Review:

Degradation Renewal

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Seit 15 Jahren rumpeln die Brüder Baylis durch den Underground von Auckland. Resultat sind ein Demo und zwei Studioalben. Mit „Degradation Renewal“ gibt es ein neues Lebenszeichen von WINTER DELUGE in Form einer EP, welche über Osmose Productions veröffentlicht wird. Nur, ist diese Veröffentlichung wirklich nötig? Nach knapp vier Jahren Funkstille hätte man mehr als 20 Minuten Musik erwarten können. Gut, das ist die Entscheidung von Band und Label und geht mich nichts an. WINTER DELUGE begreifen sich als Black Metal-Band mit Einflüssen aus Death- und Thrash Metal. Kann man so unterschreiben, wobei die Black Metal-Komponente nicht dominant im Vordergrund steht.

Auf „Degradation Renewal“ findet man viel Geschwindigkeitsrausch und High-Speed Riffing, welches immer sauber und filigran durch die Boxen wummert. Spielerisch ist hier alles im grünen Bereich, und auch die Vocals kommen abwechslungsreich und aggressiv rüber. Mir gefallen WINTER DELUGE am Besten, wenn die Geschwindigkeit ein wenig reduziert wird, und man tatsächlich Songstrukturen entdecken kann, die einen Song wie „What We Leave Behind“ deutlich abheben und Lust auf mehr machen. Ich hoffe, dass dieser Song die neue Marschrichtung von WINTER DELUGE markieren soll, und der Weg in dieser Form weiter beschritten wird, denn mit Songs dieser Qualität kann man sowohl live als auch auf Platte beim Hörer gut punkten. Leider wird es dann bei „Architects Of Extincion“ wieder sehr schnell ruppig und schnell, aber in der weiteren Hälfte des Songs besinnen sich WINTER DELUGE wieder und gefällige Soundstrukturen und teils thrashige Parts lassen aufhorchen.

Finalisierend kann man sagen, dass die Stärke der Band nicht im Geschwindigkeitsrausch zu finden ist, sondern eindeutig in brutalen und eingängigen Midtempo-Parts. Diesen Weg sollte die Band weiter verfolgen, und wenn diese EP ein Indikator für einen neuen musikalischen Weg sein soll, dann gehe ich diesen Schritt gerne mit, wenn man vor dem nächsten Aufenthalt im Studio einen Beruhigungstee trinkt und die Sache einfach mal gelassener angeht. Bis dahin behalte ich die CD als gute Durchschnittsware in Erinnerung.

 

Degradation Renewal


Cover - Degradation Renewal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:34 ()
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Cornerstone Of The Macabre

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Irgendwo in der Grenzregion von fiesem schwarzmetallischem Death Metal und Death’n’Roll sind PHAZM unterwegs, die mit „Cornerstone Of The Macabre“ viele Fans in beiden Lagern finden dürften. Tiefschwarz kommen die elf Songs daher, selbst das METALLICA-Cover „Damage Inc.“ Wurde entsprechend umgestaltet und ist nicht zu dicht am Original. Hervorzuheben ist der Gesang, der wie ein gerade wiedererweckter Leichnam klingt – falls Lemmy mal sterben sollte (im Grunde unmöglich, wissen wir alle), wird er als Zombie so klingen. Großartig und viel Atmosphäre aufbauend. Das Grundtempo der Songs ist eher getragen, da kommt zum oben genannten Mix noch eine große Portion Doom hinzu, die natürlich viel zum morbiden Charme der Musik beiträgt. Zudem zeigen sich PHAZM als versierte Songschreiber, die nicht nur viel Abwechslung in die Songs packen konnten, sondern auch durch kleine unerwartete Spielereien wie Country-Melodien für Aufhorchen sorgen und die Scheibe nie langweilig werden lassen. Pechschwarzer Humor, Zombies, Death Metal, Lemmy – Herz, was willst du mehr?

