des erfolgreichen Deutschland Debüts von den finnischen TO/Die/FOR erfüllt genau das, was sich die Fans erhofft haben. Supergeniale Melodien die hauptsächlich durch Keyboard und Gitarre und natürlich der harmonievollen Stimme von Sänger zum Vorschein kommt. Im großen und ganzen ist „Epilogue“ vielleicht etwas softer ausgefallen wie „All Eternity“. Ich mag es zwar nicht gerne sagen, aber die Musik von TO/DIE/FOR könnte ohne weiteres auf Musikchannels wie Vivia 2 gesendet werden, da Songs wie „Hollow Heart“ absolut eingängig sind ohne die armen kleinen Bravolesenden Teenagern zu sehr mit ihrer Musik zu erschrecken. Das Album enthält abwechslungsreiche Songs für Jedermann´s Geschmack. So sind der Opener „Crimson Twins“, „Veil of Tears“ oder „Frail without you“ mehr die schnelleren Songs die einen nicht gleich in depressive Stimmung reißen aber bei denen ganz klar noch die Gothic Rock Elemente zu finden sind. „Veil“ oder „In Solitude“ sind im Vergleich mehr die düsteren und langsameren Stücke bei denen ein Stimmungsverfall gar nicht verwunderlich wäre. Für jeden dem die erste Scheibe gefallen hat, ist auch dieser Silberling eine 30 DM Sünde wert. Freunde von toller Musik entfernt vom normalen Metal Geknüppel sollten auch mal rein hören. (xhb)

Epilogue


Cover - Epilogue Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 73:55 ()
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Mirror Moon

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Eigentlich könnte man meinen es eine Ein-Frau Band. Im Mittelpunkt von THE DREAMSIDE steht ganz klar die Sängerin Kemi Vita, zwar hat sie bei „Mirror Moon“ erstmals zwei männliche Mitmusiker an Bass und Gitarre gefunden, die sich jedoch mehr oder weniger mit Statistenrollen zufrieden geben müssen und nur bei wenigen Songs etwas aufdrehen, sonst jedoch nur einen Riffteppich im Hintergrund ausbreiten dürfen auf dem die gute Stimme Kemi Vita´s spazieren gehen kann. Neben der verträumten Stimme nimmt das vierte Bandmitglied, ein sehr penetrant hämmernder Drumcomputer, einen ziemlich dominanten Part in der Musik ein. Ein wenig einfallslos stampfend gibt er den Songs zumindest ein ziemlich druckvolles Erscheinungsbild, was den meist poppigen Melodien gut zu Gesicht steht. Keyboards und Samples bilden die weiteren Zutaten für die spacige Mischung aus Gothic, Rock, Pop und Elektro. Texte in mehreren Sprachen, unterschiedlichen Tonlagen und genug gute Ideen machen THE DREAMSIDE zu einer in Maßen originellen Band, jedoch wirken einige Songs trotz allem ziemlich seicht. THE DREAMSIDE tun keinem weh aber muss sie nicht gehört haben.

Mirror Moon


Cover - Mirror Moon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:14 ()
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