Cornerstone Of The Macabre


Cover - Cornerstone Of The Macabre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:8 ()
Label:
Vertrieb:
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Identisick (Re-Release)

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Die „Identisick“-Scheibe kam ursprünglich via Adipocere Records raus und wird jetzt angesichts der ungewissen Zukunft des Labels von den Landsmännern bei Osmose neu aufgelegt. Das ist für den geneigten Totmetaller eine feine Sache, denn BENIGHTED haben schon mit der Scheibe voll überzeugen können – da wird nicht nur stumpf die amerikanische Schule imitiiert, ohne Sinn für Groove und Eingängigkeit (ein Gruß an alle Nachwuchsknüppler Marke TRIGGER THE BLOODSHED), sondern im Gegenteil drauf geachtet, dass die Songs unterscheidbar, nachvollziehbar und eingängig sind. Und brutal as fuck. „Identisick“ ist ein Start-Ziel-Rennen, bei dem BENIGHTED nicht einmal schwächeln, alle Songs überzeugen mit knackiger Gitarrenarbeit, brutalem und dabei variantenreichem Gesang und einer dicken Produktion. Eine feine Platte, deren Re-Release Sinn macht, kommen doch so auch Newcomer und Nachzügler im Death Metal-Bereich an dieses feine französische Exportstück.

Identisick (Re-Release)


Cover - Identisick (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:13 ()
Label:
Vertrieb:
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Cursed Madness

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So recht kamen die Norweger SULPHUR nie in Schwung oder positiv ausgedrückt: sie haben lange an "Cursed Madness" gearbeitet. Bereits 2001 sind sie beim kultigen Hole In The Sky-Festival aufgetreten, nur um sich bis 2005 erneut rar zu machen. Immerhin gab es dann ein Demo, einen weiteren Auftritt beim HITS und schlußendlich einen Deal mit Osmose, der in vorliegendem "Cursed Madness"-Langeisen resultiert. Auf dem zeigen sich SULPHUR sowohl von MORBID ANGEL (besonders in der Gitarrenarbeit) und landestypisch-kaltem Black Metal beeinflusst, was sie zu einer druckvollen Symbiose bringen. Tracks wie das treibende "Great Shadows Rising" und der heftig drückende Opener "The Summoning" sind in ihrer Brachialität mit ZYKLON vergleichbar, ohne ganz deren Genialität zu erreichen. Aber was nicht ist, kann noch werden - SULPHUR haben auf jeden Fall das Zeug dazu, das unterstreichen sie mit den neun guten Songs, die zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lassen. Man merkt schnell, dass hier gestandene Mucker am Werk waren (die u.a. schon mit TAAKE und ENSLAVED tourten), die technisch versiert sind und wissen, wie man eine intressante Black Metal-Scheibe schreibt, die den Hörer auch nach zehn Durchgängen hintereinander nicht langweilt. Respekt dafür, Respekt für diese gute Platte!

Cursed Madness


Cover - Cursed Madness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 37:29 ()
Label:
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Obligatorisk Tortyr

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Obligatorisk Tortyr legen mit ihrem selbstbetiltem Debüt eine Grindcoregrante vor, die es in sich hat. Obwohl sie aus Göteborg, der Hauptstadt der In Flames-Manie kommen, haben die drei Schweden keine typisch schwedischen Elemente in ihrer Musik. Die drei, von denen Drummer Fredrik Helgesson vorher bei Grief Of Emerald zockte (um mal den schwedischen Bandinzestkatalog um einen weiteren Eintrag zu bereichern) ballern uns hier stattdessen 26 amtliche Grindcoreböller um die Ohren, die mit vielen Thrash-Anleihen durchsetzt sind. Vor allem beim Drumming kann man diese Anleihen raushören, aber auch viele Blastparts. Die Songs sind gottseidank nicht alle nur stumpfes Geballer, was ja schnell eintönig werden kann, sondern sind sehr abwechslungsreich und haben oft sehr viel Groove. Gitarrist Jens zeigt an einigen Stellen sein spielerisches Können und läßt sehr schöne Solis aufblitzen, um danach aber wieder straight nach vorne zu ballern. Ungewöhnlich auch der zweistimmige Gesang, den Gitarrist und Basser zu verantworten haben. Mal giftig kreischend, wie ein angestochenes Schwein klingend, dann fies grunzend, ist er immer abwechslungsreich, aber auch sehr gewöhnungsbedürftig. Sollte man als Grinder mal anchecken. 99,99% der Menschheit dürfte es eh’ nicht gefallen.

Obligatorisk Tortyr


Cover - Obligatorisk Tortyr Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 48:47 ()
Label:
Vertrieb:
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